Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 05.05.2004, 10:26 Uhr

Mal 'ne philosophische Frage vor allem an die, die sich nach langer Beziehung getrennt haben

Hallo,

sagt mal, habt Ihr Euch in der Beziehung verändert? Oder nach der Trennung? Oder beides?

Wie betrachtet Ihr heute rückblickend Eure Beziehung? Als Bereicherung? Als schwere Zeit, durch die man halt durchmusste? Oder sogar als Fehler?

Gestern habe ich mit meiner Schwester telefoniert, und sie war die Dritte, die mir sagte, ich sei wieder „wie früher“, also wie vor der Beziehung mit meinem derzeitigen Noch-Mann. Sie konnte es nicht so genau definieren. Generell meinte sie, ich sei wieder fröhlich, zuversichtlich und offen, während der Beziehung sei ich verschlossen und abweisend gewesen. Lustigerweise war das mehr oder weniger auch das Thema in meiner Therapiesitzung vor dem Telefonat. Ich habe mir – das weiß ich jetzt – während der Ehe Sachen gefallen lassen, das kann ich heute gar nicht mehr nachvollziehen. Wenn jemand z.B. hier im Forum diese Ehe geschildert hätte, hätte ich wahrscheinlich gesagt: „Bist Du denn noch bei Trost, wie lange willst Du das noch mit Dir machen lassen?“. Aber mir selber konnte ich diese Frage nicht stellen. Konnte nicht? Wollte nicht? Ich denke, ich habe mich nicht getraut, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte.

Aber: Wie bin ich in so eine Beziehung hineingeraten? Was hat(te) mein Mann, dass ich mich so in ihn verliebt habe, dass ich mich selber aufgegeben habe? Welche verborgenen Bedürfnisse hat mein Mann befriedigt, dass ich bereit war, mich dafür dermaßen von ihm demütigen zu lassen?

Ich selber sehe die Veränderungen seit der Trennung eher im optischen Bereich. Ich trage wieder Schmuck, gerne auch auffälligen Modeschmuck. Ich lasse einen Knopf mehr offen bei meinen Blusen. Meine Farbwahl bei Neukäufen beschränkt sich nicht mehr auf Braun, Schwarz und Dunkelblau. Und, was mir auch aufgefallen ist, ich gehe nicht mehr mit züchtig gesenktem Kopf durch die Welt. Als ich mir vorgestern im Laden ein Fahrrad und einen Anhänger angeschaut habe. habe ich richtig fröhlich mit dem Verkäufer geredet, vielleicht sogar geflirtet. Aber ich bin nicht auf der Suche nach einem neuen Mann, es bringt mir einfach Spaß, nett und freundlich und auch optisch ansehnlich zu sein. Ich stelle jetzt erst fest, wie sehr ich mich versteckt habe vor den Eifersuchtsattacken meines Mannes. Und ich gönne mir was, mal eine schöne Kette, mal ein neues Buch oder einen bunten Blumenstrauß. Das hätte ich früher nicht gemacht, ich hätte da immer ein schlechtes Gewissen bei gehabt. Wenn ich so drüber nachdenke: Ich habe (wieder?) ein besseres Selbst-Wert-Gefühl.

Ihr müsst nicht antworten, eigentlich hat es mir schon gut getan, das einfach mal aufzuschreiben. Aber vielleicht hat ja doch eine/r von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht. Dann würde mich interessieren, wie Ihr das heute, mit etwas mehr Abstand, seht.

Danke und schöne Grüße,
Elisabeth.

 
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