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Geschrieben von Benedikte am 30.09.2018, 10:38 Uhr

zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

ich habe mir zum Sonntag die folgende Doku gegönnt

https://www.ardmediathek.de/tv/DokThema/Wohnen-für-alle-neue-Ideen-gegen-die-W/BR-Fernsehen/Video?bcastId=40552236&documentId=56412374

weil mich das Thema interessiert und ich ja als Vermieterin das Thema Wohnungsmarkt eh verfolge.

Hier wurden diverse Lösungsansätze vorgeschlagen. Hauptenor war der Wohnungstausch. Danach sollten ältere Menschen, wo der Partner verstorben ist und Paare, bei denen die Kinder aus dem Haus sind, ihre Wohnungen gegen kleine tauschen, Tenor, es sei asozial, wenn ältere Menschen mehr Wohnraum als junge beanspruchen dürften.

Hat mich aufgeregt- dank Globalisierung und so bin nicht nur ich von zuhause weggekommen, sondern auch meine vier Kinder werden nie gemeinsam in einer Stadt (ich wäre schon froh, wenn es ein Kontinent würde) arbeiten und leben, geschweige denn mit uns. Und egal, wo ich wohne, ich habe nicht vor, dann auf 50 qm in einer Zweizimmerwohnung mit meinem Mann zu wohnen. Meine Kinder und dann Enkel sollen auf Besuch kommen und Platz vorfinden.

Auch das gewählte Beispiel des jungen binationalen Paares, das in den Wedding gezogen ist für 800 kalt in 2 Zimmer und nach der Geburt der Tochter dringend größeres sucht und jetzt "angedroht" hat, die Stadt zu verlassen wenn es keine Tauschwohnung gibt, regt mich auf. Am Stadtrand gibt es dafür noch größere Wohnungen. dass sowohl Spandau als auch Marzahn hipp sind, geschenkt. aber muss man immer mittendrin wohnen?

Dann die Expertin, die den Boden vergesellschaften wollte-weil Boden wie Luft und Wasser für alle sein muss. Ja, sollen Wohnungen wieder wie in der Nachkriegszeit oder in der Dr bewirtschaftet werden? War das erfolgreich? Die Dinge laufen dann, wenn der Staat den Bürger das machen lässt, was der Staat nicht schafft WENN es dem Bürger nützt.

Wenn die private Mieter mit ihrer reguliererei verschrecken, dann bauen die halt privat nicht. Da der Staat auch nicht bzw nicht ausreichend baut, gibt es eben Mangel, natürlich auch durch die erhöhte Nachfrage und so.

Ich sehe noch Zustände wie in den Niederlanden- Sozialwohnungen für die untersten 25 5 und der Rest hat Eigentum wobei sich die untere Mittelschicht ruiniert. Z viel für Sozialwohnungen, aber zu wenig zum kaufen eigentlich, verschulden sich aber bis über beide Ohren--- denn wohne muss man ja.

Jedenfalls, wer seine Wohnung tauschen will, warum nicht. Aber der Aufbau von sozialem Druck auf Ältere, dass es unsozial sei, wenn die drei oder vier Zimmer haben und Familien genau diese Wohnung suchen, nein.

Was meint Ihr?

Benedikte

 
13 Antworten:

Für mich keine Lösung

Antwort von Ellert am 30.09.2018, 10:58 Uhr

huhu

Zwang hat noch nie zum Erfolg geführt !

Wenn eine ältere üerson gerne tauschen möchte dann eher weil sie alleine die Miete nichtmehr zahlen kann, dann tauscht sie aber freiwillig,
wenn sie aber das Leben lang gespart hat damit sie es im Alter schön hat kann man sie doch nicht vertreiben !

Die Lösung kann und wird eher sein mehr Sozialen Wohnungsbau zu haben
und was wir jetzt schon haben sind viele Pendler.
Ich habe Kollegen die 1,5 Stunden fahren pro Strecke
dafür leben sie bezahlbar ländlich.

Alle Großstädte haben doch diese Horrorgeschichten von Familien die in einem Zimemr leben, ob aus Japan, auch über London gibt es viele Berichte über extreme Enge und teure Mieten, dazu fehlender Kündigungsschutz etc Ein deutsches Problem ist das nicht....
Aber die Lösung ist es nicht den alleinstrehenden Rentner aus seiner angestammten Umgebung zu vertreiben

dagmar

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von Felica am 30.09.2018, 11:14 Uhr

Als Dankeschön für den Umtausch organisieren dann die jüngeren Mieter auch den Umzug der Rentner, sollte das mindeste sein.

Ja, es müssen Lösungen her. Aber nicht so. es darf nicht sein das Wohnraum gewollt Jahre, teils Jahrzehnte leer steht weil es als Abschreibeobjekt oder ähnlichem herhalten darf und es für die Eigentümer günstiger ist das leer stehen zu lassen wie es zu vermieten. Gilt auch für Gewerbeobjekte welche mit wenigen Änderungen problemlos in Wohnraum geändert werden könnte. Mitunter darf es aber nicht gemacht werden weil Änderung in Wohnraum nicht zulässig st aufgrund Bebauungsplan. Da sollte der Gesetzgeber gegen vorgehen.

Wir haben uns vor fast 20 Jahren für ein Haus interessiert. Stand jetzt auch bis letztes Jahr leer und auch schon Jahre davon. Also nichts was mit 1-2 Jahren Erbstreitigkeiten oder so erklärbar wäre. Aussage des Eigentümers damals an mich nachdem ich den über einen Grundbuchauszug ausfindig gemacht hatte und dort angefragt habe: Er würde es eher verfallen lassen weil er auf Bauland hofft und kein Bock auf Vermietung hat. Solange würde es halt leer bleiben. Bauland wird es aber nie werden, weil außerhalb der Ortschaft. Das Haus hatte nur Schutz wegen Altbestand. Er hätte also bestenfalls nach Abriss dort an der gleichen Stelle neu bauen können. Scheinbar sind seine Erben intelligenter, letztes Jahr wurde es umfassend renoviert und jetzt lebt dort eine recht junge Familie. Ich weiß das er inzwischen verstorben ist. Da hätte der Gesetzgeber schon lange eingreifen müssen.

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von kevome* am 30.09.2018, 11:19 Uhr

Ich werde mich ganz sicher verkleinern, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Aktuell leben wir zu dritt im Haus mit 140 qm Wohnfläche. Für mich alleine unvorstellbar. Da hängt ja auch Arbeit dran. Mich nervt es schon, dass ich noch so 4 Jahre bis zur Rente habe, wenn die Kinder voraussichtlich ausgezogen sind. Verkleinern wäre wahrscheinlich genauso teuer, wie hier wohnen bleiben. Also werde ich wohl bleiben, bis es dann mit Rente in den Norden geht. Dort dürften mir dann aber 70-80 qm und ohne Garten definitiv reichen.

Es hat auch einen Grund, warum ich immer zur Miete gewohnt habe und an dieser Stelle flexibel bleiben wollte. Wohneigentum habe ich nur als Kapitalanlage und bin selbst gern flexibel.

Schlimm finde ich es allerdings, dass man sich quasi heute nicht verkleinern kann ohne gleichzeitig mehr Miete zu bezahlen

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von Korya am 30.09.2018, 12:14 Uhr

- Sollen Wohnungen wieder wie in der DDR bewirtschaftet werden?
Nein.
- War das erfolgreich? 
Nein.
- Ist es unsozial sei, wenn Ältere drei oder vier Zimmer haben und Familien diese Wohnung suchen?
Ja.
- Was meint ihr?
Erzwungener Wohnungstausch ist auf keinen Fall der richtige Weg. Ich kann gut verstehen, wenn ältere Menschen, die viele Jahre, teils ihr Leben, an einem Ort verbracht haben, dort nicht weg ziehen wollen.

In England, weil das Beispiel gebracht wurde, gibt es deutlich weniger Rente als in Deutschland. Die meisten, die ich kenne, haben sich über ihre Berufszeit Stück für Stück vergrößert, indem sie alle paar Jahre ein größeres Haus kauften oder anbauten. Gehen sie dann in Rente, wird das Haus sofort veräußert, eine kleine Wohnung gekauft und von dem Rest gelebt, in der Hoffnung, dass es reicht und man nicht zu lange lebt. Andere, deren Gehalt diesen Weg nicht erlaubte, mieteten das Kinderzimmer unter, sobald die Kinder flügge waren.

Ich finde, wenn man es nicht braucht, aber in der Gegend händeringend gesucht ist, ist es richtig und lobenswert, den Schritt für die Allgemeinheit zu gehen. Aber die Entscheidung sollte bei jedem selbst liegen.

LG

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von DK-Ursel am 30.09.2018, 12:25 Uhr

Eben, kleiner wohnen ist nicht gleichbedeutend mit billiger wohnen.
Natürich gibt es gute Gründe, sich zu verkleinern: Mehrarbeit, Garten und auch die Lage - oder Treppen i mhaus - können eher zur Last als zur lust beitragen.
Aber das sollte schn aus eigener Initiative geschehen. Wie Du schon ansprichst Benedikte, solcher Zwang erinnert doch irgendwo an staatliche gelenkte Einmischung ins Privatleben.
Ichstelle aber auch immer wieder einen deutlichen menthalitätsunterschied fest,der sich vielleicht auch ändern müßte, statt nur nach dem Gesetgeber zu schreien.
Ich wollte NIE, NIE, NIE ein eigenes Haus, weil ich bei meiner Mutter erlebt habe, wie das das ganze Leben prägte.
Das ist hierzulande ander, daher lebe ich jetzt recht gern in unserem Haus.
Man hat nicht diese "schaffe-schaffe-Häusle-baue"-Menthalität, sondern kauft und verkauft praktisch bedingt.
Selten hängt jemand derart an seinem Grund und Boden, daß er es ihn nicht verkauft, wenn sich die Lebenssituation ändert.
Ein Haus ist ein Wohnort und ???, für das man sich sonstwas abspart.
Von daher ist derdänische Wohnungsmarkt, auch durch andere Fiannzierung als in Dtld., dauernd ni guter Bewegung - man kann immer was finden, man kann auch meistens Käufer finden. Und es gibteben für jeden Anspruch (und somit fast jeden Geldbeutel) etwas -- das haben wir ja nicht zuletzt bemi Hauskauf der Tochter gesehen.

In Ballungsgebieten, Uni-Städten, ist Wohnraum gerade für das dazugehörige Klienteil oft auch auch schwer zu finden; untervermietet wird kaum bis gar nicht -also gibt es meistens WGs, wenn man nichts mehr in einer Siedlung bekommt (wo man dann ja auch nur befristet wohnt, denn mit Ende der Ausbildung erlischt sofort auch der Anspruch, wohnen zu bleiben).
Außerhalb oder bei Eltern wohnen geht dann nur, wenn man mobil ist - der Nahverkehr ist schlecht ausgebaut und eigene Autos teuer --- da liegt dann hier ein anders Problem.
Aber solange man in Dtld. das eigene Häuschen auch noch quasi als Lebensziel empfindet und dann daran hängt, als habe man jeden Stein einzeln aufgemauert (was bei meiner Mutter fast sogar der Fall war), solange klebt eben jeder auch mehr an seinem Eigenheim als hier - und trennt sich auch im Alter schwerer davon.

Gruß Ursel, DK

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dein letzter Vorschlag ist gut, nur wird nicht überall funktionieren

Antwort von Marianna81 am 30.09.2018, 12:52 Uhr

ich wohne in einer Wohnung wo men den Wohnberechtigungsschein haben muss.
Es sind 12 2 Zi. Wohnungen. Von 12 Mietparteien bewohnen 9 Mieter die Wohnung allein. Es sind ältere Menschen, die nach dem Tod des Partners hier geblieben sind.

Wir wohnen in einer Stadt mit einer großen Uni.Was bedeutet, dass es ein Riesenangebot an WG Zimmern sowie 1 Zi.Wohnungen gibt. Preise dafür, auch wenn es weiter weg vom Zentrum liegt, sind sehr hoch.

Theoretisch könnten dann Rentner auch in einer 1 Zi. Wohnung leben, nur wenn es keine gibt, die sie sich leisten können?

Außerdem erlebe ich, zumindest bei unserem Vermieter, Wohnberechtigungsscheine werden kaum überprüft.Hat man eins bekommen beim Einzug, und dann war es dann.

Mein Nachbar, geschieden, 2 Kinder, bewohnt alleine 2 Zimmer da, angeblich, seine Kinder hier oft bei ihm übernachten.Tun diese kaum.

Wie wird man auch sowas verhindern?

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von Mehtab am 30.09.2018, 13:10 Uhr

Wir haben in Deutschland das Problem, dass es Gegenden gibt, in denen Häuser und Wohnungen leer stehen, weil sie keiner haben will und dann haben wir im Gegenzug natürlich das Problem, dass es Gegenden gibt, in denen es zu wenig Häuser und Wohnungen gibt. Es hat in Deutschland eine gigantische Binnenwanderung gegeben, mit der der Wohnungsmarkt nicht mithalten konnte. Die Einwohnerzahl von München ist ganz schnell von einer Million auf eineinhalb Millionen, also um 50 % gestiegen. Wo sollen denn da die Wohnungen herkommen?

Außerdem hat unser jetziger Ministerpräsident auch noch eifrig Wohnungen des Freistaates Bayern an den Meistbietenden verkauft, so dass sich viele Mieter die neuen höheren Mieten nicht mehr leisten können. Auch rot-grün in der Landeshauptstadt München hat jahrzehntelang Wohnungen im München-Modell spottbillig verschleudert, anstelle sie wenigstens im Erbbaurecht zu verkaufen, so dass sie irgendwann wieder an die Kommune zurückgekommen wären. Nun steht die Landeshauptstadt mit den Rücken zur Wand, weil es fast keine freien Flächen mehr gibt, die sie als Bauland ausweisen könnte. Auch in den Umlandgemeinden gibt es schon Probleme, weil man halt nicht einfach alles Zupflastern kann, nur damit neuer Wohnraum geschaffen wird.

Nein, ich finde nicht, dass man ältere Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern rausekeln soll, damit jüngere einziehen können. Nur, bei Sozialwohnungen, die ja mit Steuergeldern finanziert werden, hätte ich schon gerne, dass ein älteres Ehepaar die Vierzimmerwohnung gegen eine Zweizimmerwohnung tauscht, was allerdings in München in keinster Weise funktioniert, aber wenn jemand seine Wohnung oder sein Haus selber finanzieren kann, dann sehe ich keinen Grund, dass man die Leute zwingt, aus ihrem Eigentum, oder aus der gemieteten Wohnung auszuziehen. Nur weil die Politik auf allen Ebenen versagt hat, ganz egal welche Partei, kann man nicht die Menschen aus ihren Wohnungen jagen.

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Aber 2 Zimmer für einenRentner ist nicht zu groß gedacht

Antwort von Ellert am 30.09.2018, 13:36 Uhr

Dan haben sie ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer
meine Eltern würden NIE im Wohnzimmer schlafen wollen
und icha uch nicht übrigens
wenn es anders geht.
In eier Vierzimmerwohnung wird der alleinstehende Rentne nicht wirklich leben wollen weil es vermutlichauch zu teuer wird
aber 2 Zimmer würde ich einem Menschen schon zugestehen der aus einer ganz anderen Generation stammt und auch am Morgen das Schlafzimmer zumachen und kein Bettzeug mehr sehen will,
der schaut auf der Couch fernsehen, schläft im Schlafzimmer vermutlich mit der rückenschonenden Matratze

dagmar

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von shinead am 30.09.2018, 13:53 Uhr

Meine Schwiegermutter wohnt noch heute (das jüngste Kind wird 50, das älteste 65) in der gleichen Wohnung in der sie seit 50 Jahren wohnt. Große 4-Zimmer Wohnung. Zwei Kinder wohnen in der gleichen Stadt und zum Mittleren gibt es keinen Kontakt (Gästezimmer braucht sie also nicht).

Die Wohnungsbaugesellschaft bittet tatsächlich zum Tausch um baut dazu gerade mehrere Häuser mit Aufzug und barrierefreien Wohnungen. Da ist der Old-Queeens-Club der Südstadt schon ganz heiß drauf. Die Wohnungen haben dann 2 statt 4 Zimmer und günstiger sind sie auch.

Tatsächlich brauchen wir bezahlbare Wohnungen für Familien. Der Bedarf könnte in unserer Stadt zu Hälfte gedeckt werden, wenn die heutigen Großeltern ihre früheren Familienwohnungen frei machen würden.

Zwingen sollte man keinen. Aber man kann m.E. ohne weiteres Bedingungen schaffen, die die Betroffenen als positiv empfinden.

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von Leena am 30.09.2018, 17:58 Uhr

Ich fände es auch inakzeptabel, ältere Mieter irgendwann zwangsweise auf die Straße zu setzen, von alten Menschen im Wohneigentum mal ganz zu schweigen.

Die Problematik als solche sehe ich schon - es kommt ja aber immer sehr auf die Umstände an.

Meine Mutter lebt z.B. jetzt seit dem Tod meines Vaters allein in einer 4-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt, die sie schon seit über 40 Jahren gemietet hat. Und die Miete ist natürlich entsprechend niedrig, d.h. für das Geld fände sie in ansatzweise vergleichbarer Lage nichts mehr. Und die Lage ist jetzt zunehmend wichtig, weil es eben ihr "Lebensumfeld" ist, ihre Nachbarn, Freunde, der Apotheker um die Ecke etc. In der bekannten Umgebung kann sie sich noch bewegen bzw. hat Menschen, die sie begleiten - all das würde sie mit der Wohnung ja auch verlieren. Klar, das wäre anders, wenn sie vor gut 20 Jahren, als ich zum Studium aus dem Haus bin, schon umgezogen wären… andererseits - meine Mutter brauchte ein häusliches Arbeitszimmer, sie hatten ein Gästezimmer... wenn man entsprechend verdient, möchte man ggf. eben auch gerne entsprechenden Wohnraum haben. Zum anderen - die anderen Wohnungen im Haus wurden beim Auszug der Altmieter alle "luxussaniert" - stünden also auch jüngeren, weniger finanzstarken Familien bei einem Auszug meiner Mutter nicht zur Verfügung.

Auf der anderen Seite - meine Schwiegermutter lebt, ebenfalls seit dem Tod ihres Mannes, alleine in dem Haus, in dem sie früher mal mit Mann und Schwiegervater und 3 Kindern lebte. Klar ist das "viel zu viel" Wohnraum für einen Menschen. Aber es ist ihr Umfeld, ihre Apfelbäume, die sie gepflanzt hat, ihre Kartoffeln, die sie jedes Jahr sät, ihre Nachbarinnen, die in vergleichbaren Lebenssituationen sind und die eine echte Gemeinschaft bilden. Hinzu kommt - in einer 50er-Jahre-Haus auf dem Dorf ohne gescheite Isolierung und mit alten Nachtspeicheröfen etc. will doch heute praktisch niemand mehr ziehen, im Ort stehen alte Häuser oft lange leer, wenn der letzte Bewohner gestorben ist oder ins Heim kommt. Der Wohnraum ist also z.T. schon da, aber eben nicht da, wo man ihn heute bräuchte.

Ich fände es tatsächliche eine Aufgabe des Staates, jetzt vermerkt in sozialen Wohnungsbau zu investieren. Und wenn man schon private Bauherren mit vergünstigten Konditionen lockt im Gegenzug für 10 Jahre Mietpreisbindung - dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn diese Wohnungen nach 10 Jahren eben sukzessive "entmietet" werden.

Allerdings finde ich auch, dass man die Umlegung von Sanierungskosten auf die Miete begrenzen müsste - es gibt zu viele Menschen, die heute ihre Wohnungen verlieren, wenn die Miete nach einer entsprechenden Sanierung der Wohnungsgenossenschaft plötzlich um 150% steigt - wer vorher in einer günstigen Wohnung zu entsprechenden Konditionen lebte, kann sich so eine Mieterhöhung im Zweifelsfall nicht leisten. Das sind allerdings meist Wohnungsgenossenschaften oder Immobilienfirmen, nicht der durchschnittliche private Vermieter. Da sehe ich tatsächlich politischen Handlungsbedarf.

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von kirshinka am 01.10.2018, 12:15 Uhr

Nein - nicht zwingen.
Das Stadt - Land Gefälle muss sich irgendwann auspendeln.
Raum ist begrenzt und wenn jeder an den selben Ort will, dann wird der Platz immer begehrter und teurer.
Es geht halt einfach nicht! Es ist irgendwann Schluss, oder wir bauen wie in Hong Kong...

Ja - da ist auch Politikversagen dabei - aber auch eben die Unmöglichkeit das unmögliche möglich zu machen.

Ein Raum kann nur einmal besetzt werden...

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Re: zum Thema Wohnungsnot und Lösungen

Antwort von lilke am 01.10.2018, 13:08 Uhr

Ich finde den Vorschlag gut, wo alte Leute dann tatsächlich in der Lage und willens sind zu tauschen, eine Möglichkeit zum Tausch anzubieten. Aber Druck auszuüben nach dem Motto "du musst jetzt aber da raus, sonst bist du ein A-Loch, weil jemand mit Kind und drei Kisten ein Zimmer mehr braucht", finde ich mies, denn die alten Leute haben oft genug auch ihr Leben in diesen Wohnungen angesammelt und brauchen dafür eben auch Platz.

Die 3 Zimmer-Wohnung meiner Oma z.B. beherbergt doch nicht nur sie als Person, sie beherbergt über 85 Jahre Leben und Erinnerungen. Und die brauchen auch ihren Platz! Soll sie das alles wegschmeißen um "Platz" zu machen für jemand anderen?

Sie bezahlt ihre Miete, sie lebt nicht vom Staat, warum um Himmels Willen, soll sie dann nicht die letzten Jahre ihres Lebens ein BISSCHEN Komfort und die Erinnerungen genießen können. Sind wir mal realistisch, der Fall erledigt sich früher oder später ohnehin von selbst...

Ich kenne viele ältere Leute, die ihr Heim aufgegeben haben zugunsten eines kleineren, meistens waren die Gründe trivial (weniger zu putzen, einfacher, effektiver, leichter zugänglich als die alte Wohnung - altersgerechter) und nie war es das Geld. Solchen Leuten sollte es dann auch möglich sein, eine kleinere Wohnung zu beziehen.

In meiner Heimatstadt (Universitätsstadt) herrscht z.B. chronischer Mangel an 1 und 2-Raumwohnungen. Mein Großvater musste über ein halbes Jahr warten, damit er aus seiner 3-Raum-Wohnung in eine 1,5-Raum Wohnung umziehen konnte. Er WOLLTE in eine kleinere, aber es gab keine, denn die wollen die Studenten haben.

Es ist nicht Aufgabe der "Alten" Platz zu machen. Es muss erst mal überhaupt genug Platz da sein.

LG
Lilly

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Re: dein letzter Vorschlag ist gut, nur wird nicht überall funktionieren

Antwort von As am 01.10.2018, 21:47 Uhr

Zum Glück ist noch niemand wirklich auf die Idee gekommen, dass eine 2(!!!)-Zimmer-Wohnung für eine alleinstehende Person unangemessen gross sei.

Soll jemand, der villeicht sein Leben lang gearbeitet hat, im Alter freiwillig auf die Klappcouch ziehen?! Das kannste schwer vermitteln.

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