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Geschrieben von marit am 06.01.2004, 15:46 Uhr

@christiane

Hi Christiane,

ok, da stimme ich dir sicher zu, bei so einem hohen Einkommen ist es tatsächlich kein Anreiz. Aber wenn die Alternative dazu ein halber Arbeitsplatz auf Steuerklasse 5 ist, DANN ist es schon ein Anreiz, weil dann mehr übrigbleibt, als wenn man auch noch die Betreuung finanzieren muß. der Anreiz entsteht eher durch das Gesamtarrangement Erziehungsgeld/Ehegattensplitting.

Es ist halt auch immer die Frage, WAS man fördern will. Wenn gerade die Einkommenschwächsten ein Recht auf das Erziehungsgeld haben (und im Verhältnis zu DEREN Einkommen IST es ja auch viel), dann führt das eben dazu, daß gerade die Einkommensschwächsten einen Anreiz haben, Kinder zu bekommen. Ob das langfristig eine gute Entwicklung ist, wage ich zu bezweifeln. Durch eine Subvention am anderen Ende, bei der Betreuung oder der Flexibilisierung der Arbeitszeiten wäre doch allen geholfen. Ich bin also dafür, daß Kinder an sich gefördert werden, unabhängig von der Einkommenssituation ihrer Eltern. Menschen mit hohem einkommen, unabhängig davon ob sie nun Kinder haben oder nicht, kann man dann ja im besonderen Maße für diese Kosten heranziehen (eben ganz normal über die Steuer).

Es kann doch wohl nicht sein, daß sich ein System als "sozial" verkauft, dabei aber herauskommt, daß es möglichst lange Menschen zu Empfängern von Sozialleistungen macht (!), daß "sozial" sein heißt: "ozialhilfeempfänger produzieren", die unter anderen Bedingungen auch prima arbeiten könnten. Wäre es nicht viel sinnvoller, einer Familie im Sozialhilfestatus volle Ganztagsplätze für ihre Kinder zu finanzieren, im Gegenzug aber verstärkt zu kontrollieren, ob sie sich auch um Arbeit bemühen? Das kann ja zum Beispiel auch eine Weiterbildung im pädagogischen Bereich sein um dann als Tagesmutter zu arbeiten. Ich sehe (in meinem Stadtteil Köln Kalk) nämlich mit Grauen, wie ganze Familien regelrecht versumpfen, weil keiner mehr irgendwelche Anreize hat, sich um sich selbst und die Verantwortlichkeit für das eigene Leben zu bemühen.Die Verantwortung, die man auf sich nimmt, wenn man Kinder bekommt,sollte es zur Pflicht machen, daß man sich im Gegenzug nicht Gehenlassen darf. Dazu gehört für mich auch, sicherzustellen, daß Sozielhulfe, die für Kinder gezqahlt wird, auch bei den Kindern ankommt. da kann es ggbf. besser sein, die Kinder außer Haus mit gesundem Essen, ordentlichem Spielzeug, sauberen Klamotten, Hilfe bei täglichen Nöten etc. zu versorgen, als die Verteilung des Geldes verantwortungslosen Eltern zu überlassen, die das für die Kinder bestimmte Geld in Alk und Zigaretten umsetzen.

Kürzlich habe ich eine total vernachlässigte Frau von gegenüber (6 Kinder, 4-zimmerwohnung)sich brüsten hören, daß sie die Rentenzahler von morgen großziehen würde.Da kann ich nur den Kopf schütteln, denn ihr 9 jähriger Sohn (mit dem meine Nichte gern spielt) hat nur deshalb endlich lesen gelernt, weil ich mit ihm geübt und seine Hausuafgaben kontrolliert habe (und zwar NACH meiner Arbeit).

Ich will beim besten Willen nicht sagen, alle sozialhilfeempfänger sind Assis, im Gegenteil. Ich kritisiere eher das Umgekehrte: das in unserem Land normal ausgebildete Menschen,die nicht krank sind, die durchaus vorher einen Arbeitsplatz hatten, z.B. viele Alleinerziehende, in die Position von Sozialhilfeempfängern geraten, nur weil es keine bezahlbaren Betreuungsalternativen gibt.

 
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