Geschrieben von Benedikte am 23.12.2018, 7:52 Uhr |
Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Neulich hatten wir doch eine lange Diskussion über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, ausgehend von einem Zeitungsartikel, der den Arbeitgeberpräsident zitierte.
Ich fand den Zeitungsbeitrag sehr abstrakt-es wurde nur von gelungener Integration von vielen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt berichtet, aber keine Details, also als was, wo, für wieviel die arbeiteten.. Das hätte mich besonders deshalb interessiert weil die Bildungshistorie der meisten Flüchtlinge inzwischen ja bekannt ist- Analphabeten, viele Primarschulniveau und nur weniger Abitur oder gar Studium.
Seit Jahren lese ich mit großem Interesse die Berichte über die Familie Alaya. 2015 vor dem Lageso in Berlin ausgewählt- er syrischer Zahnarzt, sie kopftuchlose amerikanistik-Studentin, Christin, eine kleine Tochter. Also ideale Voraussetzungen für eine Integration.
https://www.morgenpost.de/berlin/article216068077/So-lebt-die-syrische-Familie-Alaya-sich-in-Berlin-ein.html
Die Familie-inzwischen zwei Kinder- wird immer sympathisch dargestellt. Aber die Integration in den Arbeitsmarkt sehe ich hier nicht. Die sind dreieinhalb Jahre hier, er Ende, sie Mitte zwanzig und machen Sprachkurs. Gute Sache, wirklich- aber eben keine Integration in den Arbeitsmarkt. Er ist Zahnarzt, laut Mopo ausgebildeter, fertiger syrischer Zahnarzt ( war er schon mit Anfang 20), aber hier macht er nur Praktika und die auch nur, wenn gutgeht. Ich habe in dem Artikel Informationen vermisst zur Anerkennung seiner Diplome- darum ging es in den letzten Beiträgen u.a. Und ihre Berufsvorstellungen wabern. Jetzt will sie wieder studieren, in einigen der letzten Beiträge wollte sie Hausfrau sein oder sich im Bereich Flüchtlinge engagieren.
Was ich dazu sagen will : Wenn sich schon Flüchtlinge mit Idealvoraussetzungen so schwer tun, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, um wieviel mehr gilt das für Flüchtlinge, die deutlich ungebildeter sind. Hier die machen ja sogar ein C1 Diplom, denken das an, die meisten scheitern ja an B2, was man für den Arbeitsmarkt eigentlich braucht.
Ich bin gespannt auf die nächsten Beiträge zur Familie.
Benedikte
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Malus am 23.12.2018, 8:26 Uhr
Du, vielleicht geht das sogar leichter.
Ich kenne eine syrische Lehrern. Sie kann hier nicht als Lehrerin arbeiten weil das irgendwie nicht anerkannt wird(Deutschland ist halt ein Bürokratiemonster) und sie sehr schlecht deutsch spricht..
Sie weigert sich aber, etwas unter ihrem Niveau anzunehmen. Also bezieht sie Sozislleistungen.
Dann kenne ich eine eriträische Famile, beide arbeiten. Sie in einer Putzfirma, er hat immer so einen Maleranzug an. Das scheint zu klappen.
Ein anderer Syrer, den ich kenne, kommt auch immer in einem Blaumann mit Firmenemlem her.
Das ist wie mit unseren Hartz vier Empfängern. Die werden in den Niedriglohnsektor eingeschleust, das findet, wenn ich mich erinnere, die Mehrheit ja auch toll.
Da findet man immer Arbeit. Wenn das Geld nicht reicht, geht man zur Tafel. Machen Tausende so. Uns geht es gut!
Ich finde für die Integration jedenfalls wichtig, wenn gearbeitet wird. Und wenn es nur die Putzfirma ist. Selbstwirksamkeit. Das Gefühl, etwas für die Gesellschaft zu tun. Nicht mehr so abhängig sein......
Die gut gebildeten machen soetwas aber nicht. (Wobei ich einen Taxifahrer mit Einser Abitur kenne).,kommen aber hier aufgrund Sprachproblemen oder weil der Abschluss nicht anerkannt wird, nicht in einem "guten Job "unter.
Das ist das Problem.
Vielleicht könnte man darüber nachdenken diese Hürden abzubauen.
Ich kann auch verstehrn wenn eine Lehrerin keine Klos putzen will. Aber es geht vielem Deutschen inzwischen genau so. Es wird erwartet dass man jeden Job nimmt und das finden die Menschen ja gut, Hartz vier Empfänger haben ja einen ganz grottenschlechten Ruf.
Die sind ja alle nur faul und blöd.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von cube am 23.12.2018, 8:58 Uhr
Ich denke auch, für viele gut ausgebildete Flüchtlinge ist das Hauptproblem, dass ihre Abschlüsse bei uns nicht anerkannt werden. Hier sollte man die Anerkennung vereinfachen. Nicht im Sinne von einfach anerkennen - denn ich denke schon, dass es Unterschiede in der Ausbildung gibt, die mit unseren Standards evt. nicht übereinstimmen. Aber eben mit Kursen, die das evt. fehlende, bei uns geforderte Wissen, innerhalb kurzer Zeit angleichen und dann die Anerkennung nach sich ziehen. Es wird doch so gerne vom Fachkräfte-Mangel gesprochen und dass man gut ausgebildete Migranten etc bräuchte - warum erschweren/verhindern wir diesen gut ausgebildeten Flüchtlingen/Migranten dann so den Eintritt in den Arbeitsmarkt? Warum ermöglichen wir ihnen nicht den bereits erlernten Beruf, so dass sie dann auch nicht mehr auf Sozialleistungen/Aufstockungen angewiesen sind?
Die Beherrschung der deutschen Sprache ist dann natürlich Voraussetzung. Ich würde mich auch nicht von einem Arzt behandeln lassen wollen, den ich kaum verstehe. Aber diejenigen, die wollen, bemühen sich in der Regel ja und lernen recht schnell gut genug und teilweise ja wirklich erstaunlich schnell sehr gut Deutsch.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 8:59 Uhr
Mit Sprachkurs und Praktika dürften sie aus der offiziellen Statistik doch sowieso raus sein.
Was erwartest du?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 9:21 Uhr
Um hier als Mediziner zugelassen zu werden, braucht es einige Zeit, zunächst muss eine spezielle Sprachprüfung bestanden werden. Dreieinhalb Jahre sind da nix. Und sie muss, wenn sie hier Lehrerin werden will, ja auch nahezu perfekt Deutsch sprechen können. Aber die Kinder werden integriert sein und das ist für mich das Hauptkriterium.
Re: Was erwartest du?
Antwort von Malus am 23.12.2018, 9:31 Uhr
Was ich erwarte?
Öhm....ich denke dass sie noch jung ist und die Qualifikation, in Deutschland als Lehrerin zu arbeiten, vor Rente erreichen kann und wird. In der Zwischenzeit erwarte ich dass sie durchaus einen Job annimmt, der dann halt nicht so doll ist.
Das erwarte ich von Deutschen Hartzern auch. Aber sowas sollte nicht Endstation sein, sondern Zwischenlösung.
Es gibt viele gut ausgebildete Putzfrauen im Land. Leider. So lange das nur eine Zwischenlösung ist, ist es o.k.
Die Chance in einem guten Beruf zu arbeiten sollte natürlich da sein. Sprich wenn sie die Sprache gut lernt und in Syrien als Lehrerin gearbeitet hat, sollte sie das hier auch dürfrn.
So lange sollte sie aber nicht nur von Sozialleistungen leben. So wie das ganz normal ist und allgemein von jedem erwartet werden würde.
Die Hürden dass Berufe hier anerkannt werden, könnten m.M.nach niedriger werden. Allerdings nicht die Standards bei Lehrern. Deutschkenntnisse sind da das A und O.
Ich erwarte Ehrlichkeit
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 9:52 Uhr
und sehe das ansonsten wie Du.
Die Kinder haben eine Chance- die Kinder dieses Paars, das von Anfang an Unterstützung hatte und bspw sehr schnell eine eigene Wohnung in Berlin, ich glaube, Charlottenburg erhielt.
Aber das widerspricht halt den Aussagen des Arbeitgeberpräsidenten darüber, dass ganz viele ganz schnell arbeiten und wie er insinuiert hatte, erfolgreich für sich selber sorgen.
Benedikte
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Susanne.75 am 23.12.2018, 9:54 Uhr
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie der medizinische Standard in Syrien ist. Aber in Deutschland braucht man mindestens 5 1/2 Jahre zum Studium der Zahnmedizin. Das wird er, wenn Anfang 20 fertig, in Syrien vermutlich nicht gemusst haben.
Das komplette Gesundheitssystem ist ein anderes. Ich glaube nicht, dass man hier dann einfach in die Praxis einsteigen kann. Da gibt es ja noch so viel um die eigentliche Behandlung drumrum.
Für eine Weiterbildung und Prüfungen muss man dann perfekt die deutsche Sprache beherrschen. Eine einwandfreie Behandlung ohne die Gefahr von sprachbedingten Missverständnissen erwarte ich im Übrigen grundsätzlich von behandelnden Ärzten.
Auch bei Lehrern kann es nicht sein, dass die Schüler die deutsche Grammatik mehr beherrschen, als ihre Lehrer. Das geht einfach nicht. Egal in welchem Fach.
Andere Berufe sind da einfach leichter zu übertragen. Tischler, Gärtner, Mechaniker ... Wer das gelernt hat und kann, der kann sich bestimmt in den Berufen recht bald in Deutschland einarbeiten, muss natürlich auch die Sprache können, aber eben weniger perfekt.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Muts am 23.12.2018, 9:54 Uhr
Was die Anerkennung von Ausbildungen und Abschlüssen angeht ,ist die EU / Europa noch weit von einem Ziel! Da ist es oft auch schwierig, wenn die Ausbildung in einem anderen europäischen Land abgeschlossen wurde, sie hier anerkannt zu bekommen oder andersrum.
Die Integration von Flüchtlingen hinkt wirklich. Es sind viele da, die einen Abschluss haben, die ein Studium gemacht haben, aber hier können sie nicht Fuß fassen auf dem Arbeitsmarkt, auch wenn die Sprache gut ist. Sie bekommen problemlos den x-ten Sprach oder Integrationskurs finanziert, sie dürfen 6 Monate Praktikum in einer Firma machen, machen es gut, würden gern bleiben und nach Ablauf der finanzierten Praktikumszeit müssen sie gehen.
Wer gute Chancen hat sind diejenigen, die bereit sind, etwas zu machen, was vielleicht nicht ihrem Ausbildungsniveau entspricht. Da gibt es genug Stellen, die unbesetzt sind.
LG Muts
Re: Was erwartest du?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 9:55 Uhr
Die sind doch beide noch im “Studentenalter“ und sie liegen ja nicht auf der faulen Haut. Ich investiere da gern.
Re: Was erwartest du?
Antwort von Muts am 23.12.2018, 9:57 Uhr
Nun, wenn ich schaue, was wir in den Kliniken inzwischen für Ärzte haben, die können zwar Deutsch und sind fachlich sicher gut, aber ich bezweifle, dass sie wirklich immer alles verstehen, was Patienten ihnen sagen. Sie können sich oft nur mit großer Mühe ausdrücken. Aber mal ganz erhrlich: Wenn die nicht da wären, wäre der Ärztemangel hier noch viel viel schlimmer!
LG Muts
Re: Ich erwarte Ehrlichkeit
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 9:57 Uhr
Weil es in den speziellen Berufen nicht so schnell möglich ist. Mein Konditor ums Eck ist bereits erfolgreich.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von DK-Ursel am 23.12.2018, 10:23 Uhr
Hej!
Interessante Diskussion!
Ich denke wie Susanne.
Benedikte, wenn Du schreibst, dass man eben weniger erwarten könne von denen, die noch schlechter ausgebildet sind als diese Familie, dann vergleichst Du m.E. Äpfeln mit Birnen.
Denn sowohl die Erwartungen als auch die Voraussetzungen für einen möglichen Job sind bei Nicht-Akademikern (ich nenne sie jetzt mal so) ja deutlich geringer als bei einem Zahnarzt oder Lehrer.
Daß Berufsausbildungen und vor allem eben Studiengänge zu wenig international durchlässig/anerkannt sind, ist kein neues Problem, jemand schrieb bereits,daß das für die EU ähnlich gilt.
Und wenn sie in einem neuen Land erstmal orientierungslos von Hausfrau und Mutter zu Lehrer oder ganz was anderem schwankt, ist doch nicht negtaiv, sondern sehr natürlich.
Es tun sich gerade ihr als Frau sicher plötzlich Chancen auf, die sie erstmal für sich, dann aber auch für die Familie abchecken muß - ,ginge uns das etwa anders???
Also, ich finde nicht, daß dies die Studie zwangsläufig widerlegt, die von einer guten Integration spricht.
Daß noch nicht alles perfekt ist - geschenkt.
Daß noch nicht alle in ihrem/einen Beruf arbeiten: dito.
Aber oft ist eben der Weg das Ziel - und der ist doch hier deutlich sichtbar!
Gruß Ursel, DK
so weit muss man garnicht gehen
Antwort von Ellert am 23.12.2018, 11:05 Uhr
Wir leben ja in der ehemaligen DDR und ich habe viele Kollegen deren Studienabschlüsse der DDR in der BDR nicht anerkannt wurden.
Wer mit Anfang 20 ausgebildeter Zahnarzt ist der war entweder extrem intelligent und schnell oder es ist einfach nicht das Niveau das hier gebraucht wird
neutral betrachtet dann auch richtig so dass das nicht gemacht wird.
Hier im Umland hat es viele GVZ und jeden morgen pilgern viele dunkelhäutige Menschen zu den Schichten
ggf ist Integration viel leichter wenn sie beruflich nicht so hochwertig vorgebildet waren oder auch einfach unter Niveau arbeiten wollen ?
Oder auf dem Land ist es leichter ?
Gestern bei Lidl -
ein sichtbar nicht von hier stammender mit drei teilen hinter mir an der Kasse
freute sich wie Schneekönig als ich ihn vorgelassen habe
bedankte sich in gebrochenem Deutsch mehrfach.
Kurz später Einheimischer mit 3 Bierdosen
"hey lass mich mal vor, hab kaum was"
dagmar
vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Ellert am 23.12.2018, 11:07 Uhr
wenn er Sprachkenntnisse hätte
zumindest berufsverwandt
ggf parallel dann nochmals studieren dass sein Abschluss anerkannt wird ?
dagmar
Re: Was erwartest du?
Antwort von Malus am 23.12.2018, 11:11 Uhr
Klar. Das ist auch sinnvoll.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:24 Uhr
Ein Abschluß oder Studium in Syrien hat eben auch andere Standards als in der EU und insbesondere in Deutschland.
Re: so weit muss man garnicht gehen
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:26 Uhr
Die Frage ist warum Du den Einheimischen nicht vorgelassen hast.
Re: Was erwartest du?
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:28 Uhr
Wenn hier nicht 20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zugewandert wären dann gäbe es auch keinen Ärztemangel. Denn dann bräuchten wir auch insgesamt viel weniger Ärzte.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:30 Uhr
Bei Gärtner bedingt.
Aber bei Tischlern und Mechanikern sicher nicht.
Da sind die Standards hier viel höher.
Unser Tischler um die Ecke hat es inzwischen aufgegeben, obwohl es sicher wieder Förderungen für die nächsten die es versuchen wollen geben würde.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:31 Uhr
Und wer soll das Studium bezahlen?
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von pauline-maus am 23.12.2018, 12:46 Uhr
wenn ich in neues land übersiedle, kann ich doch nicht denn wunsch nach selbstverwirklichung äussern.
wichtig ist in erster linie, sich ein leben aufzubauen und das mit eigenen finanziellen mittln, dann können die träume natürlich wieder in den vordergrund treten
was immer viele vergessen , das es eingfach nach hinten losgeht, wenn immer weniger arbeiten und immer mehr stütze beziehen. daher plädiere ich dafür JEDEN ,egal welcher nationalität zu einer beschäftigung zu verpflichten ,auch wenn sie unter seinem niveau ist
denn achtung: deutschland ist nicht der topf mit dem sußen brei
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 12:49 Uhr
Bisher ist Deutschland aber genau das.
Wenn es nicht mehr finanzierbar ist, will ich nicht wissen wie Viele dann wieder flüchten.
Wette sehr Viele.
In akademischen Berufen muss man halt viel höhere Voraussetzungen erfüllen, als in manch
Antwort von Mehtab am 23.12.2018, 13:28 Uhr
anderen Beruf.
Putzen kann man gleich, wenn einem irgendjemand einmal erklärt hat, was man putzen soll. Auch auf dem Bau scheint es recht schnell zu gehen, aber wie soll jemand als Arzt oder Zahnarzt arbeiten, wenn er nur gebrochen Deutsch spricht?
Mir hat jemand (Biodeutsch), der des Hochdeutschen nicht mächtig ist, erklärt, wie er als Patient in der Notaufnahme behandelt wurde, weil dort nur ein nicht Bayerisch sprechender Arzt war. Die beiden konnten sich nicht verständigen!
Von nicht gut Deutsch sprechenden Ärzten, die dann nur rumstammeln "Knoten durchschneiden, Routine", und damit den Reizleitungsknoten im Herzen meinen, will ich erst gar nicht schreiben. Da könnte es einem Angst und Bange werden. Insofern verstehe ich schon, dass hohe Anforderungen an die Sprachkenntnissse syrischer .... Ärzte gestellt werden. Mir kommt es hier auf ein Jahr mehr oder weniger nicht an. Entscheidend ist, ob es nach fünf ... Jahren funktioniert. Die sind noch jung und können noch Jahrzehnte bei uns arbeiten.
Für mich liest es sich so, als wären sie schon gut integriert, auch wenn im Moment noch kein Elternteil wirklich arbeiten kann. Wenn ich in ein arabisches Land mit anderen Schriftzeichen ... wechseln würde, dann würde die Integration wohl auch länger dauern, als wenn ich nach Österreich übersiedeln würde.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von DK-Ursel am 23.12.2018, 13:53 Uhr
HejPauline!
Natürlich kann ich den Wunsch nach selbstverwirklung (ode rauch nur nach einem besseren Leben) äußern (!), wenn ich in ein neues Land übersiedele - warum sonst komme ich denn in ein anderes Land?
Egal aus welchen subjektiven Gründen jeder einzelne kommt, letztendlich steht dahnter immer der Wunsch nach einem guten Leben, in dem ich auch als Mensch und in meinen Anstregungen und Bedrüfnissen wahr- und ernstgenommen werde und zähle - und, wenn Du nun schon dieses unsägliche Wort nimmst: mich selbst verwirkliche.
Sogar ich bin fdoch mit Erwartungn hierher gezogen, auchwenn meine Immigration nicht ene Flucht war!
Unzufriedene Menschen sind in jedem Land immer Sprengstoff, sieht man doch auch an Einheimischen!
Und genau dieser Wunsch nach einem guten Leben ist doch auch die Motivation, die den Menschen dann viele Strapazen auf sich nehmen läßt. Und damit meine ich eben nicht nur die einer Flucht, sondern auch die eines Lebens in einem fremden Land, in einer neuen Kultur.
Wer Fachkräfte rekurtieren will, egal woher, muß immer investeiren.
Keine Ausbildung rächt sich immer teurer - später.
Sowas sehen dann leider manche Parteien und ihre Anhänger (noch) nicht.
Dabei gilt auch dies für Einheimische ebenso wie für Ausländer!!!
Und wer gutausgebildetes Personal will, kann nicht erwarten, daß Menschen aus anderen Kulturkreisen (und dazu gehört dann auch der Inder oder Japaner, der über das neue Einwanderungsgesetz nach Dtld. kommt) neben der Sprache und der neuen Kultur gleichzeitig auch noch ein Studium absolvieren UND einer (untergeordneten) Tätigkeit zum Brotwerb nachgehen.
Von Familienleben, Trauerarbeit Sorge um zurückgelassene Menschen in Krisengebieten, etc.m,alles, was man auch fremden Menschen gönnen sollte, und sei es nur,damit se "überleben",s eelisch und somit funktionstüchtiger für die Wirtschaft sind, wenn man das menschliche so gar nicht berücksichtigen und gelten lassen will, rede ich gar nichit.
Wieviel Baustellen sollen denn die Auisländer gleichzeitig stemmen - und können sie - glaubst Du?
Gruß Ursel, DK
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von RR am 23.12.2018, 13:54 Uhr
Hallo
in unserer Fa. arbeitet ein ehem. Flüchtling - seit fast 30 Jahren jetzt aus Albanien. Er fühlt sich n.e. Angaben gut integriert u. arbeitete anfangs bei uns als Hofarbeiter nach einigen Jahren u. besseren Deutschkenntnissen als Fahrverkäufer. Bei den Kunden ist er sehr beliebt.
M. E. sind 2-3 Jahre einfach zu kurz um schon völlig integriert zu sein. Das dauert einfach länger. Dann kommt es halt auch auf den Menschen selbst an - inwieweit sie integriert werden WOLLEN.
viele Grüße
Re: Was erwartest du?
Antwort von Felica am 23.12.2018, 13:59 Uhr
Das ist aber nur teils gut durchdacht. Wenn sie putzen geht, hat sie umso weniger zeit sich entsprechend weiter zu bilden. Zumal mit 3 Kindern. Also entweder, oder. beides gleichzeitig, dann ist sie in 10 Jahren noch nicht so weit wirklich als Lehrerin arbeiten zu können.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Tonic2108 am 23.12.2018, 14:02 Uhr
Die nicht deutsch sprechende Lehrerin will keine Arbeit unter ihrem Niveau annehmen, aha...
Dann soll die Dame doch an ihren Deutschkenntnissen arbeiten.
Was hilft die tollste Qualifikation, wenn man die Landessprache nicht spricht.
Schlau genug sollten die Fachkräfte doch sein, das erkennen zu können.
Bürokratie abbauen ist ja schön und gut. Hilft alles nichts, wenn man die notwendigen Voraussetzungen nicht mitbringt.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von dhana am 23.12.2018, 14:28 Uhr
Hallo,
aber auf der anderen Seite ist genau auch das das Problem.
Am Arbeitsplatz meines Mannes war auch so ein Fall. Laut Unterlagen ausgebildete Ärztin mit Sprachkenntnissen B2.
Benötigt werden für die Anerkennung als Arzt aber C1.
Sie bekam vom Krankenhaus das Angbot als Pflegehelferin zu arbeiten bis die Sprachkenntnisse C1 hat - Sprachkurs wird bezahlt, anschließend die Übernahme auf eine Arztstelle.
Naja - als sie angefangen hat, konnte keiner mehr verstehen wo sie die Sprachkenntnisse B2 haben sollte - sie konnte fast kein Wort Deutsch obwohl sie seit 2 Jahren in Deutschland lebt. Dem Sprachkurs konnte sie nicht folgen, da kam die Rückmeldung sie sollte zuerst Grundlagenkurse besuchen.
Und die Arbeit als Pflegehelferin klappte auch nicht, sie sah nicht ein, warum sie diese "niederen" Tätigkeiten machen sollte.
Nach mehreren Gesprächen musste sich das Krankenhaus leider von der Ärztin wieder trennen.
Und die Bezahlung von Pflegehelfern ist ja jetzt auch nicht sooo schlecht - zumindest über Harz4. Und ist das wirklich unter Niveau? so das man das nicht erwarten kann?
Gerade in der Pflege/Medizin werden wirklich viele Leute gesucht - und viele bekommen eine Chance... aber bleiben tun nur wenig. Denn die Arbeit ist nun mal sehr anstrengend.
Und soll man da wirklch Hürden abbauen? Ein Lehrer der nicht ausreichend Deutsch kann? Ein Arzt der nicht ausreichend Deutsch kann?
Ehrlich gesagt nein - ich denke nicht das man bei den Deutschkenntnissen abstriche machen kann.
Ich möchte ehrlich gesagt bei einem Arzt schon, das er mich versteht und mir die Antwort auch erklären kann. Genauso wie ich erwarte, das ein Lehrer dies tut.
Und wenn man das (Sprach)niveau nicht hat, dann muss man halt auch Jobs annehmen die dem vorhandenen Niveau entsprechen und sich nicht auf einer Ausbildung ausruhen die man irgendwann irgendwo gemacht hat.
Wenn ein Deutscher mal ein paar Jahre aus seinem Job raus ist, kann er dies auch nicht mehr.
Gruß Dhana
Weil er unfreundlich war.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 15:38 Uhr
Ich lasse auch niemanden vor, der so dreist ist.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 15:40 Uhr
Die Allgemeinheit. Wie in Deutschland üblich. Wie wurde denn dein Studium finanziert?
Re: Ich erwarte Ehrlichkeit
Antwort von Mehtab am 23.12.2018, 15:42 Uhr
Ich denke auch, dass gute Handwerker viel schneller in den Beruf einsteigen können und ihr Deutsch dann erst verbessern, während sie schon arbeiten. In Deutschland dauert die Ausbildung eines Akademikers auch länger als die einer Putzfrau, das ist jetzt in keinster Weise irgendwie abwertend für die Tätigkeit der Putzfrau gemeint.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Jana287 am 23.12.2018, 15:47 Uhr
Ich bin da ganz bei Dir. Träume verwirklichen ist leider Luxus, den sich jeder selbst erarbeiten muss. Für die Ausübung des Traumjobs darf nicht die Allgemeinheit die finanziellen Mittel bereitstellen müssen.
Wie viele Studenten jobben nebenher, um irgendwie das Studium zu finanzieren. Wie viele Leute werden aus H4 in irgendwelche Zeitarbeitsverhältnisse gedrängt. Oder meine Kollegin, die nach den Vollzeitjob noch in den Zweitjob geht, damit sie sich die Miete weiterhin leisten kann. Da geht's auch nicht darum, was diese Menschen gern möchten. Deshalb kann man das von Menschen, die noch nicht so lange hier sind, meiner Meinung nach auch verlangen.
Re: Was erwartest du?
Antwort von Mehtab am 23.12.2018, 15:47 Uhr
Und wenn wir unseren Ärzten bessere Arbeitsbedingungen bieten würden, dann blieben sie in Deutschland, und wir hätten auch keinen Ärztemangel. Darauf bist du noch nicht gekommen!
Es würden bei besseren Bedingungen auch nicht so viele Ärzte zur Pharmaindustrie abwandern, das wäre auch ein Beitrag zur Linderung des Ärztemangels, aber lieber schiebst du den Menschen mit Migrationshintergrund, die zum Teil selbst Ärzte sind, die Schuld in die Schuhe.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Mehtab am 23.12.2018, 15:48 Uhr
Genau so ist es! Wir haben ja dann auch den Nutzen, wenn diese Menschen als Akademiker bei uns arbeiten.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Johanna3 am 23.12.2018, 15:51 Uhr
"Was ich dazu sagen will : Wenn sich schon Flüchtlinge mit Idealvoraussetzungen so schwer tun, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, um wieviel mehr gilt das für Flüchtlinge, die deutlich ungebildeter sind. Hier die machen ja sogar ein C1 Diplom, denken das an, die meisten scheitern ja an B2, was man für den Arbeitsmarkt eigentlich braucht."
Vielleicht sind es gar keine Idealvoraussetzungen? Immerhin gibt es nicht wenige Branchen, in der kaum Deutsche arbeiten. Ich finde es schon verständlich, wenn ein Zahnarzt Probleme damit hat, als ungelernter Hilfsarbeiter tätig zu werden.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Mehtab am 23.12.2018, 15:58 Uhr
Man kann sicher nicht einfach überall das Niveau absenken. Da muss man schon schauen, wo man absenkt. Ich bin weder daran interessiert, dass die Anforderungen für die Deutschkenntnisse noch die Anforderungen an Ärzte abgesenkt werden.
Nur: Früher mussten die Abschlüsse von Lehrern aus anderen deutschen Bundesländern erst anerkannt werden, damit die in Bayern arbeiten durften. Wie es jetzt ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass viele bayerische Junglehrer in andere Bundesländer abwandern, obwohl wir sie hier dringend brauchen könnten, aber der Freistaat Bayern stellt sie ja nicht ein.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Susanne.75 am 23.12.2018, 16:14 Uhr
Der NC für Zahnmedizin liegt im Schnitt bei etwa 1,2. Da legen genug werdende Studenten Jahre an Wartesemestern hin. Da wird es schwer mit mal eben Teile des Studiums nachholen.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 16:32 Uhr
Und wenn sie nach dem Studium wieder nach Syrien zurückkehren.
Dann hat der Steuerzahler völlig umsonst eingezahlt.
Ich bin sowieso für Studiengebühren, die die Universitätskosten auch wirklich decken.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 17:03 Uhr
Soll vorkommen, dass auch Deutsche nach ihrem Studium ins Ausland gehen. Wer hat dein Studium finanziert?
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 17:04 Uhr
Es gibt sicherlich Möglichkeiten, zumindest das Physikum anzuerkennen.
das ist jetzt aber unsachlich
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 18:25 Uhr
für Alayas bezahlt Vater Staat alles, Wohnung, Krankenversicherung ,Lebensunterhalt und dann eben das kostenlose Studium obendrauf
mein Studium war kostenlos, aber meine Eltern haben für meine private Krankenversicherung gesorgt, meine Miete, meinen Lebensunterhalt
auch bei meinen Geschwistern
und bei meinen Kindern ist das genauso- das ist das Studium umsonst, Miete, Krankenversicherung, Lebensunterhalt, Bücher, kurzum, den gesamten Lebensunterhalt zahel wir Eltern
Vollbafög hat nur eine Minderheit
wobei auch das- bei denen geht es nicht anders. Ich kenne mich bei Medizin nicht aus, aber es kommen ja auch Rechtsanwälte mit Anfang 20 wo Du hier gerade mal Freischuss zum 1. Staatsexamen machen kannst. Dass da viel nachgeholt werden muss, leuchtet mir ein
Benedikte
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 18:28 Uhr
Niemand, aber wenn ich studiert hätte wäre das auch kein Problem gewesen, denn meine Eltern hätten bis dahin schon genug Steuern bezahlt gehabt.
Re: Was erwartest du?
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 18:30 Uhr
Was nur beweist dass es keine Einwanderung von Ärzten gebraucht hätte.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 18:31 Uhr
Probleme damit auf Kosten der deutschen Steuerzahler zu leben hat die Familie aber scheinbar nicht oder?
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Lusiana am 23.12.2018, 18:33 Uhr
Wir haben auf der Arbeit eine Reinigungsfrau aus Polen, die war in Polen Krankenschwester und das muss man in Polen studieren. Sie hat keine Chance hier in Deutschland als Krankenschwester zu arbeiten, weil das Studium nicht anerkannt wurde, sie möchte Zusatzkurse belegen und sie ist Ende 50 und lernt sehr, sehr schlecht deutsch und ohne geht's leider nicht. Das wird bei Flüchtlingen auch nicht anders sein.
Die einzigen Flüchtlinge aus Syrien, die ich kenne, leben jetzt 3 Jahre hier, der Deutschkurs wurde abgebrochen, weil deutsch eine schwere Sprache ist und das war's. Aber es gibt ja Handys, ich war jedenfalls letztens total verblüfft, als mir das Handy vor den Mund gehalten wurde und ich weitersprechen sollte und hinten kam Arabisch raus.
Wenn das noch weiter entwickelt wird, brauchen die keine Sprache mehr lernen
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von dhana am 23.12.2018, 18:47 Uhr
Die Anerkennung unterhalb der einzelnen Bundesländer hat sich da nicht geändert, und ja ich find es auch seltsam wen Abschlüsse aus Baden-Würthemberg in Bayern nicht anerkannt werden.
Das finde ich ist aber innerhalb Deutschlands ein anderes Thema.
Und im Prinzip finde ich es schon gut, das man bei einem anerkanntem Abschluss auch von einem gleichwertigen Wissensstand ausgehen kann. Ist in Deutschland eh sehr schwierig, da es das System der beruflichen Ausbildung wie es hier in Deutschland üblich ist nur in sehr wenig anderen Ländern gibt.
Aber versuch mal die deutsche Krankenschwester als Nurse anerkennen zu lassen... no way, ist kein Studium wie es für die Nurse gebraucht wird - obwohl der Standard der Ausbildung sicher nicht schlechter ist.
Und so trifft das auf sehr viele Ausbildungen zu.
Unter anderem soll ja jetzt die Meister-/Technikerausbildung (aus Industrie und Handwerk) ein Bachelor-Abschluss werden - dann ist der internationale Stand klar.
Umgekehrt wird halt auch in Deutschland um die Berufsanerkennung zu bekommen ein Standard verlangt - das Studium aus Syrien kann da durchaus anerkannt werden, wenn es auf einem ähnlichen Standard ist - sprich 12 Jahre Schule, Hochschulreife und 3-4jähriges Studium.
Wenn jemand aber nur 10 Jahre Schule oder weniger hat und dann ein z.B. 1-2jähriges Studium, kann er nicht die gleiche Anerkennung bekommen.
Ich glaube das ist für viele sehr schwer zu verstehen, das dies bei uns einfach kein Studium ist, auch wenn es z.B. in Syrien Studium heisst. Weil es ja die berufliche Bildung wie bei uns gar nicht gibt.
Deswegen ist ja auch oft die berufliche Ausbildung bei vielen Asylbewerbern nicht gern gesehen - sie wird gar nicht gekannt.
Wie in Amerika auch - Studium über College und University oder Do-it-yourself Ausbildung. Gelernte Friseure, Mechatroniker oder Bäcker gibts in der Form wie bei uns nicht.
Das ist unsachlich?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 18:48 Uhr
Ich gehörte zu denen mit BAföG, ich werde gern für meine Kinder zahlen - weil ich es kann. Und meine Steuern dürfen gern für die Ausbildung von Menschen ausgegeben werden, die sich das ansonsten nicht leisten können. Ich habe da keinerlei Neid- oder Ungerechtigkeitsgefühle, ganz im Gegenteil: Ich bin froh drum, in einem solchen Land zu leben, in dem das möglich ist.
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 18:50 Uhr
Und wenn nicht? Meine Freundin - beide Eltern Trinker und immer abhängig vom Staat - hätte die nicht studieren dürfen?
unpassender Vergleich
Antwort von dhana am 23.12.2018, 18:56 Uhr
naja - find ich aber jetzt als Vergleich ziemlich unpassend.
Mir hat nämlich niemand ein Studium finanziert - und wenn ich heute ein
berufsbegleitendes Studium machen möchte... holla die Waldfee, da muss ich pro Semester etwa 2-4000 Euro Studiengebühren. 7 Semester das sind ca. 20000 Euro die ich da mal so hinblättern müsste. Da sind aber noch keine Unterrichtsmaterialien ect. dabei...
Also auch für einen Asylbewerber muss man schon fragen dürfen wer zahlt das?
Vollzeitstudium hat zwar in der Regel keine Studiengebühren - aber wer zahlt dann den Lebensunterhalt? Bafög und (KfW-)Darlehen müssen die Studenten machen, die es nicht vom Elternhaus finanziert bekommen. Und dafür gibt es viele Auflagen, damit man die Förderungen bekommt. Die gelten für alle gleich.
Harz 4 bekommt man als Student nicht.
Gruß Dhana
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Miamo am 23.12.2018, 18:56 Uhr
Hier, mittelständisches Unternehmen, wurde vor 2 Jahren auch der sogenannte Quotenflüchtling/Asylbewerber, Ende 30 J., als xxx-Techniker eingestellt.
Relativ schnell stellte sich raus, dass gerade die notwendigen und versprochenen Englischkenntnisse kaum vorhanden waren. Das Deutsch nur sehr holprig, was von Anfang an für Einarbeitungsschwierigkeiten, bzw. Verstandnisprobleme sorgte. Außerdem stellte die Abteilung fest, dass die Ausbildung in keinster Weise ähnlich, zu der in Deutschland sein könne.
Der Gute ist zwar immer noch da, für mein Empfinden spricht er immer noch schlecht deutsch, den englischen Schriftverkehr kenne ich nicht von ihm, aber nach wie vor wird er halt mit durchgezogen. Gerade als er zu Ramadan sehr erschöpft war.
Jedoch kostet er der ganzen Abteilung viel Kraft, Nerven und Zeit. Er wurde eingearbeitet, wie jemand ohne jegliche Qualifikation. Getraut hat sich niemand, diese Probleme an höherer Stelle auszusprechen.
Ich bin überzeugt, dassder Kollege, trotzdem bereits zu den besser ausgebildeten gehört. Und mag mir daher nicht vorstellen, was aus den Menschen wird, die ihre eigene Sprache kaum lesen und schreiben können und hier her kommen.
Re: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
Antwort von Johanna3 am 23.12.2018, 18:58 Uhr
Das weiß ich doch nicht.
Per Anhalter...
Antwort von Falbala am 23.12.2018, 19:07 Uhr
...irgendwann stecken wir uns einen Babelfisch ins Ohr....
Mir schon.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 19:09 Uhr
Und egal wie man es nennt - mein Studium hat der Staat bezahlt, auch den Lebensunterhalt. Nichtarbeitende Ehegatten von Studenten mit kleinen Kindern bekommen sehr wohl Hartz4. Und mein Zweitstudium, was ich demnächst anfange, wird maximal 300 Euro pro Semester kosten, alles inklusive.
Re: Das ist unsachlich? - Nee ---
Antwort von DK-Ursel am 23.12.2018, 19:27 Uhr
denn letztendlich:
was ist denn die Alternative - und da meine ich Flüchtlinge wie Einheimische :
doe menschen als Putzhilfen und sonstwas "Ungelerntes" anhgeuern, solange es solche Arbeit überhaupt nochg gibt, während gleichzeitig (angeblich?) ein Fachkräftemangel besteht, hier immer wieder von Ärztemangel und Pflegepersonalnotstand zu lesen ist (von Pädagigen und Lehrern ganz zu schweigen) undundund.
Ressourcen "verschwenden", obwohl sie da sind, nur damit Lieschen Müllers Gerechtigkeitsgefühl nicht hinterherhinkt?
"Mir zahlt keiner keiner das Studium, dann dürfen die anderen auch nicht." - Na bravo, dann dürfen bald wieder nur die studieren, die es sich je leisten können,weil sie Eltern haben, die es sich leisten können.
Ohne die SPD wäre ich seinerzeit nicht mal aufs Gymnasium gekommen, weil meine Mutter sich die Bücher gar nicht hätte leisten können --- wollen wir dahin zurück?
Wollen wir Bürger erster Klasse (Einheimische= und solche zweiter Klasse (Ausländer)?
Fördern wir nicht lieber nach Begabung und Motivation/Interesse statt nach Nationalität?
Und letztendlich:
Wenn sich Dtld. das nicht leisten kann, dann weiß ich nicht, wer.
Niemals ging es den meisten so gut wie heute - aber es wird gejammert und neidisch darauf geschaut, wer mehr hat - statt mal zu schauen, wer weniger hat und wem man helfen kann.
Frohe Weihnachten - und schützt die christlichen Werte - und DAS war jetzt meinewegen unsachlich!
Sachlich ist aber ganz sicher, daß es auch der dt. Gesellschaft mehr nützt, soviele wie möglich fit zu machen für einen Arbeitsmarkt, der immer anspruchsvollere Anforderungenstellt, völlig wursacht, woher die Menschen kommen: sich ausbilden udn qualifizieren heißt heute das Zauberwort für eine gute Zukunft.
DAS brachliegen zu lassen, schüfe nicht nur soziale Ungerechtigkeit, sondern auch sozialen Sprengstoff. Und wirtschaftliche Probleme.
Man darf beisowas nicht nur in die Gegenwart schauen,sondern auch mal gern ein bißchen die Zukunft anpeilen - von den Politikern wird das schließlich auch erwartet. Wenn sie es aber auf diese Weise tun, bekommen sie auch wieder Schelte von neidischen Gegenwartsnörglern - wie hätten wir es denn gerne?
Tja, vielleicht sollten wir überhauüpt auch nochmal zur Kernfrage zurück und definieren,was "inmtegriert" eigentlich bedeutet.
Da scheiden sich meiner Erfahrung nach nämlich bereits die Geister!
Gruß Ursel, DK
Re: Das ist unsachlich?
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 19:32 Uhr
Petra
in Deutschland gibt es Leute, die Vollbafög bekommen und wie Du oder die Alaysas darauf angewiesen sind. das ist aber eine Minderheit, bei den meisten kommen die Eltern ganz oder teilweise auf, Stipendien werden erworben, gejobbt.
Von daher- das Studium ist nicht, wie Deine Etage andeutete, für jeden völlig umsonst. Der Besuch der Uni ja- aber Lebenshaltung ist auch noch eine Menge, gerade in teuren Unistädten.
Wir waren zu dritt zu Hause und nach Aktenlage reichte es für drei Kinder ohne Bafög. Meine Eltern haben gezahlt, aber weniger als Bafög. Rat an mich bei der beantragug der Befreiung von Rundfunkgebühren, aka GEZ, war, dass ich meine Eltern auf die Differenz verklagen solle.
Blöder Schmarrn. Ist auch heute lange weg, ich habe zuerst geknapst, später gearbeitet und eh früh Examen gemacht, war mir 23 Referendarin und unabhängig.
aber umsonst, nee. Und dass es richtig ist, dass leistungsfähige Eltern zahlen, klar. Mein mann hat sich zur Bundeswehr verpflichter, Z2 und von dem Geld sein Studium fast komplett gezahlt. Jedenfalls, umsonst ist es nicht für alle, nur für Vollbafögler
Es ist schnurzegal, wie viel Steuern Deine Eltern gezahlt haben...
Antwort von Leena am 23.12.2018, 19:32 Uhr
Bist Du Dir bewusst, was Steuern sind?
"Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft" (§ 3 Abs. 1 AO).
Nur weil irgendjemand die Steuern gezahlt hat, die für ihn entstanden sind, steht ihm (und seinen Nachkommen) genau gar keine "Gegenleistung" zu. Man erwirbt damit genau gar keinen Anspruch, man hat dafür nichts "verdient" und man hat kein Anrecht auf irgendetwas.
Re: Das ist unsachlich? - Nee ---
Antwort von Jana287 am 23.12.2018, 19:39 Uhr
Also sollen die Polen und deutsche H4 ler putzen, und den Flüchtlingen finanzieren wir ein Studium trotz fehlender Grundlagen und Sprachkenntnisse?
Oder was stellst Du Dir vor? Warum soll ein syrischer Mediziner hier nicht erstmal mit einem niedrigeren Job einsteigen, seinen Lebensunterhalt verdienen, und auch den Lebensunterhalt für seine Familie, sich Sprachkenntnisse aneignen, seine Abschlüsse anerkennen lassen bzw updaten ... und dann erst hier als Facharbeiter arbeiten? Warum ist das nicht zumutbar?
Viele, die zB nach Elternzeit neu einsteigen müssen, müssen auch erst mal kleinere Brötchen backen, vielleicht ne Treppe weiter unten wieder einsteigen, Kontakte und Kenntnisse sammeln, und sich den gewünschten Status VERDIENEN. Im Deutschland 2018 muss man flexibel sein, bereit sich weiterzubilden, und ja - eben auch fleissig.
Wie wär's, wenn sich jeder seinen Stand in der Gesellschaft durch Fleiss und Geschick und Klugheit selbst erarbeitet? Das ist es doch, was Deutschland erfolgreich gemacht hat.
?
Antwort von Ellert am 23.12.2018, 19:43 Uhr
Ich hab den ja vorgelassen als er fragte
ich muss gestehen wenn ich meine Sachen aufs Band lege schaue ich nicht immer hinter mich
Ich lasse vor wenn ich Lust und Laune dazu habe
müssen tut das keiner
aber was ich garnicht leiden kann ich wenn wildfremde Leute mich duzen
dagmar
Re: Das ist unsachlich?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 19:54 Uhr
Die große Mehrheit meiner Mitabiturienten bekam BAföG (also die, die studiert haben), denn kaum einer der Eltern hatte entsprechende finanzielle Möglichkeiten. Ich bin gern bereit, heute andere entsprechend zu unterstützen.
Und doch, Studium ist gratis, Schule auch - Lebenshaltung nicht, aber es können sich definitiv mehr Menschen gute Bildung leisten, als z.B. in den USA. Ein hohes Gut, finde ich.
Re: Mir schon.
Antwort von dhana am 23.12.2018, 19:55 Uhr
Hallo,
dann weißt du sicher aber auch das dies nicht die Regel ist. Wieviele Studenten bekommen denn ein Studium voll mit Lebensunterhalt finanziert?
Und auch bei deinem Zweitstudium wirst du deinen Lebensunterhalt und den deiner Familie selber finanzieren.
Ich finds wirklich richtig, das jeder die Chance bekommt, ich find es gut, das es Bafög und so gibt.
Aber Bafög ist an viele Regeln und Auflagen gekoppelt - mein Sohn z.B. hat für die schulische Berufsaufbildung keines bekommen - weil beide Eltern arbeiten (und das in ganz normalen Berufen ohne Studium, also Vermögen macht man damit keines). Er hätte Teilbafög fürs Studium bekommen können, hat sich dann aber für ein Duales Studium entschieden, auch weil er weiß es es uns nicht leicht gefallen wäre ihm den Rest fürs Studium zuzuschießen - sind ja auch noch 2 Brüder da.
Also nur mal so bekommt kein Student den Lebensunterhalt voll finanziert. Und nenn mich altmodisch - wer schon heiratet und Familie gründet, Kinder hat - der sollte dann auch für seine Familie sorgen - auch wenn beiden Elternteile in normalen Jobs ohne Studium arbeiten müssen um die Familie durchzubringen.
Was spricht denn dagegen eine Berufsausbildung zu machen, während dessen aufstockend Geld zum Lebensunterhalt zu bekommen?
Gruß Dhana
Re: ?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 19:59 Uhr
Ich lasse meist vor, auch wenn nicht gefragt wird, und vor mir habe ich schon manchen die Differenz bezahlt, wenn jemand nicht genug Geld dabei hatte. Aber auf ein “ey, lass mal vor“ würde ich mich, genau wie du, nicht bewegen.
Re: Mir schon.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 20:09 Uhr
Das war bei fast allen meinen Mitabiturienten der Fall.
Mein Zweitstudium mache ich als Hobby, um mein Hirn weiter auszulasten. Ich denke, die Gebühr deckt die Kosten nicht, der Steuerzahler wird also künftig für mein Hobby bezahlen.
Ansonsten: Ich kann jeden verstehen, der als Akademiker oder potentieller Akademiker keine Berufsausbildung machen möchte.
vielleicht in Deinem Mikrokosmos
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 20:10 Uhr
Petra,
vielleicht war es in deinem Mikrokosmos so, dass die große Mehrheut Bafög gekriegt hat.
wenn Du die offiziellen Statistiken anschaust
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75074/umfrage/anzahl-der-schueler-und-studenten-die-bafoeg-beziehen-seit-1998/
und hier die ZAhl der Bafögempfänger mit der Gesamtzahl der Studenten vergleichst, dann siehst Du, dass nur eine Minderheit Bafög erhält und selbst die oft nur zum Teil
und vonwegen: Ich bin gerne bereit, heute andere enstprechend zu unterstützen: Ich unterstütze andere, meine Kinder in erster Linie, und ansonsten läuft das automatisch über die abgaben, die man Steuern nennt.. Das brauchst Du gar nicht so generös freundlich auftreten- die förderst Du automatisch. Ich auch. Und ich bin nicht so wie eine Kollegin, die immer etont hat, wie gerne sie Steuern zahlt- aber ich stütze das System. Zahle in Deutschland auch GEZ und Kirchensteuer und immer Solidaritätszuschlag und Einkommenssteuer- aber mir ist klar, dass man das muss, nicht eine Gnadenleistung ist.
In den USA ist im übrigen das Stipendienwesen weiter verbreitet oder der student loan. Banken werden abgesichert gegen Kreditausfälle bei Studenten und vergeben diese deshalb relativ generös, eben ohne große Bonitätsprüfung. Nur- für ein Stipendium muss man sich qualifizieren.
Das war nicht ganz so Mikro.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 20:22 Uhr
Östliche Bundesländer, relativ kurz nach 1989 - da war das weit verbreitet.
Ansonsten - ich zahle, wie deine Kollegin, gern Steuern und bin da überhaupt nicht pingelig. Wir unterstützen außerdem noch zwei Personen, damit sie ihre Traumausbildung machen können, das macht mich wirklich glücklich.
Re: Mir schon.
Antwort von dhana am 23.12.2018, 20:24 Uhr
Und ich kanns nur verstehen, wenn man sich das auch leisten kann. Sprich der Lebensunterhalt für die Familie gesichert ist.
Und nein ich kann nicht verstehen das mal als potientieller Akademiker die Nase so hoch tragen kann und ehrliche Arbeit ablehnt um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Das ist für mich Arroganz und sich für was Besseres halten wie jemand der kein Studium hat - übrigens mancher Techniker oder Meister aus Industrie und Handwerk verdient mehr als so mancher Studierter.
Und das Argument der Steuerzahler wird weiterhin für dein Hobby zahlen.. naja - tut er doch glatt für jeden der weiter lernen möchte... und ist auch richtig so.
Nur wer zahlt dir den Lebensunterhalt? auch der Staat?
Re: Das war nicht ganz so Mikro.
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 20:27 Uhr
sicher, aber eben in der Gesamtheit doch eine Minderheit. Die östlichen Bundesländer machen knapp ein Drittel aus von Gesamtdeutschland- das heisst, summa summarum ist es eine Minderheit.
Re: Mir schon.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 20:33 Uhr
Es hat nichts mit Arroganz zu tun - meine Freundin ist vor Langeweile auf ihrer Arbeit schier eingegangen. Sieh es mal andersrum: jemand, der super geschickt mit den Händen ist und am Schreibtisch vollkommen fehl am Platze, den würdest du doch auch im Handwerk sehen wollen. Jeder soll sein Potenzial ausschöpfen können.
Übrigens: mir persönlich geht es beim Arbeiten so gar nicht ums Verdienen.
Re: Mir schon.
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 20:36 Uhr
dhana
dassehe ich wie Du. zumal es ja viele Akademiker gibt, die später durch den studierten beruf keinen Job finden, der sie nährt. Ganz viele Geisteswissenschaftler, Kunstgeschichtler, Ethologen, Archäologen, Politolgen oder auch Juristen mit schwachen Examen
sich da auf den Standpunkt zu stellen, als Akademiker keinen "niederen" Job annehmen zu wollen, finde ich schon schwierig. Zumal es ja auch nicht einfacher wird, je länger Menschen nicht arbeiten. denn die Eingliederung in Organsiationen und Hierarchien muss man auch erstmal hinkriegen
und da denke ich, dass der Weg von innen aus nach oben vielleicht besser ist als draussen zu sitzen und immer auf die Chnace zu hoffen
Die Familie sieht das doch genauso.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 20:42 Uhr
“Abgesehen von ihrer jeweiligen Ausbildung würden sie jede Arbeit machen. “ Vorheriger Artikel.
Nur: dass sie grundsätzlich langfristig als Akademiker arbeiten wollen - das ist für euch nicht nachvollziehbar?
Übrigen, als Erläuterung:
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 20:47 Uhr
Ich bin groß geworden in einem Umfeld, in dem es hieß, dass sich studieren nicht lohnt, weil man nachher sowieso nicht mehr verdient - was auch stimmte. Für mich hätte es sich aber immer gelohnt.
Re: zwischenfrage ist Bafög nicht eine Art Darlehen?
Antwort von Malus am 23.12.2018, 20:52 Uhr
Und muss zurück erstattet werden?
Dachte ich immer.
Re: Die Familie sieht das doch genauso.
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 20:54 Uhr
doch, natürlich
wobei man auch sehen muss, dass sie schon zwei Kinder haben und schon dreieinhalb Jahre hier sind und Rafaat eben nicht viel weitergekommen ist. Es hiess schnell, dass er das erste Praktikum macht, hoffe, danach selber Zahnarzt zu werden- aber daraus wurde nichts. Später hiess es, er habe nur zuschauen dürfen. Und jetzt will er ja wohl ein sechsmonatiges Praktikum machen, aber "die Charité hat sich noch nicht gemeldet". Und die beiden haben superviel Unterstützung, ich sag ja, eigene Wohnung ( die wurde auch mal gezeigt, zwei Zimmer, für vier Leute natürlich wenig aber das zweite Kind haben die dort gekriegt)
ich kann den Akademikerwunsch nicht verdenken, nur, es hakt doch und ich frage mich halt, ob eben ein Einstieg eine Stufe drunter nicht besser wäre. Langfristig, weil es den Einstieg einfacher macht.
Auch bei ihr- ihre Ambitionen sind ja schön. Aber mit zwei Kindern und arbeitssuchendem MAnn- das ist ein Pensum. Mein Vater hatte studiert als ich kam und meine Mutter gearbeitet- die haben mir noch als ich lange erwachsen war immer erzählt, wie anstrengend und belastend das war. als mein Vater Referendar wurde, wurde auch meine nächstjüngeren schwester geboren und meine Mutter hörte auf- vier Mann auf ein Referendarsgehalt. Kurz, angesichts dieser Belastungen durch ein Studium und der Tatsache, dass die Frau bisher ja durch Haushalt und Kinder ausgefüllt war frage ich mich, ob das realistisch ist, beide mit einem solchen Pensum. Zumal es für sie objektiv schwerer ist.
Ich denke, dass erste Erfolge in die Selbständigkeit wichtig wären und Selbstvertrauen gäben. derzeit macht vor allem er mir eher einen frustrierten Eindruck.
aber verstehen- klar doch
Re: zwischenfrage ist Bafög nicht eine Art Darlehen?
Antwort von Benedikte am 23.12.2018, 20:58 Uhr
das ändert sich immer mal
derezeit ist es glaube ich Teildarlehen, man zahlt aber nur kleine Beträge und nur, wenn man einen Job hat. Es war auch schon Volldarlehen oder voller Zuschuss
aber wenn Du gut abschneidest, schnell studierst oder vorzeitig zurückzahlst, ist es weniger
aber Google mal
Re: zwischenfrage ist Bafög nicht eine Art Darlehen?
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 21:02 Uhr
Ja, aber nur max. 10.000 Euro und erst nach 5 Jahren nach Studium in Raten. Wer sofort alles zahlt, braucht nur die Hälfte zu zahlen. Ich empfand diese Konditionen als “geschenkt“
Re: Das war nicht ganz so Mikro.
Antwort von DK-Ursel am 23.12.2018, 21:02 Uhr
Also meineMinderheit = Freundeskreis im Studium zähle ich dann noch zu Petras Minderheit.
Auch da war Bafög - wenn auch nicht immer Voller Satz - weit verbreitet.
Und ja, das war weitgehend auf Darlehensbasis.
Und ich will jetzt nicht wie meine alte Tante klingen, die ihre Ausbildungszeit mit der heuitigen vergleicht, aber gemessen an dem, was viele Studenten heute haben (wollen), HABEN wir damals kleinere Brötchen gebacken.
Mir ist diese "mein Studium, mein Bafög, mein..." gegenübver "du hast aber noch lange keine Rechte, nur weil ichsie habe" zuwider.
Eine investition in die Zukunft kostet - bei allen.
Abersie zahtl sich auch aus.
das hat weder mit freundlicher Gesinnug noch mit Wohlfahrt zu tun.
Es ist dreimal sinnvoller, menschen zu qualifizieren,sie einer sinnvollen Tätigkeit, sei es Beruf oder Studium, nachgehen zu lassen, zu demsie auch eine gewisse Neigung und Eignung haben, als sie jahrelange in Hartz 4 und anderen Unterstützungemodellen zu belassen.
DIESE Menschen verlieren Antrieb und Ansporn und kosten - in der Gegenwart und bis in ihre Rente hinein statt daß sie ich selbst finanzieren.
Man kann nicht über Altersarmut jammern und sie weiterhin produzieren.
Gruß Ursel, DK
Re: Es ist schnurzegal, wie viel Steuern Deine Eltern gezahlt haben...
Antwort von Rosewill am 23.12.2018, 21:09 Uhr
Was ich erwarten kann bestimme immer noch ich.
Und wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, dann werden die betreffenden Parteien und Politiker eben nicht wieder gewählt.
Re: Es ist schnurzegal, wie viel Steuern Deine Eltern gezahlt haben...
Antwort von Leena am 23.12.2018, 21:11 Uhr
Der Teil mit "keine Gegenleistung" ist nicht bei Dir angekommen, oder?
Du kannst uns ja mal auf dem Laufenden halten.
Antwort von Petra28 am 23.12.2018, 21:12 Uhr
Oben schriebst du ja, du würdest die Geschichte der Familie schon länger verfolgen.
Re: so weit muss man garnicht gehen
Antwort von pauline-maus am 23.12.2018, 21:39 Uhr
Aber warum ist es so wichtig, Nationalitäten zu nennen? Höflichkeit ist unabhängig von dem Land aus dem mann kommt...hier klingt es so ,als wäre dem deutschen schon so ein button angeheftet a la " in mir bitte alles negative zu sehen ,schon sehe ich nicht mehr so negativ aus in meinem wirken"
Dein Beispiel ist selten blöd( sorry ,sowas sage ich fast nie)
Re: vielleicht wäre es in dem Fall eine Option ihn als Zahnarzthelfer mal anzulernen
Antwort von Tini_79 am 23.12.2018, 22:55 Uhr
„Ich zahle Hundesteuer, also darf mein Pudel auf die Straße kacken.“
Re: zwischenfrage ist Bafög nicht eine Art Darlehen?
Antwort von Tini_79 am 23.12.2018, 23:02 Uhr
Bei mir war es 50/50, Zuschuss und zinsfreies Darlehen (Studium ab Jahr 2001).
Für gute Abschlussnoten konnte der Rückzahlungsbetrag verringert werden,ebenso für zeitnahe Rückzahlung. Ansonsten konnte man in mini Raten zinslos zurückzahlen.
Re: Mir schon.
Antwort von dhana am 23.12.2018, 23:06 Uhr
Bist du wirklich so naiv, das du denkst jeder macht nur seinen Traumberuf zur Selbstverwirklichung?
Schön das es dir beim Arbeiten nicht ums verdienen geht - den Luxus kann man sich aber nur leisten wenn das Geld dazu reicht.
Ich würde auch lieber Vollzeit zur Schule gehen und lerne lieber als ich arbeite - kann ich mir aber schlichtweg nicht leisten, deswegen geh ich halt neben der Arbeit wieder zur Schule... geht auch beides gleichzeitig, ist halt anstrengender.
Niemand sagt das nicht jeder sein Potential ausschöpfen soll.... nur wer macht dann eigentlich die Arbeiten die nicht zur Selbstverwirklichung geeignet sind - meinst du irgendeine Putzfrau schöpft ihr Potential aus? Oder die Müllwerker? Die LKW-Fahrer? Meinst du ernsthaft, die haben nicht mehr Potential - oder müssen die einfach Geld verdienen um ihre Familien zu ernähren?
Ach ja, die sollten ja lieber alle ihre Jobs aufgeben und bei Harz 4 warten bis sich ihr Traumberuf auftut bei dem sie ihr Potential ausschöpfen können. Wer räumt dann eigentlich noch den Dreck weg?
Sorry, ich find dich sehr idealistisch und naiv - und reichlich arrogant.
Re: zwischenfrage ist Bafög nicht eine Art Darlehen?
Antwort von Malus am 23.12.2018, 23:21 Uhr
Danke.
Früher musste man mal komplett rückzahlen.
Gruß M.
Re: Mir schon.
Antwort von Petra28 am 24.12.2018, 1:03 Uhr
Klar bin ich idealistisch. Und klar soll jeder sein Potenzial ausschöpfen und diejenigen, die das nicht können oder aus anderen Gründen miese Jobs machen müssen, sollen wenigstens dafür ordentlich bezahlt werden. Naiv? Ja, auch das, ich Glaube an das Gute im Menschen.
Mir persönlich ist Geld egal, ich kann zur Not jederzeit wieder so leben, wie in meiner Kindheit - mit Außentoilette und ohne fließend warmes Wasser. Jemand hat schon mal versucht, mich zu ruinieren, ganz existenziell - hat nicht funktioniert. Ist das arrogant?
Ich wünsche Dir und deiner Familie frohe Weihnachten!
Re: Du kannst uns ja mal auf dem Laufenden halten.
Antwort von Benedikte am 24.12.2018, 8:11 Uhr
das mache ich. Ich hatte auch schon drüber geschrieben. Und klar, ich verfolge das seit langem. Weil es mich interessiert und ansonsten das Thema für mich wenig konkret greifbar ist. Wie ben die These a, die liegen uns alle nur auf der Tasche oder b, etwa des Arbeitgeberpräsidenten, die finden zu großen Teilen schnell einen Job.
Und hier sehe ich eben, dass die qualifizierten Berufe, es hiess ja mal, die Flüchtlinge seien die Antwort auf den Facharbeitermangel, so nicht stimmen kann. Wo bei mich das eh gewundert hätte. Ich lebe und arbeite ja viel im Ausland, an meinem derzeitigen Posten habe ich nach anderthalb Jahren etwa A2, Richtung B1- wobei ich in einer deutschen Expatgesellschaft lebe und eben nur regelmäßig Sprachstunden nehme. aber bei Mc Donald könnte ich hin, derzeit, putzen, einfache Dienstleistungen. Mit meinem Studium- in diesem Leben nicht. Wobei ich 50 plus bin.
Aber deshalb finde ich das so interessant, zumal die beiden eine große Unterstützergemeinde haben, also Hilfe für alles, von der Wohnung über die Kita, auch als seine chronisch kranke Schwester kommen sollte, haben die Unterstützer mit Petitionen usw auf schnellere Einreise gedrungen usw. Kurz, eine Familie, die unter absolut idealen Bedingungen das Einleben versucht. Selbst, also ohne Kopftuch und ähnliche Hemmnisse, gebildet....
Re: aktuelle Zahlen
Antwort von Jana287 am 24.12.2018, 9:04 Uhr
aussagefähige und aktuelle Zahlen zum Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt findest Du in der Antwort des Bundestages auf eine kleine Anfrage dazu. Drucksache 19/6369. Wie das zu den Aussagen des Arbeitgeberpräsidenten passt, keine Ahnung.
Schöne Feiertage, Benedikte. Ich widme mich jetzt meiner Familie.
Re: aktuelle Zahlen
Antwort von kevome* am 24.12.2018, 10:43 Uhr
https://faktenfinder.tagesschau.de/inland/kramer-fluechtlinge-arbeitsplaetze-101.html
Passt doch
Re: Du kannst uns ja mal auf dem Laufenden halten.
Antwort von Korya am 25.12.2018, 1:16 Uhr
Oh ja bitte, das interessiert mich auch. Wobei ich nach 3 Jahren von besseren Sprachkenntnissen ausgegangen wäre, gerade da sie nicht in einer Expatgemeinde aufgefangen werden, Sprachkurse neben dem Vollzeitjob besuchen müssen und stattdessen viele lokale Kontakte haben. Aber auch da würde ein Job, in dem man mit anderen Kontakt hat (also NICHT Putzfrau o.ä.) ja helfen.
Korya
Antwort von Benedikte am 25.12.2018, 10:31 Uhr
das bspw. wundert mich auch.
Zumal er laufend irgendwelche Praktika machte. In den ersten Beiträgen hatte ich ja den Eindruck, dass man gezielt ein Paar ausgewählt hat um eine ideal verlaufende Integration zu zeigen.
Akademiker, kopftuchfrei, Christen...…
Aber es stockte dann irgendwann. Bei vielem war dann auch die Berichterstattung sehr zurückhaltend. Nach dem ersten Praktikum- das wirklich sehr schnell kam, wo ich mich richtig wunderte, wie schnell- kam dann mal raus, dass er da nur zuschauen durfte. Hier wiederum- die Familie hat wahnsinnig viel Unterstützung- vermute ich halt, dass das so ein privat organisiertes Praktikum war- einer kennt einen und für solche freien Praktika gibt es ja keine Vorschriften wobei ich mich wieder wundere, weil seitdem es ja Mindestlohn auch für Praktikanten gibt, muss man mit Praktika vorsichtig sein.
Irgendwo kam auch mal hervor, dass seine Frau sich leichter tut mit der Sprache. Aber die musste ja alle Bemühungen zeitweise einstellen um sich um die Kinder zu kümmern. Die hat nur ehrenamtlich in der Flüchtlingsunterkunft geholfen, zeitweise.
Und inzwischen kommen die Berichte nur noch selten, das war der erste seit einem Jahr, anfänglich kamen die viel öfter. Und nach dem guten Start hakte und haperte es. aber warten wir ab. Er wartet ja auf ein Sechsmonatspraktikum an der Charité, mal schauen, was nun passiert.
Benedikte
Bei nicht EU Bürgern zahlt die Allgemeinheit in der Regel nicht, da müssen Kosten
Antwort von Marianna81 am 26.12.2018, 11:24 Uhr
selbst getragen werden.
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