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Geschrieben von Johanna3 am 31.03.2017, 21:13 Uhr

Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

http://www.tagesspiegel.de/berlin/zeugen-jehovas-aussteiger-berichten-wenn-der-zug-kommt-springe-ich/10224780.html

Ich greife hiermit noch einmal ein unten stehendes Thema auf. Der eingestellte Artikel ist von 2014, hat jedoch nichts an Aktualität verloren.

Die Mutter einer meiner Freundinnen war Zeugin Jehovas. Was sie berichtete, klingt keineswegs glücklich und idyllisch. Als sie sich als Erwachsene dieser Glaubensgruppe lossagte, verlor sie Familienmitglieder und Freunde. "Außerhalb" hatte sie nie Kontakte pflegen dürfen.

Ich habe auch Kinder kennengelernt, die sich als Zeugen Jehovas sichtlich nicht wohlfühlten - jedoch stets eine Strafe fürchteten.

Gerade habe ich mir einige der "Philipp-Videos" angeguckt. Anders als im unteren Thread angegeben, würde ich diese nicht als Filme betrachten. Stattdessen wird den Kindern genau eingetrichtert, wie sie sich korrekt zu benehmen haben. Schauderhaft.

 
5 Antworten:

Re: Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

Antwort von Alhambra am 01.04.2017, 7:56 Uhr

Mit den Zeugen Jehovas bin ich in der 5. Klasse in Kontakt gekommen. Wir hatten ein Mädel, dass ich auch nicht sonderlich mochte. Sie war so "falsch". Immer über den hergezogen, der gerade nicht dabei war, aber wenn die Leute aufkreuzten war sie immer zuckersüß. Von solchen Leuten habe ich mich schon immer lieber ferngehalten.

Nur einmal tat sie mir leid, weil sie auch tieftraurig guckte.
Die Lehrerin erzählte einen Tag vor ihrem Geburtstag, dass wir nicht gratulieren sollten, weil sie das bei den Zeugen nicht feiern.
Da war ich wirklich betroffen. Als Kind ist man doch tagelang vorher aufgeregt, freut sich wie Hulle auf die Geschenke und das Mädel durfte nicht mal Gratulationen entgegennehmen. Einige haben ihr dann heimlich gratuliert was sie gefreut hat, aber zu unterdrücken versuchte. Freuen war ja verboten, wenn es nicht mit Gott zu tun hatte. Da hatte ich den Eindruck, dass ihre "Falschheit" durch diese krankhafte Unterdrückung von Lebensfreude herrührte.

Dann war Jahre später so eine 'Wiedererweckungsfeier' in einem Fußballstadion in Duisburg. Wir waren damals mit mehreren Leuten dort zum Schwimmen am nahegelegene See. Es war brüllendheiß und aus dem Stadion hast du die ganze Zeit deren Sermon gehört und den Singsang. Dann machten die eine Pause und vertraten sich die Füße. An uns liefern Kohorten von fein gekleideten Leuten vorbei mit ebenfalls feingekleideten kleinen Kinder. Die Döppen von gerade mal zwei Jahre und trugen schon Anzüge mit Krawatte und wir hatten 30 Grad im Schatten! Die Kinder brüllten wie am Spieß. Vermutlich vor Überhitzung und tödlicher Langeweile.

Von da an waren diese Freaks komplett bei mir durch.

Später las ich noch, dass die auch Blutspenden ablehnen und lieber ihre Kinder sterben lassen. Bescheuerter kann man doch nicht sein, oder?

Wenn solche Leute vor meiner Tüt stehen mit ihren Wachturm-Blättchen, haue ich den immer die Tür zu und sage knallhart, dass sie selber mal wach werden sollen.

Wer die eigenen Kinder aus Glaubensgründen sterben lässt, hat einen gewaltigen Sockenschuss und ist für mich kein Mensch.

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Re: Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

Antwort von Johanna3 am 01.04.2017, 8:10 Uhr

Ich bin froh, dass sich die Ärzte in einem solchen Fall über den Willen der Eltern hinwegsetzen dürfen und müssen. Braucht ein Kind eine Bluttransfusion, wird die Genehmigung im Nachhinein durch einen Richter erteilt.

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Re: Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

Antwort von Häsle am 01.04.2017, 9:35 Uhr

Als Kind hatte ich auch Nachbarn, die ZJ waren. Deren Tochter ist 2 Jahre jünger als ich und durfte als einziges Kind der ganzen Straße nicht raus zum Spielen. Sie ging auf eine Privatschule, später in ein Internat. Wir haben nur immer kurz am Gartenzaun geredet. So ab 14 Jahren hat sie gegen die Regeln aufbegehrt und wurde dann auch fast jedes Wochenende bei ihrem Onkel untergebracht. Nach dem Abi ist sie sofort von daheim ausgezogen, erst in ein Jugendheim (sie hatte "außerhalb" ja keine Freunde, zu denen sie gehen konnte), mit Beginn der Ausbildung dann in eine WG. Zu ihren Eltern hatte sie seitdem keinen Kontakt mehr. Vor ein paar Wochen habe ich sie (beruflich) erstmals wieder gesehen und mich lange mit ihr unterhalten. Sie führt jetzt ein ganz "normales" Leben.

Sie hat auch erzählt, dass sie nur mit ZJ-Kindern spielen durfte, und da auch nur vorgegebene Spiele. Mit Kindern von außerhalb durfte sie nur spielen, wenn das der Missionierung dienen sollte. Da keiner der Nachbarn in die Zielgruppe passte, wurde sie von uns ferngehalten.
Sie selber sagt, sie sieht eigentlich keinen großen Unterschied zwischen den ZJ und Scientology, und anderen Sekten, die verboten oder geächtet sind.

Weil es unten mal erwähnt wurde, dass die ZJ mit "wenig" zufrieden sind: Ich arbeite in einer recht wohlhabenden Gegend. Die ZJ dort wohnen genauso in Villen und fahren Nobelschlitten wie alle anderen Leute dort.

Wir hatten letztens zwei junge Mädels (sahen aus wie 15) am Gartentor stehen, die sich angeregt mit meiner Elfjährigen unterhielten und ihr Flugblätter in die Hand drückten. Als ich merkte, dass es ZJ waren, habe ich sie (für meine Verhältnisse recht höflich) weggeschickt. Ich finde es unmöglich, dass die sich jetzt auch schon an Kinder ran machen.
Bei uns standen sie damals auf dem Weg zwischen Schule und Bahnhof. Und daneben einer von Scientology.

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Re: Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

Antwort von schnuffel35 am 01.04.2017, 13:35 Uhr

Wir haben Nachbarn al ZJ. Die haben zwei Kinder, die dürfen aber mit meiner spielen und auch die Eltern sind nett. Mit ihrem Glauben sprechen sie nicht mit mir, möchte ich auch nicht.
Geburtstage feiern sie nicht und sie gehen auch auf keinen Kindergeburtstag.

Sie haben alle zusammen eine Vollmacht, in der sie die Bluttransfusion ablehnen. Sie "dürfen" aber ein Blutplasma bekommen.

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Re: Zeugen Jehovas - eine Ehemalige hilft Aussteigern

Antwort von Christine70 am 01.04.2017, 15:08 Uhr

Plasma ist zwar erlaubt, kam aber damals bei meiner Arbeitskollegin zu spät :(
Sie starb mit 25 an einer Krankheit, an der man nicht sterben muß. Ihre Zwillinge (auch ZJ, wie der Vater) waren da gerade 1 Jahr alt .. Ihr Mann ist mit den Kindern sofort weggezogen, weil es viele Anfeindungen seitens der Nachbarschaft gab - mit Recht ! Man hat ihn und die Kinder nie wieder gesehen.

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