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Geschrieben von TinaDA35 am 19.09.2013, 18:34 Uhr

Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Frau Bachmaier hat den Moerder ihrer Tochter im Gericht erschossen... 1981.
Ich kann es gut nachvollziehen und ziehe meinen Hut vor dieser Frau.
Ein Ehepaar (Kind wurde ebenfalls umgebracht) haben dem Moerder verziehen. Sie sind sehr glaeubig (die waren zu Gast bei XY). Das kann ich nicht nachvollziehen.
Wie denkt ihr?

 
48 Antworten:

Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von claudi700 am 19.09.2013, 18:36 Uhr

ich denke, man kann sowas niemals zu 100 % beurteilen, weil man nicht selbst in der situation steckt.

ich kann die reaktion des ehepaares, das dem mörder ihres kindes verziehen hat, auch nachvollziehen und v. a. noch mehr respektieren als die tat von marianne bachmaier.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von DK-Ursel am 19.09.2013, 18:39 Uhr

Hej!

Das geht ganz kurz:

Ich kann Frau Bachmeier verstehen, aber ich ziehe ganz sichern icht den Hut vor jemandem, der wie sie das Gesetz in die eigene Hand nimmt.
Sie tut mir auch leid, denn ihr ist das Schlimmste passiert, was einer Mutter zustoßen kann, aber wie gesagt, vor der Tat habe ich keinen Respekt.
Wo kämen wir hin, wenn alle das Gesetz in ihre Hand nähmen????
Wer wäre noch sicher?

Das andere Ehepaar, ich ahne nur, wen Du meinst, ist eben sehr gläubig.
Sie haben Frieden geschlossen mit dem Täter und der tat - vielleicht ist das mehr,als wir anderen können, aber von da aus kann dieses Elternpaar sicher weiter machen (wenn es die sind, an die ich denke, haben sie auch weitere Kinder, denen sie ja auch Eltern sein möchten und müssen).
Darüber zu urteilen, wie andere mitihrem Schmerz und chicksal umgehen, steht mir nicht - ich ziehe aber eher den Hut vor Menschen,die so eine Tat vezeihen können als eben vor denen, die wie Frau Bachmeier zu Selbstjustiz neigen, so sehr sie mein Verständnis haben.
ichg laube, verstehen kann man als Mutter Frau Bachmeier eher - vor allem, wenn man nicht so gläubig wie die anderen ist.
Aber das sagt eben nichts darüber aus, was rechtens ist und schon gar nicht, wasbesser ist!

gruß Ursel, DK

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Patti1977 am 19.09.2013, 18:57 Uhr

beides arten mit dem verlust umzugehen. zurück bringen tut keine variante. wobei ich wohl eher zur ersten neige. denn ich könnte das wohl nie verzeihen.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von maleja am 19.09.2013, 18:59 Uhr

Ich kanns nachvollziehen.
Persoenlich waere ich eine Bachmeier. Wobei das (weitere) Leben mit Verzeihen besser zu bewaeltigen waere. Ich bewundere diese Eltern fast noch mehr!

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Re: Meinungen.... Fall Bachmeier und Co.

Antwort von bobfahrer am 19.09.2013, 18:59 Uhr

Ich würde sicher niemanden beklatschen der einen anderen umgebracht hat. Da kommen Erinnerungen an Hoyerswerda auf, wo der Nazimob, äh sorry - das waren ja ganz normale anständige Bürger gejubelt haben als die andern anständigen Bürger die Unterkunft angezündet haben.

Frau Bachmeier hat die Gesetze genauso gebrochen wie der Mörder Ihres Kindes und hat sich auf eine Stufe mit ihm gestellt. Dafür musste sie in Haft, zurecht wie ich finde. Ich hab selbst so einen Fall hier, der Sohn eines Polizisten wurde von einem Nebenbuhler erschossen, der Polizist hat darauf seine Waffe abgegeben - hat aber - und das ahnte jeder, den Mörder 8 Jahre später mit dem Messer des Sohnes zu Tode gefoltert. Ich finde, 4,5 Jahre die er dafür bekam viel zu wenig. Ich möchte mir gar nicht ausmahlen wenn wir hier Wilder Westen spielen würden, jeder wie die Spakos überm Teich eine Waffe tragen dürfte usw....., nein ich bin froh hier zu leben und auch froh über unsere Staatsform und unser Grundgesetz. Jetzt müsste nur die FDP am Sonntag unter 5% bekommen dann wäre ich ganz zufrieden mit meinem Land.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Kalleleo am 19.09.2013, 19:06 Uhr

Selbstjustiz ist niemals zu tolerieren.
Meine persönliche Meinung ist,das Frau Bachmeier nicht nur den Mörder ihrer Tochter strafte.
Sie strafte auch sich selbst,da sie mit der Erziehung überfordert war.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von SchwesterRabiata am 19.09.2013, 19:15 Uhr

Jedes Opfer muß irgendwie sein Seelenheil wieder finden, die einen so, die anderen so.
Ich kann zum Glück nur spekulieren, denke aber, ich könnte weder das eine noch das andere. Ich glaube wirklich Mitleid hat mit dem toten Täter kaum einer, ABER vielleicht hatte auch er Angehörige, die trotz allem um ihn trauerten (ich weiß es nicht), zum anderen ist er es nicht wert, daß für ihn jemand anders zum Mörder wird. Gibt es Stellungnahme von Frau Bachmaier später, ob sie mit ihrer Tat glücklich wurde? Ich habe irgendwie Zweifel daran....
Die gläubige Familie ist mir absolut suspekt, ich bin mir recht sicher, welcher Fall gemeint ist. Die Mutter erzählte von Vorahnungen durch Gott, daß sie dieses Kind verlieren wird... ich möchte das nicht weiter werten.
Letztendlich bin ich froh, daß ich mich nicht wirklich hineinversetzen kann und möchte es auch niemals können!

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Daffy am 19.09.2013, 19:47 Uhr

Was emotional in einem abläuft in einer solchen Situation mag ich nicht mal versuchen mir vorzustellen.

Also rein rational: Der Mörder wäre, gerade im Resozialisierungswahn ab den 70ern, wohl nach einigen Jahren wieder draußen gewesen. Insofern hat Frau Bachmeier verhindert, dass ein möglicherweise immernoch gefährlicher Triebtäter die letzten 20 und nächsten 30 Jahre frei rumläuft. Und die Justiz kann das einfach nicht - wie man sieht im Zusammenhang mit dem Kippen der nachträglichen Sicherungsverwahrung (d.h. es ist nicht möglich, einen derzeit als gefährlich eingestuften Täter in Gewahrsam zu behalten).

In dem Zusammenhang denke ich auch an die offensichtliche Gutgläubigkeit vieler Fachleute. Z.B. die Therapeutin, die von ihrem Patienten, dem sie so etwas nie zugetraut hätte und auf dessen Entlassung sie emsig hingearbeitet hatte, stundenlang gefangengehalten und vergewaltigt wurde. Oder ganz frisch: die Therapeutin, Mutter eines Babys, die ihren wegen Vergewaltigung einsitzenden Klienten zur Reittherpie begleiten sollte/wollte. Unterwegs hatten beide noch ein Messer gekauft, ´zum Hufe-Auskratzen`. Und Stunden später hing sie tot an einem Baum. Und die vielen anderen Fälle, wo man sich an den Kopf fasst und es völlig Unbeteiligte getroffen hat, die keine Wahl hatten, welches Risiko sie eingehen wollten...

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Caipiranha am 19.09.2013, 20:13 Uhr

Ich denke, dass man das erst beurteilen kann, wenn man in dieser Situation ist.

Und da ich darauf gut verzichten kann, möchte ich darüber gar nicht urteilen können.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von shinead am 19.09.2013, 20:20 Uhr

Ich kann die Tat von Frau Bachmaier nachvollziehen. Sie war in einer Extremsituation und hat extrem gehandelt. Das ihr Handeln falsch war dürfte jedem klar sein (Selbstjustiz geht eben gar nicht) und ich hoffe einfach für sie, dass es ihr den Seelenfrieden gebracht hat, den sie nötig hatte.

Ein Elternpaar, dass dem Mörder ihres Kindes ehrlich verzeihen kann - das bewundere ich zutiefst. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Aber es zeugt für mich von einer immensen Größe.
Wenn die Eltern hier gläubige Christen sind (ich kann es nur für das Christentum belegen und nachvollziehen, ich kenne die anderen Religionen diesbezüglich zu wenig), dann haben sie hier immens immens an ihrer Seele gearbeitet und diese vom Zorn gereinigt.
Seid miteinander freundlich, herzlich, vergebt einer dem anderen, gleich wie Gott euch vergeben hat in Christus. Epheser 4, 32

Martin Luther King sagte einmal, dass Vergebung keine einmalige Sache sei, sondern ein Lebensstil. Diesen Lebensstil verfolgt das verwaiste Ehepaar auch mit bei der schlimmsten Tat, die man ihnen antun konnte. Das verdient Bewunderung.
Schlussendlich wird es ihnen besser gehen, als es Frau Bachmaier mit ihrer Tat jemals gegangen ist.

Man kann über den Glauben denken was man möchte. Man kann ihn lächerlich finden, ablehnen oder gar als Droge empfinden, aber in den härtesten Stunden des Lebens kann er eine so unglaubliche Stütze sein, dass man als Außenstehender nur mit offenem Mund staunend daneben steht.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von ungewohnt am 19.09.2013, 20:32 Uhr

Ich würde zu einer Frau Bachmeier!
Ich finde die Gesetzgebung einfach zu lasch und finde, dass die Todesstrafe manchmal noch zu human wäre.
Ein unschuldiges Kind wird getötet und der Täter malt ein paar Bilder und kommt wieder frei?! Das Kind hätte ein ganzes Leben vor sich und dies wurde ihm endgültig genommen!
Wenn es absolut und eindeutig ein Mörder ist, gehört er lebenslang weggesperrt und nicht nur 15 Jahre oder kommt das Kind nach 15 Jahren wieder?

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Einstein-Mama am 19.09.2013, 20:36 Uhr

Frau Bachmaier war eigentlich keine sooo fürsorgliche Mutter.

Ansonsten verstehe ich das mit dem Hut ziehen jetzt nicht.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2013, 20:37 Uhr

Ich las mal von einer Statistik über die Opfer von 9/11. Demnach ging es denen, die den Tätern verzeihen konnten, nach eines bestimmten Anzahl von Jahren psychisch relevant besser als denen, die das nicht konnten und stattdessen Rache wollten.

Daher: FALLS ich jemals in die Situation kommen sollte, würde ich, für mein eigenes Seelenheil, gerne verzeihen können. Ob ich es in der Situation dann auch könnte, weiß ich nicht - und ich hoffe, daß ich das nie herausfinden muß.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von SkyWalker81 am 19.09.2013, 20:39 Uhr

Verzeihen heisst ja, ich ich "vergebe" ihm seine "Sünde", spreche ihn also in dem Fall frei und gebe ihm eine neue Chance. So wie es die Priester bei der Beichte machen. Voraussetzung dabei ist doch aber, ob der Schuldige tatsächlich bereut und nun wirklich ein besserer Mensch wird. Und wer kann das schon sagen ? Die meisten Sexualmörder sind ja nunmal psychisch krank d.h. wenn der Trieb wieder kommt dann "können sie nicht anders". Wenn der Rausch denn vorbei ist mag es schon sein, dass dann die Reue kommt. Aber wie lange hält die ?
Und was denken andere Mörder , wenn man ihnen grossmüitg ihre Tat verzeiht ?
Nein, verzeihen, vergeben oder gar vergessen KANN ich sowas nicht.
Ich würde ihn verachten.
Allerdings würde ich auch nicht den Bachmeier-Weg gehen. Das wäre mir der Mörder nicht wert, dass ich wegen ihm zum Schuldigen werde.

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Stimmt

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2013, 20:40 Uhr

Es gibt Theorien, wonach sie mit der Tötung des Mörders quasi nachträglich die Vernachlässigung des Kindes gut machen wollte. Unbewußt.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2013, 20:42 Uhr

Nein, verzeihen und vergeben sind zwei verschiedene Dinge. Das eine betrifft das Opfer, das andere den Täter.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von shinead am 19.09.2013, 20:42 Uhr

>>Ich finde die Gesetzgebung einfach zu lasch und finde, dass die Todesstrafe manchmal noch zu human wäre.
Ein unschuldiges Kind wird getötet und der Täter malt ein paar Bilder und kommt wieder frei?! Das Kind hätte ein ganzes Leben vor sich und dies wurde ihm endgültig genommen!
Wenn es absolut und eindeutig ein Mörder ist, gehört er lebenslang weggesperrt und nicht nur 15 Jahre oder kommt das Kind nach 15 Jahren wieder?

Unser Rechtssystem beruht zum Glück nicht auf Rache, sondern auf Resozialisierung.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von IngeA am 19.09.2013, 21:03 Uhr

"Unser Rechtssystem beruht zum Glück nicht auf Rache, sondern auf Resozialisierung."

Zum Glück, aber leider funktioniert das auch nicht immer. Das Problem ist für mich: Man kann NIE sagen wie sich jemand in Zukunft verhält. Auch ein Psychiater/Psychologe kann das nicht sicher sagen. Es gibt Verhaltensweisen, bei denen ist das Rückfallrisiko höher, bei anderen niedriger. Aber es ist wie jetzt bei der Wahl: Man kann ziemlich gut raus finden, welche Partei wie viele Stimmen bekommt. Man kann dadurch aber nicht darauf schließen, was der einzelne wählt.
Ich möchte nicht diejenige sein, die über Sicherheitsverwahrung entscheiden muss und auch nicht der Psychologe, der über das Rückfallrisiko urteilen muss.

und dazu:
"Ein unschuldiges Kind wird getötet und der Täter malt ein paar Bilder und kommt wieder frei?! Das Kind hätte ein ganzes Leben vor sich und dies wurde ihm endgültig genommen!
Wenn es absolut und eindeutig ein Mörder ist, gehört er lebenslang weggesperrt und nicht nur 15 Jahre oder kommt das Kind nach 15 Jahren wieder?"

Aber so am Rande: Was ist mit dem Vater, der mit Kind hinten drin seinen neuen BMW "Gassi führt" und mal eben damit im Graben landet? Dieses Kind wird auch nicht wieder lebendig. Also muss man den Vater dann auch lebenslang weg sperren?!

LG Inge

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von .Anna. am 19.09.2013, 21:04 Uhr

Als Mutter habe ich für die Tat von Monika Bachmeier ein gewisses Verständnis. Aber selbstverständlich musste sie dafür verurteilt werden, denn es war klar Totschlag.

Ebenso musste z.B. auch der Polizist verurteilt werden, der dem Entführer von Jakob von Metzler drohen ließ.
Persönlich habe ich für den Polizisten allergrößtes Verständnis - und würde mir einen solchen Polizisten insgeheim wünschen, wenn es um eines meiner Kinder ginge.
Der Rechtsstaat kann das aber selbstverständlich nicht durchgehen lassen.

Wenn Betroffene von schweren Straftaten den Tätern öffentlich "verzeihen", gehen mir ganz unterschiedliche Gedanken durch den Kopf : Welche innere Kraft haben die Leute zum Verzeihen ?
Warum geschieht dies öffentlich ?

Vielschichtiges Thema...

Gruß Anna

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von shinead am 19.09.2013, 21:26 Uhr

Die Rückfallquote spricht für unser System und gegen das amerikanische (das auf Rache beruht).
Noch nie wurde ein Mord durch die Todesstrafe verhindert. Die Abschreckende Wirkung von Strafen ist eher nebensächlich.

Ich möchte auch nicht der Gutachter sein, der beurteilen muss, ob eine Resozialisierung möglich ist, oder nicht. Aber ich möchte auch keinem Menschen absprechen, das er sich ändern kann. Gerade, wenn er die angebotene Hilfe annimmt.
Das Gladbecker Geiseldrama als Beispiel: ein Täter (Degowski) nimmt alle Hilfe an, die er im Knast bekommen kann und er wird nach verbüßen seiner Strafe wieder auf freien Fuß kommen. Rößler hingegen, der offensichtlich der Kopf des Duos war, verweigerte sich Therapien, begeht selbst im Knast Straftaten (Drogen) und wird anschließend in die Sicherheitsverwahrung gehen.

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Nicht zu vergleichen...

Antwort von Leena am 19.09.2013, 21:30 Uhr

Vor der Handlungsweise des Frankfurter Polizeipräsidenten Wolfgang Daschner und des Kriminalhauptkommissar Ortwin Ennigkeit bei den Ermittlungen im Entführungsfall von Metzler habe ich großen Respekt, unbedingt. Allerdings dachten sie zu diesem Zeitpunkt noch, das entführte Kind würde noch leben und sie hätten so ein Chance, es vielleicht doch noch zu retten...

Marianne Bachmeiers Tochter war bereits tot, als die Mutter den Mörder im Gerichtssaal erschossen hat - eine komplett, komplett andere Situation und m.E. in keiner Weise zu vergleichen.


Zum eigentlichen Thema - mein Onkel hat eines seiner Kinder durch einen Verkehrsunfall verloren, der Unfallverursacher wurde später dafür vor Gericht gestellt und verurteilt. Mein Onkel hat es strikt abgelehnt, sich irgendwie für den Unfallverursacher zu interessieren. Sein Kind war tot, und nichts auf der Welt kann daran noch etwas ändern - es war ihm einfach nur egal, was aus dem "Schuldigen" wurde, er wollte auch gar nicht über den Prozess gegen ihn informiert werden etc. Verzeihung, Vergebung - nein, das nicht. Aber Rache - noch viel, viel weniger. Ich muss bei diesen Diskussionen immer an meinen Onkel denken...

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Re: Nicht zu vergleichen...

Antwort von Einstein-Mama am 19.09.2013, 21:34 Uhr

Oh Leena, ich hab Gänsehaut. Aber dein Onkel hat genau richtig gehandelt.
Vielleicht wäre ich auch so, was ich nicht weiß und nicht wissen will.
Ich mag solche Themen eigentlich gar nicht mehr diskutieren :(
Aber das ist auc wie ein Unfall, man schaut leider trotzdem hin und meint eine Meinung zu haben.

Ich hab eigentlich gar keine.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von Maximum am 19.09.2013, 21:35 Uhr

wenn ja der Strafvollzug denn auch wirklich "Strafe" wäre....es gibt so viele die sich da drinnen sogar wohl fühlen....Arbeit,warmer Arsch,Fernseh,regelmäßiges gutes Essen,Fitnessräume und Anlagen,teilweise Schwimmbäder...ein Luxus den sich manch ein ehrlicher Arbeiter der nichtmal einen Apfel klaut nicht leidten kann.
Mich solls nicht wundern wenn die sich sogar Prostituierte dahin bestellen dürfen...
Strafe ,und auchnoch bei Mördern sähe ganz anders aus...wo schon hier der Metzler Fall angesprochen wurde...der Gäffgen sitzt keine 15km von mir entfernt im Knast...der kennt seine Rechte und lebt diese aus ...und glaubt mal,manch einer der Beamten dort ballt die Fäuste in der Tasche,aber es ist wie es ist im Rechtsstaat...der kleene Metzler hatte nichtmal das Recht zu leben....

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von IngeA am 19.09.2013, 21:39 Uhr

Ich bin auch garantiert die Letzte, die Todesstrafe befürworten würde. Meiner Meinung nach, hat niemand das Recht jemand anderen das Leben zu nehmen, egal ob Mensch oder Staatsgewalt.

LG Inge

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Maximum

Antwort von Einstein-Mama am 19.09.2013, 22:02 Uhr

Würde man ein Tier so halten, würden sofort Tierrechtler aufschreien. Wir Menschen haben da zu unserer eigenen Gattung viel schlimmere Gewaltphantasien als einem Tier gegenüber.
Das nur am Rande. Der Strafvollzug wird leider oft falsch verstanden.
Man kann keinen Menschen lebenslänglich bei Wasser und Brot im Kerker sitzen lassen.
Der Vollzug hat immer noch die Aufgabe dem Täter dazu zu bewegen sich zu ändern.
Man macht einen Menschen nicht besser, wenn man ihn behandelt wie ein Monster, das hat zur Folge dass es ein Monster bleiben wird, oder gar schlimmer.
Da ich aber nicht in der Lage wäre, mit Mördern oder gar Kinderschändern zu arbeiten, weil ich sie verachte, lass ich es einfach und denke mir die werden schon wissen was sie tun.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von shinead am 19.09.2013, 22:17 Uhr

Der Gäfgen steht im Knast auf der untersten Stufe. Seine sozialen Kontakte werden sich auf andere Kindermörder beschränken. Alle anderen wollen ihm dort ans Leder. Auch Verbrecher haben einen Ehrenkodex: Finger weg von Kindern. Glaub' mir. Seine Zelle ist sehr einsam dort.

Ja, das macht Jakob von Metzler nicht wieder lebendig. Eine Haft bei Wasser und Brot und feucht-kaltem Kerker allerdings auch nicht.

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vergleichen kann man da sowie gar nichts

Antwort von .Anna. am 19.09.2013, 22:19 Uhr

Leena,

es ist sehr traurig, dass ein Cousin/Cousine von dir durch einen Unfall getötet wurde. Den Schmerz der Eltern kann man sich nicht vorstellen.
Dass dein Onkel vom Unfallverursacher nichts wissen/hören wollte, kann ich verstehen.

Ansonsten bin ich evt. falsch verstanden worden ?

Die Frage der Ausgangsposterin habe ich verstanden in die Richtung "könnt ihr das irgendwie nachvollziehen ?"
Darauf fiel mir neben der erwähnten Marianne Bachmeier der Polizist im Fall von Metzler ein. Eine Bewertung im Sinne von "wer hat mehr oder weniger Unrecht begangen" würde ich niemals vornehmen und einen solchen Vergleich wollte ich ebenfalls nicht anstellen.

Die Fälle sehe ich deswegen in einer gewissen gleichen Kategorie, weil beide Personen (Mutter bzw. Polizist) etwas getan haben, von dem sie beide zweifellos wussten, dass es nicht gerechtfertigt ist. Im Fall des Polizisten ist die Tat objektiv sicher weniger schwerwiegend, allerdings war er persönlich auch weniger betroffen als Monika Bachmeier.

Wer will da entscheiden, wer mehr oder weniger verständlich gehandelt hat. Verurteilt wurden beide, und das zu Recht.

Gruß Anna

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Re: Nicht zu vergleichen...

Antwort von DK-Ursel am 19.09.2013, 22:23 Uhr

Hej nochmal!

Für mich zeigt das Beispiel des Onkels nur einmal mehr ,daß es kein richtig und kein falsch gibt.
Was für den einen paßt, macht den anderen unglücklich, auch in der Bewältigung solche Katastrophen.

manche gehen geraden die Verhandlung, um dem Täter in die Augen zu schauen.
Als mahnedes Gewissen, als Ankläger.
Andere vergeben. Wenige rächen sich.
und wieder andere wollen nichts davon wissen.

Falsch ist nur, was gegen das Gesetz verstößt.
Für ihre Trauerbewältigung mag die Bachmeiertat subjektiv auch richtig gewesen sein, vom gesetzlichen, rechtlichen Standpunkt her war ie falsch.
Über alle anderen sollten wir gar nichturteilen, denn wir wissen, nicht, wie es ist, sein Kind auf diese Art zu verlieren.
da muß jeder Mensch seinen eigenen Weg finden, insofern sind solche Diskussionen müßig.
Außer eben, um denen, die immer noch à la Bildzeitung Menschen wie Bachmeier als Heldinnen feiern, weil sie den Mörder ihrer Kinder richten, zu erklären, warum dies eben kein Weg ist.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nicht zu vergleichen...

Antwort von Einstein-Mama am 19.09.2013, 22:26 Uhr

Oh Ursel, ich hab noch nie bei einen deiner Postings nicken müssen!
Gute formuliert!

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Warum Totschlag?

Antwort von bobfahrer am 19.09.2013, 23:36 Uhr

Es war Mord, sie hat die Tat ja geplant und ihn mit Vorsatz erschossen. Totschlag wäre wenn sie aus einer Kurzschlusshandlung eine Gelegenheit genutzt hätte, aber das fällt hier aus weil sie die Waffe ja ins Gericht schmuggeln musste?!

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Im Endeffekt wäre es also so,

Antwort von AllesOK am 20.09.2013, 8:31 Uhr

1) ich bringe wen um, warum auch immer

2) ich komme in den Knast, da kann ich arbeiten, FS schauen, Sport machen, studieren wenn ich möchte

3) mache nebenbei natürlich die erforderlichen Therapien durch, denn ich muss mich ja bessern und möchte natürlich auch bald wieder raus

4) nach ein paar Jahren komme ich raus und genieße mein Leben neu, denn ich bekomme ja sämtliche Unterstützung die ich brauche

5) und wenn mir wieder einer blöd kommt, leg ich den um, denn ich bin ja in unserem Land in guten Händen...........

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Re: Im Endeffekt wäre es also so,

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 8:44 Uhr

Ja, das ist deine naive Darstellung der Strafvollzuges.

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Re: vergleichen kann man da sowie gar nichts

Antwort von Leena am 20.09.2013, 8:46 Uhr

Cousine. Der Unfall ist 23 Jahre her, und die Eltern wohnen mittlerweile alleine in einem riesigen, ziemlich leeren Haus, wollen aber auch keinen Fall dort weg, weil das Haus neben dem Friedhof liegt, wo ihre Tochter begraben liegt, und sie so wirklich jederzeit an ihr Grab können. Nicht, dass sie es tun - aber sie können.

Ansonsten - bei Daschner ging es in gewisser Weise um eine Rechtsgüterabwägung. Einerseits das Recht des Kindes, von dem er ja noch glaubte und hoffte, es würde noch leben, andererseits die Menschenwürde des Täters. Dieser Aspekt fehlte bei Marianne Bachmeier, ihre Tochter Anna war tot und blieb tot und es gab kein Recht ihres Kindes, dass Frau Bachmeier mit ihren Schüssen auf Grabowski hätte schützen können... insoweit ist es für mich eben eine komplett andere Situation und eine komplett andere Motivation.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von stella_die_erste am 20.09.2013, 9:02 Uhr

Was ist mit dem Vater, der mit Kind hinten drin seinen neuen BMW "Gassi führt" und mal eben damit im Graben landet? Dieses Kind wird auch nicht wieder lebendig. Also muss man den Vater dann auch lebenslang weg sperren?!

Was für ein Schwachsinn.

Willst Du jetzt ernsthaft Unfälle mit STRAFTATEN in einen Topf werfen?!?

Es ist unglaublich, wie viele von euch MITGEFÜHL und VERSTÄNDNIS für Kreaturen aufbringen, die bewusst das Leben anderer Menschen zerstören!
Was für ein Mensch muss man sein, um so zu denken?

Niemand hier hat ein Kind durch einen Mörder verloren, also haltet mal den Ball flach.

Dieses dumme Sozialgeseiher hier ist unerträglich.

Das Leid der Familien, deren Kinder Opfer von Vergewaltigern und Mördern geworden sind, kann man sich als Nicht-Betroffener nicht einmal im Ansatz vorstellen. Dass jemand diesen Arschlöchern, die das verursachen, noch Verständnis entgegenbringt und unseren Unrechtsstaat mit seinen teils perversen Gesetzgebungen verteidigt, ist schockierend.
Ich glaube nicht, dass hier auch nur EINER jemanden kennt, der unmittelbar betroffen ist.

Aber hier, im Netz, kann man ja anonym auf Gutmensch machen..wenn das eigene Kind dann mal auf dem Heimweg ins Gebüsch gezerrt wird, sieht die Sache gleich anders aus. Dann will ich euch Müslis mal erleben.


Bei den Debatten hier kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen will!
Was für ein Volk ist hier eigentlich unterwegs?!

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Re: Maximum

Antwort von stella_die_erste am 20.09.2013, 9:12 Uhr

"Man macht einen Menschen nicht besser, wenn man ihn behandelt wie ein Monster, das hat zur Folge dass es ein Monster bleiben wird, oder gar schlimmer."


Langsam färbt das ab, wenn man ständig mit Psychos zu tun hat, oder?

Oder ist das das Meth, welches zu euch rüberweht?

Vielleicht hast Du auch einfach nur zuviel "Beauty and the beast" geschaut..

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Stella

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 9:15 Uhr

Es tut mir leid für dich,dass du scheinbar betroffen bist. Das konnte hier keiner wissen. Natürlich darfst du in dem Fall urteilen.

Vielleicht magst du dich ja austauschen, wenn es dir damit besser geht? Irgendwie wusste ich immer dass du schlimm traumatisiert sein musst.

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Re: Maximum

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 9:17 Uhr

Beauty and the Beast kenn ich nicht, aber danke für das Kompliment. Ich seh mich direkt als Beauty :) lesen und begreifen, liebe Stella.
Ja, das Methode macht die Menschen hier irre, das stimmt. Als psychisch würde ich die Leute nicht bezeichnen, eher als sehr stark wesensverändert.ä
Wählst du eigentlich die NPD?

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Re: Maximum

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 9:22 Uhr

Sorry, das iPad schreibt was es will. Meth statt Methode und Psycho statt psychisch, falls du dich nun darauf aufhängst...und Meth gibt's dich gar nicht, hast du selbst mal behauptet.
Oder es gibt es in DEINER heilen Welt nicht, die so heil wohl dann doch nicht ist.

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Re: Im Endeffekt wäre es also so,

Antwort von franziska1958 am 20.09.2013, 9:27 Uhr

Ich kenne einen katholischen Pfarrer, Seelsorger im Kölner Gefängnis. Er hält Vorträge über das Leben dort.
Ein Satz von ihm fällt mir bei solchen Diskussionen immer ein, denn er sagt:

Die Bestrafung des Täter heilt nicht alle Wunden.

Das ist jetzt ein bisschen weit weg von der Diskussion hier, aber trotzdem.

Franziska

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Re: Im Endeffekt wäre es also so,

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 9:37 Uhr

Ich möchte wissen wer von den Postern hier, die meinen dass der Knast ein Luxushotel wäre, denn tatsächlich schon mal einen Knast von innen gesehen hat?
Wenn dem so wäre, dann hätten wir keinen einzigen Junkie auf Station, der würde nämlich bei "Knast statt Strafe " dann lieber ins Luxushotel gehen. Und in der Suchtklinik ist das Leben auch kein Luxus.
Wahr ist, dass Sexualstraftäter abgesondert werden.
Wohl aus Angst vor Selbstjustiz. Wahr ist auch, dass nicht alle Gutachter wirklich wissen was sie tun.
Aber darum geht es hier ja nicht.

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Nein, bobfahrer

Antwort von Morla72 am 20.09.2013, 9:46 Uhr

Ein weitverbreiteter Irrtum: Totschlag bezeichnet ausdrücklich eine VORSÄTZLICHE Tat, bei der lediglich die Kriterien für einen Mord fehlen.

Diese Kriterien sind Mordlust, Habgier, geschlechtliche Befriedigung und sonstige niederen Beweggründe.

Letztere wurden wohl Frau Bachmeier nicht unterstellt, da, so schätze ich, die Rache für den Tod ihrer Tochter nicht als ein solcher eingestuft wurde.

Zunächst wurde sie übrigens tatsächlich wegen Mord angeklagt, wie ich vorhin gelesen habe, die Anklage wurde dann aber auf Totschlag geändert.

Aber wie gesagt, Vorsatz ist kein Unterscheidungsmerkmal zwischen Mord und Totschlag, der gilt bei beiden.

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Re: Einstein

Antwort von AllesOK am 20.09.2013, 9:59 Uhr

Sag mal, was ist denn mit Dir los? Soll ich Dir den Notarzt schicken?

Ich denke, Du brauchst ein bißchen Erholung und bist sehr gestresst, sonst würdest Du solche Fragen nicht stellen.

Muss man jetzt Na..i sein, um den Rechtsstaat in einigen Bereichen anzuzweifeln?

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Re: Auch Stella

Antwort von SoSo... am 20.09.2013, 10:02 Uhr



Das hatte ich mir auch schon ein paar Mal hier gedacht

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Re: Einstein

Antwort von Einstein-Mama am 20.09.2013, 10:20 Uhr

Muss man nicht. Es ist immer gut kritisch zu bleiben. Hier haben aber so ziemlich alle User (ich eingeschlossen) erwähnt, dass sie nicht wirklich wissen wie sie reagieren bzw denken würden, wenn sie betroffen wären.

Ich kann nur vermuten dass ich mich suizidieren würde, wenn eins meiner Kinder, egal auf welche Art und Weise umkommen würde.
Wie gesagt, VERMUTEN!
Und wenn es nun mal Fakt ist, dass Todesstrafen nicht vor Kindesmisshandlungen schützen, muss man gezwungenermaßen einen anderen Weg finden solche Verbrechen zu verhindern.

Ist wie mit jeder Krankheit, Prophylaxe geht vor Behandlung. Leider wird das aber seltener diskutiert. Hier geht es nur (und das auch immer von Nichtbetroffenen) um den eigenen persönlichen Rachegedanken, den man angeblich hätte.
Ich gehe stark davon aus, dass eine Mutter deren Kind einem Pödophilen zum Opfer fiel, sich an so einer Diskussion gar nicht erst beteiligen würde. U d ich habe bereits erwähnt, dass ich zum Thema eigentlich keine Meinung habe. Mir fehlen aber auch die sadistischen Phantasien gegenüber Tätern, eben weil ich nicht betroffen bin.
Deshalb brauch ich keinen Notarzt. Wäre nett wenn man die Dinge in Diskussionen etwas trennen könnte. Meine Arbeit und das Meth haben in der Diskussion doch nun überhaupt keinen Platz.
Naja, aber macht man nicht alles, wenn die Argumente ausgehen....

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Eine Bekannte von mir hat ihren Sohn durch Mord verloren.

Antwort von KleineFledermaus am 20.09.2013, 10:48 Uhr

Der Mörder hat lebenslänglich bekommen, die Familie des Opfers (und auch die des Täters, der ist/war Familienvater) aber im Prinzip auch.

Meine Bekannte hat es bis heute nicht überwunden. Ihre ganze Familie ist daran zerbrochen, sie hat sich kurz danach von ihrem Mann getrennt und das jüngere Geschwisterkind versteht die Welt nicht mehr und halluziniert manchmal (will in den Himmel zum Bruder fliegen...). Mutter und Kind sind seitdem in Dauertherapie. Dem Täter verziehen haben sie nicht und (zum Glück) nur verbal angegriffen (während der Gerichtsverhandlungen).

Ich hoffe immer nur, dass meine Bekannte (und natürlich auch ihre Familie) irgendwann wieder ein "normales" Leben führen kann, "normal" im Sinne davon, dass der Tod des Sohns/Bruders nicht mehr den kompletten Alltag überschattet. So ein Leid wünscht man wirklich niemandem.

Mitgefühl für den Täter kann ich auch nicht aufbringen und finde auch, dass 15 Jahre nicht genug sind, um so eine Tat zu sühnen. Die Familie des Täters tut mir allerdings schon leid, denn die kann ja auch nichts für sein Verbrechen und es ist bestimmt schrecklich für die Kinder, wenn der Vater wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Die Kinder der Täterfamilie haben wohl auch vorher schon unter der Gewalttätigkeit des Vaters gelitten. Vielleicht sind die sogar ganz froh, dass der nun für lange Zeit außer Reichweite ist?

Ich weiß nicht, was ich an Stelle meiner Bekannten gemacht hätte. Vergeben könnte ich das auf keinen Fall. Inwieweit ich zur Selbstjustiz bereit wäre, werde ich hoffentlich niemals herausfinden müssen.

Also liebe Stella, geh kotzen, nimm danach brav deine Tablettchen. Hier sind nicht alle Gutmenschen, Ahnungslose und Müslifresser.

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Re: Nein, bobfahrer

Antwort von lotte_1753 am 20.09.2013, 10:59 Uhr

Ich rege mich bei jedem Tatort darüber auf. (obwohl es neulich einen gab, da wurde das sogar mal völlig richtig dargestellt.)

Wobei, mich würde interessieren, wie das Gericht damals bei 6 Schüssen in den Rücken in einem Gerichtssaal die Heimtücke ausgeschlossen hat. (für Nichtjuristen: das ist ein weiteres Mordmerkmal und liegt vor, wenn der Täter die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausgenutzt hat.) Aber gut, ich nehme an, die Angehörigen des Opfers hatten den Anstand, nicht in Revision zu gehen.

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Re: Meinungen.... Fall Bachmaier und Co.

Antwort von IngeA am 20.09.2013, 11:20 Uhr

Wenn man mit angemessener Geschwindigkeit fährt und es passiert was, ist das für mich ein Unfall. Wenn einer in totaler Selbszüberschätzung rumrast nicht mehr.

LG Inge

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Hut ziehen???

Antwort von haima am 20.09.2013, 13:23 Uhr

Habe die Diskussion nicht gelesen, sooo sehr interessiert mich das aufeinander-Eingekloppe nun nicht.

Aber das Statement " Ich ziehe meinen Hut vor der Tat von M. Bachmeier" will ich kommentieren.

Wie auch immer man zu ihrer Reaktion steht, und zu der von anderen Eltern, die eben anders reagieren, weil jeder Mensch anders ist und anders reagiert, "den Hut ziehen" kann ich nur, wenn ich jemanden für seine Tat bewundere und 100% dahinter stehe.
In einer derartigen furchtbaren Ausnahmesituation würde wohl jeder anders reagieren, als er es sich "im Trockenen" vorstellt.
Bewundern kann ich die Tat jedenfalls nicht. Denn es ist ein Mensch gestorben. Ja, er hat etwas furchtbares gemacht und vielleicht auch, je nach Bilick auf die Dinge, verdient, was er erhalten hat. Aber wo kommen wir denn dahin, wenn töten bewundert wird, wenn man "den Hut zieht", vor dem Henker?
In gewisser Weise kann ich die Reaktion nachvollziehen, aber genausogut kann ich nachvollziehen, dass man in der Lage ist, dem Mörder seines Kinders "zu verzeihen", im religiösen Sinn. Um selbst mit dem schrecklichen Verlust weiterleben zu können.

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