Kölner Hauptbahnhof

2015 war ich einen Tag vor Silvester mit meinen Kindern und viel Gepäck am Kölner Hauptbahnhof. Es war anders als sonst und es schlug uns eine aggressive Stimmung entgegen. Diese ging überwiegend von jungen Männern mit dunklen Haaren und dunkler Hautfarbe aus und diese Männer waren nicht alleine da, sondern in größeren Gruppen. Es waren keine Türken (ich kann Türken ganz gut von anderen Nationalitäten unterscheiden, weil ich viele Türken kenne). Ich habe zu meinen Kindern gesagt, dass sie etwas schneller gehen sollen und wir dicht zusammenbleiben müssen. Meine Kinder haben sofort gespürt, hier stimmt etwas nicht. Ich war heilfroh, dass wir dort heil rausgekommen sind.

Seitdem war ich bestimmt noch weitere 20-40 Mal am Hauptbahnhof, ungerne aber immer lässt sich das nicht vermeiden, aber nicht mehr mit meinen Kindern. Die Stimmung war nicht wieder so extrem aggressiv wie am 30.12.2015, aber auch nicht wirklich gut. Mehrfach wurde ich schon angegangen und belästigt und war immer froh, dass ich nicht ganz alleine dort war. Allerdings habe ich dort so gut wie noch nie Polizei gesehen. Die Arschlöcher, die mich dort belästigt haben, waren ausnahmslos eher jüngere schlecht deutsch sprechende ausländische Männer.

Eigentlich zählte für mich bis dahin einfach das Handeln des Einzelnen unabhängig von seinem Äußeren oder seiner Religion.


Das ist seit einen Jahr nicht mehr so.

Wenn ich am Hauptbahnhof oder in der U-Bahn oder auf der Straße einen Mann mit dem Aussehen sehe, kann der mich noch nicht einmal nach der Uhrzeit fragen, so dermaßen gehe ich diesen Menschen aus dem Weg. Es waren einfach zu viele Männer mit diesem Aussehen, die sich daneben benommen haben.

Es ist mir egal, ob da einer sich zu Unrecht ansehen muss, wie ich die Straßenseite wechsele, mein Schutz steht für mich an erster Stelle.

Das gilt natürlich nicht für meinen türkischen Kollegen, meine iranische Kollegin und meinen portugiesischen Freund.