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Geschrieben von kunstflair am 04.10.2013, 15:00 Uhr

lampedusa - kein thema hier?

ich warte schon seit gestern auf einen beitrag hier. ich wollte selber einen schreiben. aber mir fehlen die worte.

 
20 Antworten:

Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von shinead am 04.10.2013, 15:07 Uhr

Ich finde es sehr tragisch, schlimmer als ich es ausdrücken könnte.

Trotzdem sehe ich nicht, warum die EU für sichere Korridore für die Schiffe sorgen will, auf denen sich illegale Einwanderer befinden.
Vielleicht sollte man schon in Afrika mehr darauf aufmerksam machen, dass der Weg so IMMER zurück ins Heimatland geht.

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von Feuerpferdchen am 04.10.2013, 15:09 Uhr

wahrscheinlich geht es vielen so, es fehlen einem die Worte

Wie viele Flüchtlinge auf diesem Seeweg wohl schon gestorben sind? die wenigsten davon bekommen hier in Europa ein Gesicht, einen Namen oder ein Grab, sie sind einfach auf See "verloren" gegangen. Viele werden auch bedrängt, wieder nachhause zu fahren, diesmal waren sie nur zu dicht bei Lampedusa. Niemand will diese Menschen haben, weder Italien noch Spanien, das sind ja die Länder wo die Flüchtlinge anlanden und die restliche EU will die Flüchtlinge auch nicht aufnehmen oder Italien/Spanien geldlich entlasten. Schrecklich, das alles, aber was für eine Lösung kann es geben? Selber zuverlässige Boote rüberschicken? einen hohen Zaun ziehen?

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 15:50 Uhr

ich habe keine lösung, ich weiss nicht, wer was tun müsste.

aber ich finde, hier passiert eine menschliche tragödie (habe die zahlen nicht im kopf über die tödlich verunglückten der letzten jahre. nur schon diesen sommer dürften es 500 sein. und die letzten jahre? tausende?), die eingang finden wird in den geschichtsbüchern.

alle sind hilflos und niemand fühlt sich dafür zuständig.

was ich am schlimmsten finde: in zeiten von internet sind sie auch in afrika gut informiert, was sie erwarten könnte, bzw erwartet, wenn sie die überfahrt schaffen. TROTZDEM wagen sie es. ich meine, was ist das für ein entsetzliches leben, wenn man den tod in den kauf nimmt? sie wissen ja, dass es keinesfalls das eldorado ist, sollten sie es nach europa schaffen.

sie wissen, dass sie unerwünscht sind und keinesfalls ein bequemes und anständiges leben haben werden. trotzdem kommen sie? trotzdem bringen sie unsummen auf, um dubiose schlepper zu finanzieren?

ich habe mal gelesen, dass unser hirn nicht ausreicht für sämtliche logische schlussfolgerungen, die es gibt. ich persönlich stosse an meine grenzen, ich kann es nicht verstehen und mir tun vor allem die kinder leid, die ihr leben nicht leben durften, weil ihre eltern sich für sie in europa eine bessere zukunft erhofften. nun sind sie im meer.

ich bin fassungslos.

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von sun1024 am 04.10.2013, 16:23 Uhr

Das ist ja leider nicht das erste Mal, dass da vor den Küsten Afrikaner umkommen :(.
Und das wird auch immer weiter so sein, solange es einem eben in Europa im Schnitt einfach deutlich besser geht als in vielen Gebieten Afrikas.
Viel mehr Leute kommen doch vor Ort IN den Ländern um als vor der Küste Europas...

Wenn wir im Kleinen was tun wollen, schlage ich vor, mehr fair gehandelte Waren zu kaufen... können wir uns alle leisten, im Vergleich zu den Menschen, die da auf die Boote nach Europa steigen...

LG sun

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fairtrade --> sun

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 16:29 Uhr

und du bist wirklich davon überzeugt, dass wir diesen menschen helfen können, wenn wir fairtrade-produkte kaufen?
ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur einem menschen besser geht, wenn ich ein fairtrade-produkt kaufe.
ich kaufe sie trotzdem, denn ich hoffe einfach, dass ich mit meiner skepsis falsch liege.

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von germanit1 am 04.10.2013, 16:34 Uhr

Bei uns haben die Kinder heute in der Grundschule ueber das Schiffsunglueck gesprochen.

Die Syrer (und auch noch ein paar andere) fliehen vor dem Krieg in ihrem Land. Da sind bestimmt einige bei, die nach dem Krieg wieder zurueckgehen wuerden. Denen koennte man vielleicht sogar mit einer Ausbildung in Europa helfen. Dann koennen sie spaeter beim Wiederaufbau ihres Landes helfen.

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19.000 Tote in den letzten 25 Jahren...

Antwort von oma am 04.10.2013, 16:34 Uhr

Das habe ich gestern gelesen. Unvorstellbare Zahlen, unvorstellbares Leid. ;o(

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19.000 Tote in den letzten 25 Jahren...

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 16:42 Uhr

ja genau. diese zahl habe ich auch gehört. doch es sind bestimmt mehr. sind sie im meer, kann man sie ja nicht mehr zählen.
19.000 seelen, die sich ein besseres leben erhofften.

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Re: lampedusa - kein thema hier? das Schlimme ist,

Antwort von maxwell! am 04.10.2013, 16:49 Uhr

dass wohl italienische Fischerboote vorbeigefahren sind. Aber wenn sie helfen und die Geretteten an Land bringen, werden sie als Fluchthelfer angeklagt und inhaftiert!
Das ist doch furchtbar. Dass sie aus Angst, inhaftiert zu werden, lieber die Ertrinkenden untergehen lassen.

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Re: lampedusa - kein thema hier? das Schlimme ist,

Antwort von germanit1 am 04.10.2013, 17:35 Uhr

Das waren wohl 3 Fischerboote, die die Fluechtlinge haetten retten koennen. Nur wegen dem Gesetz "Bossi-Fini" haben sie das nicht gemacht. Sonst haetten sie Probleme bekommen.
Wenn ich mich richtig erinnere wurden diesen Sommer auch auf Sizilien Leichen von Fluechtlingen an Straende gespuelt.
Malta schickt die Boote ja oft weiter nach Italien.

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Auf Lanzerote

Antwort von Steffi528 am 04.10.2013, 17:58 Uhr

hatten wir an einen einsamen Strand ein zerschlagenes Boot gesehen

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fischer

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 18:49 Uhr

ich habe ein interview gelesen mit einem Fischer. er sagte, dass sie sehr wohl versuchten, die leute aus dem wasser zu ziehen. aber sie seien ihnen wieder weggerutscht und wären völlig kraftlos gewesen.

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Re: Auf Lanzerote

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 18:50 Uhr

ich habe vorhin am radio gehört, dass ZEHNTAUSENDE menschen auf die überfahrt warten. und es wieder probieren werden.

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Re: Auf Lanzerote

Antwort von Steffi528 am 04.10.2013, 18:59 Uhr



Die Tschetschenen werden damit gelockt, das sie in Deutschland ein Begrüßungsgeld von 4000 € bekommen

Sie werden es probieren und alles auf diese eine Karte setzen. Sie glauben eher denen, die sagen, es ist alles ganz einfach, alles ohne Probleme und nicht denen, die sagen, das es gefährlich ist und das sie eh nicht ein neues besseres Zuhause finden werden.

Ich weiß nicht, wie "man" das ändern könnte oder doch, ich habe eine Idee, aber damit werde ich mich nicht durchsetzen können: gerechte Verteilung von Essen, Wasser, Energie, Bildung, Gesundheitspflege...

Irgendwie habe ich das Gefühl, das das aber gar nicht gewollt ist.

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aber damals ...

Antwort von kunstflair am 04.10.2013, 19:34 Uhr

frage 1. als damals die europäer auf die grosse reise gingen, waren da auch so viele toten zu beklagen? ich finde es FURCHTBAR.

frage 2. stimmt es denn, dass die tschetschenen begüssungsgeld bekommen?

frage 3. WER wäre denn gegen eine gerechte verteilung? ich behaupte, dass die mehrheit der menschen dies befürworten. ausgenommen die diktatoren und dispoten, die aber niemals die mehrheit sein können auf dieser welt.

ich hörte vor dieser tragödie gestern ein paar mal die bürgermeisterin von lampadusa. sie sagt seit wochen, dass sie probiert, diesen menschen ein ganz klein wenig würde zurückzugeben, aber sie hätten weder platz noch die mittel dazu. ihre stimme sagte noch viel mehr als ihre worte. es muss schlimm sein, diesem wahnsinn zusehen zu müssen.

am meisten schockiert aber hat mich heute eine zahl: zehntausende warten, bis die schlepper die überfahrt organisieren. wie es den frauen in diesen lagern ergeht, erwähnten sie auch noch.

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gerechte Verteilung...

Antwort von sun1024 am 04.10.2013, 22:45 Uhr

Da sehe ich noch ein paar Probleme...

1.
Wie bestimmt man eine GERECHTE Verteilung - kriegt jeder gleich viel, egal ob Ministerpräsident, Bettler, von-Beruf-Sohn, Friseur, Chirurg oder Popstar (--> Kommunismus?)? Oder wie ist es gerecht? Wir kriegen das doch noch nicht mal innehalb der EU hin, das zu regeln. Ist es gerecht, wenn der Grieche genauso viel Geld hat wie wir, wo er doch sein Geld "so zum Fenster rauswirft" und "nichts leistet"? Stimmt das überhaupt, dass er das Geld zum Fenster rauswirft? Warum hat Griechenland weniger Geld als Deutschland, und ist das "gerecht"? Warum hat Afrika weniger Geld als Europa? Und liegt das alles an der Kolonialisierung und Ausbeutung? Wie sorgt man für eine gerechte Verteilung von Ressourcen innerhalb eines Landes, in dem ein Diktator herrscht? So viele Fragen, die nicht so einfach am Stammtisch zu entscheiden sind.

und 2.
Wer ist gegen eine "gerechte" Verteilung? Na vermutlich wir Europäer, und auch die US-Amerikaner.
Über 80 % der Weltbevölkerung leben von weniger als 10 US-Dollar am Tag. Wenn es gerecht zuginge, hätten also auch wir DEUTLICH weniger Geld und andere Ressourcen. Wollen wir das wirklich?
Es haut nicht hin, dass alle Menschen leben wie wir, dafür gibt der Planet überhautp nicht genügend Ressourcen her. Also müssten wir verzichten.

Wir leben über unsere Verhältnisse. Kein Wunder, dass Menschen aus anderen Teilen der Erde daran teilhaben wollen.
Wir können nur stückchenweise darauf hinarbeiten, dass die Verteilung ETWAS gerechter wird. Indem wir z.B. nicht nur bei allem auf den Preis und auf die Marke gucken, sondern auch überlegen, WARUM das Zeugs so billig ist - eben auf Kosten anderer...

LG sun

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von luna8 am 04.10.2013, 23:57 Uhr

ganz ehrlich....


ich denke, das ist ein großes Europa -Problem... die Südstaaten da allein zu lassen, gibt dort die schlechte Moral.

das ist so ein kleiner Tropfen ( dass mit der Not von Menschen(leben) gespielt wird, ist eine ganz andere Sache!) auf dem glühend heissen Stein.

da funktioniert Europa noch garnicht!

Erschütternd natürlich, dass soviele Menschen sterben :-(

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Re: gerechte Verteilung...

Antwort von Steffi528 am 05.10.2013, 8:44 Uhr

Die Tschetschenen bekommen natürlich kein Begrüßungsgeld, aber die Schlepper sagen es ihnen, damit sie nach Deutschland wollen.
Ist doch eine Sache, stell Dir vor, Du bist sehr arm, da kommt ein Schlepper und sagt: In Deutschland, da wollen sie Dich haben, Du bekommst 4000 € Begrüßungsgeld und dann eine Wohnung und Arbeit und Kindergeld, das ja schon höher ist, als das Geld, was Du hier in sechs Monaten erarbeitest.
Gib Du mikr Dein restliches Erspartes, ich bringe Dich da hin und wir beide gewinnen...

Das ist sehr ernüchternd für die Leute, wenn sie hier her kommen...

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sun&steffi

Antwort von kunstflair am 05.10.2013, 9:25 Uhr

ich wusste in der tat nicht, ob das begrüssungsgeld nur ein gerücht ist.
ich verstehe auch, dass sie es probieren.

würde ich auch, denn ich verharre nie lange in situationen, sondern probiere auch unmögliches, sogar wenn mir alle davon abraten.

meistens handelt es sich ja um sehr junge menschen.

aber wenn dann das risiko sogar der tod ist, wie bei den bootsflüchtlingen, wie auswegslos muss einem da die eigene situation erscheinen.

lunas worte haben mich ganz lange nachdenken lassen. ich finde, es hört sich so 'richtig' an, was sie schreibt. das würde aber im umkehrschluss bedeuten, dass es hoffnungslos ist, dass je eine besserung eintritt.

bei uns wurden gestern zwei 16jährige asylbewerber erwischt, wie sie klauten. riesengeschrei. klar, würde ich auch, wenn ich beklaut werde. die zwei jungs sind von lampedusa nach mitteleuropa. und dann? was dann???? klaukarriere?

ich kenne einen persönlich, der vor 6 jahren über lampedusa nach europa geschleust wurde. er ist aber schon 30. er macht jetzt eine ausbildung, hat privat unterstützung gefunden von einer hier ansässigen familie. er ist fastanalphabet. alle drücken ein auge zu, auch die berufsschule. das ist zwar nett und schön, aber so richtig freuen kann ich mich für diesen menschen nicht. sein leben sieht für mich von aussen nicht gut aus. er wird ausgenützt auf der arbeitsstelle. obermiese bezahlung, die ein europäer an seiner stelle nicht akzeptieren könnte und würde. ich denke mir aber oft, dass es vielleicht seine kinder schaffen, eine bessere situation zu schaffen als seine eltern und die grosseltern. sein kind ist jetzt 2.

ist das eine lösung? aber wenn ich da von den zehntausenden lese, die schon im wartemodus sind am strand...

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Re: lampedusa - kein thema hier?

Antwort von germanit1 am 05.10.2013, 11:50 Uhr

Die haben wohl jetzt ganz viele Leichen unten im Schiff gefunden. Die Leute, die dort mitgefahren sind, haben weniger fuer die Ueberfahrt bezahlt.

Fuer Sizilien sind Unwetter angesagt. Wir hatten heute Nacht auch Sturm und starken Regen. Es zieht sich auch schon wieder alles zu.

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