Hausstaubmilben-Allergie

Hausstaubmilben-Allergie

© Adobe Stock, Kalim

In der Häufigkeit rangiert die Hausstaubmilbenallergie auf Platz 2 der Allergien. Nur die Pollenallergie bzw. der Heuschnupfen ist noch häufiger verbreitet.

Der Auslöser

Die Hausstaubmilben-Allergie wird durch die im Hausstaub lebenden Milben ausgelöst. Genauer gesagt durch bestimmte Anteile in den Ausscheidungen der Milben. Durch die Bewegungen von beispielsweise Bettdecke oder Matratze, aber auch durch die Luftbewegungen beim Staubsaugen wird der Hausstaub immer wieder verwirbelt und mit der Atemluft eingeatmet. Die von der Allergie betroffenen reagieren mit Augentränen, Augenjucken, verstopfter oder laufender Nase, Ekzemen, Niesanfällen oder auch Husten, in schwerwiegenden Fällen mit milbenbedingtem Asthma und Atemnot. Da die Beschwerden der Hausstaub-Allergie auch z.B. bei einer Erkältung auftreten, ist es nicht verwunderlich, dass mehr als 50% nichts von ihrer Allergie wissen, so der Ärzteverband Deutscher Allergologen.

Eine kleine Milbenkunde

Bei den rund 0,3 Millimeter kleinen und deshalb mit dem bloßen Augen nicht zu erkennenden Hausstaubmilben handelt es sich um natürliche Mitbewohner unserer häuslichen Umgebung. Sie sind nicht auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen und können keinerlei Krankheiten übertragen - sind im Grunde also harmlos.

Milben zählen zur Gruppe der Spinnentiere und ernähren sich hauptsächlich von menschlichen Hautschuppen - aber auch von Schimmelpilzen. Der Tisch der Milben ist reich gedeckt: In nur 24 Stunden verliert ein Mensch rund ein bis zwei Gramm Hautschuppen - diese Menge reicht aus, um 1,5 Millionen Hausstaubmilben einen Tag lang zu ernähren.

Entsprechend gern nisten sie sich in Schlafzimmern und hier vor allem in Matratzen ein. Hier in der Nähe schlafender Menschen finden sie bei 70 bis 75 % Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur zwischen 25 ° C und 28 ° C auch optimale Lebensbedingungen. Dabei ist es den Milben völlig gleichgültig, aus welchem Material die Matratze gefertigt ist: Auch in Schaumstoff- und Latexmatratzen fühlen sich Milben wohl. Etwa 65% der in der Wohnung vorkommenden Milben befinden sich in den Betten. Aufenthalte zweiter Wahl sind Teppichböden und Polstermöbel.

Die Vermehrung der Hausstaubmilben findet bevorzugt in den warmen Monaten Mai bis Oktober statt, weshalb der Hausstaub nach den Sommermonaten am stärksten mit Ausscheidungen versetzt ist, so dass nun erst die Zeit der stärksten Beschwerden für die Hausstaubmilben-Allergiker beginnt.

Was kann man tun?

Milbenallergiker sollten eine Art "Milbensanierung" durchführen. Vorhandene Allergene sollten beseitigt und eine erneute Milbenbesiedlung sollte soweit eben möglich verhindert werden. Dazu können spezielle milbendichte Überzüge für Matratzen (Encasings) verwendet werden. In den Apotheken gibt es auch ein patentiertes Präparat mit einem pflanzlichen Wirkstoff - dem Niembaumsamenöl. Einmal angewendet, kann dessen Wirkung nach Herstellerauskunft (Hexal) bis zu einem Jahr anhalten.

Hier einige Tipps:

  • Wenn die Matratze älter als acht Jahre ist, sollte sie gegen eine neue ausgetauscht werden.
  • Oberbett, Kopfkissen und Bettwäsche sollten bei 95C waschbar sein, mindestens jedoch bei 60C. Alternativ können Oberbetten/Kopfkissen ebenfalls mit Encasings versehen werden.
  • Alle Räume stets gut lüften und trocken halten.
  • Bei einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 50% verringert sich die Milbenpopulation - auf Luftbefeuchter sollte deshalb verzichtet werden.
  • Vorsicht vor allem bei alten Polstermöbeln! Hier kann sich vielleicht im Laufe der Jahre eine ansehnliche Milbenpopulation gebildet haben.
  • Ledermöbel sind unproblematisch. Hier finden Milben keinen Lebensraum.
  • Staubsauger - auch die sogenannten "Milbensauger" bringen kaum Vorteile, da sie nur an den Oberflächen - und auch dort nur eingeschränkt - wirken können. Dennoch sollte man bei der Wahl der Staubsauger auf Geräte mit speziellen Feinstaubfiltern achten. Die Filtertüten sollten nicht länger als 14 bis 21 Tage im Staubsauger bleiben.
  • Vor allem im Schlafbereich auf Staubfänger wie z.B. Velours, Vorhänge, offene Bücherregale u.a. möglichst verzichten.
  • Kuscheltiere von Kindern sollten bei mind. 60° C waschbar sein und regelmäßig gewaschen werden.
  • Als Urlaubsgebiete empfehlen sich für Hausstauballergiker Regionen über 1.200 Meter Höhe.

 

Zuletzt überarbeitet: Juli 2020

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