Frage: Erzeugt Atrovent auch Sodbrennen?

Sehr geehrter Herr Dr. Wahn, mein 4 Jahre alter Sohn hat seit einem halben Jahr allergisches/ extrinsisches Asthma (Pollenallergie) und reagiert ebenso auf kalte Luft, Klimaanlagen, Temperaturschwankungen.... Zudem hat er genau seit diesem Zeitpunkt einen Reflux (erwiesen durch ph-metrie-Messung). Kann der Reflux auch allein durch die Einnahme von Salbutamol hervorgerufen worden sein (vorher war nie etwas zu merken). Die Entstehung des Refluxes lief nämlich parallel zur Asthmaentstehung wo er anfänglich die Höchstdosis Salbutamol bekam. Salbutamol darf er deswegen nicht mehr nehmen. Meiner Meinung wirkte das Salbutamol bei ihm noch lange nach; da er nach Komplett-Absetzen des Salbutamols im Juli nämlich KEINE offensichtlichen Refluxprobleme mehr hatte. Er bekommt jetzt im Herbst bei Bedarf Atrovent. Nun bemerkt man wieder den Reflux!!! FRAGE: Verstärkt Atrovent generell auch Sodbrennen? Das scheint bei ihm nämlich so zu sein, aber unser Arzt sagt, dass Atrovent KEIN Sodbrennen begünstigt bzw. entstehen lässt. Und noch eine Frage: Als Dauerbehandlung bekommt er jetzt wieder Montekulast seit drei Tagen (er nahm es im Frühling bereits zwei Monate ohne Effekt; im Sommer nahm er nichts; da ging es einigermaßen). Montekulast scheint bei ihm jedoch WIEDER nicht zu wirken. Er hustet täglich mehrfach ; an manchen Tagen mehr , an manchen Tagen weniger .. Ab wann müsste er Kortison bekommen ? Das geht inzwischen seit einem halben Jahr so und wir haben etliche Arztbesuche hinter uns....! Sein Asthma ist immer noch ein "leichtes" Asthma; bei der letzten Lungenfunktionsuntersuchung (vor vier Tagen) waren nur die "mittleren" Bronchien "labil"... Kortison mochte der Arzt "noch" nicht verschreiben... Ich empfinde meinen Sohn aber so langsam als unbehandelt und habe Angst, dass seine Bronchien auf Dauer Schaden nehmen. Wie sehen Sie das? Vielen Dank für Ihre Antwort..

von Isabeaou am 15.10.2018, 14:50



Antwort auf: Erzeugt Atrovent auch Sodbrennen?

Ich kann Ihren Frust verstehen, und ich habe die Sorge, dass der Arzt zu viel Diagnostik veranlasst anstatt endlich mit der inhalativen Steroidbehandlung (Fluticason,evtl mit Salmeterol ) zu beginnen. Der Reflux ist aus meiner Sicht in diesem Alter fast immer zu vernachlässigen, die Lungenfunktion dramatisch überbewertet und kaum verwertbar. Also bitte, Therapie statt unsinniger akademischer Untersuchungen,die wohl dem Arzt, aber weit weniger dem Sohn nützen. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 15.10.2018