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Geschrieben von Schwoba-Papa am 21.11.2005, 17:11 Uhr

Muss Nobelpreiskandidat Tookie Williams sterben?

Ist er ein "kaltblütiger Killer", der die Todesstrafe verdient, oder eine "Inspiration, die am Leben bleiben muss?" Die geplante Hinrichtung von Stanley Tookie Williams am 13. Dezember macht in den USA Schlagzeilen. Der frühere Bandenchef der berüchtigten Crips-Gang warnt seit längerem als Kinderbuch-Autor vor Drogen, Waffen und Gewalt - und hat prominente Fürsprecher.

Bei einer Großkundgebung vor den Toren des San Quentin Gefängnisses nahe San Francisco ergriff Rapper Snoop Doggy Dogg am Wochenende vor über 1000 Menschen das Wort. Der Hip-Hop-Star trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Save Tookie" (Rettet Tookie), und forderte den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger auf, die Hinrichtung auszusetzen.

Stanley Tookie Williams ist kein gewöhnlicher Mensch, sondern eine Inspiration, die am Leben bleiben muss", sagte der Rapper. Snoop Doggy Dogg gehörte als Jugendlicher selbst den Crisps an und macht Tookie für seinen eigenen Lebenswandel verantwortlich. "Er hat mich dazu inspiriert, etwas Gutes in meinem Leben zu tun", sagte der Musiker, der sich für gefährdete Jugendliche in Armenvierteln einsetzt.

Steve Cooley, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, macht sich dagegen für die Hinrichtung des "kaltblütigen Killers" stark. Williams zeige keine Reue für seine Mordtaten. Dass er nach 24 Jahren im Todestrakt Gewalt anprangert, solle ihn nicht vor der Giftspritze retten, sagen seine Gegner.

Als Teenager hatte Tookie Williams mit einem Freund die Crips gegründet. Nach zehn gewalttätigen Jahren wurde er 1981 wegen vierfachen Mordes bei Raubüberfällen in einen Supermarkt und einem Motel zum Tode verurteilt. Der Häftling beteuert, nicht schuldig zu sein. Aber er spricht offen über seine Verbrechen als Gang-Leader und hofft, dass andere aus seinen Fehlern lernen. In seiner 1,20 Meter breiten und knapp drei Meter langen Zelle hat er sich Lesen und Schreiben beigebracht und seit 1996 zehn Bücher veröffentlicht.

Darin beschreibt er das Leben in South Central Los Angeles und warnt seine jungen Leser davor, sich Gangs anzuschließen. "Wir fordern nicht Tookies Freilassung, sondern nur, dass er am Leben bleibt", erklärt die Aktivistin Barbara Becnel, die als Co-Autorin die Bücher des Häftlings herausgibt. Seine Hinrichtung würde die Hoffnung vieler Jugendlicher, die auf ihn hören, zerstören und mehr Leben kosten. "Er hat viele Kinder davor bewahrt, in Gangs einzutreten und ihr Leben zu ruinieren."

Der bereits neun Mal für den Friedens- und Literaturnobelpreis vorgeschlagene Todeskandidat erhalte weltweiten Zuspruch, berichtet Becnel. In Italien seien 300.000 Postkarten mit Schwarzeneggers Adresse und der Bitte um Begnadigung gedruckt worden. Erzbischof Desmond Tutu, südafrikanischer Friedens-Nobelpreisträger, setzt sich für Williams ein. 30.000 Menschen haben nach Angaben der Anwälte eine Online-Petition unterschrieben. Proteste, Aufrufe und Mahnwachen sind nun fast täglich geplant.

"Tookies Hinrichtung würde bedeuten, das auch unser Überleben den Leuten egal ist", empört sich das frühere Gang-Mitglied Diego Garcia. Der 30-Jährige arbeitet seit zehn Jahren mit Ghetto-Kinden und schreibt seine Rettung ebenfalls dem Vorbild von Williams zu. Der schwarze Prediger Tony Muhammad aus Los Angeles prophezeit gar Straßenrevolten, falls die Hinrichtung nicht gestoppt wird.

Schwarzenegger kann mit einer Begnadigung das Todesurteil in eine lebenslängliche Haft umwandeln. Der Republikaner hat seit seinem Amtsantritt bereits zwei Anträge anderer Todeskandidaten abgelehnt. Es sei die "schwierigste Sache" als Gouverneur über Leben und Tod zu entscheiden, sagte der gebürtige Österreicher kürzlich, ohne eine Andeutung, wie sein drittes Urteil ausfallen könnte.

Grüßle

 
11 Antworten:

Wenn sie die Todesstrafe haben....

Antwort von horrend am 21.11.2005, 17:17 Uhr

..., dann dürfen sie auch keine Ausnahmen machen. Er ist und bleibt ein Mörder, der nach den dort gültigen Gesetzen verurteilt worden ist. Und daran ist sich zu halten, keine Ausnahmen, keine Privilegien. Oder überhaupt die Todesstrafe abschaffen. Das ist meine Meinung. Todesstrafe generell finde ich aber genauso unmenschlich wie die Taten der Verurteilten.

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Und da sie Atomwaffen haben ...

Antwort von Schwoba-Papa am 21.11.2005, 17:24 Uhr

... dürfen sie sie auch einsetzen !
Was für eine Logik !

Grüßle

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Wo ist da der Vergleich?

Antwort von horrend am 21.11.2005, 17:28 Uhr

Und weil wir hier auch Gesetze haben, müssen wir uns nich dran halten? Nur ein Beispiel.... So wie das mit den Atomwaffen auch eins ist. Aber ein falsches... Das Vorhandensein von Gesetzen und den Gebrauch dieser und das Vorhandensein von Atomwaffen und den Gebrauch dieser kann man nicht vergleichen, oder? Das ist absurd.

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Übrigens: Im Beitrag steht ja sogar noch....

Antwort von horrend am 21.11.2005, 17:40 Uhr

.... er würde keine Reue für seine Taten zeigen. Warum tut er dies nicht, muss man sich fragen. Andere zeigen Reue und werden trotzdem hingerichtet. Warum dann er nicht??? Am besten Todesstrafe abschaffen! Eine ganz schwere Entscheidung für Schwarzenegger, bin gespannt, ob er "seiner Linie" treu bleibt....

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Re: Wo ist da der Vergleich?

Antwort von emmal j. am 21.11.2005, 17:41 Uhr

Wozu sind dann Begnadigungen Bestandteil der dortigen Gesetzgebung, wenn jedes Urteil unwiederruflich ist?

Ohne Wertung des Falles selbst..

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@emma j. siehe unten o.t.

Antwort von horrend am 21.11.2005, 17:44 Uhr

o.t.

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Re: @horrend

Antwort von emmal j. am 21.11.2005, 18:06 Uhr

Oh man, ich sollte Montag morgens nicht mehr zum Schport...

Ich verpass hier immer die luschtigsten Späßchen ... :-(((

(War ein SPASS, meine Gesundheit und "Schönheit"*gg* sind mir doch wichtiger als Schnappi auf schwobisch...)


Aber was genau Du jetzt meintest ist mir leider nicht aufgegangen...

Man möge mich bitte immer mit dem Zaunpfahl bewinken, meine neueste Ausrede fürs auf dem Schlauch stehen ist dieses schöne Semifremdwort hier:


Leide nämlich tageszeitunabhängig unter
Stilldemenz!!!

lg!

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Re: Übrigens: Im Beitrag steht ja sogar noch....

Antwort von solelo am 21.11.2005, 18:13 Uhr

*hüstel* Im Beitrag steht:

"Steve Cooley, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, macht sich dagegen für die Hinrichtung des "kaltblütigen Killers" stark. Williams zeige keine Reue für seine Mordtaten."

Also nur Cooley sagt das erst Mal. Es muss nicht stimmen, ist nicht unbedingt Fakt. Außerdem ist das nur EIN Artikel, und dass die Medien nicht unbedingt dei Wahrheit ist auch bekannt. Wie kann man nur so sehr darauf vertrauen, was irgendwo "steht", und darauf seine Argumentation aufbauen?

Da steht außerdem noch folgendes:

"Der Häftling beteuert, nicht schuldig zu sein. "

Warum soll er dann Reue zeigen?

Offensichtlich hat er seine Fehler eingesehen und ist nun bereit, einen Beitrag für die Gesselschaft zu leisten und hat dies auch bereits mit zehn! Büchern getan. Es wird nicht gefordert, dass er frei gelassen werden soll, er soll nur nicht sterben - vor allem, damit er weiter schreibt!

Und wie schon von anderen gesagt, kann man sich nicht allein auf das "Gesetz" berufen, das Hinrichtungen erlaubt - wenn, dann bitte auch auf das Gesetz, das Begnadigungen erlaubt!

Gruß
solelo

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Na, da habe ich nicht richtig gelesen....

Antwort von horrend am 21.11.2005, 18:32 Uhr

.... nicht aufgepasst. Dann siehts ja ein wenig anders aus. Ich würde auch nichts bereuen, wofür ich mich für unschuldig halte. Aber man weiss ja nicht genau, wies mit den Indizien und anderen Beweisen aussieht.Also eigentlich müssig.... Da kann sich mal der Schwarzenegger schön reinknien...haha

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Nachtrag:

Antwort von horrend am 21.11.2005, 18:44 Uhr

Jetzt werden wohl in Zukunft alle verurteilten Mörder und Serienvergewaltiger schicke Bücher schreiben, um sich zu rehabilieren.... Am besten: Todesstrafe ganz abschaffen, wie gesagt

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Muss ich immer ALLE Fremdwörter falsch schreiben??

Antwort von horrend am 21.11.2005, 19:47 Uhr

Also kurze Berichtigung: rehabilitieren. Dieses Mal hat sichs aber um einen Tippfehler gehandelt. *gg

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