Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Ronja1977 am 02.03.2003, 16:39 Uhr

Habe Vater in spe verlassen

Hallo Ihr Lieben,

ich komme mir richtig blöd vor wenn ich jetzt schreibe dass ich den Vater in spe aus unerfindlichen Gründen verlassen habe wenn so viele glücklich wären einen " sich kümmernden Kindsvater " zu haben !
Ich bin jetzt in der 27.SSW und will den Kindsvater absolut nicht mehr sehen und das geht schon seit 2 Monaten so.
Das Problem war dass wir uns erst 4 Wochen kannten als ich schwanger wurde, beide total verknallt freuten wir uns sogar, er sich noch mehr als ich.
Mir war in den ersten Monaten aber so hundeelend schlecht und so konnte ich partout keine Beziehung aufbauen und bin zu der Überzeugung gekommen dass er doch einfach nicht der Richtige für mich ist, nach all dem wenigen was ich von ihm mitbekommen habe aber das hat mir gereicht. ER war bis zuletzt felsenfest davon überzeugt dass wir zusammen alles schaffen könnten, aber er hat mich mit seinen für mich total verklären Ansichten nicht überzeugt und ich hab einfach einen Schlußstrich gezogen um wieder zu mir selbst zu finden.
Tja und jetzt weiss ich überhaupt nicht wie das dann später mit meinem kleinen Mädchen laufen soll! Ich will am liebsten überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihm, weil ich ihn einfach nicht liebe, er aber totale Besitzansprüche an mich stellt-von wegen es ist schließlich UNSER Kind und er ER ist der VATER. Grauenhaft wenn ich daran denke. Außerdem verdient er leider viel zu viel so dass er locker Unterhalt zahlen kann und auch muss aber das berechtigt ihn dann nur noch mehr seiner Meinung nach.
Ich weiß dass ich grundsätzlich mal allein erziehungsberechtigt sein werde, bloß wird er ein Besuchsrecht bekommen lt. Pro familia und natürlich will ich meiner Kleinen auch ihren Vater nicht vorenthalten.
Meine Gefühle sind aber so gespalten dass ich fast Angst vor ihm habe, aber er ist um Gottes Willen kein Schläger oder so, er ist Lehrer, aber was für ein emotionaler!
Vielleicht ist er aber jetzt nach meiner vorläufigen endgültigen Trennung so eingeschnappt dass er am Ende doch gar nichts mehr von mir u. dem Kind wissen will, hatte eh den EIndruck dass ihm die Schwangerschaft nur recht kam um mich an ihn binden zu können, er wird jetzt dann 30 und hatte anscheinend Torschlußpanik.- Verkehrte Welt!
Wer hat ähnliches erlebt und kann mir helfen?
Freunde und Familie schütteln nur den Kopf und verstehen mich nicht, er sei doch so supernett.
Aber ich kanns nicht ändern und das Problem frißt mich auf, bis zur Geburt sind es immerhin noch 3 Monate, vielleicht ändert sich dann irgendwas an der lAge, aber ich glaubs fast nicht.
Die ganze traurige Geschichte bin ich schon mit einer total lieben Sozialpädagogin von Frauen beraten e.V. durchgegangen, aber es würde mir so unendlich guttuen wenn es auch jemandem von euch so ergangen ist und es eine Schwangere oder Alleinerziehende gibt die in einer ähnlichen LAge ist,Rat weiß und mitfühlen kann.
Vielen Dank fürs lesen und antworten

Britta

 
4 Antworten:

Re: Habe Vater in spe verlassen

Antwort von Maikäfer-Mami am 02.03.2003, 17:50 Uhr

Hallo Ronja,

als ich Deinen Eintrag gelesen habe,dachte ich,da will mich jemand "ärgern"-da steht ja(fast)meine Geschichte:)
Gibts ja gar nicht.Ich schreib Dir mal ne E-Mail.

Liebe Grüße,Maikäfer-Mami(30.SSW)

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Re: Habe Vater in spe verlassen

Antwort von kathy. am 02.03.2003, 20:06 Uhr

Hallo Ihr zwei,

auch ich wollte den Vater meines Kindes nicht und da wir in verschiedenen Städten wohnen habe ich die Beziehung beendet und ihm die SS verschwiegen.
Mittlerweile weiß er alles und wir haben uns ganz gut arrangiert.
Ich konnte es nach der geburt meines Sohnes einfach mit meinem Gewissen nicht vereinbaren und habe ihm dann als sein Kind 5 Monate war alles erzählt.
Auch ich war in der Schwangerschaft sicher daß ich den richtigen Schritt gemacht habe und wurde eines besseren belehrt.
Nur das kann Dir im Moment keiner beibringen.
Wahrscheinlich bist Du wie ch einfach nur panisch und brauchst Deine Zeit.
Ich würde Dir raten, kappe das band nicht welches Dich mit dem vater verbindet.
versuche ihm Deine Standpunkte zu erklären und ihn nicht völlig auszugrenzen.
Du wirst sehen, wenn das Kind da ist und Du in Deine/seine Augen schaust, siehst die sache ganz anders aus.

Versuch jetzt nicht zu verkrampfen, es ist völlig ok wie Du dich jetzt fühlst.
Aber glaube mir, nach der geburt wird sich vieles ändern und wenn ihr eine gute Basis finden könnt dann hast Du in ihm auch eine Hilfe und bist nicht ganz allein. Und dein Kind braucht seinen Vater, das wirst Du auch feststellen. Und ich glaube schon daß Du sensibel genug bist.
Aber er scheint wirklich ganz ok zu sein, schieb ihn nicht ganz weg.

Alles Liebe
Kathy

P.S. Ihr könnt mir auch gerne mailen

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Re: Habe Vater in spe verlassen

Antwort von nina3 am 03.03.2003, 8:05 Uhr

Hallo Ronja!

Es ist okay, wie Du Dich fühlst! Du hast im Moment genug mit Dir selbst zu tun. Deine derzeitige Gefühlslage kann ich gut nachvollziehen, auch ich kannte den KV meiner Zwerge nicht wirklich lange, bevor ich schwanger wurde. Mir ging es in der Schwangerschaft auch extrem dreckig und habe zwischendurch im KH gelegen und dann die letzten Monate zu Haus vor mich hin "vegetiert". Mir ging es so, dass ich einfach keinen "Nerv" hatte, mir noch Gedanken zu machen, wie es mit meinem/unseren Leben und überhaupt weitergehen soll. In dem Moment (na ja eher Monaten) hab ich einfach nur die Babys gesehen und gehofft, dass alles gut geht.
Direkt nach der Geburt habe ich ihn aber angerufen und ein paar Tage später hat er uns auch im Krankenhaus besucht. Vielleicht ergeht es dir ähnlich, dass du nach der Geburt doch Kontakt wünscht - das musst du erst mal abwarten und ich glaube nicht, dass du das jetzt schon so endgültig beurteilen solltest. Allerdings sollte man dann schon den Mut aufbringen und zugeben, dass man nicht wirklich "klasse" gehandelt hat, aber es einfach nicht anders konnte.
Einfach wird es vermutlich nicht, dass ist es bei uns nach einem Jahr immer noch nicht! Es ist alles noch so "frisch" obwohl die Babys schon sooo groß sind und es ist auch nicht einfach eine Ebene zu finden, auf der es für beide Elternteile erträglich ist, mit dem Geschehenen umzugehen. Aber ich denke schon, dass man es den Kindern schuldig ist.
Aber das wird sich sicher auch bei dir finden und irgendwie lösen lassen. Da du ja selbst schreibst, dass er kein "Unmensch" ist, werdet ihr sicher auf einen Nenner kommen. Und das Gefühl, was du derzeit ihm gegenüber empfindest, was du als Angst beschreibst, ist wohl doch eher ein schlechtes Gewissen und du hast Angst ihn zu treffen, weil du dich selbst innerlich doch irgendwie "schuldig" fühlst.
Noch mal kurz und knapp: Erst mal alles Gute für die weitere Schwangerschaft und die Geburt und danach hast du Gelegenheit Deine Meinung noch mal zu überdenken!

Ganz liebe Grüße Nina

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Die grauen Schatten der Vergangenheit....

Antwort von RainerM am 03.03.2003, 10:52 Uhr

... das kam mir so in den Kopf, als ich diesen Thread gelesen habe.

Immerhin hat einiges von Ronjas Geschichte eine deutliche Ähnlichkeit mit meiner Geschichte, jedoch aus der entgegengesetzten Perspektive.

Vielleicht hilft es dir, Ronja, wenn ich dir die Sichtweise aus meiner Perspektive erkläre.

Ein paar Unterschiede zwischen eurer und unserer Geschichte gibt es jedoch, und zwar dass in unserem Falle die Mutter den emotionalen Part hatte, während ich (nach aussen) wenig gezeigt habe.

Für einen Mann, der positiv auf seine angehende Vaterschaft reagiert, ist es schon ein ziemliche Hammer, wenn man "abgestossen" wird.

Mir persönlich machte es grosse Probleme, mir die Situation als getrenntlebender Vater vorzustellen.
Da ich in meinem persönlichen Umfeld keine Beispielfälle hatte, an die ich mich orientieren konnt, war ich der Meinung, dass ich nur innerhalb einer Familie für das Kind ein Vater sein könnte.

Inzwischen denke ich völlig anders und bin über die Trennung von der Mutter sehr froh, weil ich selber nach den Erfahrungen während der Schwangerschaft, die ich mit ihr hatte, ohne ein Kind auch keine Beziehung zu ihr suchen würde.

Es ist wohl richtig was die anderen Mütter hier sagen, dass sich deine Sichtweise und deine Gefühe nach der Geburt verändern werden.
Darum ist es wichtig, wie du dich jetzt dem Vater gegenüber verhältst.

Bei uns war es so, dass die Mutter alles in Trümmern gelegt hatte, da sie emotional regelrecht explodiert ist.

Als mein Sohn geboren war, habe ich ihm an folgenden Nachmittag des selben Tages besucht.
Seine Mutter wollte mich da mit Kuss auf den Mund begrüssen, - ich beschränkte das aber auf einen Kuss auf die Wange.
Für mich war es sehr irritierend und undenkbar, da ich sogar kurz vor der Geburt noch geloben musste, das Kind nicht ohne ihre ausdrücklich Erlaubnis im Krankenhaus zu besuchen, sie zu küssen.

Übrigens haben wir uns danach nie wieder einen Kuss auf die Wange oder sonstwohin gegeben- wir begrüssen uns mit Handschalg, wie entfernt Bekannte und das ist mir auch lieb so.

Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn sie sich während der Schwangerschaft mir gegenüber anders verhalten hätte.
Auf der anderen Seite bin ich foh darüber, denn so konnte ich sie früh kennen lernen und schlimmere Folgen blieben mir erspart.

Was mir zwischenzeitlich Probleme machte war, dass mir Perspektiven fehlten.
Vielleicht schaffst du es ja, dem Vater eine Perspektive zu bieten, wie er als getrenntlebender Vater auch tatsächlich Vater sein kann.

Vieles in deinem Text liess mich zusammen zucken.
u.a. dass du keinen Kontakt zu Vater willst, bzw. du dich zwischen vater und Kind stellst.

Wenn du das ihm gegenüber auch zu verstehen gegeben hast, dann wird er ein echtes Problem haben.
Vieles wird davon abhängen, wie er die Trennung verarbeiten kann.
Wenn du ihm aber verdeutlichst, dass es ein ewiger Kampft für ihn werden wird, dann wird er sich wohl zurückziehen, um nicht zum Spielball zu weden.

Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt.
Vergangenes Wochenende hatte ich ihn wieder von Sonnabend auf Sonntag bei mir.
Der Umgang klappt hervorragend, Vincent ist gerne bei mir und seine Mutter ist froh, dass sie Zeit für sich selbst hat.
Anscheinend ist sie auch wiedr auf der Jagd ;o)
Jedenfalls geht sie an ihren freien Sonnabendabenden wieder mit Freundinnen in die Bar, was sie auch gerne tun kann, da ich dann während dieser Zeit mit meinem Sohn beschäftigt bin und nicht nur ein Spielplatz-Papa für ihn bin.

Ich hoffe, dass du auch nach der Geburt in der Lage sein wirst, dem Vater Aufgaben zu übertragen und ihm "Freiheit" mit dem Kind gibst, denn dann hat dein kind etwas vom Vater und erlebt neben der Zuwendung der Mutter auch die des Vaters.
Zwar ist mien Sohn noch kein kleiner Kerl, aber ich spüre jetzt schon, dass es ihmn gut tut, zwei zuhause zu haben und dass er von beiden Eltern geliebt und betreut wird.

Bergangene Woche hatte ich ihn von Dienstag auf Mittwoch, da ich Urlaub hatte, und wir waren bei meinem Onkel und seinem Grossonken :o) zu besuch.

er zeigte uns Fotos von Vincent, u.a. welche mit mir & Vincent und seiner Mutter& Vincent darauf.
Er zeigt auf die Fotos und sagte "meine Mama" und dann auf ein anderes "mein Papa".
Sowas sind Augenblicke, da spürt man, dass es sich auszahlt, zum Wohle des Kindes über seinen eigenen Schatten gesprungen zu sein...

Vielleicht schaffst du es ja auch und der Vater deines Kindes... probiert es aus.

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