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Geschrieben von vomGlückgefunden am 15.12.2017, 18:12 Uhr

Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Hallo zusammen,

nachdem ich nun schon mehr als 10 Wochen krank bin (späte Fehlgeburt und unabhängig davon noch größere OP im Anschluss) und vorher wochenlang im Beschäftigungsverbot war hatte ich heute Besuch einer sehr lieben Kollegin.
Wir verstehen uns fachlich blind und privat sehr gut.

Nun ist es ja - ich hatte davon schon mehrfach geschrieben - in meiner Arbeit sehr schwierig. Ich bin Ärztin und bin vor meinem Wechsel in diese Klinik immer mit allen Kollegen meiner alten Klinik und anderen Kollegen fachlich im Großen und Ganzen auf einer Linie gewesen.

Nach meinem Wechsel änderte sich dies um 180°, und das betrifft fast ausschließlich meinen Chef.
Am schlimmsten sind seine fachlichen Defizite, die zu ernsthaften medizinischen Fehlentscheidungen führen. Ganz abgesehen von unsinnigen, aus finanziellen Aspekten für die Klinik durchgeführten stationären Einweisungen etc.
Es war schon immer schwierig. Ich bin jetzt seit 2,5 Jahren dort und kämpfe gegen Windmühlen.
Die anderen Kollegen und auch die Kollegen aus der Umgebung sehen das exakt genau so. Da sprechen schon die niedergelassenen Kollegen von "Unwissenheit!" meines Chefs. Patienten werden gezielt 60km weiter geschickt.
Einiges konnte ich erreichen, aber es passieren immer wieder grundlegende, fahrlässige Dinge, die ich zwar immer angesprochen habe, aber immer ohne das er in irgendeiner Weise Einsicht zeigt. Und zwar egal, ob es hierfür Leitlinien gibt oder nicht. Es rückt es sich dann irgendwie zurecht und gibt absurde Erklärungen ab und windet sich raus

Nun kam die Kollegin zu Besuch und hat neben vielen anderen Dingen natürlich auch von der Arbeit erzählt, u.a. von einigen Fällen, die .... mir fehlen da eigentlich die Worte.... die so ganz und gar fachlich daneben waren und bei denen es Glück und das Drängen der (fachlich versierteren!) Assisenzärztin war, dass Schaden vom Patienten abgewendet werden konnte. Aber auf Weisung des Chefs wurde die Behandlung des Patienten mit dem korrekten indizierten und unbedingt notwendigem Medikament (da gab es nur EINS, das in Frage kam und das umgehend zur Symptomfreiheit führt) unnötig um 2,5 Stunden !!! hinausgezögert wurde, und zwar bei einem ernsthaften Krankheitsbild. Grob fahrlässig! Zum Glück ist nichts passiert.
Leider KEIN Einzelfall.

Zudem hat mein Chef mich ordentlich auf dem Kieker.
Ich denke, er macht das deshalb, weil ich ja ständig Kritik anbringe und "alles besser weiß".
Lange und oft habe ich darüber nachgedacht, aber ich werde meine Klappe nicht halten, wenn dadurch Patienten eine inadäquate Behandlung bekommen oder drohen zu Schaden zu kommen. Das kann und will ich nicht. Um keinen Preis.

Ich habe ja nun in den letzten Wochen viel nachgedacht, über das Leben, meine berufliche Zukunft etc. und hatte eigentlich den Plan gefasst, aufgrund unseres Kinderwunsches und des viel besseren Verdienstes in der Klinik (+1500 EUR Netto je nach Bereitschaftseinsätzen im Gegensatz zur Anstellung in Praxis) zunächst in der Klinik zu bleiben (bin Teilzeit) und entweder für "die Seele" ;-) nebenher in der Praxis mitzuarbeiten (das macht mir wahnsinnig viel Spaß), oder etwas zu reduzieren und dafür mehr in der Praxis zu arbeiten.
Der Verdienst ist eben deutlich besser, was sich ja auch im Beschäftigungsverbot auswirken würde und was wir dann teilweise für eine längere Elternzeit ansparen könnten.
So der eigentliche Plan.

Nun zweifle ich.
Ich will eigentlich nicht zu einem System gehören, wo Kollegen Patienten derart fachlich falsch und entgegen jegliche Leitlinien behandeln und dies teilweise von mir erwarten (hab ich nie gemacht und werde ich nie mitmachen).
Außerdem hab ich wahnsinnige Angst, dass mal etwas Ernsthaftes durch solche Fehlbehandlungen passiert und ein Patient zu irreversiblem Schaden kommt.
Dieser ständige Gedanke daran und dieses ständige Schweben in Gefahr, das ich ja nicht abwenden kann, ist äußerst anstrengend und stresst mich sehr.
Wie gesagt, es kommt regelmäßig vor, immer und immer wieder.

Ich habe vorher in zwei sehr großen Kliniken gearbeitet, hab mehrfach in verschiedenen Kliniken hospitiert, verschiedene Abteilungen, und habe so etwas noch bei keine Kollegen erlebt.

Leider ist es aussichtslos, etwas zu ändern, da die einzigen, die etwas ändern könnten (Ärztlicher Direktor und KAufmännischer Direktor) uns nicht glauben. Wir haben es schon versucht und wurden ziemlich dumm hingestellt. Die können das aber fachlich überhaupt nicht einschätzen.
Es ist zum Verzweifeln.

Tja, was tun?
Aushalten und hoffen, bald schwanger zu sein?
Oder wechseln?
Stellenangebote habe ich, allerdings alle mit viel mehr Fahrtweg und teilweise dort notwendigen Übernachtungen mehrfach monatlich, was für mein Kind gerade der Supergau wäre, das es mich gerade sehr braucht.
Alternativ könnte ich in die Praxis wechseln, oder mehr Praxis und bisschen in der Klinik bleiben zum Geldverdienen.

Letztendlich ändert sich, egal wie ich mich entscheide, nichts für die Patienten der Klinik.

Mhh, was würdet ihr tun?

Danke und VG,
V

 
34 Antworten:

Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von KKM am 15.12.2017, 18:30 Uhr

Hast du mal darüber nachgedacht, wie sich das Bleiben in der Klinik auf Deine Vita und Deinen Ruf auswirkt???

NOCH ist nichts passiert, niedergelassene Ärzte empfehlen andere Krankenhäuser.

WENN etwas passiert, bist DU die Ärztin, die doch in DIESEM Krankenhaus war - ob am Vorfall beteiligt oder nicht....

Moralisch und für meine eigene Perspektive wäre mir der Weg recht klar, wenn es finanziell möglich ist...
Geld ist nicht alles - als Arzt mit verdorbenem Ruf hast Du noch viel weniger davon....

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Exilsauerländer am 15.12.2017, 19:11 Uhr

Hallo,

ich meine, wenn Du es irgendwie finanziell stemmen kannst, dann geh da weg. Ich verkaufe nur Lebensmittel im Biobereich, wir haben viele Kunden mit Intoleranzen. Und selbst da habe ich oft Angst dass ich die falsch berate und sie tragen dann einen Schaden davon... als Arzt, der für das Leben und die Gesundheit von Menschen verantwortlich ist, könnte ich mit so einem Gewissensdruck nicht leben. Und auf die Dauer geht das doch auch an Deiner Gesundheit nicht folgenlos vorbei....

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Dor am 15.12.2017, 20:30 Uhr

Hast du keine Angst vor einem deftigen Rechtsfall in der Klinik (Klage eines Patienten mit Gutachten) und dann für dich so eine Art Mitwisserschaft, dass du eben wusstest, dass Fehlentscheidungen getroffen wurden?
Gruss

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von vomGlückgefunden am 15.12.2017, 20:41 Uhr

Naja, wenn ich DA bin diskutiere ich bis aufs Messer, um die Behandlung entsprechend abzuändern und dokumentiere andernfalls unsere Diskussion und meine Meinung zu meiner Absicherung.

Ich würde niemals in meiner Anwesenheit eine fatale Entscheidung tolerieren.
Deshalb mag er mich ja nicht, da ich dann nichts kenne und diskutiere und diskutiere. Ich bin da ziemlich unbequem.

In den meisten Fällen können wir Gottseidank hinter seinem Rücken alles anders und richtig machen, weil er sich eh nicht so für die Patienten interessiert und vieles vergisst. Das macht es einfacher. Klappt aber nicht immer.

Die meisten ganz furchtbaren Dinge passieren, wenn er alleine ist, also Rufbereitschaft hat.
Im Standardfall ist es sogar so, dass dann der Assistenzarzt die korrekte Therapie will, er aber irgendwelchen Nonsens macht bzw. anweist.
Die Assistenten müssen und wollen aber bestimmte Dinge absprechen oder rücksprechen.

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Was ist das für eine Klinik?

Antwort von Trini am 15.12.2017, 21:07 Uhr

Eine Privatklinik, die sein alleiniges Eigentum ist ?

Oder ist er angestellter Chefarzt ( einer Abteilung, der ganzen Klinik)?

Da muss es doch eine Geschäftsführung geben, die man informieren MUSS, im Sinne der Patienten.

Trini

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Re: Was ist das für eine Klinik?

Antwort von vomGlückgefunden am 15.12.2017, 21:35 Uhr

Das Direktorium steht hinter ihm, die halten uns jetzt für die allergrößten Deppen.
Die finden ihn toll, er kann sich eben gut verkaufen mit seinem Charme.
Aber Charme heilt seltenst.

Im Prinzip wäre die einzige Chance, die betreffenden Patienten anzustacheln, damit sie klagen und Beschwerde einlegen.
Aber wie soll ich das denn anonym machen???
Ich bin geliefert (DAS spricht sich nämlich dann rum und ist sicher nicht gerade günstig, auch wenn ich im Recht bin), wenn raus kommt, dass das von mir kommt.

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Re: Was ist das für eine Klinik?

Antwort von Silke11 am 15.12.2017, 22:00 Uhr

Klinikaufsicht? Gesundheitsministerium? Anonym? Mit geschwärzten Dokumentationen?

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Re: Was ist das für eine Klinik?

Antwort von Silke11 am 15.12.2017, 22:05 Uhr

Bzw. Ärztekammer bei ärztlichen Fehlverhalten

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Re: Was ist das für eine Klinik?

Antwort von Malefizz am 15.12.2017, 22:09 Uhr

Hatte ich ihr auch schon vorgeschlagen (sie schrieb nämlich auch im Hauptforum von ihrem Dilemma) - geht aber laut der AP alles nicht. Dann lieber weggucken und sehen, dass man sich selbst rettet. Finde ich ehrlich gesagt nicht so gut, insbesondere für die Patienten...

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von kanja am 15.12.2017, 22:47 Uhr

Ich glaube das alles nicht.

Steinigt mich, aber bei der AP ist alles immer Drama. Für mein Empfinden zu viel Drama.

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Tai am 15.12.2017, 23:09 Uhr

Das geht mir auch so.
Ich dachte schon, ich bin ganz allein mit meiner Wahrnehmung.

Und die vielen umfangreichen Details aus jedem Bereich des PRIVATlebens lassen mich peinlich erröten.

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Re: was mich daran so erschreckt

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.12.2017, 7:52 Uhr

Es sind Menschen, die Menschen schlecht behandeln und Menschenleben gefährden. Und niemand schreitet ein.

Klar ist dass sich jeder, der wegsieht, mitschuldig macht. Das muss der AP bewusst sein.

Klar ist auch dass leider gerade die, die Mißstände anprangern, selber Probleme bekommen. Trotzdem geht es hier um Menschen.
Das muss man melden. Fertig. Da gibt es keine Diskussion.

Natürlich kann man in so einem Laden nicht bleiben. Wie willst Du in so einer Einrichtung bleiben können ohne krank zu werden?

Das geht nicht. Du stehst ja logischerweise gar nicht hinter dem, was der Chef macht. Und das ist gut so. Bloß bleiben kannst Du dort nicht. An soetwas geht man kaputt.

Liebe Grüße

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Re: was mich daran so erschreckt

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.12.2017, 8:42 Uhr

Ich hatte neulich erst ein Gespräch mit einer Kollegin zu diesem Thema. Es ging um eine KiTa. Eine Erzieherin hat dort wohl Kinder am Tisch festgebunden sowie eingesperrt. Das war in den Nachrichten. Ich weiß nicht mehr wo(. Es war glaube ich sogar hier im Forum ein Thema, länger her. Wir hatten jedenfalls die Rede davon weil das Thema dieses Erziehers angesprochen wurde, der in der Ganztagsschule Kinder nachäfft und anpflaumt. Die Tochter einer Kollegin ist nämlich betroffen. Egal.)

Diese Erzieherin ist die eine Sache. Schwarze Schafe gibt er leider hin und wieder. Die andere Sache ist, dass sie ja nicht alleine dort arbeitete. Das heißt es gab sehr viele, die das wussten. Und das dürfte eigentlich nicht sein.

Oder dieser Typ der fast hundert Leute jahrelang im Krankenhaus getötet hat als Krankenpfleger.

Es hieß hinterher dass die "böse" wahnsinnig beliebt war, sich nach Außen super darstellen konnte und dass sie Angst hatten es glaubt Ihnen niemand.

Was ist aber mit den Kindern, die so behandelt wurden.? Was ist mit denen? Ich vertraue doch den Menschen denen ich mein Kind oder, in dem Fall einen geliebten kranken Angehörigen anvertraue.

Es ist klar dass Menschen immer Fehler machen. Es gibt auch Verbrecher und böse Menschen und man kann niemanden in den Kopf schauen. Aber dass dabei zugeschaut wird, das ist fast noch schlimmer.

Liebe Grüße

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Re: was mich daran so erschreckt

Antwort von Christine70 am 16.12.2017, 14:42 Uhr

Hier in Franken gibt es gerade ganz aktuell einen Fall an einer großen Klinik. Dort wurde ein Unfallopfer nicht richtig behandelt, weil äußerlich nix weiter zu sehen war. Hätten sie ein CT gemacht, würde die Patientin noch leben :(
Aber alle behandelnden Ärzte haben Anzeichen ignoriert.

Jetzt sind ALLE dran, die damit zu tun hatten. Ich glaube 5 Ärzte !!

Deshalb kann ich das nicht nachvollziehen, daß man eher dran denkt, die Klinik zu verlassen, als den Arzt zu melden :(
Ist für mich grob Fahrlässig.

Wenn dann der erste Patient stirbt, kann man ja mit ruhigem Gewissen sagen: "Ich habe es gewußt, daß es eines Tages passiert, aber ich hab ja rechtzeitig das Weite gesucht"

Mir fehlen da die Worte

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.12.2017, 14:52 Uhr

Damit macht man sich mitschuldig.Vielleicht wird man nicht belangt. Es wird aber heraus kommen.

Naja. Man muss zu Gute halten dass sie mit einer Kollegin zusammen eine Meldung gemacht hat und ihr nicht geglaubt wurde. Ganz passiv war sie nicht. Das muss man auch sehen. Das wird strafmildernd sein, falls ein Patient nicht überleben sollte.

Jedenfalls erschreckt mich das alles sehr. Übel.

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von puja am 16.12.2017, 15:11 Uhr

Sag ihm, dass du das alles an die große Glocke hängen wirst.
Dann kündigt er dich vielleicht, du klagst dagegen und alles wird öffentlich.
Sorry, für mich klingen die ganzen Geschichten "langsam" etwas unglaubwürdig.

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@puja

Antwort von oma am 16.12.2017, 15:52 Uhr

Tja, hätte vor ein paar Monaten ein Mitarbeiter der Bottroper Apotheke hier geschrieben, dass er den Verdacht hätte, sein Chef würde Krebsmedikamente verdünnen und damit Millionen zu verdienen, im Wissen, dass davon Menschen sterben werden, oder dass er die simpelsten Hygienevorschriften nicht einhielt, sogar seinen Hund mit ins Labor nahm, hättest du das auch nicht geglaubt. Leider hat es aber trotzdem gestimmt...

Soweit ich weiß, hat übrigens der Mitarbeiter, der den Stein ins Rollen brachte, keinen neuen Job gefunden.
Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter.

Ich jedenfalls glaube der AP auf's Wort. Und hatte auch den von Alhambra geäußerten Verdacht, ob der Chef nicht noch so ein geschickter Fälscher ist, der jahrelang als Arzt tätig ist, ohne je einen Lehrsaal auch nur von innen gesehen hat.
Den Chef schon seit Jahren zu kennen ist für mich kein Beweis, dass er ein Medizinstudium erfolgreich absolviert hat. Es gibt doch sicher Möglichkeiten, das nachzuweisen. Ich meine keine Dokumente, die kann sich heute bald jeder selber stricken.

Aber tatenlos zusehen könnte ich nicht. Ich würde so viele Kollegen wie möglich auf meine Seite ziehen, so viele Behandlungsfehler wie möglich auflisten und dann alle geschlossen bei der Klinikleitung antreten und ankündigen, dass man an die Öffentlichkeit geht, wenn nicht unverzüglich gehandelt wird.
Negative Presse will keiner.

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Benedikte am 16.12.2017, 19:52 Uhr

Wenn, wie Du sagst, "alle" sich einig sind, dass "einer" totalen Blödsinn macht, der auch noch gefährlich ist- dann sag ich nur: Gemeinsam ist man stark. Wenns wirklich alle sind- da sehe ich echt kein problem.

Dann schreibt das auf, macht konkrete Vorwürfe, was Mr Blödmann wann wie falsch gemacht hat und unterschreibt. Das wird jeder kaufmännische Direktor und ärztlicher Direktor hinhören. Überhaupt, wieso kann ein ärztlicher Direktor das nicht beurteilen? Ich habe ja von echter medizin keine Ahnung- aber ich bilde mich im TV und kenne aus der Sachsenklinik die Berufe "ärztlicher Direktor" und "kaufmännischer Leiter". Um mal eine Transferleistung zu bringen- Eure FRau Marquardt und Euer Dr. Heilmann verstehen das nicht und können das nicht bewerten?

Habt Ihr keinen Personalrat?

Ich bin ja auch in einer großen arbeitseinheit tätig und meine langjährige Erfahrung ist, dass es eigentlich nie so schwarz-weiss ist, die wenigen Fälle, die schwarz- weiss sind, können auch problenmlos gelöst werden. schwer sind immer die, wo die Grautöne überwiegen.

Letztlich- wenn Du schon ein Vierteljahr krank bist und Dein Kind eine schlechte Phase hat, dann würde ich mich erstmal darauf konzentrieren. Und vielleicht auch nochmal über deine Rolle in der Klinik nachdenken- wenn alle Deiner ansicht sind, dann bist Du ja auch nicht alleine verantwortlich.

Und zur Grundfrage- ich würde ungerrne da arbeiten wollen, wo ich weder Basis noch Perspektive sehe. Kündigen und weggehen würde ich aber nur, wenn ich und die meinen dadurch nicht in existentielle Not geraten.

Benedikte

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Oma

Antwort von puja am 16.12.2017, 21:10 Uhr

Auf deinen Beitrag direkt kann ich nicht antworten.

Diese Geschichte an sich würde ich glauben.
Was die Pharmaindustrie betrifft, ich glaube ich will gar nicht wissen was da abläuft.

Und aus meiner Firma weiß selbst wie lange sich völlig unfähige Leute auf hohen Posten halten können.

Ich meinte diverse Beiträge die sich an Dramatik übertreffen.
Sorry, wenn ich falsch liege.

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Re: Oma

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.12.2017, 23:27 Uhr

Darüber können wir uns kein Urteil bilden.

Falls das alles ein Fake sein sollte, was ich vom Bauchgefühl her nicht glaube, dann ist es theoretisch auch egal, weil wir hier alle nur anonyme Idioten sind.

Falls nicht ist es vielleicht für die AP eine Möglichkeit, sich anonym objektive Meinungen einzuholen und einen Austausch zu haben. Und das ist ja nicht unbedingt schlecht.
Liebe Grüße

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Re: sorry

Antwort von Bobby Mc Gee am 16.12.2017, 23:35 Uhr

Wegen den "anonymen Idioten"

Damit wollte ich niemanden angreifen. Ich bin ja auch ein anonymer Idiot. Also es soll nur beschreiben wie unwichtig wir alle online sind. Also dass es egal ist ob etwas, was wir persönlich denken über jemanden, den wir gar nicht kennen, richtig oder falsch ist. Weil es eben immer nur Spekulation sein kann.

So meinte ich das. Nicht dass ich hier User generell abwerten will. Ich bin ja auch User. Ich wollte nur ausdrücken dass wir uns alle nicht kennen, entweder glauben schenken können oder nicht und nie heraus finden werden, ob wir recht haben oder nicht. Deswegen gehe ich lieber Vorurteilsfrei und gerne anonym mit anderen anonymen Menschen um.

Idioten sind wir aber alle nicht. Ich wollte niemandem zu Nahe treten. Ich habe manchmal eine etwas krasse Ausdrucksweise.

Liebe Grüße

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von germanit1 am 17.12.2017, 10:51 Uhr

Kannst du den Arzt nicht mal weiter oben melden (kassenaerztliche Vereinigung, Krankenkassen oder so)? Wenn was passiert und der Pazient mehr Behandlungen braucht, kostet die das ja auch Geld.

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von Sille74 am 17.12.2017, 22:12 Uhr

Also, für mich persönlich, d.h. für mein ganz eigenes Wohlbefinden, würde ich einen neuen Job suchen. Klinikärzte werden doch im Moment in fast allen Bereichen händeringend gesucht (also falls Du nicht in eine Praxis willst). Mit etwas Berufserfahrung kannst Du da doch sogar inzwischen beinahe die Arveitsbwdingungen "diktieren".

Was ich nicht verstehe: wenn der Chefarzt wirklich so dermaßen haarsträubende Dinge macht bzw. anordnet, wo sind denn da die erfahrenen Oberärzte? Sagen die da nichts? Bzw. wenn Du selbst bereits Oberärztin bist, hast Du doch auch ein Standing ... Wenn wirkloch ALLE der Meinung sind, dass das haarsträubend ist, was der Chef macht, warum unternehmt Ihr dann nicjt geschlossen etwas? Übergebt ekn von allen unterzeichnetes Dossier an die Geschäftsführung mkt Nachwesen, droht mit der Presse und mit der Kündigung Eurerseits. Wie gesagr, so schwer, wie gerade Ärttestellen zu besetzen sind in der Klinik, können die das nicht achselzuckend hinnehmen und riskieren, mehrere von Euch zu verlieren. Schreibt an die Ärztekammer und die Aufaichtsbehörde (Sozialministerium?)

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an die Presse?

Antwort von Philo am 18.12.2017, 9:57 Uhr

Die Öffentlichkeit hat sicher ein Interesse daran zu erfahren, wie es im Klinikalltag zugeht.
Aber erst eine neue Stelle suchen.
LG Philo

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Naja, ich denke, sowas hätte man spätestens nach den ersten Malen

Antwort von Leewja am 18.12.2017, 11:35 Uhr

jeweils sorgfältig, auch mit kopierten Unterlagen, dokumentieren sollen.
Zudem muss man evtl. Unterredungen immer noch mal als kurze email zusammenfassen und dann an ihn schicken "Wie wir gerade besprochen haben, sehen Sie bei dem Pat. XY folgendes Vorgehen für angezeigt, wohingegen ich, in Absprache mit den Oberärzten Am, B und C denke, wir sollten so und so vorgehen.
Ich habe die Leitlinien angehängt,. Soll ich jetzt tatsächlich...."
Diese Korrespondenz muss man sich natürlich auch abspeichern/nach hause schicken/kopieren.
Bei ernsthaft Patientengefährdenden Dingen MUSS man dann (davon bin ich wirklich fest überzeugt) dem Chef sagen "Ich halte das für falsch. Ich werde das so nicht machen, Sind Sie bereit, darüber nochmal zu reden? Sonst muss ich mich an den Betriebsrat und im Endeffekt an die Geschäftsführung wenden."
Wenn dort dann entsprechende Unterlagen und Korrespondenz vorgelegt werden, wird das zwar vermutlich das Arbeitsverhältnis zerrütten zwischen deinem Chef und Dir, hopefully wird dann aber der Chef gefeuert und Du kannst das dann übernehmen.
Dagegen was sagen wird wohl keine Geschäftsführung...und sonst musst du ihn tatsächlich anzeigen oder Pat./Angehörige dazu überreden.

Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht.

Welche Häuser ich betreten werde, ich will zu Nutz und Frommen der Kranken eintreten, mich enthalten jedes willkürlichen Unrechtes und jeder anderen Schädigung, auch aller Werke der Wollust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

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Leewja, das ist super

Antwort von kanja am 18.12.2017, 12:57 Uhr

Toll geschrieben und natürlich praxistauglich. Danke!

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Re: Kollegenbesuch und Zukunftentscheidung...laaaang

Antwort von IngeA am 18.12.2017, 14:44 Uhr

Nee, seh ich auch so. Ehrlich gesagt glaube ich nicht die Hälfte von dem was sie schreibt.
EINE solche Geschichte gibt es immer mal. So viele solche Tragödien halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Und das ist dann auch nichts was man normalerweise im www erörtert, sondern mit der sozialpsychiatrischen Krisenintervention oder seinem Psychologen.

LG Inge

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Re: Naja, ich denke, sowas hätte man spätestens nach den ersten Malen

Antwort von lilly1211 am 18.12.2017, 16:30 Uhr

Ist das tatsächlich erlaubt sich Patientendaten und Akten nach Hause zu senden per Mail?

Ich bin entsetzt.

Meine Unterlagen sind dann also auf dem unter Umständen nicht gesicherten Smartphone und am Familien Laptop....vielleicht liest noch der Partner mit....

Ich verstehe dein Anliegen die Kommunikation sichern zu wollen - aber DAS finde ich geht so gar nicht! Und ich kann mir nichts anderes vorstellen als dass ein Arzt der so vorgeht hoffentlich ein Problem bekommt!

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Aber lilly

Antwort von kanja am 18.12.2017, 16:51 Uhr

Wenn du von einem Arzt falsch behandelt worden bist, wärest du eventuell froh, wenn ein anderer Arzt das dokumentiert, um dem pfuscher das Handwerk zu legen?

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Re: Aber lilly

Antwort von lilly1211 am 18.12.2017, 16:55 Uhr

Ja eh, schreib ich doch dass ich das verstehe, aber das geht doch auch in dem man es ausdruckt und in einen Schrank sperrt. Auf private Adressen/ungesicherte Geräte senden finde ich nicht ok.

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... ob nun gedruckt oder geschickt...

Antwort von desireekk am 18.12.2017, 20:03 Uhr

Hallo Lilly,

auch wenn ich völlig verstehe woi deine Zweifel sind (und ich finde sie durchaus berechtigt):
Ob ich mir nun eine Email "nach Hause" schicke, oder ausdrucke und Zuhause im Schrank verwahre...das kommt aufs selbe raus!

Mein Gatte hat keinen Zugang zu meinem Handy und auch nicht zu meinen Emailfächern, er kennt keines der Passwörter.
Wohl aber bestünde bei uns die "Gefahr", dass er in die Ordner im Schrank schaut bzw. den Schlüssel rauskramt/findet mit dem der Schrank abgeschlossen ist und dann Zugang hätte (wenn er denn wollte)..

Insofern ist beides "nicht gut", aber das was gerade dort anscheinend abläuft ist auch "nicht gut". Perfektion kann man hier nicht herstellen, leider.

Gruss

D

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Wieso? Wo hab ich das denngeschrieben?

Antwort von Leewja am 19.12.2017, 8:05 Uhr

Es reichen Initialen, um in der email zu kommunizieren, die man dann vielleicht auch zuhause abspeichert.


und man kann alles ja auch im Aktenordner in der Klinik/Praxis lagern.

Wenn mein Chef patientengefährdend schlecht wäre, würde ich das so machen.

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Re: Wieso? Wo hab ich das denngeschrieben?

Antwort von IngeA am 19.12.2017, 8:16 Uhr

Ich habe auch die Protokolle meiner Patienten zu Hause und habe die auch schon per Mail verschickt.

Die persönlichen Daten werden (bei uns automatisch) rausgelöscht. In den Anamnesetext sollte man deshalb Geschlecht und Alter des Patienten schreiben.
Da steht dann also: Pat. m. 46 J.....

Wo ist da der Datenschutz verletzt?

LG Inge

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Sorry, sollte unter Lilly

Antwort von IngeA am 19.12.2017, 8:18 Uhr

o. T.

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