von SassiStern am 14.02.2018, 23:03 Uhr |
Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Ich hätte da prinzipiell nichts dagegen, aber ich zweifle doch stark an der Ernsthaftigkeit dieses Vorschlags. Da die Bundesverfassung über den Landesverfassungen steht, dürfte das maximal ein symbolischer Schritt sein. Außerdem sollen wohl in jedem öffentlichen Gebäude Kreuze aufgehängt werden. Und wie will die CSU für eine Verfassungsänderung die Zweidrittelmehrheit im bayrischen Landtag dafür bekommen?
http://www.infranken.de/ueberregional/bayern/ein-kreuz-fuer-jedes-gebaeude-soeder-will-christentum-in-bayerischer-verfassung-verankern;art179,3188267
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von memory am 15.02.2018, 7:59 Uhr
Das wirkt irgendwie verzweifelt Aber wie heißt es so schön " der Glaube versetzt Berge" ! Wenn man sonst keine Ideen hat....Gott wird´s schon richten
das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Lusiana am 15.02.2018, 8:12 Uhr
also wohl nicht besonders ernst gemeint (hoffe ich mal).
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Blueberry am 15.02.2018, 8:52 Uhr
Wieso hoffst du das? Ich finde es deutlich sympathischer, Kreuze auf- als abzuhängen.
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Mehtab am 15.02.2018, 10:11 Uhr
Genau, so sehe ich das auch!
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Petra28 am 15.02.2018, 11:27 Uhr
Religiöse Symbole haben meiner Meinung nach in öffentlichen Gebäuden nichts zu suchen.
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Blueberry am 15.02.2018, 11:33 Uhr
Das Kreuz ist ein Zeichen der christlichen Kultur. Und Deutschland ist nunmal ein christlich geprägtes Land. Gott wird sogar in der Präambel des Grundgesetzes erwähnt.
Sollen dann auch Kruzifixe am Wegesrand entfernt werden? Ist ja zumindest auch öffentlicher Raum, wenn auch keine Gebäude.
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von shinead am 15.02.2018, 11:58 Uhr
Zumindest in Behörden (Trennung Staat/Kirche) haben Kreuze m.E. nichts zu suchen. Sie sind nämlich kein Zeichen der christlichen Kultur sondern des Christentums. Und das sollen/müssen sie m.E. auch bleiben!
Innerhalb von Schulen/Universiäten brauche ich Kreuze auch nicht zwingend, denn die Schule muss sich von eventuellen Dogmen der christlichen Kirchen frei sprechen. Sie sind ein Ort des Lernens und der Wissenschaft. Da hat die Schöpfungslehre nur innerhalb des Religionsunterrichts oder entsprechenden Theologiestudien Platz.
Solche Gebäude sind überhaupt nicht vergleichbar mit öffentlichem Raum. Dort stehende Gedenkkreuze, Kapellen oder Marienbildnisse haben nichts mit der notwendigen Neutralität von Behörden und Schulen zu tun.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von Astrid18 am 15.02.2018, 11:59 Uhr
In Grundschulen hängen die Kreuze in Bayern ja ohnehin schon/noch; ist das nicht auch in Gerichtssälen so?
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von und am 15.02.2018, 12:15 Uhr
In den Schulen nein, in den Gerichtssälen ja.
Da stimme ich voll und ganz zu
Antwort von Leewja am 15.02.2018, 12:19 Uhr
Im Gerichtssaal und ähnlichen Einrichtungen hat NUR das Gesetz etwas zu suchen, keine Ideoplogie, kein Glaube und keine schwammige "Kultur", nur und ausschließlich unsere Gesetze (sie sind ausführlich und kompliziert genug).
Und in Schulen sollte besser der kategorische Imperativ überall hängen und den Kindern nahegebracht werden, der kann dann mit all seinen Möglichkeiten und Schwierigkeiten religionsübergreifend einfach für alle gelten.
Genau so sehe ich.
Antwort von Petra28 am 15.02.2018, 12:31 Uhr
Wie meine beiden Vorschreiberinnen.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von EmmaKili am 15.02.2018, 12:57 Uhr
Pah...bei uns haben sie die Kreuze leider schon lang abgehangen in der Grundschule...lediglich in unserer Realschule da ehem.Schwesternschule und immer noch katholische Realschule blieben die Kreuze in den Klassenzimmern...wir sind hier im tiefsten Bayern und da soll es auch so bleiben.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von Blueberry am 15.02.2018, 14:14 Uhr
In der Schule meiner Tochter hängen welche. Und das ist gut so.
Re: das war eine Aussage beim Politischen Aschermittwoch
Antwort von Lusiana am 15.02.2018, 14:24 Uhr
Wenn ich nach Bayern fahre, sehe ich öfter Kreuze, sogar auf den Bergen= Urlaubsfeeling
Gehört wohl dazu, das bayrische Heimatministerium kann meinetwegen weitere Kreuze aufhängen, stört mich nicht. Amen
hier auch
Antwort von sojamama am 15.02.2018, 15:02 Uhr
Grundschule hängen in jedem Raum (noch) Kreuze, ich finde das auch okay.
Überall auf der Welt hängen religiöse Symbole, auf Fahnen, in öffentlichen Einrichtungen usw. Da stört sich auch niemand.
Warum sollte das hier in D nicht auch so sein? Wen stört es, dass da ein Kreuz an der Wand hängt? Wer ist es, der sich aufregt?
Zuhause hängt auch ein Kreuz an der Wand, ich bin nicht der "Oberchrist" und gehe selten in die Kirche, das heißt aber nicht, dass ich deswegen ungläubig bin.
Für mich hat es schon eine Bedeutung, unter Gottes Schutz zu leben und zu lernen, wie z.B. eben in der Schule.
melli
Re: hier auch
Antwort von shinead am 15.02.2018, 16:55 Uhr
>>Da stört sich auch niemand.
Sicher?
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 18:53 Uhr
Und wenn? Tut mir leid, aber es wirkt schon langsam wahnhaft jede Kritik zum Anlass zu nehmen, die eigene Leitkultur zurückzunehmen. Und die ist nun einmal christlich. Und? Ist man schlecht gefahren damit?
Re: hier auch
Antwort von bellis123 am 15.02.2018, 18:59 Uhr
Mich würde es sehr stören und da bin ich ganz sicher nicht die einzige. Aus dem Grund würde ich auch nie nach Bayern ziehen, weil ich nicht wöllte, dass meine Kinder in der Schule so einer Ideologie ausgesetzt wären. Aber genau das wollt ihr Bayern ja wahrscheinlich: unter "euch" bleiben. ;-)
Re: hier auch
Antwort von bellis123 am 15.02.2018, 19:00 Uhr
Mich würde es sehr stören und da bin ich ganz sicher nicht die einzige. Aus dem Grund würde ich auch nie nach Bayern ziehen, weil ich nicht wöllte, dass meine Kinder in der Schule so einer Ideologie ausgesetzt wären. Aber genau das wollt ihr Bayern ja wahrscheinlich: unter "euch" bleiben. ;-)
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 19:11 Uhr
Welche Ideologie befürchtest du denn? Mit dem Kreuz in Bildungseinrichtungen/Gerichten muss sich niemand identifizieren, es dient lediglich als Symbol.
Re: hier auch
Antwort von Leena am 15.02.2018, 19:37 Uhr
Bei uns im Gericht hängt ein Foto vom Bundespräsidenten - und das finde ich sehr viel besser als jedes Kreuz. Da zählt nur das Gesetz, nichts anderes.
Zudem fände ich es unpassend, eine Parteilichkeit zu zeigen "pro Christentum", weil es m.E. zugleich ein Statement "contra andere Religionen / Weltanschauungen" ist. Wie soll ich Menschen anderer Religion / Weltanschauung denn zeigen, dass ohne Ansehen der Religion geurteilt wird, wenn Symbole einer Religion in Gerichtssälen aufgehängt werden?
Natürlich ist Deutschland ein christlich geprägtes Land, aber Urteil ergehen im Namen des Volkes, nicht im Namen Gottes.
Auch an staatlichen Schule erwarte ich grundsätzlich weltanschauliche Neutralität, also haben auch dort Kreuze oder gar Kruzifixe m.E. nichts verloren. An Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft ist das etwas anderes. Alles da, wo es hingehört - aber Kreuze gehören für mich definitiv nicht in öffentliche Gebäude und Schulen.
(Ich gebe zu, den (christlichen) Weihnachtsbaum bei uns im Amt liebe ich und finde ihn behaglich und heimelig, auch wenn's natürlich ein christliches Symbol ist...und "Weihnachtsfrieden" gibt es bei uns auch. Aber ich glaube, da beschweren sich auch Angehöriger anderer Religionen oder religionsfreie Leute nicht, wenn sie mal ein paar Tage keine Post vom Amt bekommen... Ja, ich weiß, ganz konsequent ist es nicht... )
Kreuze
Antwort von ziegelstein am 15.02.2018, 19:41 Uhr
… blöderweise lebe ich als ossi in Bayern, die Kreuze stören mich schon seit Jahren, das beten in staatlichen Schulen auch..., aber ich lebe hier, muss mich fügen.., obwohl ich es nicht richtig finde. Ansonsten kann ich ja gehen....
Ich finde auch, was nützen uns Kreuze in Schule, beim Arzt, beim Bäcker..., wenn trotzdem jeder nur bis zu seinem Gartenzaun denken, Hilfsbereitschaft auf der Strecke bleibt...; außerdem, ich fühle mich indirekt wieder ausgegrenzt, als Mensch 2. klasse..
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 19:53 Uhr
Und wo ein Kreuz hängt, gelten Gesetzte nicht, oder was willst du damit sagen? Hier stehen Kreuze im Gericht als Symbol und als ANGEBOTSMÖGLICHKEIT zur Vereidigung von Zeugen. Kein Mensch muss es verwenden, geschweige denn dran glauben.
Ein Grundwissen der monotheistischen Religionen, die diversen Jahreskreise, sind wesentlich für jede Kultur und Allgemeinbilgung und gehören in jeden Religions-,Deutsch-,und Geschichteunterricht. Oder eben in den Ethikunterricht.
Und wenn Deutschland das Bedürfnis hat ein laizistischer Staat zu werden (wie Frankreich einer ist) dann braucht man einfach eine 2/3 Mehrheit zur Verfassungsänderung und los geht’s.
Re: hier auch
Antwort von Leena am 15.02.2018, 20:54 Uhr
Dass es in Deutschland keine Staatskirche mehr gibt (s. Weimarer Reichsverfassung, die in Teilen immer noch gilt) und der Staat zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet ist, ist Dir aber schon bewusst, oder..?
Ansonsten steht für mich ein Kreuz für eine "höchste Instanz", die für mich mit der staatlichen Gerichtsbarkeit im Konfliktfall nicht vereinbar ist, weil nicht "das Kreuz" vorgeht, sondern das Gesetz. Wenn ich meine Entscheidungen schreibe, gehe ich jedenfalls nur nach Gesetz, nicht nach christlichen Gesichtspunkten. Das ginge gar nicht.
Auch wenn die Leute einem durchaus öfter erzählen, was sie doch für gute Menschen voller christlichem Engagement und Nächstenliebe seien, das müsse ich doch berücksichtigen und Gnade walten lassen... und bei ihnen "großzügiger" sein als bei anderen. Nein, funktioniert nicht.
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 21:14 Uhr
Hab ich wo was anderes behauptet? Wenn ja wo? Deutschland ist in Gegenteil zu Frankreich kein laizistischer Staat, und das liegt in der jeweiligen Geschichte begründet.
Und jedes Gericht in Mitteleuropa, egal mit oder ohne Kreuz, entscheidet nur nach dem Recht seines Staates.
Re: hier auch
Antwort von shinead am 15.02.2018, 21:28 Uhr
Für mich ist das Kreuz kein Symbol einer Leitkultur. Sie ist das Zeichen meiner Religion und soll bitte nicht als Kulturkennzeichen missbraucht werden!
Außerdem ging es mir um einen bestimmten Satz.
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 21:44 Uhr
Warum erlaubt es dann die deutsche Verfassung auch in Gerichtssälen, wenn es KEIN Kultursymbol ist?
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von EmmaKili am 15.02.2018, 22:28 Uhr
@bellis123...unter uns bleiben nicht, aber auf bestimmte Leute können wir verzichten wir sind ziemlich gesellig und tolerant...aber irgendwann gibt’s auch Grenzen..warum sollen wir uns ständig anpassen? Kreuze hingen hier schon immer...von dem her...wer hier her zieht...egal ob nur nach Bayern oder allgemein D..ja bitte anpassen und nicht andersrum...ich finds auf jeden Fall schade...
Und Weihnachtsbaum hast auch keinen daheim oder?
Re: hier auch
Antwort von bellis123 am 15.02.2018, 22:31 Uhr
Mein Mann ist in Bayern zur Schule gegangen. Es war eine STAATLICHE Schule und trotzdem MUSSTE er (trotz ungetauft) am Gebet/Gottesdienst teilnehmen, mit dem die Schule täglich begonnen hat. Finde ich eine Frechheit! So was gehört ins Privatleben und nicht in eine staatliche Schule!
Wenn jemand nachts besser schlafen kann wenn ein Kreuz in seiner Wohnung hängt...bitte schön, soll er/sie machen, das ist mir egal. Aber in einer Schule (oder anderen öffentlichen Einrichung) hat es nichts verloren, weil das mehr oder weniger unterschwellig signalisiert wer willkommen ist und wer nicht, welche Weltanschauung bevorzugt wird und was von einem erwartet wird und das halte ich für die persönliche Entwicklung eines Kindes von Nachteil.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von bellis123 am 15.02.2018, 22:37 Uhr
@EmmaKili
Es gibt einen Unterschied zwischen "anpassen" und "aufeinerander zugehen". Ihr Bayern fahrt heute doch auch mit Autos durch die Gegend und nicht mehr mit Pferdewagen, oder? ;-) "Weils immer schon so war" ist für mich kein Argument.
Einen Weihnachtsbaum haben wir tatsächlich nicht, aber das hat andere Gründe. ;-) Aber dass der Weihnachtsbaum eigentlich gar keinen christlichen Ursprung hat, weißt du ja bestimmt. ;-)
Re: hier auch
Antwort von shinead am 15.02.2018, 22:50 Uhr
Keine Ahnung auf welcher rechtlichen Grundlage sie da hängen. Für mich ist so ein Kreuz einfach mehr als ein Kultursymbol und sollte nicht entwertet werden. Kannst Du anders sehen. Bist Du praktizierende Christin?
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 23:25 Uhr
Das darf natürlich nicht sein, wenn man nicht will, da hast du völlig Recht.
Re: hier auch
Antwort von Lauch1 am 15.02.2018, 23:29 Uhr
„Wer entscheidet über das Kreuz im Gericht?
Zur grundsätzlichen Ausstattung der Gerichte mit einem Kreuz oder anderen religiösen Symbolen gibt es in Deutschland keine Gesetze, Verordnungen oder Richtlinien. Die Entscheidung darüber kann der jeweils verantwortliche Gerichtsleiter fällen.
Neben der Gerichtsleitung können auch Prozessteilnehmer fordern, dass ein Kreuz im Gerichtssaal abgehängt werden muss. Einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts von 1973 zufolge darf niemand gezwungen werden, "entgegen eigenen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen unter dem Kreuz einen Rechtsstreit zu führen", wenn dies eine "unzumutbare innere Belastung" darstellt. Ob einer entsprechenden Forderung stattgegeben wird, entscheidet dann der Vorsitzende Richter.“
http://www.sueddeutsche.de/politik/religion-justiz-im-schatten-des-kreuzes-1.3086849-2
In weltanschaulich neutralen Staaten darf vor Gericht das Kreuz als Symbol stehen, weil sich niemand damit identifizieren muss. (Was natürlich nicht sein darf, ist jemanden zu irgendeiner Teilnahme zu zwingen).
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von EmmaKili am 16.02.2018, 7:35 Uhr
@bellis123...gut..dann lass den Christbaum weg wenn es so wichtig erscheint dass der Ursprung nicht hierher rührt...was ist mit Ostern? Sorry...stimmt...da geht’s ja um den Osterhasen
Also bei uns gab es immer ein Kreuz, trotzdem gab es Ethik und Religion geteilt...denke wenn es bei deinem Mann so war, war das eher Ausnahme..selbst bei meinem Vater gab es schon geteilten Unterricht, bzw.damals war für die nicht katholischen Kinder frei.
Das Ding ist, dass es bei uns mittlerweile überhand nimmt..erst kamen die Kreuze weg, nun lernen sie mehr über fremde Religionen als über ihre eigene...und das stört mich nunmal. Meine Tochter hat dieses Jahr Kommunion und weiß besser Bescheid über den Koran als über die Bibel...das nennt man heute wohl Anpassung des Schulsystems...weltoffen..
Ich bin wirklich kein Kirchengänger, nicht hochgläubig...aber ganz ehrlich..mir hat ein Kreuz an der Wand nicht geschadet..man wurde und wird durch ein Kreuz doch nicht in eine Glaubensrichtung gepresst. Für mich gehört in Bayern ein Kreuz zur Kultur genau wie Rehragout und Tracht.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von Leena am 16.02.2018, 8:31 Uhr
So ein Zufall aber auch, dass Ostern ziemlich genau dann liegt, denn die Menschen vorher Sommer-Anfangs-Feste nach dem Mondkalender gefeiert haben... ups, Ostern richtet sich auch nach dem Mond..? Na, so ein Zufall!
Das Christentum hat die Welt nicht neu erfunden, da wurde aus Pessach eben Pascha und damit "Ostern" und es wurden bestehende Traditionen aufgenommen und fortgeführt. Das war und ist wichtig, um Menschen für einen neuen Glauben begeistern zu können - nimm ihnen nicht ihre Feste, kleb allenfalls ein neues Namensschildchen dran...
Natürlich sind die Inhalte des Christentums für das Verständnis unserer Kultur wichtig (und sie haben für mich auch absolut ihre Berechtigung), aber man kann das Christentum m.E. auch nicht wirklich verstehen, wenn man es nicht in seinen historischen Kontext einbettet. Judentum - Christentum - Islam stehen in einem natürlichen Kontext, sind im Grunde verschiedene "Abzweigungen" desselben Glaubens. Da finde ich es wichtig, dass Kinder in der Schule von allem etwas lernen - auch wenn es m.E. nichts bringt, nur eines zu thematisieren, ohne die Vergleiche und Parallelen zu den anderen zu ziehen - und das kann man nur, wenn man von allem wenigstens eine "Grundahnung" hat.
Was die Kreuze in Gerichtssälen betrifft - da bin ich jetzt bei dem alten Spruch "vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand". Ich habe aber so meine Zweifel, dass man diesem Spruch mit Kreuzen an der Wand gerecht wird... und wenn ja, wäre das nicht sehr ermutigend! ;-)
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von Lusiana am 16.02.2018, 8:38 Uhr
wir haben nur noch Ethikunterricht, da werden alle Religionen kennengelernt. Darüber hinaus gibt es privat in der entsprechenden Gemeinde Kindergottesdienste und Religionsunterricht (vor der Kommunion oder vor der Konfirmation). Und für die islamischen Kinder Koranunterricht. Ich glaube, kein Kind kommt zu kurz in Sachen Religion lernen.
Also ein Kreuz sehe ich nicht als Kultur, ein Kruzifix vielleicht, das ist aber nicht meine Kultur, genausowenig der Rehbraten und die Tracht
Re: hier auch
Antwort von shinead am 16.02.2018, 8:41 Uhr
Ich war auf einer evangelischen Schule in Bayern (Abi `96). Da hingen zwar Kreuze an den Wänden, aber Gebete gab es dort nicht regulär. Zu Buß- und Bettag ggf. oder anderen evangelischen Feiertagen, an denen Unterricht war. Aber auch nur dann wenn der Lehrer das initiierte.
Unser jüdischer Mitschüler ist übrigens schlicht sitzen geblieben.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von EmmaKili am 16.02.2018, 9:18 Uhr
Meine scho
Re: hier auch
Antwort von Blueberry am 16.02.2018, 10:25 Uhr
Wenn man alles irgendwo entfernt, was irgendwen aus irgendwelchen Gründen stört, dann leben wir bald in einem luftleeren Raum.
Den einen stören Gedichte auf Hauswänden, den anderen stören Kreuze in Schulen, etc.
Vielleicht sollte man mal aufhören, sich ständig von irgendwelchen Dingen gestört zu fühlen. Noch da zu von leblosen Dingen.
Warum genau fühlst du dich ausgegrenzt?
Antwort von Mehtab am 16.02.2018, 10:39 Uhr
Bayern ist halt ein Land mit christlicher Tradition, und du bist nach Bayern gezogen. Niemand hat dich dazu gezwungen. Sollen nun die Bayern alles ändern, weil du zugezogen bist? Das wäre ja doch etwas viel verlangt.
Ich kann nicht im geringsten verstehen, warum du dich durch ein Kreuz im Klassenzimmer deiner Kinder ausgegrenzt fühlst, wirklich nicht. Deshalb die Frage.
Re: hier auch
Antwort von shinead am 16.02.2018, 11:35 Uhr
Das Kreuz per se stört mich gar nicht.
Mich stört die Entwertung als "Kultursymbol" wie sie in der Diskussion auftauchte.
>>Wenn man alles irgendwo entfernt, was irgendwen aus irgendwelchen Gründen stört, dann leben wir bald in einem luftleeren Raum.
Das gilt hoffentlich auch für Kopftücher und Hijabs. *räusper*
Ich gestehe, dass ich mit dem sogenannten "Kopftuchurteil" des Verfassungsgerichts konform gehe. Eine Lehrerin an einer öffentlichen Schule hat neutral zu sein und keine (auffälligen) religiösen Symbole zu tragen (außer es handelt sich beim Lehrauftrag ausschließlich um das Fach Religion oder wir reden von einer entsprechend geprägten Privatschule). Warum sollte das für die Unterrichtsräume entsprechend nicht gelten?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kopftuchurteil
Das Urteil wäre übrigens auch für eine Richterin oder Beamte anzuwenden. Auch hier wird Neutralität gefordert. Warum also nicht für den Raum?
http://www.hessenschau.de/gesellschaft/kopftuch-auf-der-richterbank-bleibt-verboten,kopftuch-rechtsreferendarin-100.html
Wie unten geschrieben: ich war in einem evangelischem Internat und habe da mein Abitur gemacht. Da hingen selbstverständlich Kruzifixe in den Klassenräumen. Vollkommen in Ordnung. Es war eine Privatschule mit offensichtlich evangelischer Prägung. Jeder der sein Kind dort anmeldete wusste das.
Anders in der öffentlichen Schule in Hessen. Dort hingen keine Kreuze. Weder in Grundschule, Förderstufe noch auf dem Gymnasium. Dort gehören sie einfach nicht hin.
Ich habe nichts gegen Gipfelkreuze (auch wenn ich nachvollziehen kann diese kritisch zu sehen), Kapellen, Weg- und Flurkreuze, Marienhäusl,... Ganz im Gegenteil. Gerade in Bayern sind diese Ausdruck des Glaubens und werden liebevoll von den Spenderfamilien bzw. der Gemeinde gepflegt.
Bööööse Alpen....
Antwort von und am 16.02.2018, 12:33 Uhr
... grenzen einfach Ossis aus. Machen Ossis zu Menschen 2. Klasse. Und sind dann auch noch so groooß. Sollte man im Sinne sozialistischer Gleichmachung abtragen und als Geröll einsperren. Gebirge geht gar nicht, mit Kreuzen drauf schon dreimal nicht. Kreuze durch Ulbricht-Gemälde ersetzen - so muss es sein. Niemand hat die Absicht, sich lustig zu machen.
Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 16.02.2018, 13:22 Uhr
- als es noch Geographie hieß, statt Erdkunde und Verb statt Tuwort - haben wir viel über die Alpen gelernt, Entstehung z.B. und Lage... Also, es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber die Alpen grenzen nicht an die östlichen Bundesländer. Du verwechselst da was.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von und am 16.02.2018, 13:39 Uhr
Tut mir leid, aber du hast den ganzen Thread nicht verstanden - in dem geht es um Bayern und nicht um die Geographie der östlichen Bundesländer. In dieser speziellen Verzweigungen des Threads geht es um eine in Bayern lebende Ossi, die in Bayern eine angebliche Ausgrenzung aufgrund bayrischen Volkstums bemängelt. Dieses Bemängeln habe ich wiederum sarkastisch konterkariert. Dir muss man aber auch wirklich alles erklären. Manche Leute kapieren echt gar nix.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 16.02.2018, 14:03 Uhr
Du scheinst nicht verstanden zu haben, dass es nicht um die Ausgrenzung durch geografische Gegebenheiten ging, sondern um das Gefühl der Ausgrenzung durch religiöse Symbolik. Wenn man sich für den Nabel der Welt hält, fällt es natürlich leicht, sich darüber lustig zu machen.
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt…
Antwort von ziegelstein am 16.02.2018, 15:02 Uhr
… aber aus meiner Erfahrung würden die Bayern lieber einen Zaun um ihr Land ziehen und für sich bleiben, das haben mein Mann zu unterschiedlichen Themen immerwieder zu spüren bekommen, Integration ist nicht die Stärke der Bayern…
…ja, ich muss hier nicht leben, meine Entscheidung…
Und was die Kreuze betrifft, zu DDR Zeiten gab es eine Trennung von Kirche und Schule, und das halte ich für richtig, diese Diskussionen gab es hier schon oft…
Ich persönlich finde, ein Kreuz hat im Klassenzimmer nichts zu suchen, oder meint ihr, Bayern akzeptiert eine Lehrerin mit Kopftuch....?
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von und am 16.02.2018, 16:01 Uhr
Und du scheinst nicht zu wissen, was GIPFELKREUZE sind, bzw. dass es solche auf bayrischen (und baden-württembergischen und österreichischen und schweizerischen und französischen und italienischen) Alpengipfeln gibt. Null Ahnung, aber dummes Zeug blubbern.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 16.02.2018, 16:52 Uhr
Tatsächlich wusste ich nicht, dass man die Gipfelkreuze von unten sieht...
Du willst es nicht verstehen, oder? Es geht um Kreuze in öffentlichen Gebäuden, wo man eine Trennung von Kirche und Staat erwarten kann, nicht um Markierungen für den höchsten Punkt eines Berges, den man ja auch nicht zwingend besteigen muss.
Re: Söder will christliche Prägung Bayern in Landesverfassung verankern
Antwort von anaj am 16.02.2018, 17:31 Uhr
In den staatlichen bayrischen Schulen meiner Kinder hängen keine Kreuze und das ist auch gut so. Denn auch in Bayern soll Staat und Kirche weiterhin getrennt bleiben, Religion ist eine private Sache und hat in öffentlichen Gebäuden nichts zu suchen. Jeder kann doch seine Religion nach beliebigen privat ausleben.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von und am 16.02.2018, 17:48 Uhr
Es geht doch bei dieser Diskussion nicht um die Sichtbarkeit vor Ort sondern ums Prinzip des Entfernens von Kreuzen aus dem öffentlichen Raum. Wenn man mangels Grund noch nie in einer bayrischen Schule oder in einem bayrischen Gerichtssaal war, dann hat man die dort hängenden Kreuze ebensowenig gesehen wie die Kreuze auf den Alpengipfeln. Dennoch wird aus Prinzip gefordert oder befürwortet, die Kreuze in den öffentlichen Gebäuden zu entfernen. Es wird hier also die Entfernung von etwas gefordert, das nicht zwangsläufig zu sehen ist, wenn man sich nicht vor Ort begibt. Die ebenso öffentlichen Alpengipfel müssten demnach ebenso beleidigend auf die Ewiggekränkten wirken wie die Gerichtssaalkreuze. Kein Unterschied also. q.e.d.
P.S.: Da "die Kirche" (Wer auch immer das sein soll - die katholische Kirche? Die evangelische? Die anglikanische? Die baptistische? Die Scientologykirche? Die Church of Satan?) das Kreuz nicht als ihr exklusives Markenzeichen gepachtet hat, kann bei einer Entfernung von Kreuzsymbolen wohl kaum die Rede von einer Trennung von Kirchen und Staat sein. Man kann das Kreuz noch nichtmal als universales Symbol für das Christentum ansehen, da es christliche Gruppierungen gibt, die das Kreuz als Symbol ablehnen. Was genau also soll da also vom Staat getrennt werden, wenn man Kreuze entfernt?
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 16.02.2018, 20:03 Uhr
Es ging hier um öffentliche Gebäude. Jedes Schulkind in Bayern wird zwangsläufig eine Schule betreten müssen und zu Gericht wird man vorgeladen und kann sich dann dem nicht entziehen. Ich wüsste nicht, dass jemand auf einen Gipfel gezwungen wird. Es geht übrigens nicht um Beleidigung, sondern um Neutralität. In staatlichen Schulen und in Gerichtsgebäuden sind religiöse Symbole einfach fehl am Platz, auf einem Berggipfel ist das völlig egal, der erfüllt ja keine staatliche Funktion.
Kreuze sind leblos…
Antwort von ziegelstein am 16.02.2018, 22:32 Uhr
… korrekt...
… aber Gebete in einer staatlichen Schule halte ich für nicht angebracht, an einer katholischen Mädchenschule istvdasvwas anderes…
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von und am 16.02.2018, 23:13 Uhr
" Ich wüsste nicht, dass jemand auf einen Gipfel gezwungen wird."
Ich wüsste auch nicht, dass jemand gezwungen wird, in Bayern zu wohnen.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 16.02.2018, 23:33 Uhr
Getrennt lebende Eltern zum Beispiel...
Aber warum ist es dir denn so wichtig, dass in öffentlichen Gebäuden Kreuze hängen?
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von und am 17.02.2018, 11:42 Uhr
Getrennt lebende Eltern werden gezwungen, in Bayern zu leben? Hä? Meines Wissens nach nicht. Wer um keinen Preis in Verlegenheit kommen will, bayrische Gebäude betreten zu müssen und - kreeeiiisch - Kreuze zu sehen, der begibt sich logischerweise nach Berlin, Brandenburg, Hamburg o. ä. und nicht nach Bayern. Wer seinen ordentlichen Wohnsitz beispielsweise in Berlin hat, der wird auch nur dort vors Amtsgericht oder Landesgericht geladen. Selbiges gilt für den Schulbesuch der Kinder. Wenn es dir darum geht, dass du als getrennt lebendes Elternteil dein Kind in Bayern lassen musst, weil euer Lebensmittelpunkt bis zur Trennung dort war und der andere Elternteil das Kind nicht gehen lässt, dann fragt man sich natürlich, warum du überhaupt jemals dort gelebt und ein Kind dort großgezogen hast. Dass es in Bayern viele Kreuze gibt, ist ja nun hinreichend bekannt und wer das partout nicht sehen will, der geht zum Kinderkriegen besser in ein anderes Bundesland.
"Aber warum ist es dir denn so wichtig, dass in öffentlichen Gebäuden Kreuze hängen?"
Mir persönlich ist das nicht wichtig. Mir selbst ist es völlig gleichgültig, ob die Leute einer solaren Phallusreligion (Christentum) anhängen oder den schwarzen Stein einer Mondgöttin zu Mekka anbeten (Islam) oder ob sie sich ein Götzenbild mit merkwürdigem Dialekt an die Wand hängen (Walter Ulbricht) oder anderes. Jedoch gibt es genug Menschen, denen es nicht egal ist und die ein Recht auf Erhalt ihres Brauchtums, ihrer Kultur, ihrer hier angestammten Religion und religiösen Symbole haben. Ich muss nicht selber dieses Recht für mich in Anspruch nehmen wollen, um es für andere verteidigen zu dürfen. In diesem Punkt halte ich es wie Voltaire.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von anaj am 17.02.2018, 12:32 Uhr
"Jedoch gibt es genug Menschen, denen es nicht egal ist und die ein Recht auf Erhalt ihres Brauchtums, ihrer Kultur, ihrer hier angestammten Religion und religiösen Symbole haben"
Und genau das kann man gerne privat machen, daran wird doch keiner gehindert. Aber solange auch in Bayern Staat und Kirche getrennt sind, haben religiöse Symbole in staatlichen Gebäuden nichts zu suchen. Wenn man so religiös ist und ein Kreuz in Klassenraum für richtig haltet, kann sein Kind in eine katholische/evangelische Schule schicken.
Genau solche Sachen wie "wenn du gegen Kreuze bist, dann zieh doch weg" sind es, dass die Bayern in Rest Deutschlands so unbeliebt sind. Leider! Denn die meisten Bayern sind zum Glück nicht so.
Re: Damals, in Geographie...
Antwort von Petra28 am 17.02.2018, 13:48 Uhr
Der Erhalt des Brauchtums ist doch aber überhaupt nicht in Gefahr, wenn es keine Kreuze an Schulen und Gerichten gibt. Du setzt die falschen Prioritäten.
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