Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Leena am 25.02.2005, 15:47 Uhr

Ähnlichkeit Vater - Kind

Ich bin mir selbst nicht sicher, ob das Thema so hierher passt, oder ob es vielleicht ausschließlich mein Problem ist, weil ich an dem Punkt komplett "unnormal" bin - aber irgendwie habe ich manchmal ein Problem damit, dass mein Kind sowohl rein optisch als auch von seiner Art her seinem Vater ähnlich ist...

Meine Beziehung zum Kindsvater ging (nach 7 Jahren) während der Schwangerschaft mit unserem Wunschkind auseinander, ein Grund war seine plötzliche Eifersucht auf das werdende Baby, er kam damit nicht klar, nicht mehr der "alleine Mittelpunkt" für mich zu sein und forderte eine Abtreibung, obwohl wir gemeinsam beschlossen hatten, uns ein Kind zu wünschen etc., ein anderer Grund waren seine psychischen Probleme (manische Depression), die auch im Alltag immer wieder Schwierigkeiten mit sich brachten - allein die enormen Stimmungsschwankungen, die wechselnden Vorstellungen und Wünsche und Zukunftspläne etc. (die z.B. von "ich bin der Beste bei der Arbeit!" bis zu "ich schmeiß den Job hin, weil mich eh alle mobben!" reichten, und das am besten innerhalb von ein, zwei Tagen), sein extremes Betteln nach Liebe, gleich wieder gepaart mit Zurückweisung (von "sowas Tolles für mich kriegst Du kleine Schlampe eh nie wieder, gib Dir Mühe, mich zu halten" (mit sehr konkreten Forderungen an mich) bis zu "ich bin doch nicht gut genug für Dich, Du verdienst etwas Besseres, ich versteh, wenn Du mich verlassen würdest" incl. konkreten Selbstmorddrohungen), teilweise auch schon mit einer gewissen Brutalität dabei. Ich habe mittlerweile gelernt, dass viele seiner (für mich damals sehr extremen) Verhaltensmuster direkt auf seine Krankheit zurückzuführen waren, aber damals, als ich quasi "in der Situation drin" steckte, war mir das nicht klar.

Mittlerweile wird das Kind jetzt 6 Jahre alt (Kontakt zum Vater besteht nicht, lehnt er ab und ignoriert die Existenz des Kindes komplett, quasi "Thema unerwünscht"), und allein rein optisch sieht das Kind schon sehr ähnlich aus wie der Vater, dieselbe Nase, dieselben Augen... Allein mit dieser optischen Ähnlichkeit tue ich mich irgendwo schwer, auch weil ich irgendwo Angst habe, wenn es schon so aussieht wie er - wie ähnlich ist es ihm dann innerlich..? Wenn es dann noch Verhaltensweisen zeigt, die mich irgendwie an ihn erinnern, komme ich damit erst recht nicht klar, irgendwo. Meist geht es dann um irgendwelche "Nebensächlichkeiten", wenn es z.B. jammert, es will nicht in den Kindergarten gehen, weil ihm soooo das Knie weh tut (ein Hinweis auf einen eventuellen Arztbesuch führt dann allerdings meist zur "Spontanheilung"), dann erinnert mich das an den Vater, der oft genug nicht zur Schule bzw. zur Arbeit ging, weil es ihm ja üüüberhaupt nicht gut ginge (weswegen er dann auch von zwei Schulen verwiesen wurde). Oder wenn ich mal ärgerlich auf das Kind bin, wegen irgendwelchem Alltagskram, kommt ja vor, kurz, dann bin ich eher der Typ, einmal kurz schimpfen, Luft holen, und das Thema ist gegessen. Das Kind dagegen kommt dann eher sofort angeschmust (während ich eigentlich gern noch Luftholen würde zum Abreagieren), und selbst dann fühle ich mich (komplett dämlich von mir, ich weiß!) manchmal an den Vater erinnert, der z.T. genauso reagierte wie jetzt das Kind.

Ich weiß ja selber, dass solche Dinge/Verhaltensweisen für ein Kind in dem Alter völlig normal sind, darum geht es mir gar nicht, aber ich habe für mich ein Problem damit, im ersten Moment, wenn das Kind mich so an den Vater erinnert - damit umzugehen tue ich mich schwer, leider! Dabei weiß ich doch selber, dass das Kind am allerwenigsten etwas "dafür kann", und ich liebe das Kind auch, uneingeschränkt - aber dieser erste Moment, wo ich einmal kurz schlucken muss, weil es mich an "ihn" erinnert - damit tue ich mich schwer!

Kann das irgendjemand hier verstehen, wenigstens ansatzweise...? :-/

 
10 Antworten:

Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von Yasemina am 25.02.2005, 18:13 Uhr

Hi Leena,
sorry, aber wie Du über Dein Kind- "DAS KIND" sprichst, gefällt mir nicht...mir kam gleich in den Sinn, daß zwischen auch n ziemlicher Graben ist...bzw. eine Mauer. Natürlich ähnelt das Kind auch dem Vater- auch vielleicht im Verhalten- ist doch ganz klar, daß Kind ist ja nicht "aus Dir allein entstanden". Ich glaube, Du hast noch negative Gefühle für den Vater und überträgst es vielleicht unbewußt auf Dein Kind?! Finde ich gefährlich- für Euch beide. Das, was Du vom Kind erzählst, kann Dir jede Mutter erzählen, ganz normale spleens der Kleinen, daß hat nichts damit zu tun, daß Dein Kind eventuell auch "krank" sein könnte. Deine Angst davor kann ich verstehen, aber versuche davon wegzukommen, daß hilft Euch beiden nicht, eher im Gegenteil.
lg, Y.

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von tachpost am 25.02.2005, 19:07 Uhr

Also mein Sohn ist seinem Vater wie aus dem gesicht geschnitten.
Nicht nur das,vom Wesen her,auch genau wie sein Vater.
Aber mal ehrlich....Deine Gedankengänge kann ich nicht so ganz nachvollziehen,und ich selbst hab sowas auch bei mir noch nie erlebt.
Jan ist mein Kind,und den nehm ich so wie er ist....fertig.
Mach Dir da mal nicht allzuviel Gedanken drum,sonst habt Ihr beiden vielleicht wirklich bald ein Problem.

LG
Birgit

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von MelleMeck am 25.02.2005, 19:15 Uhr

Boah, als du über deinen Ex geschrieben hast bzw. wie Du ihn beschrieben hast!! Mein Mann!!!! Äh, EX!! - bis auf das "Ich bin der Tollste"... Was haben wir alles angestellt um Kinder zu bekommen - Da fiel ihm dann ein - Ach lieber doch nicht, weil er Angst hatte... Inzwischen weiß ich, dass er krank ist und DAS Problem hat.... Meine beiden Jungs sind sehr verschieden und mein Mathis sieht ihm am ähnlichsten und ist auch von der Art sehr ähnlich... Aber ich gehe damit ganz anders um, als die Eltern meines Mannes. Versuche Dich daran zuerinnern, warum Du ein Kind mit ihm haben wolltest, warum Du ihn mal geliebt hast... Das steckt auch in Deinem Sohn. Und rumnöseln tun alle Kinder - War 5Jahre Tagesmutter... Gib ihm liebevolle Grenzen und nimm ihn ernst... Versuche ihm zu zeigen, dass du verstehen kannst, dass er mal keine Lust hat in den Kindergarten zu gehen... Du hast ja auch nicht immer Lust... Aber Du spielst ja auch nicht krank...Mein Mathis ist schon viel ruhiger geworden und versucht es meistens auf "nettere" Art auf sich aufmerksam zu machen... Anders stelle ich mich "taub" oder setze ihn weiter weg und rufe ihn nach ein paar minuten zum "Liebe". Das dein Sohnemann schmusen will bedeutet auch eine Entschuldigung und Hab-mich-wieder-lieb. Wenn Du allerdings eine Pause brauchst - Was ich GUT verstehen kann Grrrrr, dann würde ich ihm das sagen. Das Du traurig bist, dass er Dich anlügt, das Du ihn lieb hast und ihn ja auch nicht anlügst (hoffe ich doch) und das du jetzt 5min. für Dich brauchst und dann gerne mit ihm reden und schmusen möchtest. Er ist alt genug, dass nachzuvollziehen - Wahrscheinlich braucht er ja auch seine Zeit, wenn er wütend oder/und traurig ist. Klar hat man den Papa vor Augen und hat auch Angst und auch ein schlechtes Gewissen, dass man die schlechten Erfahrungen auf den Kleinen projeziert... Ist total normal - Sollte aber wirklich nur eine Schrecksekunde dauern und sag es ihm bloß nicht!!!. Du wolltest den Kleinen mit diesem Mann und das hast Du bekommen... Mir geht es (im Moment) eher umgekehrt, lieb sie noch mehr, weil der Papa sie nicht sehen will - Müßte doch stolz sein und sehen das es eindeutig seine Kumpels sind (Falk hat seine Ohren und Mathis bis auf Nase und Ohren alles)... Dein kleiner Süßer ist ein Kind der Liebe, auch wenn der Papa zu doof und zu krank ist, dass anzunehmen. Du lebst mit ihm und kannst dafür sorgen, dass seine Stärken nicht zu Schwächen werden... Und eine Garantie gibt es bei keinem Kind.
Ich wünsch dir und mir viel Glück und die Gelassenheit wütend sein zu dürfen, ohne schlechtes Gewissen, weil es normal ist und unabhängig davon, wem sie ähnlich sehen oder sind... Falk wird genauso angeraunzt, wenn ich genervt bin und der sieht und ist mir ähnlich...
;o))) Wir sind halt nur Menschen

Melle

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von Cat74 am 25.02.2005, 19:58 Uhr

Hallo Leena,
wenn Du magst mail mich an!
LG von Cat

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von Leena am 25.02.2005, 21:02 Uhr

Sicherlich habt Ihr ja Recht, je mehr ich mich in irgendetwas "reinsteigern" würde, desto eher würde ich sicherlich ein Problem heraufbeschwören, so im Stil einer "sich selbst erfüllenden Prophezeiung", und das will ich bestimmt vermeiden! :-/ Und natürlich habe ich nicht nur besonders positive Gefühle dem Vater gegenüber, dennoch denke ich, ich kann diese Gefühle von meinen Gefühlen für das Kind trennen - nur irgendwo ist da halt die Angst, ich könnte das, was ich mit dem Vater erlebt habe, irgendwann auch mit dem Kind erleben, eben weil es eine Krankheit ist, worunter er leidet, und bei Kindern betroffener Eltern ist die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken, zumindest statistisch etwas erhöht. Aber je "lockerer" ich mit dem Kind umgehe, desto eher beschwöre ich da wahrscheinlich das Problem eben nicht noch "extra" herauf... Ihr habt ja Recht. :-/

Und schließlich liebe ich mein Kind auch, auch genau so, wie es ist, und bin unendlich stolz auf es - um Missverständnissen vorzubeugen! (Und wenn ich es als "das Kind" bezeichne, dann nur, um es für Leute, die uns kennen, nicht allzu eindeutig erkennbar zu gestalten, wenn ich z.B. von "unser Sohn" oder "unsere Tochter" schreiben würde - ist also NICHT als Abgrenzung gemeint, nicht einmal unbewusst! :-) )

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@ MelleMeck

Antwort von Leena am 25.02.2005, 21:33 Uhr

Hallo Melle,

danke für Dein Veständnis und Dein langes Posting! :-)

Sicherlich hast Du recht - ich wollte ja damals mit ihm ein Kind, und ich habe ihn mal geliebt - und ich weiß ja auch, dass er jede Menge gute Seiten hat - und er ist nun einmal nicht unter "optimalen Bedingungen" aufgewachsen, seine Eltern haben sich früh scheiden gelassen und die Mutter ihn als "Partnerersatz" benutzen, zumindest habe ich das immer so empfunden, und alle Frustrationen über seinen Vater ihm so richtig schön reingerieben, und sein "Krankfeiern" und alles auch immer schön unterstützt, selbst was seine Krankheit betrifft, regt sie sich nur darüber auf, dass sich kein Arzt finden würde, der endlich "Verantwortung für ihn übernimmt", statt zu erkennen, dass er vielleicht endlich einmal Verantwortung für sich selbst übernehmen müsste... :-/

Ich denke (in ruhigen Momenten ;-) ) ja auch, das wichtigste ist eben, wie wir mit unserem Kind umgehen, und eben nicht so wie seine Eltern (bzw. seine Mutter). Mit dem "Ernstnehmen und liebevoll Grenzen setzen" hast Du ganz bestimmt Recht (zumal genau das das ist, was seine Mutter bei ihm - meinem persönlichen Eindruck nach, und ich kannte sie, seit er zehn war - nie getan hat).

Mittlerweile ist es ja auch bei uns nicht mehr so ein Problem, wenn das Kleine mal ausrastet, bekommt es sich eigentlich mittlerweile recht schnell wieder ein, und ist auch ruhigen Argumentationen zugänglich (oder verweigert das Gespräch, nach dem Motto "ich weiß ja eh, dass Du mir das-und-das sagen willst" - was regelmäßig stimmt! :-) ). Und ich versteh ja auch, dass das Ranschmusen ein Hab-mich-wieder-lieb ist - nur hat unser Kind ein "Problem" damit, wenn ich - wirklich nur kurz, und nicht einmal 5 Min. lang - mal durchschnaufen will - auch wenn's ihm selbst umgekehrt nicht anders geht, da hast Du recht, darauf sollte ich das nächste Mal hinweisen! ;-)

Auf jeden Fall ganz vielen Dank für Dein Verständnis - wahrscheinlichh hast Du recht, und ich sollte mir einfach öfter "erlauben", mal meine eigene Wut zuzulassen, ohne dass ich irgendwo denke, mir deswegen ein schlechtes Gewissen "einreden" zu müssen... Ich hoffe, ich schaffe es auch irgendwann, so selbstverständlich wie Du sagen zu können "der Papa ist zu doof und zu krank", um dieses wunderbare Kind annehmen zu können - denn genau das ist es ja! Und ich werde bestimmt versuchen, unser Kind mit allem, was mir möglich ist, in seiner Entwicklung zu unterstützen und zu fördern, damit das Kind zumindest glücklich wird! (Was ich beim Vater nicht wirklich geschafft habe... :-/ )

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute mit Falk und Mathis!

Gruß,
Leena

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von Melina am 25.02.2005, 22:40 Uhr

Hi,
also meine Tochter ähnelt den Vater optisch auch wie aus dem gesicht geschnitten. Muß dazu sagen das ich ihm an Ende der Beziehung (6.M.schwanger) nur noch gehasst habe und wir im streit auseinander gingen.
Manchmal denk ich mir schon : Könnte sie nicht etwas weniger nach ihm aussehen. Besonders wenn andere Leute sagen das sie sooo nach ihrem Vater aussieht, stört es mich schon etwas. Weil ich ihn nur noch hasse.
Trotz allem ändert das nichts daran, das ich meine Kleine über alles liebe.

LG

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Re: Ähnlichkeit Vater - Kind

Antwort von sweety28 am 25.02.2005, 22:55 Uhr

Mein erster geht vom aussehen her nach meiner familienseite....mein 2. sieht aus wie sein vater und ist wie sein vater :-D
Und mein 3. sieht KOMPLETT aus wie Papa der uns ebenfalls in der schwangerschaft verliess und mit dem ich nix mehr zu tun habe z.Z. ... klar erinnert mein kind mich jeden tag und mein leben lang an "Ihn"...aber ich habe Ihn Gott sei Dank geleibt (er mich scheinbar leider nicht) und meine liebe zu ihm lebt in dem kind weiter...wenn ich jetzt auch finde das "er" n arschloch ist... ;o)
Mein baby is das süßeste was auf erden rum läuft ;o))

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Jungen sind harmoniebedürftig

Antwort von RainerM am 28.02.2005, 15:02 Uhr

Hi,
also ich glaube nicht, dass das Kind simuliert... manchmal haben Kinder Göliederschmerzen die Wachstumsbedingt sind... und klar ist die Drohung mit dem Arzt sehr heilsam, aber wahrscheinlich tun ihm die Beine trotzdem etwas weh.

Alle anderen beschriebenen Verhaltensweisen sind typisch kindlich,.. viellleicht auch typisch Junge.

Ich kann dein innerliches Zurückschrecken auch gut verstehen, da ich mit der Mutter meines Sohnes auch einiges erleben musste und ich als Folge dann bei anderen Frauen - wenn diese sich mal emoptional zeigen - auch sofort dieses "Deja Vu" habe.

Das problem ist, dass normale und übliche Verhaltensmuster und die ins Extreme verzerrten so ähnlich sind, vielleicht sogar gleiche Ursprünge haben.

Ob nun Borderliner oder manisch Depressiver, man wird durch diese Menschen kompromitiert, weil sie einem gewisse emotionale Muster drastisch vorführen.

Dein Sohn kommt mir jedenfalls ganz normal vor, und Jungen sind viel schmusiger und harmoniebedürftiger, als viele Eltern glauben.

Gruss

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*schmunzelbackemach*

Antwort von RainerM am 28.02.2005, 15:07 Uhr

"...aber ich habe Ihn Gott sei Dank geleibt (er mich scheinbar leider nicht)"


Also wenn er dich NICHT GELEIBT hat, dann muss es wohl ein Rhetortenbaby sein, oder?

*schmunzel*

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