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Geschrieben von Hase67 am 20.07.2014, 10:35 Uhr

Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

... hier der Link zu einem hoch aktuellen Projekt eines Freiburger Künstlers:
http://www.menschentracks.florianmehnert.de/installation.html

LG in die Runde

Nicole

 
53 Antworten:

wo ist die Kunst?

Antwort von monschischi am 20.07.2014, 10:49 Uhr

kann sie nicht finden

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Zur Erklärung für diejenigen, die das nur albern finden...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 10:51 Uhr

http://info.arte.tv/de/menschentracks-ein-videoexperiment

LG

Nicole

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@monschischi/Kunstsucherin

Antwort von Loraley am 20.07.2014, 11:01 Uhr

Wo findest du denn gewöhnlich Kunst?
Was macht für dich ein gelungenes Kunstwerk aus, oder zumindest eines, welches nicht mit dem Totlachsmiley bedacht werden muss?
Interessiert mich echt!

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Re: wo ist die Kunst?

Antwort von mama.frosch am 20.07.2014, 12:01 Uhr

ob das eher an dir oder der kunst liegt müsste noch geklärt werden...

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So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 12:35 Uhr

... und ich das Projekt aber zu interessant finde, um mich hier mit Nebenschauplätzen aufzuhalten, erkläre ich noch mal, worum es geht:

Der Künstler in dem Link ist eigentlich ein "richtiger" Künstler (so mit Malen und so), hat aber bei diesem Projekt die Form der Videoinstallation bewusst gewählt, um die Leute optisch wachzurütteln.

Er hat in Zusammenarbeit mit zwei Hackern (die er dafür übrigens nicht bezahlt hat) in Cafés und an Orten, wo offenes W-LAN verfügbar ist, die Smartphones von Gästen und Passanten gehackt und darauf eine Software installiert, die ohne Wissen der Smartphone-Besitzer die Handy-Kamera einschaltet. Sprich: die Handys wurden ferngesteuert und Alltagssituationen gefilmt, wenn keiner der Besitzer damit rechnete. Dieses Videomaterial hat er gesichtet und geschnitten (damit z. B. keine Personen direkt erkennbar sind) und zu einer Videoinstallation zusammengestellt, die auf drastische Weise zeigt, was mit Smartphones möglich ist: totale Überwachung nämlich.

Damit veranschaulicht er in stark überzeichneter Weise (natürlich, er ist ja Künstler und will eine Message rüberbringe), was wir alle im Grunde täglich machen, wenn wir uns Handy-Spiele herunterladen, die Zugriff auf unsere E-Mail-Accounts und auf unseren Datenspeicher haben, per Whatsapp Bilder und Botschaften versenden, bei Facebook persönliche Bilder und Klarnamen hinterlassen...

Er hat wegen dieses Projekts übrigens eine Klage von seiten der Staatsanwaltschaft wegen Verletzung des Datenschutzes bekommen, die jedoch abgewiesen wurde, weil er bewusst darauf geachtet hat, dass niemand persönlich zu erkennen ist, also keine Rückschlüsse auf die "Gehackten" zu ziehen sind.

Nach der Erfahrung mit diesem Projekt hat er selbst übrigens die Kameraobjektive an seinem Smartphone und seinem Laptop mit Aufklebern überklebt, die ihm passenderweise der BND spendiert hat ;-)

So, und jetzt hoffe ich, dass über das eigentliche Projekt diskutiert wird und nicht darüber, wie viel Kunstverstand Monchichi eigentlich hat...

LG

Nicole

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Tonic2108 am 20.07.2014, 12:43 Uhr

Für mein Verständnis hat das mit Kunst auch nichts zu tun. Ich würde es eher ein Experiment nennen.

Sicher ist das ganze nicht uninteressant und gut gemacht, allerdings auch nicht die allerneueste Erkenntnis.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 12:56 Uhr

Hm, ob das jetzt Kunst ist oder nicht - was ist denn Kunst? Wenn etwas schön und dekorativ ist? Kunst will doch auch provozieren, wachrütteln, sensibilisieren für gesellschaftliche Themen. Und künstlerisch ist ganz sicher die Umsetzung der Videoinstallation, die Anordnung der Bildschirme, das optische Gesamterlebnis. Auch wenn es mir nicht wirklich darum geht...

Ich finde, es geht auch nicht darum, ob das eine neue Erkenntnis ist - ich finde die Form der Präsentation aber deshalb gut, weil sie optisch sichtbar macht, was jeder von uns theoretisch weiß, aber vielfach eben ignoriert oder achselzuckend in Kauf nimmt. Woran liegt das, frage ich mich? An der Amerikanisierung unserer Kultur?

Weil man nicht weiterdenkt, dass totale Kontrolle und Überwachung eben auch der totalen Manipulation Tür und Tor öffnet? Weil man denkt: "Ach, wird schon nicht so schlimm werden?" Ich weiß z. B. nicht, ob ich wissen muss, was meine Facebook-Freunde zum Frühstück gegessen haben. Ich meine aber, dass das ein Hersteller für Frühstücksflocken/Laugencroissants/Konfitüren erst recht nicht wissen muss, um dann meine Freunde und mich gezielt mit seinen Produkten zu bewerben... Natürlich bleibt letztendlich der freie Wille, solche Sachen nicht zu kaufen - aber: inwieweit sind wir wirklich gefeit gegen ständige Werbeeinblendungen, gezieltes Filtern von Webinhalten nach unseren Nutzungsgewohnheiten. Behalten wir da wirklich SELBST den Überblick? Ich habe so meine Zweifel...

LG

Nicole

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Das stimmt doch gar nicht

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.07.2014, 13:14 Uhr

Pro7 (ausgerechnet) startet heute Abend ein Projekt (weil der Macher kein Künstler, "Maler oder so" ist, ist es natürlich keine Kunst, sondern eine Reportage) mit ähnlicher Zielrichtung (http://www.prosieben.de/tv/galileo/themen/aktionen/247-we-are-watching-you).

Aber auch auf anderen Sendern - auch denen, die niemals auch nur versehentlich einen Bildungsauftrag erfüllen würden - gab es in den letzten Wochen/Monaten schon ähnliche Reportagen/Projekte. Auch teilweise, indem Handys gehackt und die Ergebnisse präsentiert wurden.

Es ist eine vielleicht eine ein wenig andere Präsentation. Aber neu ist tatsächlich lediglich der Anspruch, dabei Kunst erzeugt zu haben. Das Überwachungs-Bashing an sich mit gleichzeitger dringlicher Klarmachung der technischen Möglichkeiten ist es jedenfalls nicht.

(Meine Tante hielt mir kürzlich einen Vortrag über das Hacken von Handys. Die technischen Details hatte sie aus einer dieser billigen Frauenzeitschriften mit Frauennamen, die alle, mystischerweise, mit "L" anfangen - Lea, Laura oder so ähnlich.)

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Re: Das stimmt doch gar nicht

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 13:30 Uhr

Was stimmt gar nicht? Habe ich gesagt, dass es neu ist, davor zu warnen? Ich habe gesagt, ich finde es gut, das in dieser optischen Form darzustellen, weil es mir so eindringlicher erscheint.

Worum geht's euch denn jetzt hier eigentlich? Das Ganze madig zu machen und zu sagen: Ist doch alles kalter Kaffee? Ist doch sowieso keine Kunst? Ich verstehe jetzt nicht wirklich, warum sich hier alle an irgendwelchen Randnotizen aufgeilen und finde das, mit Verlaub, bescheuert und anstrengend.

Was soll denn dieser Seitenhieb mit den Frauenzeitschriften? Willst du mir damit signalisieren, wie sehr kalter Kaffee das ist? Wie albern das Ganze?

Dann erklär mir doch mal, wie du zu der Thematik stehst - du bist doch bekennende Facebook-Verweigerin und in der IT-Branche zu Hause? DAS möchte ich hier nämlich diskutieren, nicht, ob jemand das Projekt auch gut gemacht oder einfach nur "öde" findet, weil "schon tausend Mal gehört".

Aber vielleicht ist das zu viel verlangt von diesem Forum...

LG

Nicole

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Ach, und.....

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.07.2014, 13:30 Uhr

.... zum "Aufrütteln" könnte ein Artiekl in der L-Zeitschrift oder bei Pro7 sogar besser geeignet sein. Der durchschnittliche linksintellektuelle, kunstintertessierte und technik-kritische ARTE-Zuschauer hat wahrscheinlich ganz generell weniger Aufklädrungsbedarf als der durchschnittliche uninformierte Pro7-Zuschauer. Was die Frage aufwirft, WEN der Künstler eigentlich aufrütteln will.

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Re: Das stimmt doch gar nicht

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.07.2014, 13:40 Uhr

Was willst Du jetzt eigentlich wissen? Wie ich als FB-Verweigerer und IT-Profi dazu stehe? Das ist doch obsolet, denn ich muß ja nicht "aufgerüttelt" werden.

Auf was wolltest Du jetzt eigentlich aufmerksam machen?

Auf ein tolles Kunstprojekt? Das ist es, da stimme ich Dir sogar zu - nur dazu gehört natürlich auch die Diskussion, inwieweit das tatsächlich "Kunst" ist, dann kann man das nicht auf Nebenschauplätze verbannen.

Oder auf die Dramatik der technischen Möglichkeiten und deren Folgen? Dann muß man sich der Diskussion stellen ob ein Kunstprojekt auf ARTE die geeignete Methode des "Aufrüttelns" ist.

Ich finde - das hatte ich im zweiten Beitrag geschrieben, weil ich wohl zu Recht fürchtete, daß das in meinem ersten Beitrag nicht rüberkam - daß Beiträge im Nicht-Bildungsfernsehen und in bildungsfernen Zeitschriften - wohl eher die "richtige" Zielgruppe finden als elitäre Kunst. Was nicht heißt, daß ich etwas gegen Kunst habe, aber die Zielgruppe ist halt eine andere - und bei der Frage, WER denn hier aufgerüttelt werden soll, vielleicht einfach die falsche.

Und was ich als "stimmt doch gar nicht" bezeichnet habe war Deine Aussage, daß der Deutsche an sich sich gar nicht mit diesen technischen Möglichkeiten und den dazugehörigen Gefahren auseinandersetzt. Ich jedenfalls interpretiere die Tatsache, daß Massen-Sender und Billig-Zeitschriften sich damit beschäftigen, als deutlichen Hinweis darauf, daß sich auch "der Deutsche an sich" damit beschäftigt.

Nun also auch die Intellektuelle Elite. Schön.

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Auhauaha...

Antwort von lastunicorn am 20.07.2014, 14:38 Uhr

Ein wenig bissig heute?!

Wenn ich ehrlich sein darf... es IST kalter Kaffee. Ob man nun unter dem Oberbegriff "Kunst" Persönlichkeitsrechte und Datenschutz verletzt oder unter dem Mäntelchen der NSA versteckt Selbiges begeht... moralisch daneben ist es dennoch. Mit Installationen und deren im Nachhinein hingebogenen künstlerischen Bedeutungen habe ich so meine Erfahrungen direkt in der Szene gesammelt... da scheiden sich wahrlich die Geister.

Kurz: ich find's in diesem Falle nicht mal einer Diskussion wert.

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Totale Überwachung über unsere eigene Technik...

Antwort von Leena am 20.07.2014, 14:47 Uhr

Ja, ich glaube, ich bin mir - ansatzweise - schon bewusst, was man mit der Techik, die jeder einzelnen zu seinem (privaten) Gebrauch und Vergnügen nutzt, alles anstellen kann, wenn man will.

Von daher - es dürfte wenig geben, was nicht machbar ist, und wenn jemand totale Überwachung machen will, wird er das vermutlich ziemlich leicht können.

Andererseits ist vieles ja keine "Einbahnstraße" - mein Handy sendet Google die Daten, wo ich gerade bin und mit welcher Geschwindigkeit ich mich in welche Richtung fortbewege. Millionen andere Handys tun dasselbe - und dann kann ich wieder bei Google schauen, ob auf meiner Fahrtstrecke ein Stau ist und ich lieber eine andere Strecke fahren möchte... Genauso ist mir personalisierte Werbung lieber als komplett beliebige Werbung, vielleicht finde ich ja so doch noch ein nettes Guesthouse auf Snaefellsness oder ein neues Öko-Kleider-Label oder für mich interessante Buchempfehlungen. Auch wenn ich es erschreckend finde, wie schnell Werbung kundenorientiert angepasst wird und wie flächendeckend das passiert.

Ich habe übrigens gerade ganz praktisch die Erfahrung gemacht, dass "PowerLan"-Internet etc. auch ziemlich überraschende Besonderheiten aufweisen kann und definitiv nicht wirklich "sicher" zu sein scheint. Bei uns spuckte plötzlich der Drucker ein ausgesprochen sehr privates Schreiben der Nachbarn aus... was eigentlich gar nicht gehen dürfte - aber faktisch geht da noch viel mehr.

Was mich dann zu der nächsten Erkenntnis bringt - den meisten Leuten scheint das tatsächlich egal zu sein. Ich habe den Nachbarn auf das Problem als solches angesprochen - er meinte, ach, na ja, er hat ja aber "eh nichts zu verbergen"! Dass ich jetzt aber private Details mitbekommen habe (und sehr leicht sehr viel mehr rausbekommen könnte), das ist ihm schlicht nicht bewusst und verdrängt er anscheinend - weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Augen zu, nichts sehen, nichts hören - dann gibt's auch nichts!

Andererseits - die Leute lesen einen Lea-Laura-Artikel, schauen eine Pro7-Doku, regen sich einmal kurz auf und sich alle entsetzen - und greifen dann zum Smartphone, um sich bei Facebook eine Runde darüber aufzuregen und dann weiter zu machen wie gehabt.

Äh, ja, ich bin auch immer noch online...

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Re: Das stimmt doch gar nicht

Antwort von mama.frosch am 20.07.2014, 15:16 Uhr

also ich kenne schon ein paar leute, die zwar gern sich eine kunstausstellung ansehen, aber teil gleichgültig, teils bisher resistent sind gegenüber dem datenschutzthema. und die kein trash-tv schauen. die konstellation gibts auch.

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Re: Auhauaha...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 17:25 Uhr

Lastunicorn,

ich weiß, dass du gern darauf anspringst, wenn jemand hier seine verletzliche Seite zeigt - weil du dran dagegenhauen kannst. Ja, es ärgert mich, wenn etwas, das ich hier einstelle, mit Kleinscheiß zerredet wird. Ich hatte nicht verstanden, was Strudel mit ihrem Posting bezweckt hat - so weit um die Ecke gedacht hatte ich dann nicht.

Ob du findest, dass das kalter Kaffee ist, ist mir gelinde gesagt wurst, du machst es dir sowieso, wie es dir passt - mit deiner Rechthaberei hatte ich ja auch schon persönlich das Vergnügen.

Behellige mich einfach in Zukunft nicht mehr.

Nicole

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dran = dann

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 17:25 Uhr

und tschüs.

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Re: Das stimmt doch gar nicht

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 17:31 Uhr

Strudel, ich wollte auf nichts aufmerksam machen außer auf dieses Projekt - das ich gelungen finde und das zumindest in unseren Breiten hier ziemliche Kreise zieht, nicht mehr und nicht weniger.

Was ich nicht wollte, war ein verbaler Kleinkrieg. Was du schreiben oder ausdrücken wolltest, habe ich schlichtweg nicht verstanden - ich empfand den Einwurf mit der Frauenzeitschrift eher als weitere Herabwürdigung, dass das doch alles Kappes ist, wenn es jetzt schon die Boulevarjournaille von allen Dächern schreit.

Das Kunstprojekt wurde zwar auf Arte vorgestellt, ist aber eine tatsächliche Ausstellung hier bei Freiburg - und lockt seit einiger Zeit ziemlich viel lokale und nicht ganz so lokale Presse an. Deshalb (weil m. E. aktuell) stellte ich es hier ein.

Nun ist was ganz anderes draus geworden - schade eigentlich. Wurde aber nach all den Jahren vielleicht auch mal Zeit, dass ich auch Opfer der Dynamik dieses Forums werde. Ich werd's mir merken.

LG

Nicole

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Littlecreek am 20.07.2014, 18:19 Uhr

So faszinierend ich das Ergebnis finde. Die Umsetzung finde ich sehr bescheiden und menschenverachtend und ich empfinde es als Spott, dass die Klage abgewiesen wurde.
Eine Straftat im Deckmantel der Kunst zu verstecken ist für mich als Mensch und Künstlerin nicht akzeptabel.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von mama.frosch am 20.07.2014, 18:23 Uhr

naja, der "witz" bei der sache ist ja der, dass die klage abgewiesen wurde, weil die gesichter unkenntlich gemacht wurden. dass also das hacken und der eingriff in die privatsphäre kein grund war der klage stattzugeben.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Littlecreek am 20.07.2014, 18:27 Uhr

untragbar - nur weil man die Opfer nicht mit Namen kennt macht es die Straftat nicht weniger verwerflich

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Strudelteigteilchen am 20.07.2014, 18:38 Uhr

Heißt das dann - in Weiterführung der Logik, daß nicht das Hacken an sich strafbar ist, sondern nur das erkennbare Veröffentlichen der Ergebnisse - daß die NSA raus ist aus dem Schneider und stattdessen Snowden der Bösewicht ist? Die NSA hat schließlich nicht veröffentlicht und hatte das auch nie vor, das war Snowden.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 18:40 Uhr

Da hast du Recht, und genau das hat er auch selbst thematisiert: Dass er selbst so leicht aus diesem Tabubruch wieder herauskam, weil unser Rechtssystem so viele Graubereiche und Schlupflöcher übrig lässt, dass Datenschutzverletzungen in der Regel kaum eine Konsequenz haben. Inwieweit es moralisch fragwürdig ist, dass er selbst das Spielchen "mitgespielt" hat, um sein Projekt umzusetzen, finde ich ürigens auch eine spannende Frage... Das wird hier auch heiß diskutiert.

LG

Nicole

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 18:51 Uhr

So, Korrektur - die Strafverfolgung durch die Staatsanwaltschaft stand in Zusammenhang mit einem früheren Projekt, las ich gerade im Internet nach; da hat die lokale Presse hier zwei Sachen in einen Topf geworfen. Mehnert hat letzten Winter im Wald Menschen abgehört, indem er Mikros angebracht hat und wurde dafür angezeigt. Für das aktuelle Projekt (im Juni 2014 gestartet) gibt es wohl NOCH keine Anzeige...

Mehr erklärt dieser Link zur ARD-Mediathek:

http://www.ardmediathek.de/tv/Landesschau-Baden-W%C3%BCrttemberg/Kunstprojekt-Smartphone-hacken/SWR-Baden-W%C3%BCrttemberg/Video?documentId=21825830&bcastId=250286&mpage=page.download

LG

Nicole

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es macht die gesetzliche regelung nicht weniger fragwürdig!

Antwort von mama.frosch am 20.07.2014, 18:57 Uhr

DA liegt der wirkliche hund begraben

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von mama.frosch am 20.07.2014, 18:59 Uhr

tja, das ist die frage...
offenbar bestehen ausreichend rechtliche schlupflöcher und grauzonen, um mit sowas durchzukommen.

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Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?

Antwort von lastunicorn am 20.07.2014, 22:19 Uhr

So giftig - noch giftiger am sonst - warst du schon lange nicht mehr. Dass wir beiden keine Freundinnen werden, ist mir dank DEINER Rechthaberei, die auf dem angeblichen Fachwissen deines Ehemannes, der ja forenbekanntermaßen auch für dich ein Rechthaber ist, auch klar...

Du wirst nicht gezwungen meine Beiträge zu lesen. Und verbieten, dass irgendwer auf deine geistigen Ergüsse seinen eigenen Senf abgibt, kannst du auch Keinem. Schreibe doch einen Blog, denn da kannst du alleine bestimmen, welche Meinung gilt, nämlich DEINE. Wer nicht deiner Meinung ist, ist eh doof... ist ja nichts Neues. Diskussionen sind mehrdimensional und wenn man das nicht will, sollte man nicht diskutieren (wollen).

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Re: Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?

Antwort von Hase67 am 20.07.2014, 23:42 Uhr

Es war mir klar, dass du es nicht lassen kannst, weiter zu sticheln. Aber auf dein Niveau begebe ich mich nicht herab, egal, was du hier an Provokation vom Stapel lässt. Ich habe keine Lust, mich in einem öffentlichen Forum mit jemandem zu streiten, für den das Wort Netiquette ein Fremdwort ist. Fass dich an deine eigene Nase, bevor du versuchst, an mir herumzupsychologisieren. Und wenn dich meine Ergüsse nerven oder dir zu hoch sind, dann ist das noch lange kein Grund, mich persönlich von der Seite anzugehen. Ich brauche hier keine Schein-Souveränität zu heucheln, wenn mir jemand ans Bein pinkelt, und das tust du. Du bekommst so was offenbar nur nicht oft genug gesagt - oder kannst es nicht wahrhaben.

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von shinead am 21.07.2014, 9:57 Uhr

Hm...

Ganz ehrlich: ich habe/hätte ein GROSSES Problem damit, wenn ein Künstler irgendwelche Schadsoftware auf MEINEM Gerät installiert um dann die Bilder die MEINE Kamera geschossen hat (und für die dann immer noch ich der Urheber bin) für eine Installation genutzt werden.

Damit ist es für mich vollkommen unerheblich ob auf den Bildern Menschen zu sehen sind, oder nicht.

Wie wäre es mit einer Installation, die illegale Downloads von Musikstücken ermöglicht. Ist ja Kunst... Wie lange dauert es wohl, bis Sony dagegen (zu recht) klagt.

Sorry, für mich keine Kunst, sondern eine Straftat, ein virtueller Einbruch, den man nicht bewundern, sondern ächten sollte!

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von Leena am 21.07.2014, 10:10 Uhr

Na ja, aber meinem persönlichen Eindruck nach begreifen die meisten Leute anscheinend gar nicht, was mit der heutigen Technik so alles problemlos "machbar" ist (egal, ob legal oder illegal), und falls man sie mal darauf anspricht, gehen alle erst mal davon aus, sie betrifft es ja eh nicht, sie haben ja "keine Geheimnisse".

Vielleicht kapieren es ein paar ja doch, wenn sie mal drastisch vorgeführt bekommen, wie "gläsern" praktisch jeder von uns ist / sein kann.

Wobei ich in diesem konkreten Fall schon finde, die Leute, deren Handy-Kameras genutzt wurden, hätten vor der Veröffentlichung der Installation schon erstens gefragt werden müssen (mit echtem Veto-Recht) und zweitens über die Aktion wenigstens nachträglich informiert und die Handys wieder "gesäubert" werden müssen. Wurde das gemacht, weiß das jemand..?

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von Hase67 am 21.07.2014, 10:50 Uhr

Nein, das weiß ich nicht - ich gehe aber davon aus, dass die Schadsoftware (die ja "aus der Ferne" installiert wurde) auch wieder deinstalliert wurde, da waren ja zwei Hacker im Spiel. Wissen tue ich es nicht.

Shinead, das IST eine Straftat, das ist ihm bewusst. Ich habe den Link hier auch nicht eingestellt, weil ich ihn für diese Straftat "bewundere", sondern weil ich eben u. a. über diesen Aspekt auch diskutieren wollte. Hier schlägt das hohe Wellen, auch die vorherige Aktion, in der er Passanten im Wald mit Mikrofonen belauscht hat. Und dabei geht es gerade auch um diese Grenzüberschreitungen, die er mit seiner Kunst praktiziert. Bei dem letzten Projekt zog die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen "Freiheit der Kunst" zurück - und weil eben niemand der Abgehörten tatsächlich zurückverfolgt werden konnte, nachdem er das Tonmaterial bearbeitet hatte. Aber natürlich kann er theoretisch mit dem aufgenommenen Material sonstwas anstellen, auch wenn er beteuert, es ginge ihm darum, den Leuten zu zeigen, wie leicht Überwachung ginge und dass man sich eben nirgends in Sicherheit wiegen könne.

Er selbst sagt, dass er angesichts der NSA- und BND-Problematik das Gefühl hätte, man könne gar nicht umhin, als paranoid zu werden. Er geht das Risiko einer Bestrafung für seine Grenzüberschreitungen übrigens ein, die beiden Hacker bleiben aus diesem Grund bewusst anonym, haben aber freiwillig mitgemacht, ohne Bezahlung.

Mir ist zwar die Lust am Diskutieren zum Thema ein bisschen vergangen, nachdem hier nach den ersten (harmlosen) Blödel-Einwürfen erst mal ein paar bewertende statt inhaltliche Kommentare kamen und am Ende noch die Unter-die-Gürtellinie-Queen vom Dienst meinte, diesen Thread für ihre Selbstdarstellung nutzen zu müssen.

Aber eigentlich ging es mir um den (auch durchaus kontroversen) Austausch darüber, wie die User hier so eine Aktion finden, auch, inwieweit sie der Ansicht sind, dass Kunst nicht soweit gehen darf, auch nicht im Interesse des Wachrüttelns und der Provokation.

Ich hatte mich eigentlich auf einen offenen, neugierigen, freundlichen, vielseitigen Austausch gefreut. Nun ja, vielleicht lag's am Wetter...

LG

Nicole

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von shinead am 21.07.2014, 11:08 Uhr

Dann ganz klar: Kunst darf NICHT so weit gehen!

Wir reden hier von Gesetzen die gebrochen werden. Urheberrecht, Datenschutzrecht und ggf. noch Sachbeschädigung.
Bei der Einschätzung ist es vollkommen wurscht, ob die Schadsoftware wieder deinstalliert wurde (und damit nochmals zugriff auf die Handys genommen wurde) oder nicht.

Es gibt diverse Reportagen / Berichte über die Problematik, die man sowohl auf RTL/Pro7/ARD/ZDF/n-TV/SAT1 sehen kann oder in der FAZ, Bild, Süddeutsche Allgemeinen, TAZ, etc. nachlesen kann.
Da ist für jedes Niveau was dabei.
Bei den Reportagen werden die "Opfer" involviert und geben ggf. nachträglich ihr Einverständnis. Einen entsprechenden Hinweis kann ich bei diesem "Künstler" nicht erkennen. Vielleicht sollte er beim Malen bleiben.

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Mein Eindruck ist ein anderer

Antwort von Strudelteigteilchen am 21.07.2014, 11:09 Uhr

Für mein Gefühl ist das Wissen durchaus da, und auch das Begreifen. Was fehlt, ist eine be-greifbare Lösung.

Ich kenne sehr viele Menschen, die sich Gedanken machen - auch und gerade in der Altersklasse meiner Kinder.

Allerdings wird ja in den Medien - und auch in der diskussionsauslösenden Installation - nur das Problem aufgezeigt. Immer wieder, fast gebetsmühlenartig. Aber hat denn irgendwer schon mal etwas über eine (für den Laien machbare) Lösung gesehen? Doch eher nicht, oder? Im Gegenteil - die vorhandenen Lösungen werden immer wieder als unglaublich kompliziert und teuer beschrieben. Durch alle Nachrichten ging die Meldung, wie teuer das abhorsichere Handy für Frau Merkel ist, und wie kompliziert die Bedienung. Ansonsten lese ich - zum Beispiel in dem L-Artikel, den mir meine Tante ausgeschnitten hat - lustige, aber nutzlose Vorschläge. Man soll darauf achten, welche Rechte man den Apps gibt, die man auf seinem Handy installiert. Ja, supi - aber ich kann diese Rechte ja nicht abschalten, ich kann nur auf die App verzichten - und wer kann das schon? Das ist, als würde ich jemandem empfehlen, doch bitte wegen der vielen Verkehrsunfälle seine Wohnung nicht mehr zu verlassen. Ich habe mich lange gegen Whatsapp gewehrt, aber am Ende kann ich auf Whatsapp genauso wenig verzichten wie aufs Busfahren - geht schon, irgendwie, wäre dann aber doch kompliziert und teuer. Also seufze ich und hoffe, daß ich für die NSA und aufrüttelnwollende Künstler zu uninteressant bin. Mein Vater hat jetzt zwei Handys - eines mit "uninteressanten" Kontakten und Whatsapp, eines mit Kontakten, die auf eine Weitergabe ihrer Daten ungehalten reagieren könnten, ohne Whatsapp. Eine gute Lösung, aber erstens nicht ganz billig und zweitens auch nicht ganz unkompliziert. Bei Jugendlichen sind jetzt diese Bilderdienste "in", die die verschickten Bilder nach kurzer Zeit löschen - solche "Moden" kommen doch nicht von ungefähr. Das sind kleine, mehr oder weniger private Lösungsansätze. Aber der "große Lösungswurf", der fehlt noch - und der kommt weder von der ältlichen Lea-Leserin, noch vom intellektuellen Museumsgeher. Der muß vom Gesetzgeber und vom Nerd kommen.

Also doch wieder: WER soll aufgerüttelt werden - und Warum?

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von Leena am 21.07.2014, 11:21 Uhr

"Aber eigentlich ging es mir um den (auch durchaus kontroversen) Austausch darüber, wie die User hier so eine Aktion finden, auch, inwieweit sie der Ansicht sind, dass Kunst nicht soweit gehen darf, auch nicht im Interesse des Wachrüttelns und der Provokation."

Aber über die Frage, wie weit Kunst gehen "darf", kann man im Grunde doch gar nicht diskutieren, oder? Dafür sind die Blickwinkel doch zu unterschiedlich, denke ich...

Klar, man kann sich hinstellen und "rein rechtlich" urteilen, dass es illegal ist, Passanten im Wald heimlich abzuhören oder den Leuten in einem öffentlichen WLan Späh-Software zu installieren und diese auch zu benutzen. Und man kann diskutieren, ob es einen Unterschied macht, wenn die Leute dabei "erkennbar" bleiben oder die Gesichter "geschwärzt" werden oder was auch immer.

Dass seine Aktionen legal nicht eindeutig einwandfrei sind, ist ja wohl auch dem Künstler bewusst.

Allerdings setzt er da ja wohl ganz bewusst an, wenn ich Dich richtig verstanden habe, und begeht diese Grenzverletzungen ganz bewusst. Setzt also für sich die Prioritäten, dass es wichtiger ist, die Menschen wachzurütteln, als sich im legalen Rahmen zu bewegen. Und nimmt entsprechende Strafen / Sanktionen demnach doch wohl bewusst billigend in Kauf, eben weil er seine Prioriäten so gesetzt hat, wie er sie gesetzt hat. Und er hofft ja auch nicht, "heimlich" damit "durchzukommen" o.ä., wie Otto Normalverbrecher, sondern er schreit quasi ganz laut, hey, Leute, schaut mal, was ich gemacht habe, das kann JEDER machen und zwar auch bei genau DIR!

Natürlich polarisiert so ein Verhalten... und das ist ja wohl auch mit der Sinn der Übung, oder?

Aber die Diskussion, inwieweit Kunst Grenzverletzung sein "darf", werden wir hier wohl kaum klären können... "Freiheit der Kunst" würde ich für einen ziemlichen "Gummi-Begriff" halten, beliebig dehnbar in die eine oder andere Richtung, wie man es halt gerade "braucht".

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von Hase67 am 21.07.2014, 11:35 Uhr

"Allerdings setzt er da ja wohl ganz bewusst an, wenn ich Dich richtig verstanden habe, und begeht diese Grenzverletzungen ganz bewusst. Setzt also für sich die Prioritäten, dass es wichtiger ist, die Menschen wachzurütteln, als sich im legalen Rahmen zu bewegen. Und nimmt entsprechende Strafen / Sanktionen demnach doch wohl bewusst billigend in Kauf, eben weil er seine Prioriäten so gesetzt hat, wie er sie gesetzt hat. Und er hofft ja auch nicht, "heimlich" damit "durchzukommen" o.ä., wie Otto Normalverbrecher, sondern er schreit quasi ganz laut, hey, Leute, schaut mal, was ich gemacht habe, das kann JEDER machen und zwar auch bei genau DIR!

Natürlich polarisiert so ein Verhalten... und das ist ja wohl auch mit der Sinn der Übung, oder?"

Ja, genau, es geht natürlich um ein möglichst großes Echo. Er selbst sagt auch, er habe das Gefühl gehabt, NOCH MAL so eine Aktion machen zu müssen, weil die Reaktioenn auf seine letzte Waldabhöraktion relativ schnell abgeebbt sind.

@STT:
Ich gehe mal davon aus, dass er gerade mit dem provokativen Charakter seiner Aktion dieses "Gebetsmühlenartige" durchbrechen und die Leute bei ihrer Empörung, also bei ihren Emotionen packen wollte. Dazu ist der direkte Sinneseindruck durch die Videoinstalltion vermutlich auch besser geeignet als ein Fernseh- oder Zeitungsbericht, weil Besucher da möglicherweise spontaner, emotionaler und heftiger reagieren.

Dass es kaum Lösungen gibt, um aus dem Dilemma herauszukommen (außer dem sehr langwierigen Prozess, z. B. Unternehmen wie Facebook alias Instagram alias Whatsapp vor euroäische Gerichte zu zerren und zu zwingen, sich mit hiesigen Datenschutzbestimmungen auseinanderzusetzen), ist natürlich Teil des Problems, auf das ja auch Social-Media- und Internet-Urgesteine und -Insider immer wieder mit Sorge verweisen. Meine Tochter nutzt auch Whatsapp, nachdem sie an den sichereren Alternativen gescheitert ist, weil einfach nicht genug Leute mitgezogen sind... Ich weigere mich, poste keine Bilder oder Links auf Facebook und like dort nichts, weil ich allein schon aus Werbegründen auffindbar genug bin.

Ich will z. B. nicht, dass Kunden von mir sich aus dem Internet Infos über meine bevorzugte Unterwäschemarke ziehen können...

LG

Nicole

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Re: Mein Eindruck ist ein anderer

Antwort von Leena am 21.07.2014, 11:35 Uhr

Vom Nerd ja - dem Gesetzgeber traue ich da, ehrlich gesagt, nicht unbedingt so wirklich viel zu, weil die entsprechenden Gesetzesentwürfe meiner Erachtens vermutlich schon längst von der Technik eingeholt sein dürften, bevor sie überhaupt Gesetz werden.

Wobei ich zugebe - auch und gerade in der Altersklasse meiner Großen ist das Bewusstsein und das Begreifen tatsächlich einigermaßen da - in meiner Altersklasse und bei noch älteren Semestern aber anscheinend nicht so wirklich. Mein Nachbar, dessen höchstprivates Schreiben per DLan aus meinem Drucker kam, hat ja "keine Geheimnisse" und sieht nicht mal Handlungs- oder wenigstens Gesprächsbedarf, wie man die Netzwerke sichern könnte, vielleicht... denn eigentlich dürfte das so, wie es geht, gar nicht gehen - geht aber trotzdem! *grmpf*

Wobei das Ganze ja eh keine Einbahnstraße ist und man von der Datenweitergabe z.T. ja auch selbst profitiert. Wenn Google auf meine Handy-Daten zugreift und damit faktisch ein Bewegungsprofil erstellen könnte etc.pp., dann kann ich ja im Gegenzug auch auf die abgegriffenen Daten anderer zugreifen - und weiß dann z.B., wo ich auf der Autobahn mit Staus rechnen muss. Also WILL ich wirklich, dass solche Datenweitergabe unterbleibt - und ich dann wie gehabt im Stau stehe..?

Den Vorschlag, Apps mit entsprechenden Zugriffs-Anforderungen dann eben zu boykottieren, finde ich allerdings ebenfalls eher niedlich...

Was das Aufrütteln betrifft - mein persönliches Umfeld sind ja auch relativ viele reine End-Nutzer, die EDV- etc.-technisch so gar keine Ahnung haben (wie ich auch), da ist das Bewusstsein schon noch ein anderes als das von Fachleuten, Datenbankmenschen etc., die allein schon rein beruflich oder eben "hobbymäßig" einen anderen Zugang zu dem Thema haben. Aber von daher glaube ich, der großen trägen Masse ist das Problem so eher noch nicht bewusst... auch wenn das Thema jetzt langsam in den Mainstream-Medien ankommt, da habe ich es jetzt die letzten paar Wochen auch schon ein paar Mal getroffen... und WIE das Thema da nun ankommt, ob durch Kunst-Installationen oder RTL-Trash oder was auch immer dazwischen, das ist doch dann - vergleichsweise - relativ zweitrangig, denke ich... oder vielmehr: Eben weil es von verschiedenen Ecken gleichzeitig kommt, kommt auch langsam mal etwas an!

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Re: Mein Eindruck ist ein anderer

Antwort von Hase67 am 21.07.2014, 11:40 Uhr

Ja genau - dieses "ich habe ja nichts zu verbergen" höre ich auch oft und frage mich dann: Heißt das dann im Umkehrschluss, dass man es ganz normal findet, wenn Hinz und Kunz bis ins eigene Schlafzimmer, in den Mülleimer oder in die Toilette spickeln darf? Nur weil man "moralisch einwandfrei" lebt? Intimsphäre und Grenzen sind also nur etwas für Leute, die Leichen im Keller haben? Genau da gilt es (gerade bei älteren Leuten) für mich durchaus, noch ganz schön viel Aufklärungsarbeit zu leisten...

LG

Nicole

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von MartaHH am 21.07.2014, 12:03 Uhr

Vom Allgemeinen derart ins Persönliche überzugehen, ist nichts weiter als das.

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von MartaHH am 21.07.2014, 12:12 Uhr

Kann man mE gar nicht oft genug und in verschiedensten Medien aufzeigen.

Weil irgendetwas schon in Frauenzeitschriften und bei Pro7 angekommen ist, gilt das Thema doch nicht als "beendet".

Hier im Strang zeigt sich wieder mal sehr anschaulich, dass die ersten paar Antworten richtungsweisend sind.

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Eine Art Beuys des 3. Jahrtausends

Antwort von wassermann63 am 21.07.2014, 12:21 Uhr

Ein Aktionskünstler, der auch digitale Medien mit einbezieht.

Ist sicherlich eine Bereicherung der gegenwärtigen Künstlerszene. Ob es ihm allerdings gelingt, der (von Prof. Manfred Spitzer so titulierten) "Digitalen Demenz" auf künstlerische Weise Einhalt zu gebieten, bleibt abzuwarten.

Ich denke mal, dass das Publikum, das sich ernsthaft für seine Kunst-Formen interessiert, eher weniger riskiert, zum digitalen Junky zu werden. Insofern verpufft dann die eventuell so von ihm gewünschte Wirkung seiner Werke.

Aber wenn es den Gesetzgeber auf den Plan ruft und dadurch indirekt auch die Allmacht bestimmter digitaler Vernetzer ankratzt, dann hat diese ARt von Kunst doch eine weiter reichende Wirkung.

LG
JAcky

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von wassermann63 am 21.07.2014, 12:29 Uhr

Na ja, Marta, wie man in den Wald hineinruft, ....

Hase war auch nicht gerade zurückhaltend in der namentlichen Zurschaustellung der mutmaßlichen Frühstücksgewohnheiten einer anderen userin.

Insofern muss man sich nicht wundern, wenn eine genauso persönliche Retourkutsche anrauscht, egal, ob direkt von der Angegriffenen oder von einer Anderen, die deren virtuelle Verteidigung übernimmt.

LG
JAcky

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von Hase67 am 21.07.2014, 12:39 Uhr

Moment - namentliche Zurschaustellung? Das war ein Beispiel dafür, was teilweise auf FB gepostet wird. Damit meine ich niemanden persönlich.

Ich glaube zwar nicht, dass ich mich hier für mein Verhalten gegenüber lastunicorn oder irgendwem sonst rechtfertigen muss, aber das möchte ich doch bitte richtig verstanden wissen...

Lastunicorn und ich hatten eine private Auseinandersetzung wegen etwas ganz anderem, die aber nicht im Netz stattfand, darauf bezog ich mich, sie weiß auch offenbar Bescheid, was ich meinte. Und schon ihr erster Einwurf war EINDEUTIG als persönlicher Angriff gemeint, soweit kenne ich sie inzwischen.

LG

Nicole

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von MartaHH am 21.07.2014, 12:51 Uhr

Zwischen "Clown gefrühstückt" (im übrigen nicht an Lastunicorn gerichtet) und einem Hinweis auf "Insiderkenntnisse" über das Privatleben sehe ich schon einen gravierenden Unterschied. Bei Bedarf lässt sich das diskutieren.

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von Hase67 am 21.07.2014, 12:57 Uhr

Ach so, DAS meinst du, Wassermann - kennst du den Ausdruck nicht? Hier verwendet man das nicht abwertend, es ist eher auf einer Ebene anzusiedeln mit "Na, du hast aber heute Kicherwasser getrunken, oder?" Es ist ein spaßiges Darauf-Hinweisen, dass jemand offenbar eher in Blödellaune ist. Ich habe Monchichis Einwurf auch nicht persönlich genommen, auch wenn mir bewusst ist, dass das vermutlich keine gute Eröffnung für eine inhaltliche Diskussion war...

LG

Nicole

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von wassermann63 am 21.07.2014, 13:24 Uhr

Jou, genau das meinte ich - also den Frühstückshinweis mit namentlicher Nennung des Clown-Vesperers.

Gut, wenn es nicht abwertend gemeint war, dann steige ich auch wieder vom weißem Ross der virtuelle Schwerter schwingenden und sehr heldenmütigen User-Verteidiger ab :-)

LG
JAcky

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Re: "Na, hängt dein Privatleben wieder mal in Schieflage?" - indiskutabel

Antwort von Pamo am 21.07.2014, 13:27 Uhr

nein, das ist sogar recht liebevoll, dieses "Clown-Frühstücken"

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Naja

Antwort von Morla72 am 21.07.2014, 14:15 Uhr

Clowns sehen das allerdings etwas anders...







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"clown gefrühstückt"

Antwort von mama.frosch am 21.07.2014, 14:30 Uhr

die formulierung kannte ich früher garnicht, hab ihn hier in sachsen-anhalt kennengelernt wo er wie schon beschrieben einafch ein ausdruck ist für, da ist ja jemand grad albern oder, da ist grad jemand in blödellaune.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Littlecreek am 21.07.2014, 16:32 Uhr

Genau das meine ich. Er begeht eine Steaftat, stellt sich und amüsiert sich darüber, dass das so einfach war und rechtfertigt mit ein paar Kabeln und Displays seine Verfehlung. Künstlerische Freiheit darf nicht die Rechte anderer beschneiden.
Weil ich es kann mach ich es und bin Künstler?
Schwachsinn!
Er ist ein Täter - so einfach ist das.

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Re: Zum Anschauen, Weitergeben, Nachdenken, Diskutieren...

Antwort von DecafLofat am 21.07.2014, 17:16 Uhr

jo. aktionskunst at its best - or worst.
und genau das soll aktionskunst, aufrütteln, polarisieren und auch gerne zum nachdenken anregen.
ich sehe den künstler jetzt nicht in einer reihe - qualitativ - mit banksy, aber wer bin ich schon. im bestenfall schafft kunst, dass darüber gesprochen wird. und dass die eine oder andere mal ihr FB profil genauer anschaut, zB. ich schlage immer die hände überm kopf zusammen, was leute so alles öffentlich haben (manche sogar alles...)
mein mann ist personaler und selbst privat NICHT bei FB. es ist gang und gäbe, das z B langzeitkranke oder bewerber mal angeschaut werden... wen man auf anhieb aufgrund von alias-namen nicht gleich findet, findet man irgendwie über vermutete freundesfreunde...postet ja jeder recht freimütig die frisch geschlüpfte nachkommenschaft als profil oder titelbild. oder die einstellung freunde von freunde... ich könnte romane erzählen was ich da schon alles von leuten gelesen habe, was keiner wissen möchte. keinem soll man sagen dass man in den urlaub fährt, housesitter kommen um licht an und aus zu schalten - aber auf FB erfährt die ganze welt in welcher cantina man auf malle gerade eine currywurst isst...
nur weil er ein schlupfloch gefunden hat, und fremde bilder verpixelt veröffentlich, macht es das nicht in ordnung - rechtlich. es gibt vieles, das man KÖNNTE das man aber aus unausgesprochenen moralischen gründen nicht tut - oder tun sollte... zivile flugzeuge abschiessen z B.... egal, ich schweife ab.
ich bin hin und hergerissen ob der aktion - ziel erreicht würde ich sagen. hauptsache die leute reden über dich als künstler.

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Eben, Hase hat doch niemanden persönlich zur Schau gestellt?!

Antwort von MM am 21.07.2014, 17:30 Uhr

Da sehe ich auch einen wesentlichen Unterschied.

Was soll das überhaupt, jetzt hier so fies persönlich zu werden?

Warum kann man nicht einfach über das Thema diskutieren?


Ich finde es immer problematisch und schwierig zu sagen, was Kunst ist. ZUm Teil werden ja wirklich auch Sachen als "Kunst" präsentiert, wo es nur Geldmacherei ist bzw, der "Künstler" sich das nur erlauben kann, weil er bekannt ist und die Leute von ihm halt alles "schlucken"...

Im vorliegenden Fall denke ich, verhält es es sich anders. Das Thema ist m.E. interessant und wichtig - egal ob man es nun als "Kunst" definiert oder nicht. Es kann auf jeden Fall zum Nachdenken anregen - und das ist ja auch schon mal was!

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Nein, ich glaube es ist eher so, wie STT schreibt - dass man nicht weiss...

Antwort von MM am 21.07.2014, 17:36 Uhr

... wie man in der Praxis damit umgehen soll. Man findet es natürlich NICHT OK, dass die Privatsphäre ausgehebelt wird, man denkt nicht das sei ein Thema nur für Leute mit "Leichen im Keller" - aber da man keinen konkreten, praktischen Lösungsansatz hat und halt nicht ohne Handy/Computer etc. leben will, sagt man halt so ein bisschen resigniert und mit etwas Galgenhumor "Naja, ich bin ja hoffentlich eh zu uninteressant..."

Wobei es schon stimmt, dass gerade bei manchen älteren Leuten das Problembewusstein durchaus höher sein könnte/sollte.

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Es macht richtig Spaß, zu beobachten wie

Antwort von lastunicorn am 21.07.2014, 20:20 Uhr

Frau "IchhaltemichfürschlauerundgebildeteralsdenRestderWelt" einmal mehr zeigt, wo ihre Wurzeln sind...

Fall' du mal schön aus dem Rahmen und bilde dir Dinge ein, die garnicht existieren.

Jeder ist nur für das verantwortlich, was er von sich gibt und nicht für das, was andere verstehen (wollen)... und da du momentan wieder richtig aufdrehst, solltest du einmal überlegen, ob nicht du ein Wahrnehmungsproblem hast. Ich bin ja nicht die Einzige, die momentan von dir scharf angegangen wird, nicht wahr? Wenn man schlicht fragt, was los ist, weil du wieder auffallend bissig bist, wirst du zutiefst beleidigend. Da wundert dich wohl nicht, wenn die Frage nach der Ursache im Privaten kommt. Und das ist beileibe kein Insiderwissen, weil du Alles schön in epische Tiefe und Breite vorm RUB ausgebreitet hast...

Von Nettiquette weißt du doch auch nicht mehr als die richtige Reihenfolge der Buchstaben... also wutschnaube und versprühe du noch ein wenig Gift, wenn es dir hilft, aber tu mal nicht so, als wärest du Mutter Teresa.

Das Leben ist schön, der Sommer gibt sein Bestes und alle haben gute Laune... versuche doch einmal, etwas positiv zu sehen.

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Re: So, und weil Monchichi offenbar einen Clown gefrühstückt hat...

Antwort von Alba am 22.07.2014, 8:52 Uhr

Was mich an der ganzen Sache stoert ist, dass er versucht ein Argument zu machen (oder zumindestens behauptet er er habe ein Argument) in dem es die Leute die er angeblich aufklaeren will zum Opfer macht. Ganz normale Leute die sehr wenig Moeglichkeiten haben sich sich gegen Ueberwachung zu wehren (siehe stt) werden fuer sein Projekt gezielt in ihrer Privatsphaere verletzt, what a twat.
Kunst darf meinetwegen sehr viel aber es sollte sehr genau schauen wer das Ziel ist. Kunst die sich gegen eine absolute Obrigkeit stellt, zB wenn Shostakovich eine Symphony (Nr 5) schreibt die sich ganz offensichtlich ueber Stalin mokiert = brave, in anderer Leute Privatsphaere einbrechen ohne groesseres Risiko fuer einen selbst = pretty lame.

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