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Geschrieben von fiammetta am 12.01.2006, 12:49 Uhr

@Tinai

Hi,

doch, der Knabe ist Unternehmer, aber von einem Chemie-Konzern abhängig. Warum er diese AN nicht los wird - keine Ahnung. Ich fand`s nur hart.

Gut, Diplomatie als "Kunst, unangenehme Wahrheiten so zu vermitteln, dass das Gegenüber glaubt, es sei ganz alleine darauf gekommen". Mein Erfahtungswert besagt nur leider, daß Botschaften, bei denen verbale und nonverbale Nachricht zwar klar und trotzdem - ich nenne es so - homöopathisch formuliert ist, beim Empfänger zumeist nicht ankommt. Der Grund dafür dürfte sein, daß man durchaus austesten mag, wie weit man beim Anderen gehen kann. Das Spiel mache ich auch eine Zeitlang mit - hab` nicht immer Lust auf Diskussionen. Irgendwann sind aber die Grenzen ausgereizt, die Botschaft ist nur halb angekommen und dann hilft nur eines: der Holzhammer, d.h. eine unmißverständliche, klare, deutliche Form der Meinungsäußerung. Der Empfänger ist darüber aber im Allgemeinen nicht sonderlich erfreut, weil er das nun nicht als berechtigte Kritik auffaßt, sondern sich selbst in Frage gestellt sieht. Resultat: Wir spielen Krieg. Es gibt dann zumeist Duckmäuser, die zurückstecken und Leute, die der Diskussion nicht aus dem Weg gehen. So isses halt, des Leben.;-)

Zwei Aspekt noch dazu:
Ein Punkt, neben dem privaten Erfahrungswert, ist, daß jeder Arbeitsauftrag, den ich im Unterricht oder als Auftragsvergabe bei Übersetzungen nicht klar und uninterpretierbar erteile, zu Deutungen und Diskussionen im Sinne des Auftragnehmers führt. Es herrscht Unsicherheit, aber es wird auch nicht wirklich nachgefragt. Mir ist auch schon oft genug passiert, daß mir anschließend Aussagen unterstellt wurden (auch bei Dritten), die ich nicht einmal gedacht habe. Man verliert damit also eine Menge Zeit und provoziert auf Dauer noch mehr Krieg.

Ein zweiter Punkt ist, daß Deine Definition nur dann erfolgreich ist, wenn der "Diplomat" über Macht verfügt, also über eine Form der Authorität, die ihm der andere zubilligt. Oder eben im anderen Extrem, daß ein Untergebener etwas will, was er durch eine klare Sprache (vermeintlich) nicht bekäme. Meistens kriegt man`s trotzdem + Respekt und rutscht nicht unterwegs auf der eigenen Schleimspur aus.

Ich habe durch den reichlich mißlungen Versuch diplomatisch zu sein jedenfalls schon eine Menge Geld verloren und habe mich wie der letzte Depp gefühlt, eben weil ich dachte, die Fronten seien auf der Ebene von Anstand und Empathie eigentlich klar - völliger Schmarr`n. Der Witz ist nur, daß einem Mann ein bestimmtes Auftreten verständnisvoll zugestanden wird, einer Frau hingegen wird sofort mit Attributen wie Härte, Schnoderigkeit oder was auch immer belegt.

LG,

Fiammetta

 
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