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Geschrieben von Trini am 08.06.2017, 7:49 Uhr

Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Gestern blieben alle Scandlines-Schiffe in den Häfen, weil ein Mensch in gebrochenem Dänisch bei der Reederei anrief und von einer Bombe sprach:

https://www.welt.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/article165302920/Polizeieinsatz-auf-Faehrrouten-nach-Daenemark-beendet.html

Bei Rock am Ring waren ein paar Männer verdächtig.

Vergisst einer seinen Koffer auf dem Bahnhof, rückt das Sprengkommando an.

Nach diesen "Erfolgen" könnte unser ganzes Leben komplett zum Erliegen gebracht werden durch einfache, kleine Provokationen.

Die Patentlösung für das richtige "Augenmaß" habe ich auch nicht. Aber so wie es jetzt ist, kann es doch nicht weiter gehen.

Trini

 
16 Antworten:

Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von Steffi528 am 08.06.2017, 7:56 Uhr

Ist das nicht das Ziel des Terrors (egal von welcher Seite)? Mit relativ wenig Aufwand eine Menge erreichen?
Es gibt islamistischen (oder auch im allgemeinen angeblich religiös begründeten) Terror, linksradikalen Terror und rechtsradikalen Terror und sogar kriminellen Terror (BVB-Anschlag) und die "Kinder" lernen das auch ganz schnell, wenn sie kein Bock auf Abi-Prüfungen haben...
Es gibt tatsächlich keine Patentlösung.

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von kaktuuss am 08.06.2017, 8:15 Uhr

deswegen glaube ich die ganzen Beteuerungen, dass wir nur unser Leben weiterführen müssen und keine Angst zeigen dürfen, überhaupt nicht.

Je mehr Anschläge es gibt, desto ängstlicher und nervöser werden wir.
Leute die gar nicht betroffen sind, wie z.B. Politiker, die einen Personenschutz haben oder Menschen, die in kleinen Dörfern wohnen und nur mit dem Auto unterwegs sind, sind da möglicherweise entspannter.

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von Alhambra am 08.06.2017, 8:37 Uhr

Naja, im Hinblick auf die Terroranschläge der Vergangenheit (Frankreich, Deutschland, England) kann man nicht mehr von leicht verunsichern sprechen. Die Vergangenheit hat zu Tage gefördert, das wir letztlich überhaupt nichts unter Kontrolle haben und der Terror längst in den Alltag eingezogen ist.

Letzlich bin ich immer wieder überrascht, wieviel binnen weniger Stunden nach solchen Ereignissen über die Attentäter bekannt wird, also die auch schon ensprechend unter Beobachtung standen, offenbar hinreichend bekannt waren und dennoch konnte (?) nichts verhindert werden.

Man kann/darf dann solche 'herrenlosen Koffer' - als Oberbegriff - nicht ignorieren, jeder würde die Verantwortlichen in der Luft zerreißen, wenn was passieren würde.
Die stehen eh immer zwischen den Stühlen, werden beschimpft wenn sie scheinbar versagen und ebenso beschimpft, wenn man ihnen General-Verdacht vorwirft. Hilflos zurück bleiben dann die Opfer oder deren Hinterbliebenen.

Und daher halte ich es auch für absolut wichtig, dass man so Trittbrettfahrer oder eben Leute, die meinen, einen Streich spielen zu müssen, sehr sehr hart zu bestafen. Wer das öffentliche Leben lahm legt, muss dafür den Einsatz zahlen. In der jetzigen Zeit spreche ich einem Grundschüler zu, seinen Turnbeutel an der Haltestelle zu vergessen oder jemand einen Schirm, wenn es aufgehört hat zu regnen. Sonst muss man halt mal seine sieben Sachen zusammenhalten.

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Deshalb meide ich Großveranstaltungen.

Antwort von Petra28 am 08.06.2017, 8:43 Uhr

Panisch zu werden ist menschlich, da reicht ein winziger Anlass, um große Wirkung zu erzielen. Hier haben mal Bauarbeiter in einem unbefahrenen U-Bahn-Schacht gegrillt, der Rauch zog durch die anderen Schächte, das hätte leicht eine Massenpanik auslösen können, die Stimmung war schon ziemlich nervös.

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von DK-Ursel am 08.06.2017, 8:45 Uhr

Hej!

Wie kommst Du auf die Idee, daß Politiker entspannter sind?
Die sind im Gegenteil doch in Dauerbedrohung?
Schau mal Zeitzeugenberichte und Aussagender Brandt- und Kohlsöhne, deren Kindheit in der RAF-Zeit war nicht angenehm ... und die Eltern der Klassenkameraden ließen ihre Kinder nicht mit denen spielen, weil die Gefahr ihnen zu groß erschien.

Nun, dies war nicht Ausgangsfrage, aber da haben wir doch Beispiele:
Israel hat sich mit der Bedrohung "eingerichtet", so weit man das kann.
In einem Mehrsprachenforum schreibt eine Frau von dort und deren Mann fühlt sich in Europa extrem unsicher, weil nicht kontrolliert und abgesichert ist - auch ohne vorherige Warnung.

Ich erinnere mich auch noch an die Flugzeugentführungen,die in den 70er Jahren an der Tagesordnung waren - geflogen sind die Leute trotzdem, auch wenn sie fast täglich riskierten, woanders zu landen als geplant.

Undi im Krieg gingen die Menschen auch einkaufen, haben Weihnachten gefeiert oder ihre Arbeit gemacht.

Irgendwie geht es immer weiter, manchmal eine Zeitlang mit Einschränkungen, manchmal mit veränderten Umstäünden, mit veränderten Aufgaben, aber es geht irgerndwie immer weiter.
-- und irgendwie hört das meiste auch wieder auf --- und es kommen neue Bedrohungen, neue Freuden.
Leben ist nie beständig, aber eben auch nicht sicher.
Wir haben uns nur sehr lange in Sicherheit gewiegt.
DAS ist vorbei und macht vielen erstmal Angst.
Aber der Mensch ist erfinderisch, paßt sich (er hat immerhin am längsten von allen Säugetieren überlebt) und wird auch diese Krise meistern.

Gruß Ursel, DK

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Opossum?

Antwort von Petra28 am 08.06.2017, 8:54 Uhr

Gibt es das nicht schon viel länger als den Menschen?

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ich finde, wir sind erstaunlich unverunsichert

Antwort von Leewja am 08.06.2017, 9:02 Uhr

fast wöchentlich kommen Meldungen über fast-Anschläge, circa monatlich weklche über gelungene iregdnwo auf der Welt, Nordkorea macht sich kriegsbereit, trump regiert das größte und mächtigste Land der Erde, die EU bröckelt.
Und wir leben doch alle fröhlich weiter.

Mal die Anschläge genommen: ....im Grunde ist es doch schon nur noch ein "ach du Scheiße....naja, machen wir mal genauso weiter wie bisher".
Man hat sich ja fast dran gewöhnt, es wundert einen nicht mehr, man ist wütend, ja, traurig vielleicht auch, aber geschockt ist man doch schon nicht mehr...

dann leben wir halt jetzt so.

Ich persönlich finde das schade, aber so ist vermutlich eben der Lauf der Dinge und wir hatten jetzt ja 70 Jahre Frieden, was will man erwarten.

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Re: ich finde, wir sind erstaunlich unverunsichert

Antwort von Petra28 am 08.06.2017, 9:42 Uhr

Was wäre denn die Alternative? Permanent Panik zu schieben und das Reptilienhirn das Kommando zu überlassen?

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Re: Opossum?

Antwort von Steffi528 am 08.06.2017, 9:48 Uhr

Es gibt genug andere Säugetiere, die schon länger überlebt haben ;-)

Was aber außer Frage steht: Kein anderes Säugetier hat sich so erfolgreich überall verbreitet und überlegt, ob die Anpassungsfähigkeit auch fürs Weltall ausreicht

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Re: ich finde, wir sind erstaunlich unverunsichert

Antwort von lisi3 am 08.06.2017, 10:04 Uhr

Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen, dass er sich psychisch auf Unangenehmes, Bedrohungslagen etc einstellen kann. Ohne Resilienz wäre ein Leben in Kriegsgebieten oder auch nur in unsicheren Gegenden wie Israel oder Nordirland (seinerzeit) nicht möglich.

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von Lusiana am 08.06.2017, 10:26 Uhr

Ich finde, wir haben uns nicht in Sicherheit gewiegt, das wäre ja eine trügerische Sicherheit. Ich finde, wir waren sicher oder zumindestens sicherer, ein Leben abseits von Terror. RAF-Zeiten mal ausgenommen, aber wie oft hatten wir in den letzten Jahrzehnten Sommerlöcher, ich vermisse Sommerlöcher.
Ich habe keine Angst, Terroropfer zu werden, das wäre Zufall und letztendlich kann man ja wenig dagegen tun, die meisten Änderungen, die uns jetzt als Vorsorge verkauft werden, verhindern ja nichts, sondern dienen nur der Aufklärung, um zu wissen, wer der Täter war.

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Re: ich finde, wir sind erstaunlich unverunsichert

Antwort von Lusiana am 08.06.2017, 10:39 Uhr

Das glaube ich auch, der Mensch kann sich sehr gut anpassen, solange er kein Kriegstrauma erlebt.

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Nö, sag ich doch gar nicht

Antwort von Leewja am 08.06.2017, 10:42 Uhr

der Mensch gewöhnt sich ja an vieles.

Ich finde es schade, dass wir uns jetzt eben wieder an eine "gefährlichere" Welt gewöhnen müssen, den kalten Krieg habe ich nicht bewusst erlebt und damals war das glaube ich ähnlich....

ich sage aber nix von Reptiliengehirn oder Panik.

Ich persönlich habe öfter als früher ein mulmiges Gefühl (Gruppe junger arabisch sprechender Männer auf Berliner Weihnachtsmarkt mit dicken Rucksäcken, Menschenmengen vor dem Westfalenstadion, herrenloses Gepäck auf dem Weezer Flughafen). Ich sage mir dann, dass das eben sinnlos ist (weil ich mich eben nicht von Dingen des täglichen Lebens fernhalten will).
Und so wird es allmählich eben, wie das Risiko eines Autounfalls: da ich persönlich es in meiner derzeitigen (guten und daher nicht zu ändernden, weil ich sie nicht ändern will) Lebenssituation notwendig ist, Auto zu fahren, blende ich die potentiellen Risiken eben so weit wie möglich aus (und tue alles, damit ICH nicht der Verursacher eines Unfalls bin).

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von Tini_79 am 08.06.2017, 11:27 Uhr

Wobei ich immer noch nicht verstehe,was damit erreicht werden soll?

(Außer bei den Abiprüfungen :-)

Glaubt wirklich jemand von denen, dass die die Herrschaft in Europa und USA übernehmen könnten und alle zum Islam bekehren können? Was wollen die?

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Re: Wie leicht lassen wir uns verunsichern?

Antwort von Steffi528 am 08.06.2017, 12:46 Uhr

Was die wollen? Sie wollen auf deine Angst Einfluss nehmen und Dich dazu drängen, Sachen zu machen / hinzunehmen/ zu akzeptieren, die du eigentlich nicht möchtest. Mit Deiner (unser!!!) Angst schränken sie deine (Unsere !!!) Freiheit ein.
Und wenn sie diese Freiheit durch die Angst eingeschränkt haben, haben sie Macht darüber, was Du denkst.

Das ist bei Abiprüfungen auch so

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Na, dan neben so ---

Antwort von DK-Ursel am 08.06.2017, 19:58 Uhr

ich dachte, ich hätte das erst neulich in so eine Dokumentation über Steinzeit- und andere Urmenschen gehört
Jedenfalls sind wir noch lange nicht ausgestorben (eher im Gegenteil).
Kann aber kommen - frei nach dem Spruch der 80er:
"Zuviel Panzer- zu wenig Hirn."

Gruß Ursel ,DK

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