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Geschrieben von krueml am 04.12.2009, 13:42 Uhr

Würgespiele mit tödlichen Folgen

Ich kann mich daran erinnern, dass wir im Gymnasium ein ähnliches Spiel betrieben haben. Wir haben in der Hocke gehechelt bis uns schwarz wurde vor Augen. Bin ich froh, dass es damals DIESE Form noch nicht gab!

http://www.tagesschau.de/ausland/frankreich218.html

Frankreichs Eltern in Sorge
Würgespiele mit tödlichen Folgen

Die Luft anhalten bis zur Ohnmacht oder anderen Mitschülern den Hals zudrücken - was wie ein Spiel aussieht und auch so heißt in Frankreich, das "Jeu du foulard", hat oft verheerende Folgen. Mindestens ein Kind stirbt jeden Monat daran. Das Gesundheitsministerium ist alarmiert.

Von Angela Ulrich, SR-Hörfunkstudio Paris

Lea ist neun, ein kleiner blonder Engel, der fast die Hölle durchgemacht hat. Es war auf ihrem Schulhof in Montpellier, da haben sie zwei Jungen festgehalten. "Der eine hat meine Schulter gepackt, und der andere mir von hinten die Luft abgedrückt. Dann haben sie gewechselt. Sie wollten, dass ich ohnmächtig werde. Um mich nachher mit Ohrfeigen wieder wach zu machen", erzählt sie.

Gewalt auf dem Schulhof (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Die Gewalt unter Kindern hat eine neue Dimension erreicht - hier ein Archivbild von einem deutschen Schulhof. ]
Ein verbreitetes Spiel in Frankreich, das sogenannte Jeu du foulard, das Schal- oder Würgespiel. Manche nennen es auch "Tomatenspiel", weil die Kinder ganz rot im Gesicht werden, wenn sie keine Luft mehr bekommen. Dabei geht es darum, sich selbst oder anderen die Luftröhre zuzudrücken, mit den Händen, oder mit Schals oder Gürteln. Bis zur Ohnmacht. Lea konnte sich losreißen. Wer freiwillig mitmacht, sucht Kitzel oder Mutproben, und das schon ab sechs, sieben Jahren, sagt der Pariser Kinder-Notarzt Jean Lavand: "Manche spüren Ohrensausen, ein Kribbeln, sehen ganz helles Licht. Manche Kinder sagen, sie hätten sich gefühlt, als schwebten sie."
"Er hat ausprobiert, ob er sich schwindlig machen konnte"

Grenzerfahrungen - doch immer wieder kommt es dabei zur Tragödie. Wie bei dem achtjährigen Gaspar aus Paris, erzählt dessen Mutter Catherine: "Er wartete nach dem Abendbrot in seinem Zimmer, damit ich ihm eine Geschichte vorlese. Und da hat er ausprobiert, ob er sich schwindlig machen konnte. Er hatte das offenbar vorher schon gemacht. Nur dass es diesmal schief ging und er sich erhängt hat."
Elternverband geht von mehr Todesopfern aus

Wie viele Kinder in Frankreich im Jahr an diesem gefährlichen Spiel sterben, ist schwer zu beziffern. Mindestens eines im Monat, sagt das Gesundheitsministerium. Der Verband betroffener Eltern geht von deutlich höheren Zahlen aus. Beim ersten internationalen Erfahrungsaustausch in Paris machte Verbandschefin Francoise Cochet klar, dass diese oft tödlichen Mutproben nicht auf französische Kinder beschränkt seien: "Wir haben erfahren, dass erst vor einigen Tagen eine junge Deutsche in Paris gestorben ist. Jetzt müssen wir den Polizeibericht abwarten, aber es soll das Würgespiel gewesen sein."

Was zu tun ist? Aufklärung, Information, Wachsamkeit, sagen die Experten. "Ich habe Anzeichen nicht richtig interpretiert", macht sich Catherine Vince immer noch Vorwürfe: "Gaspar hatte vorher oft rote Wangen und heftige Ohrenschmerzen. Wir waren beim Arzt, aber niemand hat den Grund erkannt. Wir haben nicht an das Würgespiel gedacht, weil wir es nicht kannten!"
Medizinisches Personal wird geschult

Jedes achte bis zehnte französische Kind bis 15 Jahre soll schon einmal solch ein Ohnmachtsspiel versucht haben. Das Gesundheitsministerium nimmt das Problem nach anfänglichem Zögern jetzt ernst. Seit Anfang des Jahres gibt es eine spezielle Ausbildung für Gesundheitspersonal, damit die Anzeichen erkannt und eine mögliche Tragödie verhindert werden kann.

 
13 Antworten:

Wahnsinn, mir fehlen die Worte

Antwort von bubumama am 04.12.2009, 14:09 Uhr

Ich habe davon noch nie gehört, ich kenne es nichtmal aus meiner Kindheit und ich bin "erst" 30.

Das schockiert mich und ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht, was ich dazu noch schreiben soll. Außer dass es mir Angst macht...

melli

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hui! ich dachte sowas gehört wenn dann eher

Antwort von DecafLofat am 04.12.2009, 14:11 Uhr

ins PF Forum und fält unter autoerotische spielchen.
man kann nur hoffen dass das eigene kind genug grips hat um bei sowas nicht mitzumachen.

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Das ist auch meine Sorge, dass diese "Spielchen" Länder übergreifend werden...

Antwort von krueml am 04.12.2009, 14:14 Uhr

... vielleicht hilft präventive Aufklärung? Ich werde mit meiner Tochter auf jeden Fall darüber sprechen.

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Re: hui! ich dachte sowas gehört wenn dann eher

Antwort von FrauFrosch am 04.12.2009, 14:16 Uhr

Bei uns hat sich vor 3 Jahren bei solch einem "Spiel" ein Junge erhängt. Er war 12 Jahre alt :( Unsere Nachbarstochter erzählte mir daraufhin, dass sowas in den Schule gang und gäbe ist....sie würgen bis einem schwarz vor Augen wird und kucken wer es länger ohne Luft aushält.

Auf was die für einen Mist kommen. Ich kann mich nicht erinnern das wir jemals soviel Scheiß gemacht haben.

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@bubumama

Antwort von krueml am 04.12.2009, 14:17 Uhr

Ich bin einige Jahre älter als Du und kenne genügend solcher "Mutproben". Eine Zeit lang war es auch hip sich gegenseitig zu hypnotisieren und dann peinliche Fragen zu stellen (ganz oben in der Hitliste die Frage in wen die Person verliebt ist *gggg*). Deswegen habe ich da selbst nie mitgemacht.

Das fängt doch schon im KIGA an wo Gras gegessen wird oder man wettet, dass der Freund den Regenwurm nicht isst. Ich kann mich noch bruchstückhaft an solche Begebenheiten erinnern.

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krueml

Antwort von bubumama am 04.12.2009, 14:20 Uhr

Also diese Sachen kenne ich echt nicht, aber wahrscheinlich war ich da einfach noch zu brav. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, vielleicht liegt es auch daran. Keine Ahnung....

Ein Junge hat zwar immer Spinnen gegessen, aber mehr aus dem Grund um uns zu zeigen wie "cool" er doch ist. Er brauchte Anerkennung, er war ein Heimkind und sehr schwierig.

Aber diese Hypnosegeschichten und Würgegeschichten sind da komplett fremd für mich.

melli

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Re: Würgespiele mit tödlichen Folgen

Antwort von maleja am 04.12.2009, 14:34 Uhr

Wir haben das auch immer gemacht. Und ich war mal ganz schön lange bewusstlos. Danach habe ich das nie mehr gemacht.

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Re: Würgespiele mit tödlichen Folgen

Antwort von Leolu am 04.12.2009, 15:29 Uhr

bei uns gab es sowas nicht, zumindest nicht mit den Leuten mit denen ich zutun hatte, die und die gingen durch alle Gesellschaftsschichten (nur so mit anmerk, falls es heißt besonders bei denen oder bei denen beliebt). Bei uns wurde auch nicht geschnüffelt oder sowas, Alkohol und Drogen ab einem gewissen Alter hat als Kick anscheind gereicht . Letzteres kann ich bei mir allerdings auch ausschließen, von einmal Jointziehen abgesehen

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Re: Würgespiele mit tödlichen Folgen

Antwort von Sakra am 04.12.2009, 15:37 Uhr

oh mein gott!
habe davon auch noch nichts gehört und finde es mehr als bedenklich.
in der schule meines jüngsten werden in hohen klassen *nur* drogen genommen.

ich glaub da ist aufklärung angesagt..........

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Re

Antwort von MareikesMom am 04.12.2009, 15:52 Uhr

Das Ohnmachtsspiel war auch total "in" als ichin der sechsten Klasse war.
Ein Mädel lehnte sich gegen die Wand, ein anderes drückte auf den Brustkorb, zwei standen an jeder Seite und fingen auf. Ich durfte nicht mitmachen, weil ich es meinen Eltern erzählt hätte Das war wohl auch gut so.
Auf der einen Klassenfahrt hat sich das eine Mädel fünfmal hintereinander "plumpsen" lassen. So wurde das genannt. Ziemlich verniedlichend. Die ist dann am Abend, beim Lagerfeuer total durchgedreht. Und die Lehrer wussten logischerweise nicht warum.
Noch viel, viel schlimmer: Keiner von uns hätte irgendwas gesagt.
Weil wir auch nicht wussten, was da im Körper eigentlich passiert.

Danke für den Beitrag. Aufklärung ist doch viel wert.

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Ich kann nur jeden warnen...

Antwort von Sidney+BriBri am 04.12.2009, 16:07 Uhr

Das hat mein Bruder auch mal gemacht, also sich in die Hocke setzen, TIEF einatmen und dann beim aufstehen die Luft anhalten bzw. "nach unten drücken"...Ergebnis: er fiel um, schlug mit voller Wucht auf den Fußboden (Fliesen) und wurde ,nachdem ich ihn wieder wach bekommen habe und er dann einen Krampfanfall hatte, in die Klinik eingewiesen.

Er könnte heute behindert sein, denn der Aufprall hatte mehrere Blutgerinnsel im Gehirn verursacht. Die Ärzte nannten es schon fast ein Wunder, dass er es doch geschafft hat wieder vollständig fit zu werden.

Es war eine schreckliche Zeit und es war meine Schuld, denn ich hatte ihm davon erzählt und mit ihm gewettet, dass das funktioniert. In meiner Klasse (damals 6. Klasse) sah das so harmlos aus.
Ich seh die Bilder noch heute vor mir und es ist einfach schrecklich. Wie er da am Boden lag, weit aufgerissene Augen und bewusstlos. Und wie er dann später am Tisch diesen Krampfanfall bekam und wir alle panisch wurden weil er nicht mehr ansprechbar war.....Ich spreche nicht gerne drüber, aber wenn das Thema schon aufkommt, bitte warnt eure Kids davor.

Wenn er dabei verstorben wäre....ich glaube, dann wäre ich durchgedreht bzw. wäre heute auch nicht mehr hier. So, und jetzt kommt alles wieder hoch und ich könnt nur heulen.

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Re: Ich kann nur jeden warnen...

Antwort von Nathalik am 04.12.2009, 16:18 Uhr

Ich hab mein Kind grade beschworen, so was nie zu machen, und sofort zum Direx zu gehen, wenn er so was in der Schule sieht oder dazu aufgefordert wird.
(und ich wette, viele Lehrer sind auch ahnungslos).

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Re: Ich kann nur jeden warnen...

Antwort von Sidney+BriBri am 04.12.2009, 16:20 Uhr

Ich find es nur schlimm, dass es das heute noch gibt. Das entsetzt mich sehr.
Nach der Sache mit meinem Bruder wagte es keiner mehr in unseren Klassen dieses "Spiel" zu betreiben.

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