Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von aus 4 mach 3 am 10.03.2018, 8:53 Uhr

Achtung lang, zum Thema

Ist das "richtige Maß" nicht das Vertrauen, welches die Kinder mitnehmen, die Zuversicht, der Glaube an sich selber?
Egal ob Prinzessin/ Prinz, ist es nicht so, dass die Kinder, die geliebt wurden, stark als Erwachsene sind?
Ich rede hier von der "gesunden" Liebe, nicht vom vergöttern! Warum soll eine "Prinzessin/ Prinzen" Erziehung negativ sein, solange sie nicht völlig übertrieben umgesetzt wird. Hier kommen wir dann wieder zum RICHTIGEN Maß.

Um auf Kravallies Post einzugehen:

Ich beobachte immer mehr, dass die Familien alle viel haben: "Viel" Haus, viel Konsumgüter, viel Arbeit, viel Sport/ Beschäftigung!"
Aber an was es den meisten Kindern fehlt ist Aufmerksamkeit und Empathie.
M.E. gehören da auch mal Frust, Meckern, Freude, gemeinsames Lachen, traurig sein etc sprich Emotionen austauschen dazu.

In der Ernährungsberatung begegne ich mittlerweile so viele Menschen, die völlig emotionslos mir gegenüber sitzen, ein klares Ziel aussprechen um einen "Wert" im Gesellschafts-Ranking zu erreichen und dafür, wie in einer App oder WW, einen Plan haben wollen, an dem sie sich geradlinig halten können.
So als würde dieser Plan ihnen den Halt für die nächsten Monate (am besten nur Wochen) geben.
Ist das umgesetzt und das Ziel nicht 100% erreicht, gibt es den nächsten Plan (Personal Trainer, Psychologe o.ä.), dann soll es dieser richten. Ist das Ziel erreicht, gibt es ein neues Ziel auf das sie aufbauen wollen.

Den meisten fehlt völlig die Kreativität, das Gefühl für sich selber und seine/ ihre Umwelt.
Nun frage ich mich, wie sollen diese Menschen Kinder erziehen, ihnen ein Gefühl für "sich selber" mit geben, ihnen WERTIGKEIT für ihre eigene Persönlichkeit und nicht in Güter vermitteln, wenn sie selber die einzige Definition ihrer Persönlichkeit über das Gesellschafts Ranking finden?
Diese Kinder können nur nach Aufmerksamkeit suchen, sich diesem Ranking innerhalb ihrer Gruppe, in der sie sich aufhalten, wertgeschätzt fühlen, anpassen, da sie es nicht anders kennen lernen.

Zu mir kommen an 3 Tagen in der Woche Kinder zum Mittagessen (ich bin selbstständig Zuhause und kann das umsetzten).
Da sitzen dann 10-15 Kinder (je nach Tag variiert die Gruppe) an einem langen Tisch, essen gemeinsam und tauschen sich über ihren Tag aus. Es werden Emotionen ausgelebt, Empathie gezeigt, sich gegenseitig unterstützt und Tipps gegeben.
Wenn sie in ihrer Thematik nicht weiter kommen ziehen sie mich hinzu, wenn sie ihrem Miteinander und ihrer Kommunikation nicht weiter kommen, leite ich sie an und helfe Lösungen zu kreieren.
Ihr glaubt nicht, wie viel mehr ich manches mal weiß, als einige Eltern. Das ist erschreckend. Wenn ich das Kind bitte, mit einer Problematik zu den Eltern zu gehen, kommt ganz oft ein "das interessiert sie sowieso nicht".

Das sind Eltern mit denen man abends einen Wein trinken kann, eloquent, offen, freundlich und immer informiert "was in der Welt passiert", modisch immer up to date und immer irgendwie unterwegs.
Wenn ich dann einen Elterntreffen organisiere, geht es darum was die Kinder leisten, wie sie in der Schule stehen etc. Sie tauschen sich über Online-Trainer aus oder wo die Kinder noch zum Handball, Fußball spielen können um ihre Aggression ab zu bauen.
In diesen Gesprächen heißt es oft: "Passen Sie bitte auf, dass das Kind nicht so viel isst, eine Portion reicht, nicht das es noch zu dick wird. Es erzählt nämlich immer, wie gut es schmeckt und das es anders schmeckt als aus dem Thermomix." (das ist eins der Beispiele).

Sagt mir, wie sollen die Kinder diese Eltern erreichen?
Sie bekommen den ganzen Tag weg organisiert, haben null Freiraum, Aufmerksamkeit bekommen sie meist nur in der Gruppe, bekommen vorgesetzt wann sie was zu machen haben. Da gibt es null persönliche Entwicklungsmöglichkeiten außer Regeln in Gruppen einzuhalten.

Ich glaube, dass dieses Ritzen ein Schrei nach Aufmerksamkeit ist, Drogen ein weg um sich "besser" zu fühlen, Schule ist nur noch ein zusätzlicher Ort an dem man sich anpassen muss, um die gesteckten Ziele der Eltern zu erreichen.

Sorry, dass es so lange geworden ist, aber dieses Thema mahct mich einfach immer wieder mal sehr betroffen.

 
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