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Geschrieben von Moneypenny77 am 06.01.2004, 22:00 Uhr

wie das zu finanzieren wäre....

Liebe Marit (ja, ich bin's schon wieder *g*),

leider kann ich mich mit Deinem Modell gar nicht anfreunden.
Und zwar aus folgenden Gründen:

1. stehe ich persönlich auf dem Standpunkt (der zugegeben in der heutigen Zeit vermutlich als "erzkonservativ" angesehen wird), daß Erziehungsarbeit Aufgabe der Mutter ist und von dieser nach Möglichkeit auch wahrgenommen werden muß und wahrgenommen werden KÖNNEN muß. Somit widerspreche ich Dir, daß eine Mutter, die nicht mehr arbeiten geht, kein "gesellschaftlich sinnvolles Verhalten" zeigt. Ein Großteil der gesellschaftlichen Probleme von Kindern und Jugendlichen ist meines Erachtens nach darauf zurückzuführen, daß Kindern der Halt und die Bezugsperson in der Familie fehlt. Das keiner zu Hause ist, wenn sie mit ihren Fragen, Ängsten und Sorgen aus der Schule nach Hause kommen. Das kleine Kinder schon kurz nach der Geburt "abgeschoben" werden und die Erziehungsarbeit anderen, meistens Fremden, überlassen wird. Das sie im Bewußtsein aufwachsen, nicht so wichtig zu sein, wie Geld, Karriere, "intellektuelle Herausforderung" o.ä. Ein Kind ist ein Fulltime-Job, Erziehung eine der größten und verantwortungsvollsten Aufgaben, die man/frau meistern muß. Diese Leistung der Hausfrau, auf die so gern herabgesehen wird, wird bei weitem nicht genug anerkannt und im Gegenteil meiner Meinung nach viel zu wenig gefördert.

2. Die Erziehungsarbeit auf Mann UND Frau "aufzuteilen" ist in meinen Augen nicht praktikabel. Schließlich hat nicht jeder Mann einen Job als "einfacher Angestellter". Die Auswirkungen auf die Karriere einer aufstrebenden Führungskraft (männlich) die plötzlich nur noch halbtags kommt, mag ich mir gar nicht ausmalen. Das kann man dem Arbeitgeber auch nicht mit Geld ausgleichen, wenn es sich um Fach- und Führungskräfte handelt. Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde ich fortan darauf achten, nurnoch karrieregeile Singles einzustellen, um nicht ständig neu disponieren zu müssen. Dann hätten es nicht nur mehr Frauen im "gebährfähigen" Alter schwer, sondern auch fest liierte Männer mit durchschnittlichen Einkommen. Das kann ja auch nicht der Sinn von Gleichberechtigung sein...

Wenn eine Frau nicht auf den Job verzichten MÖCHTE, dann sollte sie sich ernsthaft überlegen Kinder in die Welt zu setzen (was ich nicht verwerflich finde, da keine Frau gezwungen ist, Kinder zu bekommen, nur weil ihr die Natur die Möglichkeit dazu gibt). Mit Kindern gehe ich eine lebenslange Verantwortung ein, die gerade am Anfang schon fast Selbstaufgabe verlangt. So sehe ich das jedenfalls. Und was die "finanzielle Abhängigkeit" angeht: das bin ich sowieso, ob nun von meinem Mann, oder von meinem Brötchengeber. Mein Mann und ich sehen uns allerdings auch als "Team": wir wollen eine Familie, wir wollen das ICH diese Familie manage, weil das unser präferiertes Lebensmodell ist. In dieser "symbiotischen Beziehung" bekomme ich "Kost und Logie" und mein Mann in Gegenzug ein emotionales Fundament, das ihm ermöglicht, erfolgfreich im Job zu sein und uns daraus folgend zu ernähren. Und in einem Team ist es egal, wer das Geld verdient und wer welche Arbeit macht, es geht nur darum, daß das Team das gemeinsame Ziel erreicht.

Unabhängig davon lebe ich natürlich auch nicht an der Realität vorbei.

1. Förderung von Erziehungsarbeit durch Elternzeit und Erziehungsgeld: Unbedingt, innerhalb, höher als die derzeitig geltenden, klarer und realistischer Einkommensgrenzen, in dem Verhältnis entsprechender Höhe.

2. Kostenfreie Kindergartenplätze für Kinder, die aus finanziellen Gründen und zur Erhaltung des Lebensunterhaltes NICHT in der Familie erzogen werden KÖNNEN.

Gegenfinanzierung? Unnötig, wenn endlich mal bestehende Gesetze seitens des Staates konsequent umgesetzt würden und es nicht so zahlreiche Steuerschlupflöcher und -tricks gäbe, wenn Sozialleistungen nicht mit der Gieskanne verteilt würden, weil der enorme Verwaltungsapparat gar nicht in der Lage ist, fallbezogen zu agieren, wenn endlich mal mit den Einnnahmen vernünftig gehaushaltet würde... Das Geld ist da, es wird nur falsch verteilt und zu einem viel zu großen Teil einfach zum Fenster hinausgeworfen...

 
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