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Geschrieben von JennsBaby am 18.04.2005, 13:40 Uhr

Sprachverfall bei den Jugendlichen

Hallo,

ich wollt mich mal umhören, ob es nur mir so geht oder ob andere es auch schon bemerkt haben: Und zwar habe ich immer mehr das Gefühl, dass die Jugendlichen eine eigene Sprache entwickeln. Zunehmend mehr sprechen, als wären sie ausländische Mitbürger mit schlechten Sprachkenntnissen. (Ist das richtig ausgedrückt? Bin selber kein deutscher Muttersprachler) Alle hören sich an, als kämen sie grad frisch aus dem Asylantenheim, egal ob deutsche oder ausländische Mitbürger. Ich meine jetzt nicht die, die bewußt so sprechen oder rappen. Sondern zum Teil junge deutsche Mädel. Ich finde das sehr komisch. Woran liegt das? Entwickelt sich da eine neue Kultur? Müsste es nicht so sein, dass man versucht eine Sprache besonders gut und akzentfrei zu sprechen? Oder gilt sowas nur für meine, ältere Generation?



LG

Jenn

 
6 Antworten:

Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von Frosch am 18.04.2005, 13:49 Uhr

Hallo!

Hmmm, ich habe manchmal auch den Eindruck, daß sich diverse Jugendliche nur mit Schwierigkeiten artikulieren können. Und teilweise hört es sich so ähnlich wie "Deutsch mit ausländischem Akzent" an (aber man erkennt ja, daß es Deutsche sind, da sie "anders" sprechen). Echt schlimm.
Keine Ahnung, ob es eine Mode ist, aber wenn ich als Elternteil so etwas mitbekommen würde, würde ich mein Kind schon anhalten, ordentlich zu sprechen.
Aber es gibt leider auch viele Erwachsene, die kein ordentliches Deutsch sprechen sondern so was hingeschludertes unartikuliertes - damit meine ich NICHT Dialekt. Gruslig.

Ich weiß nicht - würde es etwas bringen, wenn die Kids mehr lesen würden? Oder ist das egal?

Bei mir wars ein anderes Extrem: Ich wuchs in einer Kleinstadt auf wo ALLE Dialekt sprachen. Und wenn ich nur ein bißchen was aufschnappte, hats meine Mutter sofort unterbunden. Wahrscheinlich, weil ich die Tochter vom Arzt war (argh). Ich MUSSTE Hochdeutsch reden, obwohl mich das teilweise zum Außenseiter gemacht hat (galt als eingebildet).

LG Antje

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Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 18.04.2005, 13:57 Uhr

Hallo Jenn,

bisher hat noch jede Jugenkultur ihre eigene Sprache "erfunden". Ich erinnere mich, daß es in den 80 Jahren "Wörterbücher" für Jugend-Slang gab (so nach dem Motto: "Wie verstehe ich mein Kind?"). Damals war ich jung und fand es cool, daß wir eine eigene Sprache hatten. Es hat, glaube ich, etwas mit Abnabelung zu tun.

Schlimm fände ich es, wenn die Jugendlichen nicht wüßten, wie es "richtig" geht. Aber wissen wir als "ältere Herrschaften" das? Ich vermute mal - ohne das irgendwie belegen zu können - daß die meisten den Unterschied zwischen richtig und falsch schon noch kennen. Zumindest kann ich mich mit allen Jugendlichen in meinem Umfeld ohne Dolmetscher verständigen *grins*.

Schönen Gruß,
Elisabeth.

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Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von Schwoba-Papa am 18.04.2005, 14:02 Uhr

Also eine spezielle Sprache unter den Jugendlichen gab es schon als ich in dem Alter war, zu der Zeit kam z.B. das Wort geil auf :-) (in den Achtzigern)

Heute findet eine Spracherziehung teils in den Medien statt, teils auf der Straße oder im Kiga/Kita, aber immer weniger Zuhause ! Das betrifft aber nicht nur Spracherziehung, sondern Erziehung ansich.

Außerdem ist cool so zu reden, denn mit gewissenem Alter läßt das wieder nach, doch fehlen dann oft Grundlagen.

Eltern sollten früh darauf achten, notfalls paralell zu arbeiten. Deutliche und vollständige Sätze sind in vielen Haushalten sehr selten. Wir (Meine Frau und ich) ertappen uns selbst sehr oft das wir uns nur Schlagwörter hinterher rufen und Halbsätze vorherrschen :-)

Grüßle

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Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von karamell am 18.04.2005, 14:11 Uhr

ich denke daß die jugendlichen diese sprache brauchen um sich gegen die erwachsenen abzugrenzen. war doch bei uns ähnlich (bin jhg. 71) wir haben untereinander anders gesprochen als mit unserern eltern oder im unterricht.
ich schätzte die meisten jugendlichen wissen durchaus wies richtig geht. (mir graut vor der vortstellung mal einen anwalt zu brauchen und der stammelt dann so wie die teenies die letztens im bus hinter mir saßen*grins*)
solange im elternhaus und in der schule anständig gesprochen wird sehe ich das nicht so eng. wobei es mir ähnlich geht wie schwoba papa, ich ertappe mich immer wieder in situationen wo ich mir mehr mühe hätte geben müssen.
Daniela

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Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von maleja am 18.04.2005, 14:12 Uhr

Ich habe selber einen Sohn mit fast 21 Jahren. Er ging auf Gymi und hat seit 2 jahren sein Abitur. Bei ihm und seinen Freunden kann ich es nicht feststellen. Da wird halt altersgemäß gesprochen (z.B. Telefon 1.Satz: "Hey, was geht?")
Aber das ist ok, und jede Zeit hat ihre eigene Sprache. Was bei uns "geil2 war, ist heute "fett".

Aber ich denke, darum gings Dir ja auch gar nicht.
Ich konnte auch schon einen massiven Sprachverfall auch unter den deutschen Jugendlichen feststellen. Wobei es da schon gesellschaftliche Unterschiede gibt.
Das Hauptproblem, denke ich, ist das kommunizieren über SMS, Email etc. Es wird abgekürzt, wo es nur geht. Nicht nur die einzelnen Wörter, sondern die Sätze werden nicht mehr vollständig niedergeschrieben. Und so wird eben gesprochen "gehen wir Fußball?" was Fußball? schauen? spielen?

Es ist sehr schade, aber wohl kaum nochzu ändern. da können nur wir Eltern bei unseren Kindern gegensteuern, und die Erzieherinnen/LehrerInnen etc. Aber die Gesellschaft wird sich in diese Richtung verändern.

Lieber Gruß
Silvia

(P.S. Auch hier in den Foren kann man das schon erschreckend oft feststellen. Fehlende Grammatik, keine Rechtschreibung, schreckliche Ausdrucksweise etc. Und damit meine ich keine Schreib/Tippfehler, denn die passieren immer mal.)

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Re: Sprachverfall bei den Jugendlichen

Antwort von Stephie und Mina am 18.04.2005, 14:57 Uhr

Da wir ja in Spanien leben, bekommen wir persoenlich diese Art von "Sprache" nur durch die Medien mit.
Ich verstehe ja noch, was "echt krass" sein soll, aber bei manchen Dingen braeuchte ich wohl auch ein spezielles Woerterbuch.
Ich bin Jahrgang 1965 (ja - so eine alte Schachtel - darf ich hier noch posten ueberhaupt????) und meine Erziehung war recht streng.
Wir haben heimlich unsere Sprache gesprochen, die es natuerlich auch gab.

Ich bin auch der Meinung, dass die Verunglimpfung nicht schadet, solange der Jugendliche sich schriftlich noch richtig artikulieren kann.
Ich denke nicht, dass in Schulaufsaetzen alles hingenommen wird.

Genau wie @maleja stelle ich aber fest, dass die Qualitaet der Rechtschreibung bei vielen Erwachsenen nachgelassen hat.

LG
Stephie

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