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Geschrieben von DK-Ursel am 19.09.2013, 17:26 Uhr

woher weißt du das?

Hej nochmal!

Was ich leider (wieder einmal ) hier beobachte:
Ihr könnt einfach die Sache nicht von der Person trennen.
Egal, ob Ihr hier mit jemandem diskutiert und feststellt, Ihr teilt dessen Meinung nicht.
Prompt geht´s nach der Person, prompt wird gepöbelt und angegriffen statt sachlich argumentiert.
Egal auch, ob es dann eine so polarisierende Persönlichkeit wie Reich-Ranicki war.

Er hat nicht die Person eines Schriftstellers "runtergemacht", er hat höchstens deren Werke verrissen - kritistisert, das war sein Beruf.
Er hat sich auch nicht als "wahren Autor" gesehen noch wurde er als solcher gewürdigt oder eingeladen, er war Literaturkritiker (falls Euch der Unterschied klar ist)

Und ja, er war leidenschaftlich und schoß vielleicht manchmal mit seiner Kritik auch über´s Ziel hinaus, aber er hatte wenigstens eine Meinung, die er sachlich begründen konnte.
Ich habe ihn nie sagen hören (und ich habe schon allein im Studium oft und viel von ihm gelesen und gesehen, wenngleich allerdings durchaus nicht alles):
"Ich kann den nicht leiden, ich mag den nicht."
Ein Werk ablehnen oder einen Schriftstelelr als unfähig zu entlarven ist was anderes als den Menschen nicht zu mögen (denn dazu müßten wir ihn alle wohl besser kennen, anders kennen).

ich kann, wie ich schon an anderer Stelle schrieb, durchaus ein Buch nicht mögen, den Stil eines Schriftstellers nicht mögen - und dennoch (an-)erkennen, daß er ein guter Schriftsteller mit einer wunderbaren Sprache oder einem großen Erzähtalent ist.

Michel Friedmann ist mir auch nicht so sympathisch, aber ich gestehe, daß ich ihm gern zuhöre: Der Mann kann reden - und drückt sich gut und treffend aus, was einem in einer sprachlich verblödenden (TV-)Gesellschaft schon ein Genuß ist.

Daß Reich-Ranicki den Preis ablehnte, öffentlich ablehnte, kann ich gut verstehen - udn er hat erreicht, was er vermutlich wollte:
Man nimmt es immer noch zur Kenntnis --- so einen Preis schriftlich ablehnen mit dieser Begründung, na, wie schnell wäre das vergessen (gemacht worden).
Manchmal muß und will man provozieren - wieso nicht auch dort?
Weil es das Publikum im Saal oder vor der Glotze aufschreckt und (ver-)stört?
Das war nicht seine Art, so hat er nie gelebt.
Darum aber war er eben auch gut --- er ließ sich den Mund nicht verbieten und sagte, was er meinte - lest mal in anderen Threads zu völlig anderen Themen nach, wie oft genau das gewünscht wird!!!
Macht es dann endlich jemand, wirft man es ihm auch wieder vor.

Letztendilch aber bleibt:
Egal wie man seine Literaturkritiken oder sein Auftreten, sein Leben fand:
Ein großer Mann der Literaturwelt ist gegangen - es wird deutlich langweiliger ohne werden!

Gruß Ursel, DK

 
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