Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von nadine77 am 02.03.2004, 9:28 Uhr

Ganz neu anfangen.......

Hallo,

ich überlege momentan, irgendwo in Deutschland ganz neu anzufangen, hauptsächlich wegen der Arbeit. In meiner Region sieht es einfach mies aus. Lust hätte ich schon, bloß hier habe ich die Omas, die mich unterstützen und allerhand Freunde und Verwandte. So ganz ohne "Rückendeckung" mit einem 2-jährigen, geht das? Hat hier jemand Erfahrung oder ist auch ganz allein und kommt damit klar?

Vielen Dank und liebe Grüße Nadine

 
14 Antworten:

Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von spiky73 am 02.03.2004, 10:11 Uhr

hallo nadine,

ich kann dich gut verstehen, aber ich weiss nicht, ob ich dir irgendwie mut machen kann.

ich habe diesen "neuanfang" 1998 in frankfurt gewagt, damals noch ohne kind. dann kam meine tochter, und ich bin für die dauer des erziehungsurlaubs wieder in die nähe meiner familie gezogen.

als anna 18 monate alt war, sind wir wieder nach frankfurt gezogen. ich habe vollzeit gearbeitet um uns ohne jegliche sozialhilfe durchzubringen, aber irgendwo bleibt immer etwas auf der strecke. die betreuung war nicht optimal, babysitter wäre an den wochenenden zu teuer gewesen, und wenn es mir mal mies ging (krankheit) war auch keiner da, der mir mal zur seite gestanden hätte. einfach, weil meine familie zu weit weg wohnte (und es sind "nur" 200 km) und ich mich im notfall auf die 2, 3 freunde hier einfach nicht verlassen konnte.

natürlich gab es auch gute phasen und ich war auch stolz auf das, was ich geschafft habe. aber ich bin dadurch krank geworden, fühle mich einfach nur leer, verbraucht und bin weit davon entfernt, die person zu sein, die ich gerne wäre. ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich die richtige entscheidung zum wohle meines kindes getroffen habe, und ich kann auch nicht guten gewissens sagen "ich würde es immer wieder so machen". weil ich mir darüber gar nicht sicher bin.

liebe grüsse,
martina

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Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von dole am 02.03.2004, 10:59 Uhr

Hallo Nadine,
ich kann mich meiner "Vorschreiberin" nur anschließen.
Ich bin wegen meines mannes , von dem ich mich inzwischen getrennt habe, weg von meiner Heimat und Familie.
Mein Sohn ist 10 Monate alt und ich möchte jetzt auf jeden Fall wieder in die Nähe meiner Familie. Ich habe hier bis auf eine Freundin niemanden, sie würde meinen Sohn schon nehmen aber da komm ich mir immer wie eine Bittstellerin vor, obwohl sies wirklich gerne macht.
Was machst du wenn du oder dein Kind mal krank werden ?
Es ist wirklich sehr schwer allein mit Kind. Ich würde gerne mal was für mich tun , Sport oder einfach nur Solarium oder so, aber durch den Babysitter entstehen dann zusätzliche Kosten so das ich mir das gar nicht mehr leisten kann.
Also ich würde dir raten bleib in der Nähe deiner Familie.
Viele Grüße
Doris

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Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von max am 02.03.2004, 11:15 Uhr

kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Höchstwahrscheinlich wärst du erstmal total isoliert. Babysitter für abends weggehen ist teuer, ob man sich das regelmäßig leistet ist fraglich (würde ich nicht tun). Was machst du wenn das Kind krank ist oder Kiga zu hat oder du krank bist?

Was machst du wenn du dort dann auch keinen Job findest? 1. Frage bei Vorstellung ist doch meistens, ist die Betreuung fürs Kind abgesichert (nur Kiga ist da sicher zu wenig aus o.g. Gründen).

Ich würde es nicht machen.

lg max

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Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von Tachpost am 02.03.2004, 11:38 Uhr

Also ich kann nur sagen,ohne die beiden Oma`s wäre ich aufgeschmissen.
Alleine die Krankheiten,die mein Sohnemann im letzten Jahr durchgemacht hat ( Scharlach,Windpocken etc. ),
ich hätte gar nicht gewußt wie ich das hätte schaffen sollen.
Mein Traum wäre ja auch irgendwo hoch oben im Norden zu leben,aber das wird vermutlich ein traum bleiben.

Also ich würde es nicht machen

LG
Birgit

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habe ganz neu angefangen....

Antwort von PetraMAY am 02.03.2004, 12:15 Uhr

...bin ausgezogen aus dem haus meines nochmannes, habe eltern, geschwister und freunde zurrück gelassen und bin von nrw in den norden (husum) gezogen, allein mit 2 kids, damals 3 und 4 jahre. habe mir vorher dort eine wohnung gesucht und bin dann mit dem zug über 8 stunden gefahren in meine neue wohnung.
also, isoliert ist man nur, wenn man sich einigelt und verkriecht.
ich hatte einen kigaplatz gefunden für den grossen, freunde fand ich auch recht schnell und hatte jeden tag besuch von denen.
es kommt immer auf den jenigen selbst drauf an, ob er offen für was neues ist oder nicht.....ich war es und so war es auch keine schwierigkeit, neue freunde zu finden.
ich habe den sprung ins kalte wasser gewagt und es war eine tolle erfahrung für mich. wie heisst es doch so schön? wer nicht wagt.....der nicht gewinnt....oda so :o)

ich bin sehr gut allein zurrecht gekommen, habe keine oma vermisst, wo ich meine kids hätte abgeben können.

lg petra

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Re: frage...

Antwort von spiky73 am 02.03.2004, 13:02 Uhr

... hast du auch vollzeit gearbeitet?

vollzeittätigkeit und kind hab ich mir einfacher vorgestellt. vielleicht kommt da das einigeln von ganz alleine?

bei mir war es jedenfalls so, dass ich nach der arbeit so müde und ausgepowert war, dass ich nicht noch die energie hatte, irgendwie und irgendwo auf die rolle zu gehen.

im sommer bin ich ja hier in den stadtteil gezogen, und neben annas kindergarten gibt es einen park mit grossem spielplatz. dort hab ich dann die erfahrung gemacht, dass es unmöglich ist, anschluss zu finden. die mütter sassen dann immer zu zweit oder dritt zusammen, kannten sich alle untereinander, hatten wieder alle miteinander dicke kugelbäuche oder babies auf der picknickdecke liegen und ich hatte immer das gefühl, das die mich etwas argwöhnisch beobachteten. schlag fünf lichtete sich das chaos sowieso, weil dann die verheirateten all aufsprangen um heimzustürzen und dem mann lecker esschen zu kochen. das war dann die zeit, wo ich nach der arbeit mit der kleinen ankam, weil ich sie grad vom kindergarten abgeholt hatte.

übrigens habe ich seit anfang des jahres meine arbeitszeit etwas reduziert (und bin jetzt ganz ausgestiegen), und festgestellt, dass ab diesem zeitpunkt viele dinge viel lockerer wurden.

liebe grüsse,
martina

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Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von Silence am 02.03.2004, 13:25 Uhr

Eigentlich müßte ich auch weg von hier. Leider sieht es jobmäßig sehr mies hier aus.
Aber zum einen weiß ich gar nicht, wohin ich ziehen soll, Deutschland ist ja groß, andererseits habe ich anderswo keinen so tollen, preiswerten KiGa-Platz für mein Kind sicher, wie hier und obendrein zieht meine Familie dann ja nicht mit mir um.... und Wohnungen sind teurer und das Leben überhaupt usw. usw.
Angst vor einem Neuanfang hätte ich nicht, schließlich habe ich schon in halb Deutschland gelebt. Aber mit Kind ist eben alles irgendwie anders, finde ich. Man überdenkt einen solchen Schritt und dessen Folgen viel intensiver.
Benji hängt sehr an Oma und Opa, ich fände es gemein, ihn einfach so wegzureissen. Und soll es sich auch lohnen betr. Arbeit, müßte ich schon mind. 500 km weit wegziehen. Und wenn man kein Auto hat, immer auf die Bahn angewiesen ist, wie oft fährt man dann mit einem Kleinkind so eine weite Strecke?
Nene, ich setze lieber alles daran, irgendwie einen Job zu finden.

LG
Sandra

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Re: frage...

Antwort von PetraMAY am 02.03.2004, 14:56 Uhr

hatte vollzeit gearbeitet vor der geburt meines fast 7 jährigen sohnes, dann kam nach 20 monaten der kleine hinterher und ab da hatte ich nur zwischendurch einen job (2 putzstellen), mußte aber das ganze geld zuhause abgeben.

als ich auszog, bin ich mit den kids zum SA und die haben auch den kiga übernommen, sodas ich den nicht bezahlen muß, was ich auch nicht könnte, da unser kv weder unterhalt für die kids noch für mich bezahlt, komme also so eben mal um die runde.

lg petra

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Familienlose Organisation klappt auch

Antwort von sophieno am 02.03.2004, 20:06 Uhr

Hallo Nadine!
Ich bin zwar nach der Trennung vom KV nicht aus der Stadt weggezogen, habe aber hier eben auch keine Omis oder Verwandte, die mir helfen könnten. Und der KV ist ein Totalausfall. Deswegen bin ich mit einer anderen Frau und ihrer Tochter zusammengezogen. So ne Mutter-Kind-WG hat viele Vorteile, vor allem wenn es um die Kinderbetreuung geht. Da kannst du auch mal abends weggehen, ohne gleich einen Babysitter zu bestellen. Oder einfach mal kurz was einkaufen gehen und so. Außerdem fällt dir nicht so schnell die Decke auf den Kopf, weil noch jemand da ist zum Reden. Und für die beiden Kleinen ist es auch schön, jemanden zum Spielen zu haben. Sie sind mittlerweile fast wie Schwestern. Nebenbei hab ich mir noch ein Mütter-Netzwerk aufgebaut, mit Müttern, die auch arbeiten. Wir wechseln uns an einem Nachmittag pro Woche ab, dann gehen die Kinder mal zusammen turnen oder töpfern oder auf den Spielplatz. Sie sind zu dritt, also bin ich jede dritte Woche dran. Zwei Mal komme ich in den Genuss eines freien Nachmittags oder muss keinen Babysitter bestellen, wenn ich arbeiten muss. Und wenn ich einen Notfall habe, kann ich immer jemand fragen...ist also so was wie ein Familienersatz.
Viel Glück,
sophieno

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Re: Familienlose Organisation

Antwort von spiky73 am 02.03.2004, 20:42 Uhr

hallo sophieno,

wie hast du denn die andere mutter gefunden?

ich dachte immer, so was müsste doch in einer grossen stadt wie frankfurt möglich sein, hatte mehrere inserate und aushänge an der uni, aber ohne erfolg. es hat sich nie jemand gemeldet. natürlich muss die unterstützung, die das AE-leben vereinfacht, nicht unbedingt von den grosseltern oder dem KV kommen. ich hatte ja eine zeitlang ein au pair-mädchen, das stellte ich mir auch wunderbar vor, leider war sie ziemlich unfähig, und sie hing auch nur in dubiosen kreisen rum, an wochenenden verschwand sie oft tage- und nächtelang. als familienanschluss oder entlastung würde ich das auch nicht grade bezeichnen.

lg,
martina

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Re: frage...

Antwort von spiky73 am 02.03.2004, 20:52 Uhr

hallo petra,

somit ist dein fall etwas anders gelagert... wenn ich das richtig verstanden hast, bist du zwar umgezogen, hast aber nicht vollzeit gearbeitet. was ja nadines frage war: neuanfang in anderer region in erster linie wg. besserer jobaussichten.

das hatte ich ja auch gemacht, und dazu könnte ich ihr nicht unbedingt raten. als ich noch im erziehungsurlaub war, habe ich auch ständig neue leute kennengelernt und war mit dem kind unterwegs. aber nach einem 8-stunden-tag ist das einfach nicht drin.

liebe grüsse,
martina

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Re: Ganz neu anfangen.......

Antwort von Lichtjahr am 02.03.2004, 21:36 Uhr

Hallo Nadine,

bis vor kurzem hat sich mir genau die gleiche Frage gestellt.

Ich wollte unbedingt eine neue Stelle, weil die alte mit dem Kind einfach unvereinbar war. Und weil es hier im Raum auch nicht gut aussah mit Stellen, habe ich mich tatsächlich bundesweit beworben.

Hatte allerdings großen Bammel davor, es ohne die Großeltern nicht zu schaffen.

Nun habe ich mit viel Glück doch hier eine neue Stelle gefunden, so dass ich mich erstmal beruhigt zurück lehnen kann.

Aber mir ist in der Zeit der Bewerbungen wirklich ganz oft bewußt geworden, wie sehr man doch mit Arbeit und Kind auf ein soziales Netz außerhalb des Kigas angewiesen ist. Mein Sohn ist im ersten Kita-Jahr über zwei Monate krank gewesen. Jetzt auch gerade wieder zwei Wochen am Stück.

Selbst wenn man 20 Tage Anspruch auf Freistellung hat: erstens reicht das manchmal nicht und zweitens macht da auch nicht jeder Arbeitgeber mit.

Also ich habe schon sehr deutlich gemerkt, dass Arbeit und kleines Kind wirklich nicht so einfach ist.

Und trotzdem bleibt es mein größter Wunsch, hier irgendwann einmal rauszukommen aus dieser Stadt, weil mich das Fernweh schon seit Jahren gepackt hat.

Naja, vielleicht, nachdem der Kleine sein Abitur hinter sich hat :-).

Je älter die Kinder werden, umso mehr muß man bei einer solchen Entscheidung, finde ich, auch berücksichtigen, dass die Kinder selbst soziale Kontakte/Freunde am Wohnort haben und in vielen Fällen doch auch sehr an Oma und OPa hängen. In manchen Fällen vielleicht auch am Vater, der ja gewiß auch nicth mit umziehen wird.

LG; LICHT

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Re: Familienlose Organisation

Antwort von sophieno am 02.03.2004, 21:41 Uhr

Hi Martina,
ich hab die eine Mutter über eine Anzeige in einem Stadtmagazin kennengelernt. Die andere Mutter kenn ich aus dem Kiga. Überhaupt ist es, glaube ich, am einfachsten, sich an die Mütter/Väter von Freunden des Kindes "ranzumachen". Ich hab aber auch festgestellt, dass es manchmal Probleme gibt, wenn die Erziehungsvorstellungen zu weit auseinander liegen.
Wie läuft es denn so mit den Kindern deines Freundes, haben sie dich einfach so in ihr Herz geschlossen? Mein Freund hat auch zwei Kinder, sein Sohn ist 14 und wohnt bei ihm. Wir mögen uns ganz gerne, aber es gibt natürlich auch Schwierigkeiten.
sophieno

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Habe es auch getan

Antwort von lucile am 05.03.2004, 9:31 Uhr

Hallo Nadine

Ich bin nach der Trennung auch weggezogen.
Zwar "nur runde 30 km", nichtsdestotrotz.
Und Paradeübung: Mitten aufs Dorf.

Anfänglich war ich noch eine Weile zu Hause. Durch Zufall kam ich beim ersten Elternabend in den Elternbeirat im KiGa. Zuvor habe ich die Leute einfach angequatscht. Ob beim Bäcker oder beim bringen/abholen.
Das kam ehrlich gesagt alles von alleine. Der Pluspunkt auf dem Dorf war für mich eindeutig, dass ich von mir selbst kein Bild einer "bedürftigen" Frau zeichne. Will heissen, ich gebe nichts auf den AE-Bonus.
Ehrlich gesagt, geht es mir auch richtig auf den Senkel, wenn Mütter ihre Kinder andern zuschieben, um selbst Ruhe zu bekommen.

Ich habe mich alldieweil einfach wie die anderen gegeben. Meine Kinder verkehrten in anderen Familien genauso selbstverständlich, wie die ihren in meiner Familie.
Ich war bereit Fahrdienste zu Sport, Chor oder was auch immer mitzumachen oder habe was organisiert, wenns eng wurde.

Das half mir ungemein als ich wieder anfing zu arbeiten. Die Tagesbetreuung übernahm der Götti. Ok, das ist eine Sache. Ich bin unheimlich froh, dass er das tat. So konnten die Kids bei mir zu Hause bleiben.
Trotzdem bin ich auf anderen angewiesen. Zumal sie Morgens 1/2 Stunde unbetreut wären, etc.

Inzwischen (ich musste ein halbes Vollzeit arbeiten um das 50% Pensum zu bekommen) arbeite ich 2,5 Tage am Stück pro Woche. Es bleibt mir Zeit für die Kids und die 2 Nachmittage ohne mich würde ich auch noch ohne die Betreuung durch den Götti hinbekommen.... gehen meine Kinder 2 Nachmittag zu anderen Familien, kommen die anderen Kinder 2 Nachmittag zu mir.

Lange Rede, kurzer Sinn. Du darfst nur selbst nicht den Fehler machen, Dich etwa in die Schublade AE stecken zu lassen.
Ihr seid einfach eine Familie mit einem Elternteil. Mir hat es sehr vieles leichter gemacht.

Good luck
Heike

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