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von Leena  am 24.07.2011, 21:26 Uhr

Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Tja, das ist eigentlich schon die Frage - wie steht man schwierige Zeiten durch?

Bei uns kommt gerade derzeit ziemlich viel zusammen, wir haben vor 8 Monaten erfolgreich unser 4. Kind bekommen, ich habe direkt nach dem Mutterschutz weitergearbeitet, allerdings nur eingeschränkt in Teilzeit und in Heimarbeit. "Problem" ist jetzt allerdings, dass ich da eine neue Stelle habe, die aber auf das doppelte meiner derzeitigen Arbeitszeit ausgelegt ist. Allerdings ist die Stelle eh "auf Bewährung", und da es meine absolute Traumstelle ist, will ich mich halt sooo gerne bewähren - und arbeite irgendwie an meiner Kapazitätsgrenze, mit allem Drum und Dran.

Dazu kommt - wir bauen gerade an. Für 4 Kinderzimmer war unser Haus zu klein, also bauen wir an, im Erdgeschoss werden Küche und Esszimmer jetzt doppelt so groß wie vorher, und im OG werden aus einem Kinderzimmer zwei neue Kinderzimmer. Ich bin sicher, das Ergebnis wird herrlich werden (da freue ich mich auch schon drauf!), aber derzeit hausen wir seit Wochen auf einer Dauerbaustelle, überall Staub und Dreck und halboffene Wände und ich wische gefühlt jeden Tag 10 cm Staub von ALLEN verbliebenen Restmöbeln etc., und es ist einfach nur übel. Falls mal jemand sehen will, wie unser zukünftiges Esszimmer derzeit aussieht (nach Durchbruch von Alt- zu Neubau), mitten bei uns in der Wohnung, hänge ich mal ein Bild an... :-(((

Mein Mann versucht, etliches in Eigenleistung zu machen, und ist dann oft bis ultimo dran und werkelt fleißig vor sich hin, und fällt dann abends nach 10 Uhr in Richtung Bett, Feierabend ist nicht...

Auf jeden Fall zerrt das alles einfach nur noch gewaltig an meinen Nerven (oder vielmehr - an unserer aller Nerven), und heute hätte ich meinen Mann fast angeschimpft, weil er an einer großen Tüte Altglas vorbei gelaufen ist und sie einfach stehen gelassen hat. Ich habe mich gerade noch daran erinnert, dass es total blödsinnig ist und mich im Normalfall auch nie stören würde, wenn das Altglas halt einfach noch einen Tag länger hier rumsteht.

Aber so langsam merke ich, es läuft nicht mehr richtig, wir sind einfach alle am Limit. :-(

Wie geht man mit so einer Situation um, wenn man weiß, es wird in absehbarer Zeit besser, aber so lange muss man halt noch durchhalten, weil die Rahmenbedingungen eben noch einen Monat lang so sind, wie sie sind..?

Im Grunde brauche ich einfach mal gescheite Durchhalteparolen und Kurzfluchten im Alltag, glaube ich! Für entsprechende Tipps wäre ich ausgesprochen dankbar...

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12 Antworten:

Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von Christine70 am 24.07.2011, 21:34 Uhr

es wird kein großer trost sein, aber es geht jedem so, der baut oder umbaut und nebenbei noch arbeiten geht und kinder hat :(

wir haben nur ein haus gekauft, aber selbst das hat so dermaßen an unser aller nerven gezerrt, daß vor allem ich am ende alles hinschmeißen wollte.
geholfen hat mir, auf den tag hinzuarbeiten, an dem endlich alles fertig ist. wir hatten uns ein datum gesetzt, an dem wir fertig sein wollten und das haben wir dann auch geschafft.

seht ihr denn ein ende? wisst ihr in etwa, wie lange der zustand noch dauert? dann könntet ihr euch auch ein festes datum setzen, an dem alles fertig sein MUSS. und an dem tag feiert ihr groß. ihr ladet freunde ein und vergesst allen ärger und stress.
das hat mir sehr geholfen damals.. ich hab mich einfach jeden tag auf diesen einen tag gefreut. ich hab sozusagen die tage gezählt und jeder verstrichtene tag war einer weniger.

am ende wird es sich lohnen.

du wirst durchhalten... auch wenn du das jetzt nicht denkst

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von Jamu am 24.07.2011, 21:55 Uhr

Jepp - sooo haben wir 2,5 Jahre gewohnt!



Und da wir im nächsten Jahr im Erdgeschoss noch 2 Wände einreissen müssen wird es dann wieder so laufen!

Augen zu uns durch ..... da hilft nüscht ...

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von wassermann63 am 24.07.2011, 22:00 Uhr

Eure Situation ist jetzt schon noch ein bisschen mehr "hardcore-action" als die vieler anderer, weil noch mehr Kinder da sind. Also allein dafür schon einmal "Hut ab".

Es ist so, dass man an seinen Aufgaben wächst und vor allem Frauen entwickeln ein ganz enormes Durchhaltevermögen und Kräfte, die man(n) ihnen gar nicht zugetraut hätte.

Das selbe gilt natürlich auch für den männlichen Part.

Ich glaube, wirklich zermürbend ist es, wenn man keine Aufgaben hat, an denen man wachsen oder sich zumindest messen könnte. Insofern tut ihr da grade sehr viel für euer Wohlbefinden, sozusagen :-)))))

Wir hatten vor ca. 6 Jahren eine ähnliche Situation, allerdings hatte ich nur zwei Kinder, einen Zweijährigen und ein Neugeborenes, als wir den ersten Spatenstich ausgeführt haben. DAs Haus hat mein Mann in Eigenleistung nach Feierabend und samstags gebaut, die Baukoordination habe ich gemacht, also Lieferantenangebote einholen, Preise vergleichen, Materialien bestellen, Lieferanten koordinieren, in eiligen Fällen Materialien selbst kurz mal ankarren usw. usf. und für 'n paar Übersetzungen hat's auch noch gereicht..

Zu der Zeit hatte ich immer rappelvollgeschriebene To-Do-Listen. War klasse, wenn ich abends zig Häkle hinter die einzelnen Positionen machen konnte

Mein Mann hat die Zeit ebenfalls rumbekommen, schließlich war und ist es ja sein Häusle. Da entwickelt man(n) gleich nochmal ein paar Joules mehr an Energie.

Jedenfalls ist so ein Haus-, an-, um- oder sonstiger Bau im Grunde genommen eine sehr vergnügliche Sache, vor allem, wenn "es" erst einmal geschafft ist.

Bis zum nächsten An-, Um- oder sonstigen Bau...

LG
JAcky

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Ihr schafft das schon!

Antwort von like am 24.07.2011, 22:10 Uhr

gönn dir ein bisschen Luxus im Chaos (öfter Pizza bestellen statt kochen, Kinder öfter wo anders übernachten lassen, Bügelwäsche fortbringen...) und schau, dass du genügend Schlaf kriegst.
Und buch einen schönen (Kurz-)urlaub in der Zeit danach, dann hast du noch was, auf was du dich freuen kannst.

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Re: Ihr schafft das schon!

Antwort von almut72 am 24.07.2011, 22:18 Uhr

Deine Ansprüche an dich hast du hoffentlich schon runtergeschraubt?

Bügeln??? Was`n das?
Kinder fremdbespaßen lassen, wenig kochen, überlegen, was wirklich sein MUSS.
Ich finde es hilfreich, nur jeden einzelnen Tag zu sehen. Nur heute das Chaos überleben. Nicht an den Berg denken, der vor euch liegt.
Also: Nur morgen! Heute ist schon geschafft!

LG Almut

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Re: Ihr schafft das schon!

Antwort von Suka73 am 24.07.2011, 23:32 Uhr

so leid es mir tut, für mich sind das Luxusprobleme... jeder hat nen Job, Ihr habt ein Haus... ich habe NICHTS davon, nicht mal ne bessere Hälfte. Das sage ich neidlos!

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von Nomadin13 am 24.07.2011, 23:48 Uhr

Wir sind seit 1.5 Jahren am Bauen (in Trinidad), haben zwar noch keine (lebenden) Kinder, aber ich denke unsere Situation ist vergleichbar (wenn nicht noch schlimmer....)

Deine Frage stelle ich mir immer wieder. Alle paar Tage/Wochen hab ich einen kleineren Nervenzusammenbruch, dann gehts wieder weiter.

Meine Durchhalteparole: es wird besser. Jeder Tag, an dem wir etwas schaffen, bringt uns naeher ans Ziel. Keine Ahnung, wie lange es noch dauert, aber es geht voran und IRGENDWANN IST ES VORBEI!

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Re: Ihr schafft das schon!

Antwort von Christine70 am 25.07.2011, 1:57 Uhr

wenn du diese probleme nicht hast, dann hast du sicher andere. und so hat jeder sein päckchen zu tragen.

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von vonnywalker am 25.07.2011, 6:20 Uhr

Ich stecke in ähnlicher Situation und das auch schon eine gewisse Zeit lang, allerdings bei weit weniger Kindern.
Die Bauerei nebst ihren unliebsamen Nebenprodukten kann wirklich arg zermürbend sein und geht definitiv an die psychische Substanz.
Es ist immer gut, wenn man, wie ja hier schon erwähnt wurde, auf ein bestimmtes Datum hinarbeiten kann, um einen Lichtstrahl am Horizont zu haben.
Die Idee mit der Belohnung in Form eines Kurzurlaubs als Durchhalteparole finde ich super.
Die Tipps, alles so weit wie möglich herunterzufahren, kann ich ebenso empfehlen. Lasst euch helfen, soweit euch Hilfe angeboten wird. Macht euch vielleicht auch zwischendurch mal einen gemütlichen Abend, damit ihr euch selbst noch wahrnehmen könnt.
Stunden zu reduzieren kommt bei dir jobtechnisch wahrscheinlich noch nicht so in Frage. Wenn es sich hier aber um deine Traumstelle handelt, musst du da dann wohl durch. Andernfalls bliebe nur, die Stelle wieder aufzugeben, was du aber, lt. deines Postings, nicht wirklich in Erwägung ziehst. Dann heißts hier eben doch die Zähne zusammenzubeißen, Augen zu und durch .

Ein Luxusproblem wäre es, wenn man in der Zeit des Um- und Anbaus in seiner Zweitresidenz die Zeit absitzt und auf die viel zu langsam arbeitenden Handwerker schimpft, währenddessen man sich nicht einig ist, welcher Nagellack nun besser zur gerade eben erst neu bestellten Wohnzimmercouch passt.

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von krissie am 25.07.2011, 10:44 Uhr

Hallo,

wenn es "nur" noch um einen Monat geht (zumindest was den Umbau betrifft) dann habt ihr ja das meiste schon hinter euch! Toll! Und was den Job betrifft: Hast Du Kinderbetreuung für das kleinste Kind? Heimarbeit mit wachem, immer mobiler werdenden Baby stelle ich mir sehr nervenaufreibend vor.
Wäre es gar nicht drin, dass Du Urlaub nimmst und mit den Kindern wegfährst und dem Chaos entfliehst? Bestimmt ließe sich der Umbau auch ohne deine Anwesenheit irgendwie organisieren. Ich würde wohl zumindest versuchen, eine Reihe Kurzurlaube einzuplanen in kindgerrechte Unterkünfte oder zu lieben Verwandten, denke ich,

LG Kristina

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Re: Wie steht man schwierige Zeiten durch..?

Antwort von Maximum am 25.07.2011, 13:01 Uhr

ich kann dir nachfühlen.Wir sind nun auch in unser Haus eingezogen,naja,wohnen können wir schon,aber das Schlafzimmer steht auch noch nicht da das Zimmer noch im Umbau ist,im Keller türmen sich noch ca.70-100 Kartons die ich auspacken muss,nebenbei Kinder,Vollzeitarbeiten,und..und..
Ich gehe mal derzeit davon aus das ich nie wieder ein normales Leben führen werde wenn ich diesen Mist sehe.Aber jeder kommt und sagt das wird schon...naja...wollen wir mal hoffen...

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Ich bewundere dich...

Antwort von MM am 25.07.2011, 17:07 Uhr

... denn ICH hätte meinen Mann in der Situation garantiert WIRKLICH angeschimpft und nicht nur BEINAHE...

Will damit sagen, dass ich es absolut bewundernswert finde, wenn man bei solch einer Belastung wie 4(!) Kinder, Hausumbau und damit verbundenem Chaos und auch noch solchen Leistungen im Job (Traumjob, wo man sich bewähren muss/will und den man mit Kindern/Familie unter einen Hut bringen muss) noch so kontrolliert und reflektiert bleibt!!!

Kenne viele Familien (einschl.unserer ;-)), wo sich auch aus geringerem Anlass mal gestritten wird! Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche "zerrütteten Verhältnisse" ;-), sondern einfach dass phasenweise mal bei einem der Partner mehrere Faktoren zusammenwirken (Arbeitsstress, Kinder nerven und noch irgendwas) und es einem zuviel wird...

Nach deiner Beschreibung schafft ihr das doch super. Sei aber nicht zu streng mit dir - das kann man doch auch nicht durchhalten, immer perfekt zu sein! Ich meine, auch wenn du ihn wegen dem Altglas angeblafft hättest - OK, dann hättest du dich danach entschuldigt und er hätte es bestimmt verkraftet und verstanden... Find ich nur menschlich, ehrlich gesagt. Andersrum natürlich genauso.

Alles Gute euch allen, euer Haus wird bestimmt toll und das mit der Arbeit auch!!!

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