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Geschrieben von DK-Ursel am 23.05.2022, 15:27 Uhr

Sprache und Anglizismen

Wir waren in Coronazeiten mit leichter Öffnung letztes Jahr bei einem Vortrag einer hiesigen Sprachwissenschaftlerin (witzigerweise dt. Abstammung, sie ist die Vorsitzende im höchsten Sprachgremium hierzulande), jedenfalls kam das Thema auch hoch, vor allem eben bei den älteren Zuhörern, aber darüber war sie wenig besorgt.
Ich denke auch, neue Wörter sind nicht gefährlich; die gab es immer - denkt nur asn Napoleon und wieviel Einfluß das Französische sowohl auf die deutsche - als auch dänische - und sicher auch andere Sprachen hatte.
Bedenklicher fand sie jedoch veränderte Grammatikstrukturen - vielleicht kann man da eben auch solche Redewendungen miteinbeziehen?
Ich persönlich finde es auch bedenklich, daß im Deutschen der Genitiv zugunsten des Dativ, aber der dan nwieder zugnusten - ja was - fallengelassen wird, gar nichit zu sprechen vom Akkusativ, der hier sogar oft fehlt!
DAS verändert eine Sprache wirklich grundlegend - Deutsch ist im Vergleich zum Dänischen/Englischen keine reihenfolgesprache, jedenfalls nicht so in Reinkultur, es ist auch eine Kasussprache. Das hat Auswirkung auf Satzbau, das belebt eine Sprache ganz anders, das drückt auch viel überdie eigene Art zu denken und zu sprechen und zu fühlen aus - das ist der Ausdruck einer gewachsenen Kulur.
Klar, jemand, der Sprache nur zur alltäglichen Kommunikation benutzt, dem fällt das nicht auf, der findet jede Erleichterung sogar sinnvoll - aber gerade wenn ich deutsche Bücher ins Dänische übersetzt höre/lese, ist es sehr bezeichnend, wie schwer sowas einzufangen ist - ja wie wichtig es aber auch ist, das einzufangen.

Trotzdem bn ich hoffnungsvolle als manche meiner Teilnehmer, wenn wir diskutieren, ob 1 Sprache in der Welt nicht sinnvoller als das Lernen vieler Sprachen wäre.
Ich glaube nicht - wie manche andere zum Glück auch - daß sich die Sprachen vereinheitlichen können.
Schaut Euch nur Englisch an: dasamerikanische Englisch ist anders gewachsen als das indische, das afrikanische, das schottische oder das englische - und so wäre es mit jeder anderen Sprache auch, denn letztendlich wächst Sprache aus der Kultur heraus. Bergvölker sprechen anders als die am Meer - haben andere Wörter, andere Bilder...

ich versuche, viele Aglizismen zu vermeiden, vor allem die, bei denen man weniger merkt, daß es welche sind - ein neues, englisches Wort ist da weniger dramatisch als ein dauerndes Apostroph, als Redewendungen wie "am Ende des Tages" oder "ich erinnere meine kindheit" oder "bleiben Sie sicher"!
Aber wirklich besorgt bin ich über unsere Sprache nicht.

 
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