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Geschrieben von Canadafan am 11.09.2003, 10:29 Uhr

Meine Meinung zur USA Diskussion

Nun möchte auch ich mich einmal an dieser ganzen USA Diskussion beteiligen. Bisher habe ich viel mitgelesen und an einigen Stellen mein 'Schmunzeln/Stirn runzeln' nicht verbergen können.

Ich war 2x drüben: 1996 und 1998 jeweils für 3 Wochen, wobei ich zugeben muss, mich mehr in Canada (ca. 2/3 der Zeit) aufgehalten zu haben.

Zuerst einmal meine politische Meinung. Sicher ist das, was die USA als Rechtfertigung für „weltpolitischen Maßnahmen“ angibt, auf sehr wackligem Fundament errichtet. Andererseits, was das aber nicht gutheißen soll, sind es die Einzigen, die nicht nur Reden sondern auch Handeln. Das unterscheidet sie vom Rest der Welt, der zuschaut und nur diskutiert. Man kann ihnen den guten Willen nicht absprechen, allerdings die Mittel und das hintergründige Ziel sind fragwürdig. Eine wirtschaftliche Vereinahmung von z. B. Afghanistan und Irak sind meines Erachtens haltlos, weil die Nachkriegsverwaltung unorganisiert und planlos verläuft. Ist es also doch der Friedenswille oder etwas anderes? An der Stelle währe die UN im besonderen Maße gefordert, um aus dem Chaos, das durch den Wegfall des jeweiligen Machtorgans hinterlassen wurde, wieder handlungsfähige Regierungen zu machen. Dass dies wiederum durch die vielen unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen erschwert wird, muss man den dortigen Menschen vorhalten, die es kaum schaffen sich zusammen zu raufen, um endlich wieder vernünftige politische Verhältnisse zu schaffen.

Was die Menschen in den USA angeht, gibt es hier sehr viele Vorurteile, teils berechtigt, teils nicht. Ich bin viel über Land gefahren, habe Menschen in Dörfern in Wyoming, Idaho, Montana, North Dakota kennen gelernt. Menschen, die ihr Land lieben und stolz darauf sind, stolz es anderen präsentieren zu können. Welches Museum macht Samstags abends für einen sich verirrenden Gast extra die Pforten auf? Das Auto Museum an der berühmten I90 in Murdo/South Dakota hat es für uns getan, wohlgemerkt für 50 Cent Eintritt. Im Übrigen sind die Menschen auf dem Land um einiges freundlicher, toleranter und höflicher als in den Großstädten. Mal abgesehen von den Indianern in den Reservaten Montanas. Die Blicke, denen wir in Browning ausgesetzt waren, stachen wie Pfeile. Dies ist aber nachvollziehbar, wenn man die Hintergründe kennt. Es ist auch falsch, die Ansichten, die über den Teich schwappen, dass die USA ja eine ach so tolle Weltpolitik machen, auf alle Bürger dort zu übertragen. Der Großteil der Menschen interessiert sich kaum dafür, da sie alle ums Überleben kämpfen. Und die, die es interessiert sind mehrhaltlich dagegen, sie alle haben Vietnam und Korea nicht vergessen und werden es auch die nächsten 100 Jahre nicht tun. Ähnlich wie wir den 2. WK nicht vergessen werden.

Aber ein Schuss von dem Patriotismus, der trotz dieser miserablen sozialen Situation absolut ungebrochen ist, täte uns Deutschen sicher gut. „Ja es gibt die Missstände, aber wir leben in einem tollen Land und im Gegensatz zu vielen anderen geht es uns verdammt gut!“ Oder ist es nicht so? Das heißt nicht, haltet den Mund und findet euch mit allem ab, aber ein bisschen Dankbarkeit gegenüber dem, was einem das Leben gibt, wäre nicht schlecht.

Und wie gesagt, reden tun viele, aber wirklich was unternehmen, tun die wenigsten. Ich persönlich stehe nicht auf der einen oder anderen Seite, aber ich begrüße grundsätzlich erst einmal, wenn was unternommen wird und nicht nur politisiert, polemisiert oder gemeckert wird.

Übrigens steht Canada im krassen Gegensatz zu den USA in so ziemlich jeder Beziehung. Aber das passt ehr nicht hierher.

Wenn jemand mehr über meine Reisen erfahren will: www.canada-usa.de

Viele Grüße CF

 
6 Antworten:

Re: @Canadafan

Antwort von JoVi66 am 12.09.2003, 13:24 Uhr

Auchich bin Amerika-Fan ( möchte man nach all meinen Postings gar nicht vermuten. Ich liebe die Weite der USA und ihre Vielfalt. Ich liebe nur nicht verbohrte Fanatiker , die nichts besseres zu tun haben als 1933 wieder zurückzuholen ( jetzt halt nach USA). Ich gebe dir sicherlich im Großen und Ganzen Recht. Deine Ausführungen haben- meiner Meinung nach- nur eine kleinen Schönheitsfehler: Sprichst du in Deutschland von Patriotismus, so wir dir das (ohne mit der Wimper zu zucken) von mindestens 90% als "Rechter" ( im Sinne von Nationalsozialismus, Stürmerstiefelträger und heimlicher Nazi und nicht im Sinne von CSU/ CDU-Wähler) ausgelegt. Die meisten Deutsche sind Stolz auf ihr Land, ihr Volk und ihre Vergangenheit( es gab ja nicht nur 1914-1918 und 1933-1945).
Deutsche sind bei diesen Themen immer in einer etwas prekären Situation.
liebe Grüße Johanna

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Vollste Zustimmung! :-)

Antwort von Ralph am 12.09.2003, 14:57 Uhr

...erinnere mich da noch dunkel an argwöhnische ausländische Kommentare in den Zeitungen, als 1990 nach gewonnener Fußballweltmeisterschaft in Deutschlands Straßen schwarz-rot-gold geflaggt und geschenkt wurde... :-)

LG
Ralph/Snoopy

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Re: um Himmels Willen!

Antwort von Canadafan am 12.09.2003, 15:19 Uhr

Hi Johanna,

wenn ich Patriotismus meine, denke ich an Stolz auf mein Land, stolz, dass es andere besuchen und hier leben wollen, stolz auf den teilweise tollen Ruf deutscher Arbeit und deutscher Tugenden im Ausland.

Ich spreche auch von dem, was Rudi völler meinte: In Dtl. wird grundsätzlich alles ersteinmal in den Schmutz gezogen, negativ bewertet, beneidet.

Man soll doch stolz darauf sein, wenn andere es mit ihrem Wissen und ihrem Einsatz zu etwas gebracht haben.

Mit Patriotismus meine ich vor allem weniger Neid sondern mehr Bekenntnis zu sich selbst und zu den ursprünglichen Werten. Ich meine Gastfreundlichkeit, ich meine Respekt und Anerkennung...

Ich hoffe, ich bin richtig verstanden worden! Um Gottes Willen, ich habe auch nicht im Geringsten etwas mit Deinen Andeutungen zu schaffen!!

LG CF

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hmmm

Antwort von Silence am 12.09.2003, 15:35 Uhr

Also ich denke, der Patriotismus hat 2 Gesichter. Hier in Amerika hab ich das so erlebt, dass die Leute zwar immer und ueberall Ani-Flaggen mit sich fuehren, ans Haus haengen, am Auto haben, sogar aufm Grab stecken.... aber den meisten hier ist doch die Politik ihres Land egal. Was hat das dann bloss mit Patriotismus zu tun? Lieben die dann nicht bloss das Stueck Stoff in den Farben blau, weiss, rot... ??? DAS finde ich voll idiotisch, ich kann stolz auf mein Land sein, wenn ich fuer das Land auch was leiste!! Und hier wollen die wenigsten doch etwas bewegen.

Ich finde unser Deutschland auch schoen, wuerde aber nie soweit gehen und sagen, ich bin stolz auf Deutschland. Warum auch??? Keiner kann aktiv daran mitwirken, wo er geboren wird. Und wenn man hier in USA mit offenen Augen durch die Gegend laeuft und dabei deren Presi Georgie im Hinterkopf hat, koennte man schon manchmal meinen 1933 is back!!!

So ein Patriotismus??? NEIN DANKE!!!!!

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@ Canadafan

Antwort von CIaudiaUSA am 12.09.2003, 23:33 Uhr

hi!

erstmal schoene webseite, nette familie!

dann definiere ich patreotismus genauso wie du. den spruch von voeller muss ich mir merken ;o))).

gruss aus san diego, kalif.
claudia

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Re: @ Canadafan

Antwort von JoVi66 am 13.09.2003, 14:26 Uhr

Ich habe auch nie angenommen das du diese Art von negativen Patriotismus meinst (sorry, dann kam's falsch rüber). Ich wollte nur zum Ausdruck bringen das viele Andere Leute anderer Nationen uns dies oft als Nationalismis auslegen und das ist das traurige daran, nämlich das man als Deutscher auch heute noch auf der Hut sein muß bei wem man das Wort Patriotismus anwendet.
ICH persönlich glaube schon dich richtig verstanden zu haben
liebe Grüße Johanna

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