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Geschrieben von cube am 02.04.2019, 13:35 Uhr

Mißverständnis

Es geht weniger um die, die auf keinen Fall spenden wollen - es geht um die, die unsicher sind. Und die werden durch das Gesetz aber per se zum Spender gemacht. Verunsicherte, noch unschlüssige Menschen bringe ich nicht zum Nachdenken und evt. Zustimmen indem ich ihnen mitteile, dass mir das ziemlich egal ist und das dann jetzt eben per Gesetz vorab entscheide. Im Gegenteil wird es bei diesen Menschen die Unsicherheit eher verstärken und worst case eben in totale Ablehnung verwandeln.
Und mal so am Rande: wenn man sich selbst seiner Sache sicher ist, ist es natürlich immer einfach zu sagen, dass könne doch alles nicht so schwer sein oder "die sollen mal den Hintern hoch bekommen". Die betrifft das Gesetz ja auch nicht wirklich.

Echts Bspl: Eine Freundin ist sich nicht sicher. Einerseits möchte sie "Gutes tun", andererseits ... sie überlegt. Sie ist unsicher und auch verunsichert. Wird sie dann als Organspender evt. eher unter dem Aspekt betrachtet als dass versucht wird, ihr Leben doch noch zu retten?
Sie sagt ganz klar: kommt das Gesetz, werde ich sofort Widerspruch anmelden. Ich lass das nich einfach so bestimmen.
Gut. Und dann? Wie vielen wird es auch so gehen? Und wieviel davon werden dann ernsthaft nachdenken, den Widerspruch zurück zu nehmen? Wird das deren vorrangiger Gedanke im Alltag sein? Ich glaube eher nicht. Der Widerspruch ist eingereicht und dann gerät es in Vergessenheit. Wieviel potentielle Organspender habe ich dann verloren?

Ich selbst weiß es auch nicht. Ich frage mich dazu nämlich: was ist mit lebensverlängernden Maßnahmen? Wenn ich die abgelehnt habe auf die übliche und für Mediziner viel zu ungenaue Art - werde ich dann, als gezwungenermaßen Organspender ,vielleicht ruck zuck gar nicht mehr wirklich behandelt, weil "sie will ja keine Maßnahmen". Bisher wird bei der üblichen Standarderklärung mit den Angehörigen gesprochen, was genau damit gemeint ist. Welche Maßnahmen doch gemacht werden sollen und welche dann irgendwann nicht mehr. Wird das dann auch noch so gemacht? Oder bin ich dann sofort ein Fall für die Organspende obwohl eine eher kleine Maßnahme mein Leben doch hätte retten können?

 
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