Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von +emfut+ am 30.04.2010, 22:07 Uhr

"Was tun?", sprach Zeus....

Schüleraustausch, mal wieder. Ich schrub dazu ja schon den einen oder anderen Roman....

Fumi fährt morgen. Heute früh wurde ihr endlich die Tauschfamilie genannt. Aber jetzt ist dann doch wieder alles anders: Das jüngere Geschwisterkind des Tauschkindes hat die Windpocken. Ich hätte dann mal gerne, daß was glatt läuft....

Da sich aber eine Klassenkameradin von Fumi den Fuß gebrochen hat, ist wieder eine Familie "frei". Freude? Nein, denn das (männliche, aber das ist nicht das Problem - nur meinem Ex darf ich das nicht erzählen) Tauschkind in der Familie war einer der schlimmsten Rabauken, als die hier waren. (Rabauken waren sie alle, aber das war der Chef.) Es geht das Gerücht, daß das Mädel den Fuß gar nicht gebrochen hat, sondern sich das nur vom Arzt bescheinigen ließ, um die Reiserücktrittsversicherung in Anspruch nehmen zu können, weil sie auf keinen Fall zu diesem Jungen wollte. Ja, ja, es ist ein Gerücht, aber....

Ich könnte nur noch heulen, ehrlich. Ich bin derzeit sowieso so fertig mit den Nerven, aus diversen anderen Gründen. Und jetzt klappt da auch alles nicht und ich werde eine Woche lang nicht ruhig schlafen können vor Angst, daß Fumi da was passiert oder daß sie in etwas reingezogen wird, was ihr nicht gut tut. Das ganze Projekt steht unter keinem guten Stern. Dabei muß ich genau in dieser Woche richtig ranklotzen, damit ich die Erstkommunion nächste Woche halbwegs anständig über die Bühne bekomme.

Am liebsten würde ich sie nicht fahren lassen. Aber Fumi will fahren, eigentlich, nur vor dieser Familie hat sie Angst. Soll ich sie morgen früh die Treppe runterschubsen, damit sie auch einen Fuß bricht?

Ich mag nicht mehr, ich mag einfach nicht mehr.....
Ich hasse Frankreich und alle Franzosen, So nämlich!

Ach so, und dann noch mein Lieblingsex:

Am Mittwoch rief er an und erzählte, er könne ja nicht zur Erstkommunion kommen (Surprise!) und wäre auch umgezogen (Adresse? Öhemm, vielleicht später....), aber er würde gerne etwas dazu beitragen und ich solle doch sagen, ob ich etwas bräuchte. Ich solle mir Gedanken machen, er ruft dann noch mal an. Elisabeth geht also in sich, hat einen kleinen Anfall von "Hauptsache er schickt eine Karte!" - besinnt sich aber und denkt: "Nö, wenn er schon fragt, dann soll er ruhig was rüberwachsen lassen!"

Heute rief er also noch mal an und ich sage: "Wenn Du schon so fragst: Temi würde so gerne einen Tagesausflug in das Eisenbahnmuseum in Nürnberg machen, das könntest Du ihm spendieren als Geschenk. Und wenn noch 50,- Euro als Beitrag für die Feier rausspringen, wäre ich auch nicht böse." Antwort: "Na ja, eigentlich habe ich gestern schon einen Bilderrahmen und eine Karte gekauft. Meinst Du, ich sollte noch ein Buch dazukaufen? Geld kann ich nicht schicken, ich habe selber keines!"

Ja, Himmel, warum FRAGT er dann? Es ist ja nicht so, als ob ich was erwarte von ihm. Ich glaube ja, der Mann hat fest damit gerechnet, daß ich meinem ersten Impuls nachgebe und sage: "Hauptsache, Du schickst eine Karte!" Und dann kann er nachher rumrennen und sagen: "Ich habe es Dir doch angeboten!" Depp!!!

Okay, also Ärger an allen Fronten.
Aber was mache ich jetzt mit Fumi?

Ich sauf mir jetzt dir Birne zu und halte den Alkoholpegel, bis Fumi wieder da ist, damit ich das aushalte, ich Gluckenmutter. Oder ich mache morgen am Flughafen die Lehrerin rund (die am wenigsten dafür kann, aber da muß sie dann durch). Oder ich blase die Erstkommunion ab und benutze das Geld zum Mitfahren (leider wird es nicht reichen).

Irgendwelche vernünftigen Alternativvorschläge?

Müßig zu erwähnen, daß Fumi mir vor einer halben Stunde noch einen Haufen Dreckwäsche gab mit den Worten: Das brauche ich noch für Frankreich, und daß deswegen die Maschine noch läuft und ich deswegen noch nicht ins Bett kann.

Gruß,
Elisabeth.
(mit der Pulle in der Hand)

 
10 Antworten:

Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von Suka73 am 30.04.2010, 22:19 Uhr

also sagen wir es mal so - es GIBT keine Alternative zu morgen. Entweder sie fährt, oder fährt nicht. Punkt. Davon abgesehen, als unser damaliger Schüleraustausch lief so ab, dass wir alle bei Familien untergebracht waren, aber tagsüber haben wir als Klasse was gemeinsam gemacht, also irgendwo getroffen und z.B. (London) Tower angesehen oder so. Abends kehrte man zu den Familien zurück. Ein Ausbrechen nebenher war überhaupt nicht möglich, insofern die Frage, inwieweit Fumi mit dem Rabauken auf "Tour" gehen kann in Frankreich...

Hatte Fumi die Windpocken noch nicht? Wenn doch, würde doch nichts dagegen sprechen, trotzdem zu den Anderen zu fahren.
Und wenns Fumi nur darum geht, mal ne Woche auszubrechen - Du, sie kann gern meinen Schlüssel haben und hier ne Woche wohnen - ich geh dann auf Trebe.

Was den KV angeht - ich möchte das nicht pauschalisieren, aber wenn mein Dad meine Ma z.B. fragt, was sie haben möchte - und meine Ma sagt, ne Halskette - dann schenkt er ihr nen Camcorder. Mit viel Glück einen Ring. Aber nicht das, was sie geäußert hat. Ich denke, die Frage von Deinem Ex kam nur "pro forma" - aber war ohne jeglichen Hintergrund.

LG Sue

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Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von Joni76 am 30.04.2010, 22:29 Uhr

Ich war ja auch mal in Paris als Austausch-Schülerin. Ich fand grausam...Bei uns haben damals auch einige während des Aufenthalts die Familie gewechselt. Das könnte sie doch bestimmt auch machen, wenns garnicht geht. Außerdem ist ja garnicht gesagt, dass der Rabauke sich zuhause (unter Aufsicht der Eltern) auch so verhält. Aber ich sehe es auch wie Sue. Jetzt kannst Du nichts mehr ändern. Sie wird das sicher schaffen und die Lehrer sind ja auch als Ansprechpartner immer da!

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Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von +emfut+ am 30.04.2010, 23:26 Uhr

Die Lehrerin sagt, daß es irgendwelche Vorschriften gibt in Frankreich, daß man bei Windpocken Quarantäne einhalten muß. Keine Ahnung, ob das so stimmt. Wobei ich ehrlich sagen muß: Unabhängig von der Ansteckung hätte ich kein Gastkind gebrauchen können, als Fumi Windpocken hatte. Da war ich 24/7 im Dauereinsatz beim Eincremen und Trösten und Ablenken. Ich habe drei oder vier Nächte nicht geschlafen, weil ich nachts Fumi festgehalten habe, damit sie sich nicht kratzt im Schlaf.

Fumi will selber nicht zu dem Rabauken. Sie will nach Frankreich, aber nicht zu dem Jungen. Die Lehrerin hat sie dann überredet, daß sie es wenigstens für einen Tag probiert.

Hatte ich die Vorfälle erzählt oder gepostet? Also was alles los war, als die hier waren? Die haben geklaut wie die Raben, unter anderem Computerspiele mit FSK16 oder sogar FSK18 beim Saturn. Also, nicht alle, aber ein nennenswerter Teil der Jungs und ein paar Mädchen. Und der Junge war wohl der Schlimmste - und das will was heißen, denn die Elternvertreterin erzählte mir am Telefon, daß "ihr" Junge mit stapelweise FSK-Filmen und -Spielen aufschlug - angeblich für einen Cousin und angeblich gekauft - Fumi sagte, er hätte sie geklaut.

Fumi und ihre Freundin hatten sich dann an die Vertrauenslehrerin gewandt und die Französischlehrerin - die morgen mitfährt - weiß Bescheid. Das ist auch so ziemlich das einzige, was mich beruhigt: Die Lehrerin ist sehr kompetent und beliebt, und Fumi vertraut ihr. Fumi hat mir mehrfach versichert, daß sie zu der Lehrerin gehen würde, wenn etwas schräg läuft. Ich muß darauf vertrauen, daß sie das 1. tut und daß die Lehrerin 2. richtig reagiert und Fumi notfalls aus der Familie rausnimmt.

Das Programm für die Woche habe ich hier. Die Kinder kommen morgen am frühen Nachmittag dort an und sind erstmal bis Sonntag nachmittag nur in den Familien. Programm findet schon statt, aber nicht dauernd. Mittwoch Nachmittag haben die Kinder zur freien Verfügung, und am Freitag Nachmittag ist explizit "Shoppen" angesagt - na, klasse, dann können sie wieder klauen gehen *seufz*. Hier in München war mehr Programm, und auch da haben sie Zeit gefunden, zwischen Schule und Nach-Hause-Fahren noch schnell beim Saturn ein paar Computerspiele zu klauen oder sich im Kino einen FSK-Film anzuschauen.

Mit ein paar von den Mädchen hatte Fumi sich gut verstanden, und die waren wohl auch "brav". Bei einer dieser Familien würde Fumi gerne wohnen, aber die wollen kein zweites Kind aufnehmen. Na ja, warum sollten sie auch, wenn ein Platz bei der anderen Familie frei ist?

Doof, alles doof....

Waschmaschine ist fertig, ich hänge jetzt die Wäsche auf und gehe dann ins Bett....

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Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von Suka73 am 01.05.2010, 0:22 Uhr

aber was ist denn die Alternative, wenn Fumi nach einer Nacht sagt, dass es gar nimmer geht???? Wo kommt sie dann hin?

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Vorschlag

Antwort von engelchen_lpz am 01.05.2010, 8:00 Uhr

komm hier her, bis frankreich nur 20 Minuten über die autobahn... da kannst auch mal !"kurz"! rüberfahren

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Re:

Antwort von Dreierbande am 01.05.2010, 8:22 Uhr

Ist es nicht möglich zu sagen, daß der Vater von Fumi nicht einverstanden ist, daß sie bei einem männlichen Schüler untergebracht wird?

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Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von berita am 01.05.2010, 12:52 Uhr

Ich finde die Klauerei zwar auch ätzend, aber das muss ja nicht heissen, dass es in der Familie von dem Jungen drunter und drüber geht oder Fumi gar irgendwas passiert. Wenn es ihr dort wirklich nicht gefällt, wird die Lehrerin bestimmt eine Lösung finden.

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Re:

Antwort von franziska1958 am 01.05.2010, 14:18 Uhr

Unser Sohn ist mit 15 nach England. Über seine Gast-Familie gab es solche Horrorgeschichten, dass ich Wochen vorher nicht geschlafen habe. Hatte 1000 gefühlte Gespräche mit dem Vertrauenslehrer.

Aber ein Kind musste nun in diese Familie und es war eben unser Sohn.

Unserem Sohn hat es soooo gut gefallen. Er hat noch heute Kontakt zu der Familie. Und das Gastkind, welches sich hier benommen hat "Wie die Axt im Wald" war zu Hause vollkommen ok.

Also erstmal abwarten. Mich würde aber auch interessieren, was passiert, wenn deine Tochter nach der ersten Nacht sagt, das sie nicht bleiben möchte.

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Re: "Was tun?", sprach Zeus....

Antwort von Curly-Cat am 01.05.2010, 17:13 Uhr

Fumi ist sicher schon weg und sicher wird sie dort wissen, was zu tun ist, wenn sie sich in dieser Familie nicht wohl fühlt.
Ich wünsche Ihr eine schöne Zeit in Fronkreisch, meine damals, war trotz des doofen Austauschschülers, den ich ergattert hatte wunderschön. Unserer Gruppe hat viel erlebt und die Familie war unglaublich lieb und nett, der Sohn, also dieser Sohn, paßte da so gar nicht rein.

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Aaaalso *aufatme*

Antwort von +emfut+ am 01.05.2010, 18:56 Uhr

Fumi hat sich soeben gemeldet.

Sie sind gut gelandet und Fumi kommt erstmal bei einer Lehrerin unter, bis die kleine Schwester windpockenfrei ist. Das soll wahrscheinlich schon Montag oder Dienstag der Fall sein. Die Lehrerin ist sehr nett, hat eine 12jährige Tochter, eine Katze, und einen Swimming-Pool, leider regnet es aber. Fumi ist sehr erleichtert.

Ich hatte am Flughafen noch mal mit der Lehrerin gesprochen. Die ist wirklich sehr nett und hat meine Position sehr gut verstanden. Ich habe ihr gesagt, daß Fumi sich nicht wohl fühlt mit diesem Jungen - aber daß mir vor allem wichtig ist, daß Fumi sich an jemanden wenden kann, falls es so gar nicht funktioniert. Also nicht die Böse-Mutter-Schiene mit dem "Nehmen Sie mein Kind da raus!"-Schrei, sondern die Besorgte-Mutter-Schiene mit dem "Seien Sie für mein Kind da!"-Appell.

Nebenbei haben sich noch ein paar Dinge über den Austausch herausgestellt, die ich hier in der Öffentlichkeit nicht breittreten möchte. Die - sowieso wichtigste - Quintessenz ist allerdings, daß die Schule das Problem gefunden hat und sehr intensiv daran arbeitet.

Ich bin sehr erleichtert und froh und kann jetzt - nach dem Gespräch mit der Lehrerin und dem Telefonat mit Fumi - gut loslassen. Temi hat vorhin erlaubt, daß ich ihn jetzt doppelt soviel knuddel wie sonst, weil ich Fumi nicht knuddeln kann ;-).

Gruß,
Elisabeth.

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