Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, mein Großvater hat im Krieg mit Asbesthandschuhen gearbeitet und ist mit 46 Jahren an einem Pleuramesotheliom verstorben, deshalb bin ich sensibilisiert was das Thema Asbest angeht. Ich habe gerade eine kleine Panikattacke, wir sind im Urlaub in Italien und wohnen in einer Villa aus den 70er Jahren, die nur als Ferienhaus eines älteren deutschen Ehepaars genützt wird und sich deshalb noch im Urzustand befindet. Es ist ein Kachelofen zum heizen, den wir nicht benutzen, aber es ist ein hellgrauer Putz um die Ofentüren, der hier und da abgebröckelt ist, das Haus von außen wir von innen bis unter die hohen Decke gefliest (außen sieht es aus wie Klinker, nur sieht man in der Mitte den hellgrauen Mörtel), kunstvolle Keramikabtrennungen, wie Wände, an der Terrasse, die ein Muster ergeben immer zwischen den Kreisen zusammen „geklebt“ wurden, es hat Terazzo-Böden und an den Decken sind teilweise weiße Platten mit Blumenmustern sowie die Überdachungen des Außenbereichs sind wohl aus Beton, aber der bröckelt hier und da und es ist ein hellgrauer Putz drauf, es kommt immer wieder Farbe runter (durch das Meeresklima wahrscheinlich) und liegt im Garten. Ich weiß, diese Beschreibungen helfen ihnen nicht weiter und soll auch nur den Grund meine Angst beschreiben. Nun zur eigentlichen Fragen, meine Kinder (8 Monate und 2,5 Jahre alt) schlafen hier nun für insgesamt 7 Nächte. Wenn es jetzt eine nennenswerte Asbestbelastung wäre, wäre das für die beiden gesundheitsschädlich durch die Dauer der Exposition? Es wäre dann ja kein einmaliger Kontakt. Meine Familie ist mit mir am verzweifeln, weil ich die zweite Nacht kein Auge zumache, da sich mein Gedankenkarusell dreht und sie meine Angst nicht nachvollziehen können. Ich weiß, dass es Nahe an einer Angststörung ist, aber alles was ich von zertifizierten Seiten (Umweltbundesamt, Berufsgenossenschaft, Unfallversicherung) dazu lese, macht es nur noch schlimmer anstatt mich zu beruhigen. Ich war heute Nacht schon kurz davor, den Urlaub abzubrechen. Mein Mann kann überhaupt kein Verständnis aufbringen (Kommentar: „na, zum Glück muss er es nicht erleben, wenn man die Statistiken zur „Inkubationszeit“ liest.“) und ich bin am verzweifeln. Sie kennen das sicher, aber jetzt husten die Kinder auch noch ständig und mir kratzt der Hals. Was natürlich auch von dem Staub des nicht genutzten Hauses, vom Sand, Pflanzen etc. kommen könnte. Es tut mir leid, dass ich mich damit an die wende, aber ich weiß gerade nicht weiter und mir schnürt es im wahrsten Sinne des Worte die Luft ab vor Angst, um meine Kinder. Herzliche Grüße aus Bibione!
von Suna883 am 28.05.2018, 11:42