Reaktionen im Netz

Grundsätzlich immun gegen Gewalt ist "links" natürlich nicht. Ich kenne ja von früher ein paar Leute, die auch zum schwarzen Block hin offen waren und gefährliche Chaotenaktionen wie Nägel auf der Fahrbahn oder gespannte Drahtseile oder auch "Bullenkloppen" gefeiert haben, aber deren Gewaltfantasien richteten sich eher gegen die ausführenden Organe der Justiz, nicht als Menschen, sondern als Vollstreckungsbeamte und damit "Schergen" der Justiz. Was gewalttätige Aktionen natürlicher nicht weniger gefährlich und ablehnenswert macht.

Linker Antisemitismus ist wieder eine andere Geschichte - da findet oft eine diffuse Vermischung mit Israelpolitik und pro-palästinenischem Kampf statt. Aber die Vertreter dieser Richtung tendieren nach meinem Dafürhalten auch nicht zu antisemitischen Aktionen im Sinne von Anschlägen auf Moscheen oder jüdische Schulen. Die werden tatsächlich eher von Tätern aus dem rechtsextremen Spektrum verübt, oft sind das auch Psycho- oder Soziopathen, die sich von antisemitischer Hetze in rechtsextremen Netzwerken animieren lassen.

Anthroposophen (sowohl die auf den Waldorfschulen als auch in anderen Steiner-Zentren) sind m. E. eher geistige Brandstifter im Sinne von elitärem und teilweise auch rassistischem und antisemitischem Denken. Die machen sich eher nicht die Finger schmutzig. Und würden sich wohl auch nicht herablassen, in sozialen Netzwerken offene Gewalt zu propagieren und zu feiern. Hinter verschlossenen Türen vielleicht schon. Die sind eher so Typ "Nazi im Eurhythmie-Wallekleid".

Ich sehe schon, worauf du hinauswillst, da findet eine ungute Vermischung von radikalem und fanatischem Gedankengut aus dem gesamten politischen Spektrum statt, die irgendwann in Gewalt mündet. Aber dass ein Waldörfler jetzt losgeht und sich eine Waffe kauft, um einen "Systemlemming" zu töten? Solche Verhaltensweisen gehören doch eher ins rechtsextreme, waffenvernarrte Milieu.