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Geschrieben von Danyshope am 22.10.2016, 15:04 Uhr

Shanalou

Ich habe sicherlich keine überzogenen Erwartungen. Sondern meine Erfahrungen.

Die wirklich guten Lehrer welche ich selbst früher hatte, waren eher selten. Um einige Beispiele zu nennen:

Bin spät eingeschult worden, wegen Sprachbehinderung dann auf eine Sprachbehindertenschule. Später dann zur 3ten Klasse gewechselt auf die normale Regelschule, da "geheilt". Die Lehrer dort haben mich offen als geistig behindert betitelt und meinen Eltern nahegelegt das ich nach der Grundschule auf eine Behindertenschule wechseln sollte. Oder notfalls auf Hauptschule - für mehr würde ich nicht taugen. Trotz 2er Schnitts. Und nein, das war nicht ein Lehrer allein, sondern 90% der dortigen, samt Rektor.

Auf der weiterführenden bekam dann jeder Kind von einer Lehrerin erst einmal einen neuen Namen - die eigentlichen waren ihr nicht englisch genug. Der Lehrer im Physik war von einer anderen Schule zwangsversetzt worden - wegen sexueller Nötigung einer Schülerin. Ein anderer fehlte gerne man - was dazu führte das das Fach irgendwann wegen der vielen ausgefallenen Stunden nicht mal mehr gewertet wurde.

In vielen Stunden hieß es nur, hier sind eure Aufgaben, dann macht mal - und weg war der Lehrer wieder. Hilfestellung oder Erklärung kein bißchen - das haben wir teils untereinander gemacht. Oder notfalls in der anderen Klasse beim Lehrer angefragt da unser unauffindbar war.

Das der Chemieraum mal abfackelte kam auch vor, wenn man halt als Lehrer die falschen Chemikalien mischt kann das schon mal sein. Von dem Gestank nach den Esther-Versuchen ganz abgesehen, aber das war wenigstens lustig. Ebenso die beiden Lehrer welche man mal bei einem "Nümmerchen" erwischt hat wo sie eigentlich hätten unterrichten sollen. Da muss ich aber sagen, das war schon auf der Berufschule. Ebenso durfte immer ein Schüler dort die PC´s einrichten wenn es Probleme gab - der verantwortliche Lehrer war halt technisch nicht sooo versiert. Und da war es egal ob PC, Beamer oder einfach nur das Fernsehgerät/Video.

Nun das was ich von Bekannten mitbekomme. Die bringen ihren Kindern selbst das schreiben bei, weil die Kinder nach Gehör das schreiben lernen. Klasse Methode wenn weder Kinder noch Lehrer eine korrekte Aussprache haben. Wie soll man etwas richtig schreiben nach Gehör, wenn man es nicht einmal richtig sprechen kann? Und jeder weiß zudem selbst recht genau, was man mal falsch drin hat im Kopf, kann man nur schwer wieder umtrainieren. Das diese Methode umstritten ist ist also nichts neues.

Die Matheklausur der jüngsten Tochter einer anderen hat die Mutter selbst noch einmal korrigiert. Sie war etwas verwundert das der Lehrer teils massive Fehler komplett übersehen hat. Er dafür hatte jedes Mal wenn der Rechenweg ein anderer war als den der er gezeigt hatte, das als Fehler gewertet. Auch dann wenn das gleiche richtige Ergebnis am Ende da stand. Nur ein anderer Rechenweg genutzt wurde.

Bezüglich jedes Jahr wieder das gleiche - das habe ich selbst gesehen. Wenn es in einer Familie mehrere Kinder im Jahresabstand gibt, diese alle die gleichen Grundschule besuchen und dann bei der Durchsicht der Klausuren es nur anhand des Namens des Kindes klar ist wann diese geschrieben wurde, dann ist das schon etwas außergewöhnlich. Bei den 4 Kindern war es wirklich immer die gleiche Klausur - also über 4 Jahre hinweg nichts neues, sondern 1 zu 1 übernommen. Diese Mutter hat Anfang dieses Schuljahres gesagt, Gott sei dank, es ist das letzte Jahr dort, danach haben wir es durch. Sie sitzt jeden tag mit dem Kind 2 Stunden und mehr zusammen und nimmt mit dem Kind den Stoff durch - als Lehre nach den Erfahrungen der Jahre davor bei den 3 älteren Kindern. Die nämlich den verpatzten Stoff dann auf der weiterführenden erst noch nachlernen mussten um dort überhaupt weiter zu kommen. Und, die Mutter ist nicht alleine, die ganze Klasse beschwert sich über den Lehrer. Aber da er nicht kündbar ist, bekommt man ihn nicht weg. Obwohl es auf allen Stellen seit Jahren bekannt ist.

Zudem haben wir wen in der Familie welche selbst Lehrerin ist. Und ja, die ist sehr viel im Urlaub. Eigentlich in allen Ferien. Sie überarbeitet sich sicherlich kein bisschen und gibt das auch offen zu. Unterrichtet aber auch eines der Nebenfächer, kein Hauptfach. Und auch sie meint, wenn man mal sein material zusammen hat, ist das eigentlich ein sehr leichter Job. Manchmal etwas stressiger wenn Klausuren, aber die sind ja eh nicht so oft. Und das sind wie gesagt durchaus auch ihre Worte.

Also noch einmal die Frage, warum sollte ich davon ausgehen das alle Lehrer einfach nur komplett verkannt werden? Ich gehe nachdem was ich größtenteils erlebt habe und das waren eher negative Beispiele. Die Lehrer welche wirklich gut waren, sich Mühe mit allem gegeben haben, das waren die auf der Sprachbehindertenschule damals und einige wenige auf der Weiterführenden. In unserem Fall glücklicherweise in den Fächern welche meistens die wichtigeren waren. Katastrophal und das deckt sich eben mit dem was auch andere Eltern hier immer wieder sagen, sind die Zustände auf den Grundschulen. Und das liegt eben nicht nur an der Klassengröße oder den (angeblich) überzogenen Erwartungen der Eltern, sondern schlicht und einfach wirklich sehr oft an den Lehrern selbst. Nur, in den Grundschulen werden oft die Grundlagen gebildet - wenn die schon versagen dann darf PISA und Co nicht verwundern.

 
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