Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von spiky73 am 09.05.2005, 8:44 Uhr

hier der versprochene bericht vom WE (lang ;-) )

hallo ihr lieben,

so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hab, ist das WE wirklich nicht gelaufen. ich hab mal wieder einiges an selbsterkenntnis gelernt, und alles war im grunde genommen friedlich, entspannt und harmonisch.

eines vorab: nachdem ich mir die meinungen von euch angehört und mit meinem freund geredet hab, bin ich flugs hin und habe meinen ex samt familienplage in einem privaten fremdenzimmer hier im ort einquartiert. diese lösung war die preisgünstigste. die "vermieterin" ist die mutter einer ehemaligen klassenkameradin, also wusste ich auch, dass es o.k. sein wird, sie war auch ganz goldig und hat ihnen gestern morgen noch selbstgebackenen kuchen gebracht und kaffee gekocht.

bezüglich des gesamtablaufs:

der spruch "blut ist dicker als wasser" oder "blut zieht an" hat sich mal wieder voll bewahrheitet. anna hat ihren vater ja jetzt ganze 4 jahre und 9 monate nicht mehr gesehen, beim letzten mal war sie 6 monate alt. ich wusste also nicht, wie sie reagiert.

als er in die wohnung trat, ist sie direkt zu ihm hin, hat ihren kopf an ihn gelegt, und sich erst mal gut 10 minuten von ihm drücken und schmusen lassen *taschentücherraus* ich hätte vor begeisterung fast angefangen zu heulen, weil es für mich ein absolut toller anblick war, weil ich mit gezeter meiner kleinen gerechnet hatte, und weil es ein deja vu war, schliesslich hatte ich ihm vor 5 jahren das kind auch in den arm gedrückt, als wir uns nach monaten der trennung (damals wars halt ne fernbeziehung) wieder sahen und und und.

also waren am samstag erst mal alle anderen abgemeldet, papa musste mit ihr spielen, papa war ihr hero. er hat ihr übrigens kein geschenk mitgebracht. ich war mir nicht sicher, ob ich darüber entrüstet oder entzückt sein sollte. einerseits wäre eine kleine aufmerksamkeit mit sicherheit angebracht gewesen, andererseits kenne ich seine geschenke, die sind meistens riesengross, unpraktisch, nicht altersgemäss und nicht wirklich zu gebrauchen. jedenfalls hab ich ihm annas spielzelt in die hand gedrückt und gesagt, er soll das aufbauen. wir haben es dann gemeinsam gemacht, und er hat später mit anna im spielzelt gesessen und gespielt. *hach*

abends waren wir dann italienisch essen, alles ganz locker und entspannt, ich hab sie anschliessend zu ihrem zimmer gefahren und morgens wieder abgeholt.

es stellte sich heraus, dass das mit dem zimmer die beste lösung war, weil anna von dem salzscharfen essen (pizza) nachts wach wurde und durst hatte. und bis sie wieder eingeschlafen war, dauerte es seine zeit.

gestern morgen haben wir uns dann gemächlich fertig gemacht, sind in den zoo, haben anschliessend fast food to go mitgenommen, und alle drei zum bahnhof gebracht.

übrigens hatte ich am samstag morgen sehr nette und grosszügige unterstützung von meiner freundin (danke annika *drück*) - irgendwo war ich auch ein nervenbündel. auch wenn man es mir vermutlich nicht anmerkte, ich wäre mehrmals gegen wände gerannt und über meine füsse gefallen. ab nachmittag war dann mein freund zur moralischen unterstützung bei uns.

FAZIT:

ich musste feststellen, dass anna erst mal keinerlei berührungsängste ihrem vater gegenüber hatte und nur noch augen für ihn.

weiter musste ich feststellen, dass gestern bereits mein freund wieder etwas oberwasser gewann - am ende des zoorundgangs wollte anna getragen werden, aber das durfte dann nicht der papa. das musste mein freund erledigen.

für mich selber galt: keine probleme mit meinem ex. irgendwo bin ich so über ihn hinweg, dass ich normal und entspannt mit ihm reden kann. keine schuldzuweisungen mehr, irgendwo ist er halt der mensch, der er ist, und das kann ich akzeptieren. keine probleme mit seiner exfrau (vor allem, da ich sie nicht wirklich als "konkurrentin" sehe und sehen kann). als ich ihm gegenüberstand, waren alle ressentiments und animositäten ihm gegenüber wie weggeblasen. er ist der vater meines kindes und dieses band wird immer zwischen uns bestehen bleiben. ich habe ihn damals in unserer beziehung erlebt und jetzt mit seiner frau und irgendwo tat er mir leid: er wirkte so "verheiratet" - nicht extrem unglücklich, nicht wirklich glücklich (wie man sich bettet...) - und ich dachte mir nur, "dieser kelch ist an mir vorübergegangen, gottseidank".

für die zukunft würde ich mir wirklich wünschen, dass er es endlich gebacken kriegt, sich mehr um anna zu kümmern und nicht nur den sonntagspapi spielt, der alle 5 jahre mal auftaucht.

leider werde ich ihn nie mit erziehungsfragen oder ähnlichem wirklich belasten können. er lebt als US soldat halt in einer anderen welt. da ist alles geregelt durch die armee, amerikaner haben halt auch ein anderes wertesystem (er konnte z.b. nicht verstehen, dass ich sagte, in ein kinderzimmer gehört kein fernsehgerät).

jedenfalls ist b.a.w. offen, wie es weitergehen wird. schätzungweise wird er alle paar monate hierherkommen (bis er D wieder verlässt), aber ich habe anna erklärt, dass ihr daddy halt so und nicht anders ist, dass er niemals mit uns leben wird. andere kinder haben halt einen papa, der immer zugegen ist, sie hat einen, der in der weltgeschichte herumreist.

so, das war fürs erste was mir dazu eingefallen ist.

liebe grüsse sendet eine nach wie vor entspannte
martina

 
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