Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von lucile am 10.01.2004, 12:51 Uhr

Vater nicht angegeben

Hi Leena

Ich "propagiere" zwar gerne auch die "2-Eltern-Elternschaft", aber nur dann wenn sie für alle Beteiligten wichtig und richtig ist.

Ich habe und tus noch immer, mich immer wieder damit rumgeschlagen, ob den Kids denn nicht doch was fehlt, wenn der Paps kein Interesse zeigt, oder nur vorgeschobenes, oder doch nur auf dem Rücken der Kinder etwas austragen möchte, etc. etc....

In all diesen Überlegungen wurde mir bewusst, dass wir uns heute auch erst ein Problem damit schaffen.
Natürlich wäre es wünschenswert wenn sich Eltern trennen und einfach das bleiben was sie sind, Eltern.
Im Leben aber ist das beileibe nicht immer so.

... Mit dem Ergebnis, dass sich Mütter und Väter auf der anderen Seite, mit dem Gedanken rumschlagen in die Kinder ein Problem zu pflanzen. Schuld... heisst das Zauberwort. Wir geben uns Schuld.

Aber warum?

Fakt ist, dass Kinder sehr viel selbstverständlicher mit Trennung und ihrem Leben umgehen, als wir uns das vorstellen wollen. Vor allem, wenn wir nicht erst den Nährstoff für mögliche Probleme geben.
Will heissen, wenn wir kein Problem daraus machen, dass nunmal ein Elternteil kein Interesse zeigt, dann ist es auch keines.
Es ist schlicht ein Fakt, eine Begebenheit.

Und mit Sicherheit etwas womit ein Kind leben kann.

Unsere Kinder werden im Laufe ihres Lebens immer wieder vor Frustrationen und unschöne Erlebnisse gestellt.
Auch die Trennung oder ein nicht vorhanden sein eines Elternteils gehört dazu.
Und nur damit schon machen wir Eltern uns zu Schuldigen.
Den Rest vermögen wir mehr oder weniger gut zu erklären, mitzuleben oder ertragen lernen helfen. Schliesslich sehen wir uns nicht als Schuldigen.

Schuld, immer wieder Schuld. Wir machen uns selbst zu Schuldigen. Wofür? Für eine Beziehung die nicht funktioniert hat? Für die falsche Partnerwahl (wenn man das so nennen kann)?

Damit machen wir unseren Kindern ein Problem. Denn irgendwann wird ihnen bewusst, dass mit der Tatsache ihrer Geburt irgendetwas nicht stimmen muss. Dann erst sind wir wirklich schuld,... so meine Meinung.
Sind wir nicht viel mehr verpflichtet unseren Kindern zu vermitteln, dass ganz egal was geschieht, sie gewollt und geliebt sind? Dass es normal ist, dass sie auf dieser Welt sind? Dass es keinen Manko gibt!
Durch die Schuldzuweisung an uns selbst, werden wir erst schuldig.

Mir fällt in solchen Diskussionen immer wieder die Aussage einer alten Frau ein.
Sie meinte, nach dem Krieg war es normal, dass es keine Väter gab. Sie sind im Krieg geblieben, waren in Gefangenschaft.
Keiner wäre darauf gekommen den Kindern zu vermitteln, dass sie etwas unnormales sind, weil nicth beide Eltern da sind.

Heute aber machen wir aus unseren gesunden Kindern psychische "Krüppel", ob sie es sind oder nicht.

Vielleicht müssen wir einfach lernen, das Leben anzunehmen wie es ist.
Ein Vater, der kein Interesse am Kind anmeldet und abwesend ist, ist genauso in Ordnung wie ein Elternteil, dass Interesse hat und Präsenz zeigt.
Das würde unseren Kindern zeigen, dass sie wertvolle Menschen sind, unabhängig von einer Vorstellung, die da "heile Familie - Mama-Papa-Kind" heisst.

Ich betrachte mich als Familie, auch ohne männlichen Erziehungspartner.

... nur so als Denkanregung.

LG
Heike

 
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