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Geschrieben von Rio am 29.12.2005, 15:35 Uhr

Rio & Frosch

Hallo,

ich sehe die Sache noch ganz genauso wie vor ein paar Tagen: nämlich dass es gut und richtig ist, wenn Menschen bereit sind, sich für andere einzusetzen und dabei u.U. ein eigenes Risiko eingehen.

Frau Osthoffs Werk kennt hier wohl keiner, oder? Ich zumindest nicht und ich maße mir deswegen auch nicht an, darüber zu urteilen, ob sie nun gute Werke vollbracht hat oder nicht.

Zu ihrer Person: ich habe das Interview nicht gesehen, aber nachgelesen. Sie spricht inkohärent und das lässt an ihrem psychischen und kognitiven Zustand erhebliche Zweifel zu.

Wenn man sie ausschliesslich nach diesem einen Interview beurteilen will, liesse das durchaus den Schluß zu, dass sie womöglich einen an der Waffel hat, wie es hier ausgedrückt wurde.

Aber berechtigt uns das, ihr irgendeine Form von "selbst Schuld" und "geschieht ihr recht" in die Schuhe zu schieben? Nein, tut es nicht.

Und wie ihre weitere Lebensplanung ist, wissen wir alle nicht. Wenn sie es denn selbst überhaupt schon weiß.
Dass sie zurück in den Irak wolle, wurde mehrmals in den Medien verbreitet, aber auch wieder dementiert.

In diesem Zusammenhang habe ich gestern abend im Radio einen interessanten Bericht gehört. Es ging um die Entführung von Frau Osthoff und der Familie Chrobog.

Dabei wurde ein Interview mit Herrn Chroborg gesendet, welches er von ca. 2 Wochen gab. Darin äusserte er sich abfällig und arrogant über Frau Osthoff.
Eben ganz in den Tenor: "Selbst Schuld, die eingebildete Kuh". Selbstverständlich formulierte er wesentlich eloquenter und etwas vorsichtiger, aber darauf lief es hinaus.

Und nun hat es ihn selbst mitsamt seiner Familie erwischt.

Der Jemen ist zwar nicht Irak, aber durchaus ebenfalls gefährliches Gebiet. Erst im November gab es 2 Entführungen westlicher Geiseln und im August ebenfalls.

Die Familie Chroborg war auf privater Vergnügungsreise unterwegs, nicht mit dem Ziel, anderen Menschen zu helfen. Was ich vermisse (hier im Forum und in den Medien) ist der ensetzte, hämische Aufschrei gegenüber Herrn und Frau Chroborg, ganz wie es ihn gegenüber Frau Osthoff sehr früh gab.

Wo ist der Unterschied? Liegt es vielleicht daran, dass in dem einen Fall eine Frau die nötigen "Eier" hatte, so etwas zu wagen? Wird sie deswegen durch die öffentliche Meinung "abgestraft", als es schief lief? Wäre die komplette Chose wirklich ganz genauso gelaufen, wenn die einen Penis hätte? Ich weiß es nicht.

Aber es ist ein übliches Verhaltebnsmuster, was mutigen Frauen schon immer das Leben schwer gemacht hat: wenn eine etwas wagt, ein Risiko eingeht, sich ganz für eine Sache einsetzt, ist ihr im Erfolgsfall nicht nur Sympathie sicher. Sondern vor allem Neid und Schlechtmachen ihrer Person. Läuft die Sache jedoch schief, darf sie sich sicher sein, von allen Seiten Häme zu hören, nach dem Motto "Siehste, wir habens ja gleich gewusst, dass das nicht gut gehen kann".

Wo bleiben die hämischen Rufe gegenüber der Familie Chroborg?

Viele Grüsse,
Rio

 
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