Was macht das Leben schön?

Meinen Kinder, mit ihnen Kuscheln, ein schöner Abend mit meinem Mann, am Wochenende im Bett rumgammeln, neue Länder entdecken, Anerkennung in der Arbeit.

Ich habe ja durch unsere vielen Umzüge in den letzten Jahren viele Menschen kennen gelernt. Dabei ist mir sehr klar geworden, dass ein zufriedener Mensch überall glücklich sein kann, und umgekehrt jeder unzufriedene Mensch nirgends glücklich werden kann.

Die glücklichste Zeit meines Lebens habe ich in einem Drecksmoloch in Nordchina verbracht, obwohl ich manchmal an der Kultur und einfachen Einkäufen verzweifelt bin, weil es ja dann doch immer irgendwie geht, die Menschen ja doch auch hilfsbereit sind und man die kleinen Erfolge des täglichen Lebens feiert.

Da sieht man einfach, es kommt immer auf den Erwartungshorizont an. Ich war auch teilweise unzufrieden mit meiner beruflichen Position, weil männliche Kollegen an mir vorbei befördert wurden. Aufgrund eines neuen Chefs hat sich dann einiges geändert, er hat meine Arbeit sehr geschätzt, und rein objektiv hatte ich zuletzt einen sehr spannenden Job. Aber das muss man selbst erst Mal erkennen; ich könnte genauso gut Lampentieren, dass ich die Stelle meines Chefs verdient hätte, aber gut, die Kinder sind es wert gewesen, und mein Leben wäre wohl auch anders verlaufen, wäre ich statt des einen Kollegen befördert worden. Ich wäre vermutlich nie ins Ausland gegangen und hätte viele spannende, manchmal auch aufreibende Dinge nicht erlebt.