Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Jeannette Malina am 02.07.2003, 9:49 Uhr

Kopf hoch! (Oh, etwas lang)

Hallo,

Kopf hoch! Es gibt bestimmt auch bei Dir in Deiner Nähe eine "Familien-und Erziehungs-Beratungsstelle", so heißen die jedenfalls bei uns. Da kann man sich auch hinwenden, wenn man alleine sein Kind erzieht und einfach kein Land mehr sieht. Die wollen da nicht in Deine Erziehung fuschen, sie zeigen aber vielleicht Wege die Du jetzt garnicht vor lauter Stress siehst.
Eines weiß ich ganz genau: Deinem Kind geht es gut, wenn es DIR gut geht!
Es merkt das Du mit der Situation unzufrieden bist.
Vielleicht hilft es Dir ein ganz klein wenig sich daran zu erinnern was Du hast. Der Vater des Kleinen interessiert sich für ihn und er ist keine Gefahr für seinen Sohn, die Großeltern möchten ihn auch hin und wieder sehen. Bestimmt reicht es Dir oft und alle sollen sich am liebsten zum Teufel scheren, aber diese Leute bedeuten auch Familie.
Der Vater meiner Kinder war eine tödliche Gefahr für meine Kinder und mich. Er veränderte sich und ein Leben mit ihm war nicht mehr möglich. Ich mußte gehen und alles zurücklassen. Mein Sohn (damals 9) ließ seine Freunde, Kleidung,Spielsachen, einfach alles zurück. Wir bekamen eine geheime Adresse und selbst das half nichts.
Meine Familie schützte uns mit hilfe der Polizei und gab uns Halt.
Mein Arbeitsweg beträgt noch immer
1 Stunde und 45 Minuten (eine Strecke). Ich bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar das er mir in dieser schweren Zeit eine Chance gab, denn ich war mit den Nerven damals mehr als fertig.
Meine Tochter war zum Zeitpunkt der Trennung gerade mal 4 Monate alt. Es hieß also für mich zwei Kinder zu beschützen und psychisch aufzufangen.
Der Vater wollte dann unbedingt Kontakt zu den Kindern und im Jugendamt (trotz geheimer Anschrift) mußte ich ihm einen betreuten Umgang gewären. Dort kam es dann zu einem Übergriff vom Vater auf die Mitarbeiter und alle Kontakte wurden abgeblasen. Heute ist mein Sohn 16 Jahre alt, ein normaler Jugendlicher der nie so werden will wie sein Vater. Meine Tochter ist 8 Jahre alt und kennt ihren Vater nicht, wenn ihr Vater eine Verhaltenstherapie macht, muß sie ihn kennenlernen. Ob sie will oder nicht.
Ich lebe in einer festen Partnerschaft und mein jetziger Mann ist für meine Kinder ein echter Vater. Meiner Tochter mußten wir Kindgerecht erklären was Sache ist und das sie einen Vater hat der sie irgenwann sehen will. Ich fürchte mich davor. Ich habe Angst das er dem Kind versucht etwas zu tun, genau wie damals. Aber noch ist es nicht so weit und vielleicht kommt es nie dazu.
Was ich Dir mit meiner Geschichte sagen will ist, egal wie unten Du Dich fühlst, besinne Dich auf die guten Dinge die sich Dir und Deinem Kleinen bieten. Eine Ausbildung zu haben ist nicht gerade wenig, egal wie man es dreht.
Komm erstmal zur Ruhe, vielleicht überdenkst Du Deine Situation einmal ganz für Dich.
In dem Augenblick wo ich nicht mehr weiter wußte und mir Rat holen mußte, sah ich , das ich nicht alleine war.
Wie gesagt, wenn Du voll hinter den Entscheidungen stehst, dann wird es auch für Deinen Kleinen weniger schwer.
Vielleicht genießt er auch die Zeit mit seinem Papa, ich beneide Dich darum das es so bei euch ablief mit der Trennung und Du ihm das Kind ohne Angst überlassen kannst.

Egal welchen weiteren Weg Du einschlägst, Du machst es richtig wenn Du Dir Zeit nimmst.

Liebe Grüße
Jeannette

 
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