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von Leena  am 27.10.2018, 10:42 Uhr

Subjektive Ängste und angemessene Reaktionen

Bei uns diskutieren sie in der Lokalpolitik gerade emsig über die Einführung von Videokameras an bestimmten öffentlichen Plätzen. Dabei geht es um Plätze, die vorrangig nachmittags und abends von Jugendlichen als Treffpunkte genutzt werden.

Die Zahlen der Polizei sind eindeutig - es gibt immer weniger registrierte Straftaten an diesen Plätzen. (Wenn mal einer eine Schaufel Mist auf einen Polizeiwagen kippt, steht das ja schon am nächsten Tag in der Zeitung, weil das Leben hier i,d,R. so undramatisch ist.)

Gefühlt nimmt die Angst und das Unsicherheits-Gefühl bei vielen Bürgern aber zu, vor allem, wenn sie eben nachmittags oder abends solche Plätze benutzten, überqueren. Laut Polizeistatistiken ist das reine Kopfkino, und wenn man die Leute fragt, kommt ein "ich fühle mich unsicher", noch nicht mal ein "letztens ist hier die Freundin des Kollegen von dem Schwager meines Bäckers...".

Im Moment überlegt das Stadtparlament, auf diese m.E. diffusen Ängste zu reagieren, und prüft, ob an solchen "potentiell gefährlichen Plätzen" in Zukunft Überwachungskameras aufgestellt werden sollen, damit die Bürger, die sich jetzt unsicher und "vom Staat" allein gelassen fühlen, dann wieder weniger besorgt sein könnten. Wobei auch noch wild diskutiert wird, um welche Plätze es gehen könnte, weil man die Polizeistatistik eben nicht als Kriterium heranziehen könnte, weil es statisch nicht genug passiert, um "potentiell gefährliche Plätze" benennen zu können.

Ich weiß nicht genau, wie ich dazu stehe. Okay, wenn mein Jüngster abends phasenweise nicht einschlafen konnte, dann habe ich ihm auch einfach das Nachtlicht angeschaltet, statt mit ihm darüber zu diskutieren, dass es statisch erfasst schlichtweg keine Fälle gibt, wo ein Kind im Dunkeln vom einem großen gefährlichen Plüschmonster der Monster AG heimgesucht wurde. Da ging es auch um Gefühle, die ich "mit Logik" nicht hätte erreichen können, also habe ich das gar nicht nachhaltig versucht. Andererseits geht es bei der Diskussionen über Kameraüberwachung auf öffentlichen Plätzen nicht um kleine Kinder, die Angst im Dunkeln haben, sondern eigentlich um erwachsene Menschen und Bürger. Ist das nicht eigentlich eine Beleidigung für die besorgten Bürger, wenn man sie behandelt wie verängstigte Kindergartenkinder..?

 
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