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Geschrieben von marit am 07.07.2004, 15:32 Uhr

meine Schulerfahrungen-Wettbewerb-Problematik

Konkurrenz und Wettbewerbe sind dann eine gute Sache, wenn sie auf ganz verschiedenen Ebenen stattfinden. Das würde bedeuten, daß man als aufmerksamer Pädagoge auch schon mal einem Schüler einen Wettbewerb auf den Leib schneidert, denn es ist sicher schlimm, immer zu unterliegen.

In Deutschland ist es aber so, daß Wettbewerb im Sportuntterricht ganz normal ist. dort werden ALLE an den Tabellen der Bundesjugendspiele gemessen, auch diejenigen, die sonst gar keinen Sport treiben oder die privat Sportarten bevorzugen, die in der Schule gar nicht unterrichtet werden. Es wird also vorausgesetzt, daß man schon außerhalb der Schule "Sport" "kann", während in allen anderen Fächern erst einmal die Grundlagen gelegt werden. In allen anderen Fächern aber dürfen zudem Noten nicht veröffentlicht werden um niemanden zu beschämen. Sportversager dürfen aber offensichtlich ohne Probleme jederzeit tief beschämt werden. Ich habe z.B. in der 8. Klasse begonnen, absichtlich schlechte Noten zu schreiben, weil ich noch in der 7. wegen guter Ergebnisse regelmäßig verprügelt wurde. Irgendwann hatte ich dann soviel Stoff versäumt, daß ich tatsächlich Mühe hatte mitzukommen. Während meines notenmäßigen Abstieges hat mich nie ein Lehrer gefragt, was mit mir los ist, ich habe nur wütende bis hämische Kommentare geerntet. Ein offener Wettbewerb wäre in dieser aufgeheizten Stimmung vielleicht auch problematisch gewesen (man hätte den "Sieger" immer genau identifizieren können), zugleich wären diese Aggressionen aber vielleicht auch weniger toleriert gewesen.

Die offene Eingangsstufe und das altersgemischte Lernen halte ich für einen riesigen Fortschritt. Gut fände ich auch, wenn Kinder schon früh eigene kleine "Projekte" bekämen, wo sie dann etwas selbständig oder in einer kleinen Gruppe herausfinden und schließlich den anderen zeigen oder erklären müßten, wofür sie dann sowohl ein Feedback von der Gruppe als auch von Lehrern bekommen. Durch solche Projekte könnte man so viele Kompetenzen auf einmal stärken, und zwar jeweils auf dem Leistungsniveau des entsprechenden Kindes basierend: selbständig nach Wegen suchen, etwas herauszubekommen (Informationsbeschaffung), Medienkompetenz, freie Rede vor der Gruppe, anschaulich machen und vermitteln von eigenem Wissen (fordert die Sprachbegabung heraus sowie visuelle oder akustische Aufbereitung von dem, was man zeigen möchte). Warum kann man z.B. nicht einmal im Monat Monatsprojekte vergeben und jeden Morgen stellt dann immer ein anderes Kind in den ersten 10 minuten sein Projekt vor?

 
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