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Geschrieben von Claenelsa am 14.02.2020, 10:07 Uhr

Opt out für Väter

Huhu, vielen Dank für eure Antworten !

Da so viele gefragt haben, zu meiner Situation: Ich habe selbst mit 20 mein erstes Kind bekommen, Beziehung ging in die Brüche, als das Kind 1 Jahr alt war. Der Vater wollte dann nichts mehr von ihm wissen und ich habe es auch so gehandhabt, dass ich keinen Unterhalt gefordert habe, obwohl es zu der Zeit finanziell schwer war für mich. Daher die Idee mit kostenfreier Kinderbetreuung für alle- mir hätte das damals sehr geholfen.
Und ich habe Verständnis, dass Frauen, die sich gemeinsam mit dem Partner für ein Kind entscheiden, Unterhalt fordern, wenn dieser sich aus dem Staub macht. Deswegen auch mein Gedanke mit der Ehe, weil ich das als die einfachste Form der konkreten Einwilligung von beiden Partnern sehen würde, dass die Beziehung Kinder hervorbringen soll. Eine Anerkennung der Vaterschaft tut es natürlich auch^^

Ich sehe es so, dass ein Kind zu bekommen die Entscheidung beider Eltern sein sollte. Und dann haben auch beide Verantwortung zu tragen.

Sex zu haben ist für mich aber keine Einwilligung, ein Kind zeugen zu wollen.
Das genau meinte ich mit der "freien Liebe" und nicht, dass man fröhlich durch alle Betten hüpft, wobei letzteres heute kein mehr Problem ist, gesellschaftlich gesehen meine ich. Dass viele das nicht möchten für sich selbst ist mir klar, ich übrigens auch nicht.
Wir haben also Beziehungen / Affären, in denen wir keine Kinder zeugen möchten. Das macht es dann mit der Vasektomie wieder schwierig für mich, denn da legt sich der Mann darauf fest, überhaupt nie Kinder zu wollen, nicht später mit dieser oder später mit einer anderen Frau... Der Eingriff lässt sich nicht ohne weiteres umkehren, viele bleiben unfruchtbar.
Bleiben dem Mann also vorrangig Kondome zur Verhütung. Das Problem ist doch aber, dass gerade in festen Beziehungen diese eher nicht genutzt werden wollen und man dann automatisch auf eine der vielen Verhütungsmerhoden für die Frau setzt. Also ich finde schon, dass wir Frauen in puncto Verhütung mehr Verantwortung tragen.
Und gerade das sind doch die häufigsten Fälle, dass bei einem Pärchen die Frau verhütet und es dann trotzdem zu einer Schwangerschaft kommt.
Ich finde, wenn ein Paar sich abspricht und sich auf die Pille/Verhütungsring etc einigt, dann kann man doch hinterher dem Mann nicht vorwerfen, ER hätte verhüten müssen?

Wieder zurück zu mir: Ich bin mittlerweile verheiratet und habe drei weitere Kinder bekommen. Die jüngste bin ich auch nicht mehr

Ich bin selbst also nur bei Kind 1 indirekt vom Thema betroffen und mache mir für meine Familie da keine Gedanken. Kind 1 leidet, sofern ich das beurteilen kann, nicht unter der Situation, was auch daran liegen kann, dass mein Mann sehr früh als männliche Bezugsperson dazu kam. Der Vater ist kein Tabuthema, wir sprechen manchmal von ihm, haben Babybilder mit ihm drauf etc.
Es war bei uns aber so, dass das Kind von beiden gewünscht war und deshalb eben auch diese Bilder existieren, weil er ja erstmal noch als Papa da war. Dass ich nie Unterhalt gefordert habe lag daran, dass ich meinen Stolz hatte, als er meinte, er wolle uns beide nicht mehr sehen.
Falls er eines Tages kommen sollte oder mein Kind Kontakt möchte, werde ich mich nicht in den Weg stellen.
Aber das ist eben unsere Geschichte und doch nochmal eine andere Situation, als wenn ein Mann von der Schwangerschaft der Sexpartnerin erfährt und das Kind ablehnt bzw es nicht in seinem Leben möchte.
Das läuft für mich auf eine Samenspende hinaus: Die Frau entscheidet sich, ohne Vater ein Kind zu bekommen. Und dann ja, sehe ich sie auch allein in der Verantwortung.

Warum ist es in den Fällen okay, wo Frau sich künstlich befruchten lässt und in den Fällen nicht, wo ein Mann von Anfang an ganz klar sagt, dass er kein Kind möchte?

Dass ich Abtreibungsgegnerin bin, liegt einfach daran, dass ich selbst immer so früh in der Schwangerschaft eine Verbindung zu meinen Kindern gespürt habe. Das war ganz persönlich gedacht. Ich verurteile aber keine Frau, die sich dazu entschließt!

Ich wollte da einfach einmal eine Diskussion in den Raum werfen, weil ich diesen einen Beitrag gelesen hatte, in dem die Threadstellerin geschrieben hatte, dass der Mann zu ihr sagte "du ruinierst mir das ganze Leben" usw. Und ich konnte da mit dem Mann mitfühlen. Und habe dann gemerkt, wie ungerecht ich persönlich es finde, dass wir Frauen in dieser Hinsicht so viel allein entscheiden können.

Vor allem gibt es leider auch nicht wenige Damen, die bewusst heimlich die besprochene Verhütung absetzen und schwanger werden, um einen Mann zu halten und selbst wenn er geht, muss Verantwortung tragen und wird von der Gesellschaft verurteilt, wenn er keinen Kontakt möchte...

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man das ein bisschen fairer gestalten könnte. Vermutlich ist die einzig wahre Lösung die Pille für den Mann.

Und ich bin trotzdem noch der Meinung, wenn ein Mann die Vaterschaft nicht anerkennen will, dann sollte man ihn aus jeglicher Verantwortung entlassen. Ich fände es hilfreich, wenn die Anerkennung bei unverheirateten Paaren einfach schon viel früher erfolgen würde. Am besten in der Zeit vor Ablauf der 13. SSW, bis wo die Frau dann noch die Möglichkeit hat, abzutreiben.

Es geht hier in Deutschland tatsächlich "nur" um den Unterhalt (der Selbstbehalt ist aber so tief angesetzt, dass man damit einem Mann auf Jahre das Leben wirklich enorm erschweren kann). Ein Blick nach Italien zeigt: Dort können Kinder von Vätern, die sich nicht gekümmert haben, mit Erreichen der Volljährigkeit sogar eine Entschädigung für den versäumten Umgang einklagen. Sprich Unterhalt plus bis hin zu 60.000 Euro Entschädigung.

Ich finde es einfach nicht fair


Ich habe mich sehr gefreut über eure zahlreichen Antworten und vieles hat mich zum Nachdenken gebracht!!!
Vor allem war es total interessant zu lesen, was ihr darüber denkt.

Danke nochmal und einen schönen Tag an alle !!!

 
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