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Geschrieben von Moneypenny77* am 23.09.2005, 11:58 Uhr

Schon wieder

"Was soll das, dass die dauernd wieder rausgelassen werden, weil sie es selber schwer hatten in der Kindheit??????!!!!"

Definitiv falsch! Es wird kein Mensch "rausgelassen", nur weil er eine "schwere Kindheit" hatte. Dieser Umstand wird lediglich ggf. bei der Beurteilung der Tat und der Bemessung des Strafmaßes berücksichtigt. Die persönlichen Lebensumstände des Täters spielen, unabhängig davon, welche Tat er begangen hat, eine Rolle und ich finde es durchaus richtig und wichtig das dies ein Teil des modernen Rechtssystems ist. Eine zivilisierte Gesellschaft sollte sich immer fragen, WARUM einzelne ihrer Elemente aus dem Raster fallen und wie das passieren konnte.

Wegsperren und "aus den Augen aus dem Sinn" ändert nichts daran, daß es Mißbrauch und Mißhandlungen von Kindern gibt. Der weitaus größte Teil der Täter kommt aus dem eigenen Freundeskreis oder der Familie. Hier sollte man sich als Eltern auch selbst hinterfragen, wie gut die Beziehung zum eigenen Kind ist, ob man es überhaupt merken würde, wenn jemand dem Kind so etwas antut und ob das Vertrauensverhältnis zum Kind auch so gut ist, daß es sich einem anvertrauen würde.

Nächste Frage: wieviel Augenmerk leigt auf Prävention? Die Tochter (6) eines Mitarbeiters meines Mannes wurde vor einigen Wochen im belebten Supermarkt in einem Gang von einem Mann befummelt (unter dem T-Shirt, im Schritt). Weil keiner der anderen Kunden etwas sagte, dachte sie erst, das sei auch nichts schlimmes und traute sich auch nicht, sich zu wehren, erst später rannte sie zur Information und sprach eine Service-Tante an. Kommentar: "Denk' Dir nicht sowas aus, sowas gibt es hier nicht!" Auf dem Rückweg in die Spielzeug-Abteilung (vereinbarter Treffpunkt mit der Mutter) zog der gleiche Mann sie plötzlich in eine Umkleidakabine was ZUM GLÜCK der Kaufhausdetektiv sah! Wäre er nicht zufällig in der Ecke gewesen, hätte sich das Mädchen bei der Tante vom Infostand bedanken können!!! Kinder haben keine Lobby! Sowohl bei Mißbrauch als auch bei Mißhandlung wird sich oft erst eingemischt, wenn es zu spät ist.

Mich würde mal interessieren, wieviel der Leute, die sich hier so extrem für die "armen Opfer" einsetzen, in dem sie ewige Pein für deren Schänder fordern, privat für die Opfer engagieren? Wer unterstützt denn die Organisationen, die sich um mißhandelte und mißbrauchte Kinder kümmern? Meint Ihr, es hilft einem Kind zu wissen, daß der, der ihm das angetan hat, "für immer weg ist"? Gehört nicht mehr zur Verbrechensbewältigung.

Und zum Thema schlimme Medien, die ja immer "nur" über die Täter und nie über die Opfer berichten... Gerade durch die Berichterstattung erreichen die Täter einen Bekanntheitsgrad, der es ihnen zukünftig erschweren wird, ihre Taten zu begehen, da sie sehr aufmerksam beobachtet werden und sich keinen falschen Schritt mehr erlauben dürfen. Die öffentliche mediale Hinrichtung ist sicher für sie auch kein Vergnügen!

Und über die Opfer wird nicht aus mangelndem Interesse, sondern aus Respekt vor ihnen und ihrer Familie berichtet. Oder wie glaubt Ihr, fühlt sich ein kleines Kind, daß sein Trauma nicht los wird, weil es weiß, daß ALLE und JEDER um es herum, bis ins kleinste Detail über alles, was es erlebt hat Bescheid weiß? Wenn es in allen Augen Mitleid und Unsicherheit liest und für niemandem mehr ein "normales" Kind ist?

 
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