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von spiky73  am 08.06.2012, 10:35 Uhr

das thema, das mich umtreibt: kind, freunde und die pubertät...

guten morgen -

zu dem thema "meine große und ihre freunde" habe ich im laufe der zeit bereits mehrfach gepostet, es ist natürlich eine sache, die ständigen veränderungen unterworfen ist, und was ich heute schreibe, kann SO morgen natürlich schon gar nicht mehr gelten. weil die situation ja eine ganz andere ist - und das subjektive empfinden meiner großen (12 j.) sich ja auch mit dem wind ändert (ändern kann).

eigentlich hat meine tocher seit dem kindergartenalter sich völlig auf ein mädchen fixiert. sie war die beste freundin in allen lebenslagen - die freundschaft überstand auch räumliche distanz - und anderen kindern hat meine tochter neben dieser freundin A gar nicht eingeräumt.
dazu muss ich auch sagen, dass sie ein ausgesprochenes phlegma hat. ich finde nicht, dass sie echte kontaktschwierigkeiten hat, sie unterscheidet instinktiv zwischen sympathie und antipathie, und wenn sie jemanden als sympathisch befunden hat, ist sie auch sehr offen und umgänglich. und wenn ich (aus der ferne) mein kind in gruppen erlebe, habe ich auch nicht den eindruck, dass sie unbeliebt ist.
allerdings gab es wohl auch zeiten (das wurde mir dann von fremden betreuungspersonen zugetragen), da hat sie sich innerhalb der gruppen in sich selbst zurückgezogen und ist in ihrer eigenen welt gewesen (was natürlich auch eine folge von ADS sein kann...).

2009 war sie für ein jahr mit freundin A in der gleichen klasse (grundschule), 2010 erfolgte der wechsel zur weiterführenden schule - die mädchen kamen in unterschiedliche klassen.
in diesem jahr war anna in einer klasse, in der sie - wohl durch ihre persönlichkeitsstruktur - zu einer art "klassenmaskottchen" mutierte. sprich, sie wurde richtiggehend von den anderen mädchen betüddelt und bemuttert - aber ich hatte nie den eindruck, dass die anderen sie nicht mochten. das wurde auch vom klassenlehrer so bestätigt... meine große hat aber gerne behauptet, dass die anderen sie nicht mögen...

in der klasse hat sich ein mädchen - ich nenne sie mal freundin B - sehr um meine tochter bemüht, es ist auch eine freundschaft entstanden, obwohl mein kind immer die freundin A vorgeschoben hat.
ich weiss nicht, ob das jetzt entscheidend ist, aber vielleicht ist es erwähnenswert. die mütter von freundin A und B waren früher beste freundinnen und haben sich dann durch heirat etc. aus den augen verloren.

im november vergangenen jahres wurde meine große zurückgestuft.
über die neue klasse bin ich wenig begeistert, über die neue lehrerin genauso wenig. meine große selbst schätzt die sache so ein, dass die rückstufung eine gute sache war, was den schulischen bereich angeht, was den "sozialen" bereich betrifft, fühlt sie sich in der neuen klasse nicht wirklich integriert. ich verstehe sie, führe das aber jetzt nicht so im detail aus.
in der klasse hat ein mädchen sie mit beschlag belegt, die mir sehr unsympathisch ist. vor einigen monaten hatte ich zu dem thema mal gepostet.
die sache ist die, dass meine tochter diesen kontakt als unangenehm bewertet und eigentlich keine freundschaft will. ich kann nicht beurteilen, ob sie den erwachsenen "nach dem mund redet", oder ob es ihre eigene meinung ist. wenn man tiefer bohrt, dann erzählt sie, dass dieses mädchen sehr dominant ist und emotionalen druck ausübt, wenn meine tochter nicht nach ihrer pfeife tanzt. das kann so aussehen, dass es heisst "wenn du nicht xy tust, dann bekomme ich ärger mit meinen eltern und die nehmen mich dann von der schule!" - oder dass sie meine tochter angeblich bei den anderen klassenkameraden schlecht macht.
(und meine tochter ist durch ihre art wirklich ein "dankbares opfer" für solche leute, soifz).

jetzt komme ich aber nochmals zu den freundinnen A und B zurück.

die beiden sind inzwischen beide ein gutes stück größer als meine tochter.
mein kind war früher immer etwas kleiner als der durchschnitt, seit der 2ten klasse etwa ist sie aber immer normal groß. allerdings ist sie inzwischen ziemlich mopsig. A und B dagegen haben große beide große eltern, sind für ihr alter überdurchschnittlich groß, haben lange blonde haare und sind schlank. im grunde genommen unwesentlich, aber meine große fühlt sich da immer benachteiligt. da sind die augen langweilig braun, die haare zu dunkel, sie ist vieeeeeeeel zu klein, zu dick, der busen zu wenig entwickelt, jammer, jammer, jammer.
zumindest freundin A ist voll in der pubertät angekommen und nur noch am zicken. auf mich wirkt sie inzwischen sehr unnahbar (eben in der typischen pubertisten-welt) und auch meine große hat in den letzten wochen gemerkt, dass sich A eben verändert hat und sie nicht mehr auf einer wellenlänge liegen.
freundin B scheint A entwicklungsmäßig eher folgen zu können, inzwischen kommt es mir so vor, als ob die beiden sich eng zusammengeschlossen haben. ich finde das nicht dramatisch - es ist der lauf der jugend, die pubertät bringt sowas mit sich.
aber ich habe keinen plan, wie ich meine große auffangen kann. OB ich sie auffangen kann und soll.

es scheint nämlich schon mehrfach vorgekommen sein, dass freundin B sich mit meiner großen nicht in der öffentlichkeit zeigen will, da sie sie "peinlich" findet. inwiefern weiss ich nicht, meine tochter sagt nur, "die findet mich peinlich". das soll dann so aussehen, dass freundschaft privat gepflegt werden kann, aber bitte danke nicht in der öffentlichkeit.
gut, was irgendwann mal belacht wurde, war, dass meine tochter sich schuhe mit absatz ausgesucht hat - der onkel war mit ihr shoppen. die schuhe - eigentlich völlig ungeeignet für ein kind und total hässlich - mussten sein, "damit ich größer bin". und mit den schuhen ist sie mit den anderen mädels - die sneakers o.ä. tragen - in eine kinderdisco gestöckelt. die wohl den ganzen abend bemerkungen über die schuhe machten, manchmal gibt es auch diät- und schminktipps von freundin B ("probier mal x, dann wirst du schön, probier mal y, dann wirst du schlank!").

im großen und ganzen sehe ich die entwicklung nicht als "unnormal" an - ich selbst bin und war niemand, der hunderte von freundschaften pflegen muss, um glücklich zu sein. es gibt wenige gute freunde in meinem leben, die aber schon seit jahren bestehen (teilweise seit dem sandkasten und auch trotz pubertätswirren überlebt haben...) - und einige losere kontakte, die nicht weniger vertrauensvoll und intensiv sind, wenn man sich sieht, aber die nicht ständig durch beide seiten gepflegt werden müssen. man sieht sich alle paar jahre mal und knüpft immer dort an, wo man aufgehört hat...
während der pubertät habe ich mich ziemlich eingeigelt und zurückgezogen, was ein stück weit sicher auch ein großes stück am damals bereits schwierigen verhältnis zwischen meinem vater und mir gelegen hat (er ist aber bis heute nicht aus der pubertät heraus gekommen, seufz).
ich könnte also verstehen, wenn meine große auch eher einzelgänger ist und sich in den nächsten jahren und monaten zurückzieht (obwohl ich ja hoffe, dass unser verhältnis ein besseres ist als das zwischen meinem vater und mir...).

im grunde genommen weiss ich auch nicht, OB ich ein problem habe, oder WAS GENAU das problem ist.

aber vielleicht habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht (insb. die mütter/väter hier mit älteren kindern) - tipps, meinungen und erfahrungsberichte sind immer sehr willkommen. ich bin halt nicht sicher, ob ich meinem kind genug helfe, indem ich ihr immer wieder sage, dass das normal ist, zum leben gehört, und sie da einfach jetzt durch muss...

danke fürs zulesen,
martina

 
4 Antworten:

Re: das thema, das mich umtreibt: kind, freunde und die pubertät...

Antwort von mf4 am 08.06.2012, 11:26 Uhr

PN

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Liiiiiebe Martina... :-)))

Antwort von Ralph am 08.06.2012, 11:28 Uhr

... heeeeerzlich willkommen im nächsten Level der Erziehung.

Meine Tochter hatte auch eine Freundin, die sie erst spät im Konfirmandenunterricht kennengelernt hatte. Sie waren jahrelang ein herz und eine Seele. Sie haben beide benachbarte, weitergehende Schulen besucht.
Irgendwann, so jedenfalls die Schilderung meiner Tochter damals, begann sich die Freundin zu verändern. Ich bin allerdings davon überzeugt, daß das auch bei meiner Tochter der Fall gewesen ist. Wie auch immer, die Chemie war nicht mehr wohltuend, irgendwann stimmte sie gar nicht mehr, man lebte sich auseinander und das Ganze schlief dann heimlich still und leise ein.
Für meine Tochter war es im ersten Moment sehr schmerzlich, angesichts der ganzen Fotos aus gemeinsamen Tagen an der Wand. Aber als sie realisierte, daß es vorbei ist, flogen die Bilder halt von der Wand, und sie wandte sich anderen menschen zu.

Als Mutter kannst Du da nicht viel machen. Man kann raten, daß das Kind die Beziehung eine zeitlang etwas zurückschraubt, vielleicht, wenn es sie selbst stört (aber nur dann, sonst bist Du ganz schnell im Minenfeld einer Pubertierenden!!! ) mal Abnehmstrategien erörtern. Und sonst im Rahmen der Möglichkeiten durchaus etwas mittrauern, aber grundsätzlich als Marschrichtung immer ausgeben, daß das normal ist - 'cest la vie! - da kann man nichts machen.
Sollte es nicht bösartig sein, würde ich mich etwas zurückziehen. Manchmal leben solche Freundschaften nach einer Auszeit auch wieder auf.

Nein, Martina, aaaallles im grünen Bereich!

LG
Snoopy

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Re: Liiiiieber Ralph... :-)))

Antwort von spiky73 am 09.06.2012, 14:53 Uhr

ralph,

dankeschön für deine antwort...

wie ich schon schrieb finde ich die entwicklung eigentlich auch völlig normal, die pubertät ist eben eine bewährungsprobe für die kinderfreundschaften.
mit meiner sandkastenfreundin verlief die freundschaft ja auch nicht geradlinig bis heute - so mit 12, 13 hatten wir mal eine phase, da hatten wir einen riesenkrach und gar keinen kontakt mehr miteinander, obwohl wir nur etwa 100 m auseinanderwohnten und uns quasi von zimmer zu zimmer zuwinken konnten. am ende wussten wir gar nicht mehr, warum wir überhaupt gestritten hatten.

der nächste bruch kam dann mit dem mann in ihrem leben. sie hat ihre interessen ihm so völlig untergeordnet, dass sie sich von ihren freunden völlig zurückgezogen hat. ich wusste weder, dass sie 100 km weit weg zog (das war aber nur temporär aus berufl. gründen), noch dass sie heiratete, oder dass ein kind unterwegs war. wir sahen uns erst kurz nach der geburt ihrer tochter wieder, ich bin damals - mit babygeschenk bewaffnet - einfach dort aufgeschlagen und hab nach jahren endlich mal ehemann und auch kind kennengelernt. kurze zeit später ging ich nach frankfurt und in den jahren danach gab es zwar wieder kontakt, aber sporadisch.
das ganze hat sich wieder intensiviert, als wir dann beide gleichzeitig schwanger waren, sie mit kind #2, ich mit kind #1 - und ich sie bat, die taufpatin meiner tochter zu werden. so wie wir uns das mal als kinder versprochen hatten. ^.^

seitdem wurde die freundschaft wieder intensiver - und erst recht, nachdem ihr mann sie verließ. wir sehen uns nicht ununterbrochen, aber wenn, ist es immer sehr schön. und ich merke, diese freundschaft ist einfach etwas ganz besonderes, eben weil sie schon so lange währt...

dass das nicht die regel ist, weiss ich selbst. dass meine tochter nicht zwangsläufig so viel glück mit ihrer sandkastenfreundin haben muss, weiss ich ebenfalls. dass ich ihr keine freunde backen kann, ist mir auch bewusst.

ich bin mir auch nicht sicher, ob meine tochter unter der situation, wie sie jetzt ist, furchtbar leidet.

aber dadurch, dass wir ja diese familienhilfe haben und das jugendamt involviert ist, wird mir von der seite gerne eingeredet, dass es zum normalen leben eines normalen, glücklichen kindes dazugehört, viele, viele freunde zu haben, sich mit denen ständig zu treffen und so weiter und so fort. und ich bekomme auch den gedanken nicht aus dem kopf, dass man mich dafür verantwortlich macht, oder von mir erwartet, da hinterher zu steigen, damit eben mein introvertiertes kind extrovertiert wird. weil eben introvertierte menschen genauso einfach in extrovertierte menschen umzupolen sind wie homosexuelle in heterosexuelle. oder so. hmpf.

lg, martina.

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Senfe auch noch...

Antwort von Leena am 09.06.2012, 18:51 Uhr

"aber dadurch, dass wir ja diese familienhilfe haben und das jugendamt involviert ist, wird mir von der seite gerne eingeredet, dass es zum normalen leben eines normalen, glücklichen kindes dazugehört, viele, viele freunde zu haben, sich mit denen ständig zu treffen und so weiter und so fort. und ich bekomme auch den gedanken nicht aus dem kopf, dass man mich dafür verantwortlich macht, oder von mir erwartet, da hinterher zu steigen, damit eben mein introvertiertes kind extrovertiert wird. weil eben introvertierte menschen genauso einfach in extrovertierte menschen umzupolen sind wie homosexuelle in heterosexuelle. oder so. hmpf."

So, wie Du es schilderst, hätte ich zwar Vorbehalte gegenüber Freundin B, wenn diese einerseits doch wohl irgendwie bestimmend auftritt, andererseits aber "öffentlich" nicht mit Deiner Großen gesehen werden will, ihr Diättipps, Schönheitstipps und ähnliches gibt. Ich finde es, ehrlich gesagt, eigentlich recht inakzeptabel, einem Kind, das seiner selbst eh irgendwie unsicher ist, dann auch noch so "einzureden", dass sie zu dick und zu häßlich und deswegen weniger wert sei... so wirkt es zumindest auf mich, ganz subjektiv, was Du von dieser Freundin schreibst. Andererseits - auf das, was Deine Tochter insoweit erlebt, hast Du eh nicht richtig wirklich Einfluss, nehme ich an...

Ansonsten, ich kenne es ja von meiner Großen - die hat zwar nun immer einen ziemlichen Hümpel Leute, mit denen sie unterwegs ist, aber die "beste Freundin" wechselt, mittlweile ist sie bei der dritten "besten Freundin" seit Kindergartentagen, wobei sie sich mit der zweiten dermaßen verstritten hat, dass ich das schon nicht mehr feierlich finde. Aber egal - nicht meine Baustelle, ich halte mich da raus, ich muss ja nicht mit den Mädchen befreundet sein, sondern meine Tochter. Und ich versuche halt, manche Dinge einigermaßen mitzubekommen - und dann eben "aufzufangen". (Gerade "Figur" ist da ein sehr heikles Thema, seufz...)

Was die "Erwartungshaltung" betrifft, dass normaleglückliche Kinder viele, viele Freunde haben sollten... Du weißt doch selbst, dass das Kappes ist, es gibt kein Patentrezept, das für alle Menschen allgemeingültig ist!

Wenn ich mir nur meine drei Großen anschaue - Kind1 hat immer einen gewissen Hümpel Leute, davon eben eine "beste Freundin", und ist (bis auf die Zwischentiefst, wenn kurzfristig gerade mal wieder Knatsch ist bis zur nächsten Versöhnung) zufrieden. Kind3 hat viele Freunde, gut, vielleicht auch einen besten Freund, aber insgesamt eben viele Freunde, mit denen er genauso gerne einzeln wie gemeinsam irgendetwas unternimmt. Kind2 war/ist da dagegen ganz anders, er ist eher ein Einzelgänger, ist ausgesprochen gerne alleine bzw. ist unleidlich, wenn ihm sein Rückzugsraum fehlt, und es ist zwar nicht so, dass er unbeliebt wäre oder irgendwie Schwierigkeiten im Umgang hätte, im Gegenteil, aber eine wirklich enge Beziehung hat er da eigentlich nicht, und in der Freizeit ist er meist mit seinem jüngeren Bruder und dessem besten Freund unterwegs und wenn nicht, ist er auch glücklich. Er ist auch total glücklich, wenn er daneben steht und beobachtet und bei Spielen in der Schule übernimmt er gerne die Organisation, macht aber nicht gerne aktiv mit - er beobachtet halt lieber. Irgendwie erinnert er mich da schon an mich, als ich klein war... auch wenn ich deutlich schüchterner war als er. Solange es IHN nicht stört, dass er so ist, wie er ist... ist es doch okay?!?

Zumal die Welt auch anstrengend wäre, wenn alle Leute extrovertiert wären... finde ich zumindest. :-)

Introvertierte Grüße,
L.

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