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Geschrieben von Lauch1 am 26.10.2017, 12:08 Uhr

Zum Fibronil Skandal.

"Deutschland und die Niederlande blockieren die Veröffentlichung von Informationen zum Fipronil-Skandal. Die EU-Kommission verweigerte jetzt offiziell eine von der Deutschen Presse-Agentur beantragte Herausgabe der Meldungen und Zahlen, die im Sommer von den Mitgliedsländern in das gemeinsame Schnellwarnsystem RASFF eingegeben worden waren"
https://www.sn.at/panorama/international/veroeffentlichungen-zum-fipronil-skandal-werden-blockiert-19747480

Warum das? Ich dachte alle wären Opfer eines übereifrigen Desinfektionsmittelherstellers. Wer hat noch schnell die Rechte an Fibronil? Ach so BASF.
Fibronil ist stark bienengiftig, gibt's da keinen Zusammenhang mit dem Rückgang von Insekten und Vögel in Europa?

 
13 Antworten:

Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von shinead am 26.10.2017, 13:33 Uhr

Der Spiegel schreibt zum "warum":

Offiziell begründeten die deutschen Behörden die Informationssperre mit dem Schutz des Schnellwarnsystems. Wenn Nutzer eine Veröffentlichung ihrer Meldungen befürchten müssten, werde es zu "Verzögerungen bei der Kommunikation" kommen, heißt es in der Stellungnahme an die EU-Kommission. Die niederländischen Behörden geben hingegen ermittlungstaktische Gründe für ihre Ablehnung an. Eine Veröffentlichung der Informationen könnte demnach die Ermittlungen zu dem Skandal "irreversibel schädigen".

Was man von dieser Begründung halten soll? Um ehrlich zu sein kann ich die der Niederländer tatsächlich besser nachvollziehen als die der Deutschen. Wenn noch ermittelt wird ist es vielleicht tatsächlich besser die Daten noch nicht zu veröffentlichen.
Die dt. Presseagentur ist aber dran und verlangt zumindest geschwärzte Berichte. Die Veröffentlichung zu verhindern ist nämlich nicht so einfach. Zumindest nicht, wenn das Gegenüber eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag legt.

Zum Insektensterben: Solange der Verbraucher nicht auf Bio-Ware umsteigt, wird weiter gesprüht. Der wirkliche Hebel sind da wir alle. Wenn gespritzte Ware keinen Umsatz mehr findet, können die Konzerne auch den Mist nicht mehr verkaufen. Mit welcher Chemie da gespritzt wird ist schon fast egal. Nur die großen Namen vom Markt zu nehmen hilft nicht. Ganz aufhören ist m.E. die einzige Alternative.

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Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von Lauch1 am 26.10.2017, 13:57 Uhr

Findest du das echt plausibel? Das Ganze war im Sommer, Ende Oktober gibts noch immer keine Zahlen viele Eier belastet waren.
Gerade beim Fibronil ist es den meisten Verbraucher NICHT klar, was sie eigentlich damit anrichten, weil es völlig frei verkäuflich in Ameisenködern, Anti Zeckenbehamdlungen, etc ist. Wenn es da keine echte Transparenz gibt, kamn man die Verantwortung auch nicht abwälzen.

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Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von shinead am 26.10.2017, 14:20 Uhr

Wenn in den Niederlanden die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, dann halte ich das tatsächlich für plausibel. Von Juli bis Ende Oktober sind grad mal 3 Monate. Da können m.E. die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sein. Immerhin muss man jedem Fitzelchen Information hinter her gehen. Ob es nun eine neue Spur ergibt oder nicht. Da sind 12 Wochen nicht viel.

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Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von Bobby Mc Gee am 26.10.2017, 16:48 Uhr

Ja, das ist richtig, der Verbraucher ist in der Pflicht. Jetzt kommt aber ein ganz dickes ABER, die Industrie und die Politik können und dürfen nicht alles einfach nur auf den Verbraucher abladen. Verantwortung hat auch die Politik und auch die Industrie.

Warum hat man bei den Rauchern nicht gesagt dass die Pflicht beim Verbraucher ganz alleine liegt und der Tabakindustrie keine Steine in den Weg gelegt werden dürfen? Richtig, weil Rauchen auch andere schädigt, die passiv mit rauchen. Das ganze Gift, das versprüht wird, schädigt aber auch alle. Die Natur, die Insekten. Die Kinder. Alle werden geschädigt.

Alleine alle Verantwortung beim Verbraucher zu sehen finde ich verantwortungslos. Das ärgert mich massiv. Wem nützt es denn dass ich in den Bioladen gehe? Sterben deswegen weniger Bienen aus?

Eher nicht. Ich habe letzte Woche im Bioladen für sieben Euro sieben Äpfel gekauft. An dem gleichen Tag wurden wahrscheinlich Tonnen Gift auf die Felder gespritzt.

Aber die Politik hat ja keine Verantwortung und die Industrie auch nicht.

Dann ist es ja gut. Keine tollen Aussichten für unsere Erde, für unsere Kinder und Enkel.

Letzte Woche in den Nachrichten dass extrem viele Menschen, ich weiß die Zahl nicht mehr, aufgrund von Umweltverschmutzung sterben.

Das Insektensterben ist ein riesiges Problem. Darf man dafür die Verantwortung nur dem Verbraucher geben? Ich finde Nein. Darf man eben nicht. Das ist absolut verantwortungslos.

Kann nicht Mit Monsanto und Co genau so umgesprungen werden, wie mit Marlborow und Co?

Warum nicht?

Schade. Dann wird sich leider nie etwas ändern.

Liebe Grüße

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Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von Lauch1 am 26.10.2017, 17:23 Uhr

Was haben denn die laufenden Ermittlungen mit der Anzahl der betroffenen Eier und verspäten Lebensmittelwarnungen zu tun?

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Re: Zum Fibronil Skandal.

Antwort von Lauch1 am 26.10.2017, 19:13 Uhr

Agrarpolitik macht den Großteil des EU Budgets aus. Natürlich gibt es bei solchen Dimensionen massiven Einfluss diverser Lobbyisten. Wie soll denn da der einzelne Konsument den Durchblick haben, wenn nichteinmal die Abgeordneten des EU Parlaments volle Informationen bekommen (Der Glyphosat Bericht des BfR ist ein Plagiat, keine unabhängige Information, das Parlament ist für eine Abschaffung, die Kommission dagegen, Fipronil hätte schon 2013 völlig verboten werden sollen).

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Provokative Frage

Antwort von Trini am 26.10.2017, 21:07 Uhr

Könnte man mit nur Bio die Ernährung der Bevölkerung sicher stellen?

Ich höre immer nur, dass Bio teurer ist, weil die Erträge geringer sind.

Trini

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Re: Provokative Frage

Antwort von Lauch1 am 26.10.2017, 23:07 Uhr

Zwischen nur ökologischer Landwirtschaft und Anbau mit potentiellen karzinogenen Herbiziden bzw. mit erwiesen bienengiftigen Insektiziden (die ja gar nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen dürften) liegen aber Welten.
Abgesehen davon, dass Bio Produkte sich ja oft genug als Mogelpackung erweisen.

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Und stellt sich nicht eher die Frage, wer die Ernährung sicher stellt, wenn man

Antwort von Lauch1 am 26.10.2017, 23:27 Uhr

auf Bestäubung per Wattestäbchen ausweichen muss.
Es gibt außer im UK EU weit keinerlei Statistiken über den Verbrauch von Neonikotinoiden. Und sie sind teilweise völlig frei verkäuflich und werden natürlich auch in Privathaushalten eingesetzt.

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Re: Provokative Frage

Antwort von Bobby Mc Gee am 26.10.2017, 23:47 Uhr

Normalerweise nicht. Aber ganz so viel hochgiftige Scheiße müsste wohl nicht die Insekten, Vögel und sonstige Tiere vergiften bloß damit der Homo Sapiens sich weiter vermehren kann.

Dann stellt sich noch die Frage wer von den alleine Verantwortlichen Verbrauchern sich das leisten kann. Ich eigentlich nicht. Mache es aber und verzichte auf sehr viel. Urlaub, am A.Klamotten -nur gebraucht. Ich gebe prozentual sehr viel Geld für Lebensmittel aus. Und das als Vegetarier. Fleisch aus artgerechter Biohaltung ist ein Unding von den Kosten her.

Und manchmal frage ich mich selbstkritisch ob ich einen an der Waffel habe. Heute, für Siebzehn Euro Äpfel, Brokkoli und Tomaten gekauft. Habe ich sie noch alle? Ich bin nicht in den Lage ordentlich für meinen Ruhestand privat vorzusorgen. Ich meine aber die Erde retten zu müssen weil mich das Thema Insektensterben, Umweltzerstörung absolut traurig macht. Und wen interessiert es, was ändert es?

Einen Scheiß ändert es. Aber die Verantwortlichen ruhen sich auf dem beschissenen Argument aus dass man die Frage ob wir die Natur mit Gift vollspritzen dürfen oder nicht, den Verbrauchern überlassen soll. Und wenn der Verbraucher halt will dass das Insekten verrecken und die Bienen sterben, wenn der Verbraucher will dass Tiere unter absolut brutalen Bedingungen gehalten werden, dass man mal eben Gift in Hühnerställe spritzt..... Tja dann...... Hat die Erde Pech. Die Tiere auch. So what.

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Re: Provokative Frage

Antwort von Bobby Mc Gee am 27.10.2017, 6:35 Uhr

Die Welternährung ist auch nicht mehr sicher gestellt wenn es keine Insekten mehr gibt. Das ist hoffentlich klar.

Über die Praktikern von Monsanto in Afrika bezüglich Patenten von Pflanzen, die nur mit Glyphosat bespritzt werdrn dürfen, was dort wirklich alles andere kaputt gemacht hat und zu großer Not führt, weiß man inzwischen auch Bescheid.

Es ist schön dass wir den Kapitalismus als tollste Form erkannt haben. Schön dass die großen Konzerne auch große Macht und großen Einfluss in der Politik haben. Das müssen alle anderen Lebensformen auf diesem Planeten (upps, der Homo Sapiens ist ja gar nicht alleine hier und -so ein Mist, auch noch abhängig von der Natur!) akzeptieren. Nachfrage regelt das Angebot, mein Gott. Der Verbraucher will unbedingt giftige Eier essen und mit Pestiziden verseuchtes Gemüse. Und der Verbraucher hat die Macht.

Die Macht sei mit euch.

Liebe Grüße

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Re: Provokative Frage

Antwort von tonib am 27.10.2017, 8:45 Uhr

Ich bin völlig bei Dir, nur nicht so ganz bei der Kapitalismuskritik: der real existierende Sozialismus war viel dreckiger und umweltunfreundlicher, da war eigentlich jedes Mittel zur Produktionssteigerung recht. Die USA haben wenigstens erleicherte Möglichkeiten der Verbraucher- und Sammelklage, viele der wichtigen Änderungen (z.B. Tabakindustrie) sind darauf zurückzuführen.

Was wäre denn ein geeignetes System? Das Vorsorgesystem ist ja eigentlich von der Idee her nicht schlecht, nur bräuchte es wohl mehr Geld und mehr Unabhängigkeit und weniger Einlullen.

Ich kaufe auch viel Bio und gehe mit meinen eigenen Papier-und Stofftaschen einkaufen, versuche, Platisk zu vermeiden, aber immer, wenn ich im Ausland bin, wird mir bewusst, wie absurd das eigentlich ist.

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Re: Provokative Frage

Antwort von Bobby Mc Gee am 28.10.2017, 11:22 Uhr

Nein, der Sozialismus war nicht gut. Der Kapitalismus ist auch nicht gut. Ich glaube dass wir versuchen sollten einen Mittelweg zu finden. Bzw müssen wir das. Weil es zu einer großen Katastrophe führen wird. Das ist absehbar, jeder weiß es, niemand ändert etwas.

Jedenfalls bringt es nichts dass ich versuche bewusst einzukaufen. Das ist ein Tropfen im Ozean. Die Konzerne bekommen allerdings keine Auflagen, im Gegenteil.

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