Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 07.06.2005, 11:26 Uhr

@ Yola

Hallo Christiane,

wer sagt denn, daß ich es schaffe *schiefgrins*? Gebe mal meinen Namen in die Suchfunktion ein - ich bin schon mehr als einmal am Rande eines Zusammenbruchs gestanden.

Es geht immer - irgendwie - weil es muß und weil man meistens noch zwei Zentimeter mehr kann, als man denkt. Ich habe Fähigkeiten in mir gefunden, die ich mir noch vor zwei Jahren nicht zugetraut hätte. Ich bin stark geworden. Aber es ist sooooo hart, es ist unvorstellbar hart.

Bitte, Christiane, suche Dir Hilfe. Und zwar wirklich alles, was Du finden kannst. Mit Zwillingen kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich habe ja auch zwei. Ich habe gelernt, um Hilfe zu bitten. Und ich habe es gelernt, Hilfe anzunehmen. Wenn Temi mal bei einem Freund eingeladen ist, versuche ich, Fumi auch unterzubringen, damit ich mal einen freien Samstagnachmittag habe. Oder ich suche Veranstaltungen mit Kinderbetreuung. (Hier in München auf der BuGa sind Sonntagnachmittags SportstudentInnen, die mit den Kindern Bewegungsspiele machen - während Mama auf der Wiese liegt und die Zeitung endlich mal von vorne bis hinten liest - paradiesisch!!!!! Eine AE-Freundin fährt mit ihren zwei Söhnen zu IKEA, drückt die beiden den netten Betreuern im Kinderland aufs Auge und trinkt in aller Seelenruhe einen Kaffee mit Lachsbrötchen - nach einer Stunde ist sie wieder fit für Chaos. Man wird erfindungsreich...)

Wir haben morgen wieder Gerichtstermin. Ich bin natürlich wahnsinnig nervös. Vor den ersten Terminen hatte ich immer das Gefühl: "Noch dieser Termin, und dann ich breche zusammen!" Spaß bringt es immer noch nicht, aber man gewöhnt sich an alles :-(. Es klingt furchtbar, aber auch die schlimmsten Dinge können zu einer Art Routine werden.

Was mir übrigens wirklich sehr gut hilft: Ich mache jetzt seid über 2 Jahren eine Psychotherapie und nehme auch Medikamente. Vor allem die Therapie ist zwar anstrengend, aber hilfreich.

Du wirst durchhalten, weil Du durchhalten mußt. Aber Du wirst durch ein paar sehr tiefe Täler durchmüssen. Leider kann Dir das keiner abnehmen.

Meine Therapeutin hatte gestern ein sehr gutes Bild: Wir stehen vor einem Berg, und oben ist ein Gipfelkreuz und eine Hütte mit leckerem ;-) Essen. Wir stehen unten und schauen da hoch und wir wissen, daß wir irgendwann da oben ankommen werden. Leider kennen wir den Weg nicht sehr genau, und unterwegs wird uns auch der eine oder andere Bergführer enttäuschen oder stehen lassen. Wir werden manchmal 1.000 Höhenmeter an einem Tag schaffen, und manchmal müssen wir wieder in Stück runtergehen, weil wir uns verlaufen haben. Aber wir werden da oben ankommen, daran zweifle ich keine Sekunde. Und wenn wieder ein Tag vorbei ist, an dem wir eher rückwärts gegangen sind, dürfen wir uns eine Pause und ein paar Tränen gönnen, aber am nächsten Tag geht es weiter, weil das Ziel jede Anstrengung wert ist.

Also - kurz Rasten, Pflaster auf die Blasen kleben, Salbe auf die Scheuerstellen, und dann weiterklettern und das Ziel NIE aus den Augen verlieren.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth.

 
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