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Geschrieben von fiammetta am 22.11.2011, 13:58 Uhr

Und wie...

Hi,

meine Großmutter väterlicherseits war dereinst eine mondäne Schönheit, der sogar ihre vier stinkenden Köter wichtiger waren als ihre vier Kinder. Um ihre eigenen Kinder kümmerte sie sich kaum, war aber immerhin immer sehr nett zu ihnen... Die Scheidung von meinem Großvater war gleichzeitig auch die Scheidung von ihren Kindern - mein Vater war damals zehn, hätte seine Mutter noch sehr gebraucht und verbrachte daraufhin viele Jahre einsam im Internat, wo er den anderen zusehen mußte, wie sie von ihren Müttern abgeholt oder mit Päckchen bzw. neuer Kleidung versorgt wurden (von Liebe ganz zu schweigen).
An den Namen meines Bruders konnte sie sich nicht erinnern als sie meinen Vater, der damals todkrank war, im Kh EINMAL besuchte - mein Bruder heißt wie mein Vater... Zur Beerdigung meines Vaters erschien sie nicht, schickte nicht einmal einen Kranz oder bot uns, ihren Enkeln, ihre Hilfe an. Dann hörte ich 14 Jahre wieder nichts von ihr. Irgendwann meldeten sich meine Tanten bei mir, mit dem selbstlosen Hintergedanken, dass ich am nächsten (250km) zu meiner inzwischen pflegebedürftigen Großmutter lebe und mich doch um sie, die sich nie um andere gekümmert hatte, nun kümmern könnte. Für mich ist sie aber eine Fremde, die mir, gelinde gesagt, am Popo vorbei geht. So kommt halt alles im Leben irgendwann zurück...

Mein Großvater väterlicherseits wurde irgendwann von meiner Mutter nicht mehr empfangen (warum auch immer), zog dann weit weg zu seiner Freundin und war für deren Kinder der angeblich beste Opa der Welt. Wir hingegen hatten von ihm nichts. Begriffen und bereut hat er es ca. ein Jahr vor seinem Tod, was mir dann allerdings auch äußerst egal war.

Meine SE gaben meinem Mann ausreichend zu Essen - alles andere war nicht wirklich wichtig, es sei denn, um ihre kranken Machtspielchen mit ihm zu treiben. Zum Hinternabputzen war er dann gut genug, aber seine (= unsere) Kinder bekamen weder zum Geburtstag noch zu Weihnachten oder Ostern auch nur einen Schokoladennikolaus o.ä. Nein, stimmt nicht ganz - die Teile habe dann ich gekauft und den Kindern gegenüber behauptet, sie seien von ihren SE - ist das nicht beschämend (inzwischen kennen sie die Wahrheit)? Die beiden Töchter meiner SE sowie deren Kinder wurden in alle Richtungen verwöhnt und verhätschelt, während der uneheliche Sohne meines SV nach Meinung des alten Knabens sogar selbst schuld daran war, dass er unehelich ist (er konnte mir aber nicht erklären, wie das funktioniert...).

Man kann sich seine Sippschaft nicht heraussuchen, aber man kann es sie spüren lassen, wenn sie einen dauerhaft abgewiesen und demütigend alleine gelassen haben und man nun recht wäre (und das kommt UNWEIGERLICH IMMER irgendwann im Leben), um ihnen den Lebensabend so richtig zu verschönen. Alte Menschen hatte Jahrzehnte lang Zeit, um sich um ihre Kinder und Enkel zu kümmern (womit ich keineswegs das materielle Kümmern meine!) und wer das NICHT getan hat, der braucht auch nicht bemitleidet zu werden, wenn er selbst der Unterstützung bedarf und keine kriegt. Die Rechnung kommt eben immer am Schluss.

LG

Fiammetta

 
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