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Geschrieben von lilliblue am 14.05.2014, 21:44 Uhr

Ich frage hier auch mal um Rat

wie auch im kranke Kinder...



Mein Sohn ist 8. Ich lebe alleine mit ihm, sein Vater möchte keinen Kontakt zu ihm.

Zur Vorgeschichte:
Ich war mit seinem Vater 2 Jahre zusammen, in den 2 Jahren kam unser Sohn zur Welt in der 26+3 SSW, also Extremfrühchen. Mein Ex ist, ja wie beschreibe ich ihn. Er war nach aussenhin immer der liebe nette Partner und Papa. Kaum daheim, war er komisch, Gefühle kam es so gut wie keine. War verklemmt und ein Geheimniskrämer. Wollte nicht viel von sich und seiner Familie z.b. preisgeben, er blockte immer ab, wenn ich was wissen wollte. Hatte so gut wie keine Freunde, zur Familie keinen Kontakt.
Er hat noch einen Sohn, der ist jetzt 15 Jahre. Mit seiner Ex-Frau (sie liesen sich in der Zeit scheiden, als ich mit ihm zusammen war )hatte er immer mal sporadisch Kontakt, auf jeden Fall alle 2 Wochen wenn er den Sohn holte.
Wir trennten uns als mein Sohn 1 Jahr war. Im Prinzip so hopplahopp - das wäre eine längere Geschichte...
Ich komme nun mal zum Punkt. Mein Sohn hat sehr viel Ähnlichkeiten mit ihm. Mimiken, Gesten etc.
Was nun auch extrem rauskommt, die Gefühle fehlen. Auch Mitleid.
Er traut sich nicht, sich zu wehren. Er ist nicht zornig, er ist nicht traurig.
Er schaut zwar öfter mal traurig, aber ich glaube das ist eher so ein Verlegenheitsding. Wenn es mir schlecht geht, weiß er nicht, was er machen/sagen soll. Er weint sehr selten, auch nicht wenn er sich weh getan hat. Wenn dann nur ganz kurz.
Das Beispiel war heute wieder. Unser Hamster war krank. Heute sagte ich, du wir bringen ihn zum Tierarzt und erlösen ihn. Er schaute mich an und sagte, ja ok. Wir zum Tierarzt, sozusagen zugeschaut wie sie eingeschläfert wurde. Ich habe geheult wie ein Schloßhund und er stand da. Ich schaute ihn an und sagte, du darfst weinen. Dann fing er an zu weinen, so ca. 20 Sekunden, dann wieder vorbei. Wir legten den toten Hamster ins Kisterl und gingen. Im Auto hielt er das Kisterl und schaute mich an. Ich dann, V. du musst es nicht unterdrücken. Er fing wieder an zu weinen, ganz kurz. Wir fuhren heim, zur Wohnung meiner Mutter. Ich grub im Garten ein Loch und wir legten sie rein. Dann gingen wir zum Auto. Daheim angekommen, stieg er pfeifend aus dem Auto aus, wie wenn nichts gewesen ist.
Mir war klar, lass ihn, sag nichts.
Aber innerlich tat es mir ziemlich weh, zu sehen, wie er sich gibt, wo er ja wahrscheinlich nicht mal was dafür kann.
Ich redete kurz mit ihm und er meinte, er versucht dauernd zu weinen, aber es geht nicht. *Schluck*...ich sagte, du musst nicht weinen und du musst es auch nicht versuchen, es ist ok

Es erinnert mich so sehr an seinen Vater. Ich habe Angst das er auch so gefühlskalt wird. Er für Mitmenschen etc. kein Mitleid empfindet.

Hat jemand Erfahrung damit? Oder kennt das bei seinem Kind?
Weiß jemand, was ich machen könnte? Kann man überhaupt was machen, bzw. ihm helfen?
Ich könnte jetzt noch einen Roman schreiben :-(
Ach ja Freude...wenn man ihn lobt etc., kommt nur ein kleines schelmisches Grinsen oder ein Grinsen mit einem Kopfnicken. Er hat sich noch nie so richtig gefreut, also mit Luftsprüngen oder hochjauchzen...

 
11 Antworten:

Re: Ich frage hier auch mal um Rat

Antwort von wolke76 am 14.05.2014, 22:28 Uhr

Hallo,

erstmal vorweg: Ich kann deine Sorgen gut verstehen...

Wie ist er denn in der Schule, eckt er dort an? Hat er Freunde?

Hast du mit dem KiA schonmal darüber gesprochen, was dir aufgefallen ist - das ist ja eine Menge.
Da kann viel hinterstecken, muss aber nicht. Menschen sind núnmal verschieden aber das solltest du schon abchecken lassen.

Gefühlsarmut, sich nicht in andere hineinversetzen können, selber keine Emotionen zeigen - können Symptome fürs Asperger Syndrom sein.

So richtig helfen kann ich dir nicht. Ich lege dir aber den Rat ans Herz, dir Hilfe von außen zu holen. Sprich mit dem KiA, ggf. auch mal mit Erziehern/Lehrern und schau, wie es dann ggf. weitergeht.

GLG

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Re: Ich frage hier auch mal um Rat

Antwort von lilliblue am 14.05.2014, 22:43 Uhr

In der Schule ist er unkonzentriert . Die Lehrerin hat immer gut mitgemacht und ihn unterstützt . In der letzten Zeit habe ich das Gefühl das es ihr eher auf den Keks geht. Sie sagte von Anfang an das er in Mathe nicht so gut ist und auch ewig für Proben braucht. Ich merke schon das er in Gewissen Bereichen Schwierigkeiten hat und Mathe nicht so sein Ding ist aber er macht auch einiges gut in Mathe. Nur ihm wurde immer eingeredet er kann es nicht.
Freunde...ja nicht viele aber es reicht. Anecken nicht direkt aber er wird oft geärgert. Die anderen Kinder wissen nun halt schon das er sich nicht wehrt da ist es für sie einfach. Aber ich glaube schon auch das die Kinder ihn mögen. Er ist auch sehr offen

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ich habe auch direkt an

Antwort von Kleiner Mann am 15.05.2014, 9:19 Uhr

Asperger gedacht, weil ich einen diagnostizierten und einen vermuteten Asperger-betroffenen kenne und viel darüber gelesen habe aus Interesse.

Beilies Dich vielleicht da mal ein bißchen und schau, ob Du Deinen Sohn wiederfindest in den Beschreibungen.

Und: nimm` Deine Gefühle und Beobachtungen ernst und lass` Dich nicht abtun: mütterliche Empfindungen entstehen ja aus vielen Mosaiksteinen, die Dein Inneres zusammenfügt. Wer mit seinem Kind lebt, hat meist einen guten Blick und sieht klar (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Alles Gute!

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Re: ich habe auch direkt an

Antwort von lilliblue am 15.05.2014, 9:30 Uhr

Ich habe mich gestern noch damit beschäftigt und auch mit meiner Freundin gesprochen, die sich mit solchen Dingen beschäftigt und auch eine 18-jährige Tochter hat, die bis heute keine Empathie zeigen kann.

Asperger trifft eher nicht zu, darin sehe ich ihn nicht.
Eher sowas wie Soziopathie.
Ich möchte da aber jetzt nicht spekulieren, werde mir einen Kinderpsychologen suchen und dann mal weiterschauen.
Ich werde auch die Schwester meines Ex´s fragen, ob sie oder ihre Kinder sowas haben, oder noch wer in der Familie (ich weiß das die Mutter im Heim ist und der Bruder behindert)

Macht mir gerade etwas zu schaffen :-(

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Re: ich habe auch direkt an

Antwort von kravallie am 15.05.2014, 9:34 Uhr


ich kann dir nur sagen, daß dein kleiner mann sehr beliebt ist und ich mir sicher bin, daß er nichts "hat".

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Re: ich habe auch direkt an

Antwort von SchwesterRabiata am 15.05.2014, 10:20 Uhr

Ich denke, Kinder sind noch in der emotionalen Entwicklung. Daß ein 6 oder 7-jähriger den Tod noch nicht verstanden hat oder die Empfindungen da ausbleiben, ist nicht ungewöhnlich....
Was Du beschreibst, KANN auf Asperger hindeuten, muß aber nicht, dazu gehören meist nur andere extreme Verhaltensweisen,,, oftmals gewisse Zwänge auch.
ich habe einen Aspi, derweil schon 14, der kann sich total freuen, wie ein Kleinkind, aber anderes geht spurlos an ihm vorbei ohne Mitleid oder Mitempfinden...
Vor ein paar Monaten spielte er online mit seinem besten Freund Playstation, bis nachts hatten sie gezockt, und am nächsten morgen trafen sie sich online und der Freund meinte, daß seine Mutter in der Nacht gestorben sei.... worauf mein Großer nur fragte, ob er denn jetzt Zeit hätte weiter zu spielen.... uns hat er davon auch nichts erzählt, erst 1-2 Wochen später haben wir das von anderen Leuten erfahren... Für mich ist diese "Ignoranz" schockierend, aber er kann nichts dafür... mit 14 ist man aber auch keine 6,7 oder 8 mehr, also es ist halt dann wirklich sein Asperger....
Ich finde, Du solltest Deinen Kleinen noch Zeit geben, sich zu entwickeln, Empfindungsverhalten kann sich da noch extrem und auch noch schnell ändern...

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Re: ich habe auch direkt an

Antwort von Häsle am 15.05.2014, 10:30 Uhr

Wir sind auch total in ihn verschossen.

Empathiemangel fände ich furchtbar, wenn er ins Gegenteil umschlagen würde. Tiere quälen usw.

Der kleine Mann wächst bei einer starken, tapferen Mama auf. Könnte er deshalb so "tough" sein? Spiegelt er das?
Der Rest ist vielleicht einfach seine Art. Dass du Züge seines Vaters in ihm erkennst, beeinflusst deine Wahrnehmung dazu noch negativ.

Es schadet bestimmt nicht, da mal ein bisschen nachzuforschen. Aber mach dich nicht verrückt.

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Re: ich habe auch direkt an

Antwort von lilliblue am 15.05.2014, 11:18 Uhr

Wie ich ja vor kurzem schon erwähnt habe, bin ich ja sowieso Spezialist im Gedanken machen.

Von mir bekommt er schon Gefühle mit. Ich weine, ich lache, ich bin auch mal wütend etc., damit kann er nicht umgehen, schaut nur etwas betröppelt.

Wenn er mal wieder geärgert wurde nimmt er es so hin - zeigt nicht das er traurig oder sogar wütend ist.

Ach ich weiß, es ist immer schwierig. Aussenstehende sagen oft, lass ihn. Klar, aber das ist nicht einfach, man möchte ja - nur immer das Beste für sein Kind -

Ich rede mir oft den Mund fusslig, wenn er mir wieder erzählt, das und das war und ich sage, dann sag das es dir nicht passt - also als Beispiel

Es ist schwer für mich dieses - Lass ihn - umzusetzen. Und klar, es beeinflußt mich mit seinem Vater, weil ich mir sage, so sollte er nie werden

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Aber, er IST doch schon so!!!!

Antwort von Trini am 15.05.2014, 11:31 Uhr

Am Charakter kann man nicht herumtherapieren.

Man _ist_ eine Heulsuse oder nicht,
Man _ist_ romantisch oder sachlich.
Warum soll er sich für Dich verstellen?
Das verstellen für den Partner hatten wir doch gerade im PF.

Übrigens, ist es gerade beim geärgert werden, eher von Vorteil, seine gefühle NICHT zu zeigen. dann läuft die ärgerei nämlich ins Leere.
Der Erfolg, wenn das Opfer heult; ist doch viel größer.

Trini

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Ich verstehe Deine Gedanken....

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.05.2014, 11:55 Uhr

.... und kenne sie so ähnlich.

Das Problem ist ja, daß man sich nie sicher sein kann, ob das Kind tatsächlich nichts "fühlt" - oder ob das Kind es "nur" nicht darstellen kann. Man mag es nicht glauben, aber ich habe mich kürzlich tatsächlich gefreut, als das kleine Kind nochmal klingelte, als es grad zur Schule aufgebrochen war, und die Shorts gegen eine lange Hose tauschen wollte, weil ihm kalt war. Er spürt sich scheinbar doch!

Beobachte mal Folgendes, nebenbei: Kann Dein Kind Emotionen benennen? Wenn zum Beispiel Spielbesuch da ist und sich freut - frag dann mal Dein Kind, ob er sagen kann, was das andere Kind gerade fühlt. Oder wenn Ihr einen Film anschaut - sehr gerne Zeichentrick - laß ihn mal die Emotionen auf den Gesichtern der Figuren benennen. Wenn er die Emotionen erkennen und benennen kann (Achtung, das sind zwei paar Stiefel - möglicherweise kann er die Emotion erkennen, ihr aber keinen Namen zuordnen), dann ist das schon mal die halbe Miete.

Ich gebe KindKlein immer wieder die Rückmeldung, daß ich seine (scheinbare) Emotionslosigkeit schwierig finde. In dem Beispiel von dem Hamster hätte ich nicht gesagt: "Laß es raus!", sondern in etwa: "Ich finde es gerade schwierig, weil ich nicht weiß, ob Dir der Tod von xxx tatsächlich nichts ausmacht, oder ob Du es nur nicht gut zeigen kannst. Magst Du mir beschreiben, wie Du dich gerade fühlst?"

Der Therapeut hat das Kind manchmal absichtlich wütend oder traurig gemacht und ihn dann beschreiben lassen, wie es ihm geht. Das kann ich nicht, und ich weiß auch nicht, ob das eine geeignete "Maßnahme" für das Kind war. Aber immerhin hat er seitdem Namen für seine Gefühle. Leider immer noch kaum Ausdruck.

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Re: Ich frage hier auch mal um Rat

Antwort von zschnecke am 15.05.2014, 14:30 Uhr

Hallo,

bei uns war das Thema Gefühle und Gefühle verbalisieren auch ein großes Thema. Meine Nichte hatte damit große Probleme.
Wenn du bei Amazon nach Kinder - Gefühle - Spiele suchst, findest du ganz viel Material (vom Buch bis zum Familienspiel) rund um das schwierige Thema Gefühle.
Unsere Nichte hatte keine Worte für Ihre eigenen Gefühle und hat oft geweint, weil Sie nicht sagen konnte was Sie fühlt. Gleichzeitig hat Sie oft auf Gefühlsäußerungen anderer mit Weinen reagiert, weil Sie die Gefühl des Gegenübers auch nicht einordnen konnte.
Uns hat ein Pychologe gesagt, daß man ein Wort/Namen für eine Gefühl braucht um es aus- und erleben zu können.

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