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von Leena  am 07.10.2013, 8:23 Uhr

gesunde menschen / ungesunde Menschen? Schöne Menschen / hässliche Menschen?

Dass massive Adipositas zu massiven gesundheitlichen Problemen führen kann, und die Wahrscheinlichkeiten für etliche, auch sehr ernsthafte Erkrankungen damit deutlich erhöht ist, bestreiten nicht sehr viele Menschen (gibt durchaus auch welche - s. Fat Acceptance Bewegung), und darüber will ich jetzt hier auch gar nicht diskutieren.

Aber - die Parameter, ab wann jemand als "behandlungsbedürftig übergewichtig" gilt, wurden in der Vergangenheit schon kontinuierlich nach unten korrigiert, das sollte man auch nicht ganz vergessen. Im alten Gesundheitsbuch meiner Mutter (aus den 60er Jahren) galt als Normalgewicht noch Größe in cm minus 100 +/- 10%, d.h. bei einem Menschen mit 1,70 m galt ein Gewicht von 63 kg bis 77 kg als "normal". Mittlerweile hat derselbe Mensch ab 72 kg schon "Übergewicht".

Ähnliches gibt es ja z.B. auch im Bereich Gestationsdiabetes - da wurden in Deutschland in den letzten 10, 20 Jahren die Grenzwerte auch kontinuierlich nach unten korrigiert, was bei meinem ersten Kind noch als "ganz gesund" galt, führt heute automatisch zur Überweisung an einen Diabetologen. Mittlerweile sind in Deutschland (nach den neuen Grenzwerten) 20% aller Schwangeren betroffen - und das überwiegend bei Blutzuckerwerten, die in den meisten anderen Ländern auch als "gesund" gelten würden. Dabei gibt es eigentlich relativ belastbare Untersuchungen, wonach die deutschen Grenzwerte zu niedrig, die mancher anderer Länder (z.B. Great Britain) dagegen doch zu hoch sein dürften. Deutsche Ärzte argumentieren dann, solche Studien wären ja eh nur von den Krankenkassen gesponsert worden, die möglichst wenig Geld für die Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes ausgeben wollten. Dass die deutschen Studien wiederum von der Pharmaindustrie gesponsert wurden... nun ja. Die WHO hat übrigens deutlich höhere Grenzwerte in dem Bereich als Deutschland.

So gesehen - das Thema als solches muss man durchaus ernst nehmen. Ich denke aber schon, man muss aufpassen, dass eben NICHT durch ständiges Absenken der Werte, die als "normal" / "gesund" gelten, mit einem Schlag Millionen neuer "Kranker" geschaffen werden...

 
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