Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 09.05.2005, 16:39 Uhr

Jetzt habe ich ein bißchen Zeit und möchte Euch gerne erzählen.....

...wie die letzten Tage waren. Es ist viel passiert und es rumort in mir. Und Aufschreiben hilft ja doch immer, auch wenn Ihr es wahrscheinlich nicht mehr hören könnt.

Zur Erstkommunion am Donnerstag war er zur Messe da. Zum Mittagessen wollte er nicht bleiben, aber das fand ich in Ordnung. Es wäre wohl tatsächlich etwas viel gewesen. Er hat sich in der Kirche etwas hammermäßig aufgeführt, aber der Diakon hat ihn irgendwann in die Schranken verwieden und ich habe beschlossen, daß mein Mann mir nicht mehr peinlich sein sollte.
Der Gag kam dann nach der Messe. Er sprach mit meiner Freundin - Fumis Patentante - eine der wenigen Personen aus meinem Umfeld, mit der er noch kommuniziert, was ich auch völlig in Ordnung finde (ich bin ja froh, daß er noch Kontakt zu "normalen" Personen hat). Als meine Mutter (zugegebenermaßen nicht besonders geschickt in solchen Sachen) mit ausgestreckter Hand auf ihn zukam, um ihn zu begrüßen, rannte er davon. Später bat er meine Freundin, Photos von ihm und den Kindern auf der Kirchentreppe zu machen. Mein Vater stand etwas im Hintergrund und photographierte die Szene. Da ging er zu meinem Vater und verbot ihm, Photos von ihm zu machen. Blödmann!

Am Freitag kam dann der Brief von seiner Rechtsanwältin. Der Brief ging zunächst mal an das Gericht. Er beantragt zum einen, daß Fumi bei der nächsten Gerichtsverhandlung nicht noch mal gehört wird. Das finde ich erstmal nicht schlecht, wobei ich aufgrund des weiteren textes vermute, daß er nur Angst hat, daß sie ihre vage Aussage zu seinen Gunsten vom letzten Mal zurückzieht. Stattdessen benatragt er ein familienpsychologisches Gutachten, um meine Erziehungsunfähigkeit festzustellen. Er behauptet, daß ich mit Kindern, Haushalt und Job völlig überfodert bin und nur aufgrund der vorübergehenden (!) Hilfe von Verwandten und Bekannten in den letzten Wochen über die Runden kam. Darüber ist meine Mutter erstmal ausgerastet. Zum Teil zu Recht, schließlich habe meine Eltern und meine Großeltern uns 10 Jahre lang finanziell und ideell unterstützt, ohne deren Hilfe wäre seine Umschulung gar nicht möglich gewesen. Meine Oma hat uns damals das Auto geschenkt (aus dessen Erlös er letztes Jahr noch 1.000,- Euro bekam).
Ich bin natürlich vor allem sauer, daß er meint, ich packe das nicht. Da trifft er mich sicher auch an einem neuralgischen Punkt. Es gibt Tage wo ich meine, daß ich es nicht schaffe. Andererseits sehe ich auch, daß es den Kindern gut geht, daß sich Fumis Schulleistungen seit seinem Auszug um 2 Noten verbessert haben, und daß es im Großen und Ganzen meistens ganz gut funktioniert. Und - wenn es wirklichn grundsätzlich zu viel wäre - würde ich mir dann wirklich noch "Nebenbeschäftigungen" suchen wie Elternbeiratsvorsitz, Mitgliedschaft im Gesamtelternbeirat der Stadt München, und eine komplette Wohnungsrenovierung samt neuem Fußboden in allen Zimmern?
Er behauptet auch tatsächlich, daß sein 1-Euro-Teilzeitjob ihn ja jetzt Jobsuchenmäßig weitergebracht hat. Ach ja, aber die Tatsache, daß er nopch vor zwei Wochen beim iaf sagte, daß er nach dem Job die Kinder nicht mehr nehmen könnte, weil ihm das zu viel ist, die ist ihm auch irgendwie entfallen.

Mit Logik ist dem nicht mehr beizukommen, oder?

Ich habe meine Punkte jetzt für meine Anwältin zusammengeschrieben und sie wird daraus eine Erwiederung an das Gericht basteln.

Ja, und der Gipfel war dann, daß die Kinder vom Papa-Besuch gestern mit einem Strauß Rosen zurückkamen - für Mama zum Muttertag, gekauft von Papa. Hätte ich ihm was zum Vatertag schenken müssen????

Da bin ich jetzt seit fast 10 Jahren mit dem Kerl verheiratet, aber er kann mich immer noch überraschen. Ist es nicht das, was Frau sich von ihrem Traummann wünscht??? Wer suchte hier kürzlich einen ungebundenen Mann um die 40? Ich hätte da einen abzugeben. 10 Jahre lang kein Blumenstrauß, aber dann schenkt er Blumen der Frau, die ihm nicht näher als Sichtweite kommen darf.

Ach so, zum Abschluß: Es war ja ausgemacht, daß Fumi anruft, damit ich die Kinder unten im Park von ihm "übernehmen" kann. Er hat die Kinder abends um 8:00 Uhr alleine durch den Park geschickt. Durch den Park gehe ich bei Dunkelheit nicht gerne alleine, weil gegenüber ein paar berüchtigte Diskos sind und schon öfter Mal Mädchen dort vergewaltigt wurden. Gut, um 8:00 Uhr ist es um die Jahreszeit noch nicht dunkel, aber wohl fühle ich mich nicht dabei. Es war ja auch genau deswegen anders ausgemacht.

So, das ist das, was derzeit in mir rumort. Ach ja, und dann rief Fumis Lehrerin heute an und sagte, daß Fumi nach den Erfolgen im März seit etwa 3 Wochen schon wieder auf dem absteigenden Ast sei. Kann das mit diesen unsäglichen Umgangsregelungen zusammenhängen? Die ersten Wochen nach seinem Auszug hat sie ihn ja nur im begleiteten Umgang mit der Verfahrenspflegerin gesehen. Ich will nicht alles auf ihn schieben, aber so eine "Gefangenenübergabe" ist ja nicht schön für die Kinder, da liegt die Vermutung einfach nahe. Und es war ja schon sooo gut geworden mit Fumi. Ich bin einfach traurig, daß es jetzt wieder schlechter wird. Ich würde Fumi soooo gönnen, daß sie jetzt endlich mal Ruhe findet.

Wohlgemerkt: Mein Mann wirft mir zwar vor, daß ich den Umgang verhindern möchte, aber das ist natürlich Quatsch. Ruhe bedeutet nicht, daß die Kinder ihren Vater nicht mehr sehen. Ich hatte ja sogar eine Zwei-Wochen-Regelung vorgeschlagen (also jedes 2. WE von Freitag bis Samstag oder Sonntag - wie es ihm halt paßt), die ER aufgrund SEINER Arbeitsüberlastung (Teilzeitjob!!!!) ablehnte.

So, fertig ausgekotzt. Ich lege jetzt noch schnell meinen Brief an meine Anwältin auf das Fax, dann gehe ich nach Hause und spiele ein bißchen überlastete Mutti. Morgen ist bei mir zu Hause Elternbeiratssitzung und ich muß noch mindestens 4 Maschinen Wäsche waschen.

Schöne Grüße,
Elisabeth.

P.S.: Manchmal würde ich ihm gerne die Kinder für eine Woche aufs Auge drücken. Schon vor dem Brief hatte ich überlegt, ob ich beim nächsten iaf-Termin am Mittwoch vorschlagen soll, daß er die Kinder in den Pfingstferien eine Woche nehmen soll. Ich denke, ich werde es tun - auch wenn er das dann wieder so herumdreht, daß ich ihm die Kinder nur gebe, weil ich völlig überlastet bin. Aber dann kann er auch mal richtig "Papa spielen".

 
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