Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Rio am 27.05.2005, 21:32 Uhr

Umfrage an die Mütter zum väterlichen Sorgeverhalten VOR der Trennung

Hi Richie,

zu 1) Erziehungszeit: in D nehmen zwischen 1 und 2 % der Väter Erziehungszeit. Sind denn die restlichen 98-99% der Väter unabkömmlich bei ihrer Arbeit? Ginge es wirklich bei 99% der Familien finanziell überhaupt nicht, wenn der Vater die Hälfte der Erziehungszeit nehmen würde?
Oder ist es nicht eher so, dass sie um ihren Status fürchten und/oder nicht bereit sind Karriereknicks hinzunehmen?
PS: auch der Karriere von Frauen schaden die Auszeiten zur Kindererziheung.

zu 2) Was gibt es da groß abzuklären? Die Zeit, in denen Mann ausser Haus ist aufgrund Arbeitszeiten und -wegen KANN er ja nicht zuhause mitarbeiten, klarer Fall. Welche Gründe sollte es geben, die in der restlichen Zeit anfallenden Arbeiten NICHT 50/50 zu teilen? Welche Frau sollte das denn nicht wollen?

zu 3)
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: die Stillzeiten habe ich unter 3b) eingeordnet.
Und was hat denn Schichtdienst damit zu tun? Wenn er Nachtschicht hat, ist er eh nicht zu Hause, fällt also unter 2).
Wenn er tagsüber arbeitet, kann Mann doch genauso gut aufstehen, oder nicht?
Persönliche Parameter: alles Gewohnheitssache. Wer fragt eine Frau denn, ob sie gut wieder einschlafen kann? Wieso "hören" viele Männer ihre kinder des Nachts "nicht"? Und wenn dem wirklich so ist: was spräche gegen einen Stumper zum Aufwachen von der Angetrauten? Welche Männer würden das o.k. finden, nachts zum Zwecke des Babyversorgens geweckt zu werden?

Zu den 60-80-minütigen Nachtschichten: das ist ein Witz, oder?

zu 4) Müssen die Mütter die Väter daran erinnern, dass Termine mit Kindern anstehen? Müssen die Mütter die Termine managen? Das sollte doch für Väter genauso selbstverständlich sein wie für Mütter, oder?

zu5)Ja, bei dieser Frage habe ich vergessen, die Einschränkung durch Arbeitszeiten zu erwähnen. Da ich dies bei fast allen anderen Fragen getan habe, dachte ich, es sei klar dass ich NICHT davon ausgehe, dass ein Mensch (ob Vater oder Mutter) seine Arbeitszeit unterbricht, um die Kinder ins Bett zu bringen, um danach wieder an die Arbeitsstelle zu hetzen. War wohl ein Fehler.

zu 6) und 7)
Was gibt es da zu planen, ausser die Arbeit 50/50 zu verteilen? Welche Lösung sollte denn sonst gerecht sein?
Nehmen wir die paar Gluckenmütter oder -väter mal aus, die es nicht verkraften können, wenn das Kind auch bei jemand anderem als bei ihnen zufrieden ist. solche soll es ja auch geben. Aber sie dürften doch eine statistisch untergeordnete Rolle spielen.

Gerade Frage 7) finde ich SEHR wichtig. Wieso ist es in D normal, dass Väter (mehrmals) wöchtentlich ihren Stammtisch haben, zum Angeln, Skat, Dart, Billiard oder Schießmichtot gehen? Wieviele Frauen haben mehrmals wöchentlich freie Abende? Wie viele Frauen müssen hart mit ihren Männern darum diskutieren bis hin zum Streit, um vielleicht alle 2 oder 3 Monate mal einen freien Abend zu haben? Noch nie was davon gehört?
Gerade die persönliche freie Zeit finde ich einen guten Indikator dafür, wie die Arbeitsbelastungen in einer Familie verteilt sind.

zu 9) (ich merke gerade, dass ich die 8 ausgelassen habe):
Diese Frage bezieht sich auf ein Phänomen, welches ich schon des öfteren beobachten durfte: VOR der Trennung hat sich das Interesse der Väter an den Kindern auf gelegentliche Sonntagsausflüge und Zeugnisvorlage alle halbe Jahre beschränkt. Bei ganz viel Glück durften die Kinder auch mal einen Samstag mit ihrem Papa verbringen und - tatsächlich - die Mutter hatte an diesem Tag kinderfrei, damit sie all die liegengebliebene Arbeit, die sie unter der Woche alleine nicht geschafft hat, aufarbeiten durfte (bewusst übertrieben ausgedrückt *g*).
Und dieselben Väter bekunden plötzlich NACH der Trennung Interesse an ihren Kindern. Wollen ALLTAG mit ihnen erleben, an ihrem täglichen Leben teilhaben und darin eine wichtige Rolle spielen.
Nein, natürlich ist das nicht bei allen Vätern so (wäre ja schlimm). Ich spreche im letzten Punkt bewusst von einem Phänomen, welches mir persönlich aufgefallen ist. Deswegen wollte ich wissen, ob es bei anderen Familien auch so ist/war. Und selbst wenn es so ist, heisst das noch lange nicht, dass ich das schlecht fände. Ist mir eben einfach aufgefallen.

Zitat Richie:
"Vielleicht solltest Du hier die Mütter fragen, wer von den Vätern denn zu 50%
die Kinder geboren habe :-), um zu einem 'befriedigenden' Ergebnis alleiniger Sorge für a l l e Mütter
zu gelangen, denn dann hättest Du nicht den ganzen Nebel unübersehbarer Parameter um Deinen Fragenkatalog :-))"

Schön, dass du den Grinser ans Ende gesetzt hast.
Sonst würde ich dir allen Ernstes ein negatives Frauenbild andichten :-)
Nein, natürlich bin ich NICHT der Meinung, dass alle Frauen automatisch das alleinige Sorgerecht haben sollten.

Und natürlich war es nicht das, was ich durch diese Umfrage "begründen" wollte.
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Aber wenn der Anteil an Arbeit von Vätern rund ums Kind in den meisten angesprochenen Bereichen gegen 0 tendiert, dann frage ich mich schon, was das gemeinsame Sorgerecht soll.
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(Der Satz zwischen den --- gehört eigentlich fett gedruckt. Denn das ist des Pudels Kern.)


Da gibt es diejenigen, die es NACH der Trennung ehrlich besser machen wollen. Es gibt aber auch die anderen, die einfach Macht ausüben wollen. Nach dem Motto: nix dafür tun, aber jederzeit die Möglichkeit haben, alles blockieren zu können.
Und nach MEINER Erfahrung gehören die meisten Männer in die zweite Kategorie oder zählen sich (vielleicht ehrlichen Herzens) zur ersten Kategorie - aber nach 2 Jahren haben sie die guten Vorsätze nicht in die Realität umgesetzt.

Nach MEINER Erfahrung läuft es in der Realität eben meist so rum, dass die Frauen den Männern ihre Kinder eher hinterhertragen (egal ob in Beziehung oder nach Beziehung).

In der Realität IST es in D einfach so, dass die Frauen den Löwenanteil an Arbeit rund ums Kind tun. Das spricht noch nicht gegen gemeinsames Sorgerecht.
Aber irgendwo finde ich, dass es Grenzen gibt. Für mich gilt (wie oben schon mal geschrieben): gleiche Rechte - gleiche Pflichten.
Und dies sollte wenigstens ANNÄHERND eingehalten werden.

So, und nun muss ich leider eine Studie sinngemäß zitieren, deren Quelle ich nicht mehr kenne. Du kannst es also glauben oder bleiben lassen ;-)
Ein Drittel der getrennt lebenden Väter zahlt gar keinen Unterhalt, ein Drittel zu wenig oder unregelmäßig. Und nur ein Drittel aller Kinder bekommt von ihrem Vater den finanziellen Anteil, der ihnen zusteht. Glaubst du, dass es mit dem "Rest", dem sich-kümmern, dem versorgen, dem Sorge tragen, dem Arbeit-auf-sich-nehmen anders aussieht?

Alles in allem finde ich, dass unverheiratete schwangere und getrennte Frauen rein statistisch gut daran tun, erst mal das alleinige Sorgerecht zu behalten. Denn rein statistisch kümmern sich die Väter eher wenig bis gar nicht um die Kinder.
Wenn man dann ein Ausnahmeexemplar von Vater erwischt hat, steht der Sache doch nichts im Weg, es in gemeinsames SR abzuändern.

Ich weiss, dass du genau entgegegngesetzt argumentierst: dass Väter sich nicht kümmern, WEIL sie kein GSR haben. Aber die Realität sieht eben anders aus, wie du bei (vormals oder immer noch)verheirateten Paaren schön sehen kannst: Tausende sorgeberechtigte Väter, die sehr wenig bis gar keine Pflichten erfüllen, aber alle Rechte fordern.

Viele Grüsse,
Rio

 
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