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Geschrieben von yola am 06.10.2005, 15:37 Uhr

Fortsetzung

Hallo,

die Fortsetzung. Gestern konnte ich nach der Verhandlung nicht mehr mit meiner Anwältin sprechen, hab sie auch nicht mehr telefonisch erreicht. Heute morgen 9:15 bei einem anderen Anwalt, einem guten Freund von meinem Bruder. Jünger, unbekannte Kanzlei (andere Anwältin etablierte und als beste Familiensachenkanzlei in Luxemburg bekannt), aber motiviert. Er scheint den Ernst der Lage zu verstehen, dass es hier um meine Existenz geht, will versuchen, eine neue Verhandlung vor der Urteilsfindung ansetzen zu lassen, ob es ihm gelingt, weiss man nicht. Als ich es der Anwälting mitgeteilt habe, sie gebeten habe, mit ihm in der völkerrechtlichen Sache zusammenzuarbeiten udn mich in den Familiensachen weiterzubetreuen hat sie gleich das Mandat niedergelegt, weil ich ja offensichtlich kein Vertraeuen hätte (sorry, sie WAR gestern einfach total mies vorbereitet), und sie hätte sich so reingekniet und es ganz toll gemacht, und ich solle doch nciht ständig so in Panik geraten udn es würde sie persönlich tief treffen, dass nach allem was wir zusammen durchgemacht hätten ich ohne vorher mit ihr zu sprechen einen anderen beauftragt habe, und sie wolle ja nichts Schlechtes über einen Kollegen sagen, aber gerade DEN, DEENN, wenn's jetzt wenigstens ein anderer, erfahrener Kollege gewesen wäre, eine graue Eminenez, aber DEEN. Ich weiss nicht mehr was richtig oder falsch ist. Ich heule heule heule, vor dem Computer beim Übersetzen, im McD beim Mittagessen... Habe ich die richtige Entscheidung getroffen oder alles noch schlimmer gemacht? Ich weiss es nicht. Mein Bruder sagt, es ist ein guter Freund von ihm, der sich wenn's sein muss reinbeisst wie ein Pitbull. Ist das gut oder schlecht? Werden damit vielleicht die Sensibilitäten des Gerichts verletzt, was sich dann negativ für meine Sache auswirkt. Ich weiss es nicht. Ich bin einfach nur noch fertig. Und die Uebersetzung muss raus - immer noch dieser Druck jeden Tag ein richtig dickes Pensum schaffen zu müssen...

Danke für Eure seelische Unterstützung

Yola

 
4 Antworten:

Re: Fortsetzung

Antwort von Suka73 am 06.10.2005, 15:44 Uhr

Yola, jetzt lass Dich bitte von der inkompetenten Anwälting, die ihren Schein wahrscheinlich aufm Rummel gemacht hat, nicht beeinflussen. Hast Du schon einmal eine Versicherungsgesellschaft gut über eine andere reden hören? Einen Arzt gut über einen anderen reden hören? Eine Fahrschule, die eine andere Fahrschule empfohlen hat???? Das ist im RA-Bereich genau das Gleiche. Klar, ihr geht das Mandat und mit Sicherheit auch ne Menge Kohle flöten, ist doch logisch, dass sie Dich halten will. Und was heißt hier "Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben" und Du sollst nicht in Panik geraten? Hat die se noch alle oder was??? Wie soll man nicht in Panik geraten, wenn man am Tag vorher sieht wie einem das Leben, die Existenz, die Grundlage genommen wird? Es ist Dein gutes Recht den Anwalt zu wechseln, allerdings ähm wie ist es mit den Anwaltskosten, wer zahlt die? Denn Du zahlst ja jetzt doppelt bzw. das, was bisher die RÄ gemacht hat.

Es ist immer gut, wenn ein Anwalt mehr "Biss" hat. Ich komme ja selbst aus dem Bereich, habe ReNo in Berlin gelernt. In einer ganz kleinen Kanzlei. Mein Chef war da ganz alleine mit mir und noch einer Assistenz. Es ist immer schwer, als kleine Kanzlei sich gegen die großen durchzusetzen. Klar, so ein Name wie "Schlagmichtot & Partner - 50 Kanzlein weltweit" macht imemr was her, aber die "Kleinen" wissen noch zu kämpfen, weils ebenfalls um IHR Überleben geht denn die leben oft nur vom Weitersagen ("ich kenn da einen, der ist gut") oder von Empfehlungen, von daher sei nicht verunsichert, dass der Pitbull-Anwalt und auch noch Freund Deines Bruders, "nur" eine kleine Kanzlei hat! Und der kann sich in die Sache vielleicht auch besser reinversetzen als jemand, der die Geschichte und die Umstände nicht so genau kennt.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück. Du wirst das schaffen, Yola! Es entbehrt jeglichem normalen Menschenverstand, Dich aus Lu wegziehen zu lassen nach Berlin, ins Ungewisse zu einem Kerl, von dem jetzt nichtmal gesagt werden kann dass er sich DANN kümmert. Ich könnt echt Brocken kotzen wenn ich das alles lese!!!

LG und drück Dich, Sue

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Re: Fortsetzung

Antwort von Leena am 06.10.2005, 17:41 Uhr

So einen richtig souveränen Eindruck macht Deine Anwältin aber nicht, jetzt nur nach dem gehend, was Du hier geschrieben hast - von der Verhandlung gestern mal ganz abgesehen. Es spricht nicht unbedingt für Deine alte Anwältin, wenn Du nach der Verhandlung nicht mehr gescheit Rücksprache mit ihr nehmen konntest (von der selten dämlichen Bemerkung, zur Not könntest Du ja nach Trier umziehen, jetzt mal abgesehen!), und es spricht definitiv nicht für sie, dass sie jetzt das Mandat niederlegt, nur weil Du sie gebeten hast, in der völkerrechtlichen Frage mit einem anderen Anwalt zusammen zu arbeiten. Klar spricht es nicht unbedingt für Dein Vertrauen in sie, wenn Du ihr sozusagen "Hilfe holst" (und dann noch ein jüngerer Kollege und eben keine "graue Eminenz", grusel!), aber wenn sie da nicht darüber stehen kann, macht das keinen guten Eindruck - und menschlich muss sie jetzt auch nicht anfangen, Dir ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen, von wegen "es würde sie persönlich tief treffen" etc. - zum einen hast Du jetzt ganz andere Sorgen als ihre geknickte Psyche, und zum anderen arbeitete sie (bisher) für Dich, was haben ihre tollen persönlichen Gefühle in einem Anwalt-Mandanten-Verhältnis zu suchen..?? Spricht alles nicht wirklich für sie, finde ich...

Aber von den Gefühlen Deiner Anwältin mal ganz abgesehen - so pauschal kann man gar nicht sagen, was in solchen Fällen die "richtige" Entscheidung ist oder was alles nur noch schlimmer macht... Ich habe beruflich auch oft mit Anwaltskanzleien zu tun (sozusagen als "Gegenseite" bei einer Behörde), da kommt es natürlich oft vor, dass große, etablierte Kanzleien einen gewissen Ruf haben, viele kleine kennt man auch und hat gewisse "Erwartungen" in sie, manche kennt man allerdings auch gar nicht... Es gibt jede Menge Kanzleien, wo man von vornherein skeptisch ist, nach dem Motto, wenn der's nötig hat, sooo einen Anwalt zu beauftragen... Es gibt Kanzleien, sehr wohl auch große Kanzleien, die haben einen gewissen Ruf, eine gewisse Gleichgültigkeit ihren Mandanten gegenüber an den Tag zu legen, sich einfach nicht sehr zu engagieren etc., nun ja. Auf Anhieb würde ich sagen, mir fällt nur eine oder maximal zwei richtig große, überregionale Kanzleien ein, deren Arbeit ich wenigstens ansatzweise blind vertrauen würde. Also "groß" muss nicht unbedingt "gut" bedeuten! Bei den meisten kleinen Kanzleien ist es im Prinzip genauso. Und wenn einem die Mandanten dann mitteilen, dass sie den Anwalt wechseln wollen oder gewechselt haben - manchmal denkt man, na endlich, warum nicht schon früher, bei anderen denkt man, schade/unbelehrbar?/was auch immer... Ich denke, ein motivierter neuer Anwalt muss nicht unbedingt die "Sensibilitäten des Gerichts" verletzen, wenn er dabei ernst zu nehmen, sachlich und konstruktiv ist, auch wenn die sich sicherlich ihren Teil denken, gerade nach der Verhandlung gestern.

Jünger, unbekannte Kanzlei, aber motiviert - danach kann man gar nichts sagen... Guter Freund vom Bruder, jünger, aber "reinbeißfähig"... mmh... Kannst Du nicht versuchen, übers Internet ein bisschen was über ihn rauszufinden? Schon die Homepage vermittelt einem oft ja schon mal einen gewissen "Eindruck", oder wenn man (ehemalige) Mandanten von ihm finden könnte....

Ansonsten haben Oberstaatsanwalt und gegnerische Anwältin ja wohl formal recht, es geht nicht in erster Linie um das Kindeswohl, sondern um die Wahrung des Haager Übereinkommens, und das hat nichts damit zu tun, wie Deine wirtschaftliche Situation aussieht - so besch..., wie das sein mag! Soweit Du die Zwillinge gegen den Willen des Vaters nach Luxemburg gebracht hättest, obwohl gemeinsames Sorgerecht bestand und dies auch tatsächlich so ausgeübt wurde, wäre es ja "widerrechtliches Verbringen", oder? Obwohl die Begriffe, dass die "gemeinsame Sorge" "tatsächlich so ausgeübt" wurde, ja wohl relativ dehnbar sind, oder? Kenne mich da absolut nicht aus! Aber soweit ich aus dem Übereinkommen lesen konnte, hat das Gericht nicht viel Spielraum, wenn widerrechtliches Verbringen vorliegen sollte und der Antrag des Vaters ist ja eindeutig (knapp!) vor Ablauf der Jahresfrist eingegangen, und selbst diese Jahresfrist muss ja wohl nicht unbedingt viel bedeuten... Ansonsten - es ist ja wohl egal, ob die Kinder vor dem Umzug nach Luxemburg in Berlin polizeilich gemeldet waren oder nicht, der Begriff "gewöhnlicher Aufenthalt" hat ja nichts mit Melderecht zu tun, unter 16 Jahren sind Eure Zwillinge ja auch noch... Auf Anhieb würde ich als Ansatzpunkt eher sehen, ob der Vater seine Sorge VOR Eurem Umzug nach Luxemburg auch tatsächlich ausgeübt hat, oder ob er nicht dem Verbringen der Kinder zugestimmt bzw. es wenigstens nachträglich genehmigt hat... Auch ein "konkludentes Verhalten" kann ja Zustimmung bzw. Genehmigung bedeutet, also er muss es wohl gar nicht ausdrücklich erlauben, solange er sich eindeutig so verhält, dass Du aus seinem Verhalten die Zustimmung/Genehmigung erkennen kannst, oder? Bisher hast Du ja immer geschrieben, Dein Ex wäre mit Eurem Umzug einverstanden gewesen, mit einer "Trennung auf Probe" bzw. er habe bei der Trennung ausdrücklich gesagt, Du solltest mit den Kindern verschwinden, nach Deinen Beitäragen hier von Ende Februar... wäre zumindest eine gewisse Chance, oder..?

Wie war denn die Urteilsbegründung im Urteil der vorherigen Instanz? Und was sagt der neue Anwalt rein rechtlich dazu?

Ich drück Euch auf jeden Fall alle Daumen!!!

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An Leena

Antwort von yola am 06.10.2005, 21:32 Uhr

Hallo Leena,

vielen Dank für diese eingehende und sehr fundierte Antwort. Bist Du Anwältin/Staatsanwältin/Richterin??? Auf jeden Fall hast Du hier die Sache genauer auf den Punkt gebracht, als meine eigene Anwältin es je getan hat.
Ja mit dem tatsächlich ausgeübten Sorgerecht. wie wird das ausgelegt? Da hat meine Anwältin nie was Konkretes zu gesagt. Bedeutet denn, wenn man gemeinsam in der Wohnung lebt, dass automatisch auch tatsächlich von beiden das Sorgerecht ausgeübt wird? Bei uns war's die ersten 2 1/2 Monate so, dass ich schwer angeschlagen vom Kaiserschnitt bei den Kindern im Zimmer schlief, er morgens aus dem Haus ging, ohne überhaupt nachgeschaut zu haben, ob wir noch lebten, abends gegen 21h00 - 22h00 nach Hause gekommen ist- Ich habe die Kinder extra nicht so früh ins Bett gebracht, weil er sie sonst tagelang überhaupt nciht gesehen hätte. Dann hat er meist 5 Minuten Goochigoo gemacht und ist dann in seinem Büro verschwunden. Kann man sowas vorbringen als nicht tatsächlich ausgeübtes Sorgerecht? Er hat nach einer Weile zugestimmt, für etwa 15 st. die Woche einen Babysitter zu engagieren und hat mir auch ein paar Hundert Euro Haushaltsgeld gezahlt, nachdem die Kinder 2 Monate alt waren und meine sämtlichen Ersparnisse aufgebraucht. Als wir dann nach Luxemburg gezogen sind, hat er bis Juni dieses Jahres Unterhalt gezahlt und dann die Zahlungen ohne ERklärung eingestellt.
Und das mit dem "Seht zu dass ihr heute abend verschwunden seid, wenn ich zurückkomme." hat er wortwörtlich gesagt, leider habe ich keine Zeugen dafür. Seine Anwältin und die Hohe Behörde argumentieren jetzt sogar erneut es sei widerrechtliches Verbringen, (was vorher eigentlich schon vom Tisch war) weil ich seine Zustimmung "unter erniedrigenden Umständen erzwungen" hätte (wahrscheinlich ist damit gemeint, dass ich sagte, dass ich mit einem Mann wie ihm nicht mehr zusammenleben könne, weil ich ohne Hilfe kaputtgehe). Ausserdem ist der Appel darauf begründet, dass ich die Kinder nicht nach 6 Monaten rückgeführt hätte. Diese Frist ist von ihm frei erfunden.Es gab keinerlei Abmachung, dass ich "einfach so" nach Berlin zurückkehren wollte. Ich war durchaus bereit, wieder nach Berlin zurückzugehen, falls er anfangen würde, sich um die Kinder zu kümmern und mich so zu behandeln, dass ich nicht ständig Angst vor ihm haben musste (Jähzorn), ich habe ihn Dutzendemale vor jeder Entscheidung: Haus mieten, Kita für die Kinder suchen, hier für mich nach Elternurlaub wieder Arbeit suchen, darauf angesprochen, wie es weitergehen sollte und keinerlei Antwort erhalten. (Vor Gericht wurde angeführt, ich hätte das alles heimlich getan und 10 Tage vor Ablauf der Jahresfrist, sei es dem KV wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ich gar nicht nach Berlin zurückwolle)Ich habe ihm (Okt. 04)angeboten, nach Berlin für eine Woche zu Besuch zu kommen mit der einzigen Bedingung seine Junggesellenwohnung für Krabbelkinder kindersicher zu machen. Das hat er als unzumutbare Belastung abgelehnt.
Als von ihm keinerlei Aussage in irgendeine Richtung kam und mir klar war, dass ich ab Maerz keinen Elternurlaubsgeld mehr bekomme MUSSTE ich Arbeit suchen, da von seinem Unterhalt grad mal die Miete bezahlt werden kann (die für luxemburgische Verhältnisse spottbillig ist). Glaubst Du man könnte das als stillschweigende Zustimmung zu meinem Verbleib anbringen?.
Ich bin für jeden Rat dankbar. Habe meine E-Mail Adresse hinterlegt (leicht verschlüsselt), obwohl ich hier schon sehr viel berichtet habe, muss ja nicht alles bis ins kleinste Detail ins Netz.

Lieben Gruss und nochmal vielen Dank für diese fundierte Antwort

Yola

P.S. Noch eine Frage: Habe ich das so richtig verstanden, wenn die Kinder rückgeführt werden,werden sie an seine Adresse nach Berlin rückgeführt und ich habe gar nicht die Möglichkeit (aufgrund des gemeinsamen Sorgerechts) zu sagen, wir drei ziehen nach Trier - bzw. müsste erstmal hier alles aufgeben und nach Berlin ziehen, um das Alles vor den dortigen Gerichten auszufechten? (Mit welchem Geld, ich wäre ja völlig mittellos, keine Arbeit, keinen Anspruch auf Sozialleistungen - habe ja nie in Deutschland gearbeitet und gelebt nur die drei Monate vor der Niederkunft weil ich Reiseverbot hatte und 5 1/2 Monate danach)

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Re: Fortsetzung

Antwort von britta + stacy am 07.10.2005, 9:42 Uhr

Huhu Jola!

Hatte deinen Hammerbeitrag gelesen, doch keine Zeit zum Antworten gehabt.

Ist schon echt heftig was da bei euch abgeht........!!! Ohne Worte!

Wobei....... es ist klasse das du jetzt eine Alternative hast mit dem neuen Anwalt, weil...............

was hast du da zu verlieren??

Mit der alten Anwältin weitermachen und auf Grund laufen, oder versuchen es für die Kinder und dich zum Guten laufen zu lassen??

Ich hoffe das alles klappt, den die Schikanen kenne ich hier auch......... muß mich hier auch gegen Lügen wehren wo selbst mein Tochter vom Glauben abfällt............

Viel Kraft wünsche ich dir!!

Viele Grüße
:)

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